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Pu-erh genossen: Na Jiao 2011


geroha

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Samstag Abend war meine Ehe in Gefahr  ;) :

Statt den Abend mit meiner Frau zu verbringen, habe ich 5 Stunden in meinem Tee-Refugium mit einer süßen Chinesin genossen.  ;D

Diese Chinesin heißt Na Jiao 2011 und ist für 16€/100g bei bannacha.com zu haben (Link zum Produkt)

[glow=green,2,300]Kurzfassung:[/glow]

Was für ein beeindruckender Tee: süß, würzig, mysteriös ('wonach schmeckt das denn nun schon wieder?'), berauschend, schön und unheimlich ausdauernd!

Langfassung:

[glow=green,2,300]Trockenes Blatt:[/glow]

Sehr schöne große, auch lange, Blätter. Ein paar zarte Stängel, mehr silbrige Tips. Grünlich-Braun, silbrig. In meiner Probe nur lose Blätter – wie mag der Bing wohl aussehen? Duft von ganz frischem Heu, etwas süßlich. Duft im vorgewärmten Gaiwan: Datteln in Reinkultur!

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Infusion nach Spülung:

Duft ist süß wie gekochte Datteln, dazu blumig (Heuwiese) und ein ganz klein wenig salzig.

1. Aufguss:

Ertsaunlich dunkles Gelb – aber ganz klar und brilliant.

Was für ein Süßer – hat da jemand Dattelhonig in den Tee gerührt? Aber hinter der Süße kommt noch ganz viel Körper (Shiitake-Pilze? Anis? Sojasauce? - ja ganz leichter Salzhauch) und ein unheimlich kompaktes, fast schon öliges Mundgefühl. Dann kommt ein klarer, etwas herber (Pils statt Pilz) Nachgeschmack, der zwischen Ceylontee und Sencha liegt.

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2. Aufguss:

Die Süße ist jetzt in die zweite Reihe zurückgetreten – im Vordergrund steht diese leckere, mysteriöse Brühe. Wie kann man soviele Aromen in sowenigen Blättern haben? Wenn dies wirklich eine Brühe wäre, hätte man bestimmt zwei Dutzend Zutaten gebraucht, um so ein komplexes Ineinanderspielen der verschiedensten Eindrücke zu erreichen. Wird klar, dass dieser Tee mich unheimlich fasziniert?

3. Aufguss:

Die Durchblutung meines Zahnfleischs: sie pulsiert im Takt der Musik, als würde es in meinem Mund vor Begeisterung über diesen Tee tanzen!

4. Aufguss:

Süße und Würzigkeit gehen jetzt gleichberechtigt Hand in Hand.

6. Aufguss:

Etwas grünlicher in der Farbe.

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11. Aufguss:

Habe vorher den Gaiwan ausgeräumt und Blätter „neu sortiert“.

Würze und Süße sind keine getrennten Eindrücke mehr – sind eins geworden. Aber nach dem Schlucken kommt seit ein paar Aufgüssen unten in der Kehle ein leichtes Kratzen. Egal, trotzdem ein abartig guter Tee mit tollem Mundgefühl, wahnsinnig langem Nachgeschmack und schön entspannender Wirkung.

13. Aufguss:

Süffig, gefällig – fast würde ich sagen „leicht“, wenn da nicht dieser unheimlich dichte Körper und das dickflüssige Mundgefühl wäre. Und dieser süßlich Nachgeschmack … komme ich denn nie aus dem Schwärmen raus?

Dieser Tee ist attraktivitäts-steigernd! Jula – diejenige unter unseren Katzen, die am wenigsten verschmust ist – kam mich im Teerefugium besuchen, legte sich auf meinen Schoß und schnurrte, während ich sie kraulte. Der Tee hat magische Kräfte!

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16. Aufguss (ich musste mein binäres Zählsystem um einen Streichholz erweitern):

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18. Aufguss:

Die Süße ist wieder da – und zwar recht kräftig. Insgesamt ist der Tee natürlich milder geworden, aber immer noch dickflüssig. Beeindruckend.

19. Aufguss:

Frische Champignons und Zucker … jetzt wäre es fast ein generischer erschöpfter Sheng, wenn da nicht dieses dichte/volle Mundgefühl wäre.

20. Aufguss:

Jeder Longjing, der beim ersten Aufguss so gut schmeckt wie dieser Sheng beim 20., kann echt stolz auf sich sein!

22. Aufguss:

Immer noch lecker, aber auch irgendwie beliebig – der Charakter wurde hinfortgespült. Jetzt ist Schluss.

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Schlussbetrachtung der Infusion:

WOW! Immer noch gerollte Blätter dabei – das lässt Handarbeit vermuten. Sehr unterschiedliche Blätter: einige schmal und unregelmäßig gezahnt, andere rundlich und mit sehr regelmäßigen, kleinen Zähnen am Rand – das könnte ein Blend verschiedener Plantagentees sein, oder viel eher ein Zeichen für Pflückung von wildwachsenden Bäumen (die sich nicht per Steckling vermehren und daher unterschiedlicher sind). Viele intakte Blätter, also sehr sorgfältig ausgewählter Maocha, der gut verarbeitet wurde.

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Fazit:

William kann keine bessere Werbung für sein bannacha.com machen, als diese Probe rauszuschicken. Absolut beeindruckend!

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