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SoGen

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  1. Eitergeschmack!! Genau nach dem Begriff habe ich gesucht, um meine Pu-Erfahrung in Worte zu fassen! Sorry, aber bei der Steilvorlage ...
  2. Schönen Sonntag, beisammen. Der Verkostungsbericht ist heute weitgehend unbebildert; meine Handykamera wollte ich Euch nicht zumuten und ich war zu faul teedurstig, um nach erfolgreicher Suche den Akku meiner (in letzter Zeit etwas vernachlässigten) Kamera zu wechseln. Stattdessen weiter unten ein Händlerlink mit Fotos, die Aufgussfarbe und Blattgut ganz gut (letzteres nicht allzu geschönt) wiedergibt. Dessenungeachtet sind einige segnende Worte über den heutigen Tee angebracht. Es war ein Abschied vom gar nicht mal so traurigen (5,5 gr) Rest eines im Frühjahr letzten Jahres bei Teewald in Dresden erworbenen (und mittlerweile vergriffenen) Milan Xiang Dancong; speziell als 'Laocong' (etwa: "von alten Büschen") angeboten. Was - das Thema hatten wir hier schon mal - nicht viel aussagt, da nicht so recht klar ist, ab welchem Alter ein Teebusch eigentlich als 'Laocong' gilt. Jedenfalls habe ich den Kauf (wie auch den des bereits weggesüffelten Xingren Xiang und Yashi Xiang) nicht bereut. Wie auch ein Jahr zuvor den Kauf zweier Mingqian-Pflückungen aus Sichuan. Um die Schleichwerbung (Ehre, wem Ehre gebührt) abzuschließen: wer Bestellungen direkt in China scheut, findet hier nach meiner zugegeben begrenzten Erfahrung gehobene Qualität mit (für Inland) angemessen bis erträglichem PLV, weswegen ich da gelegentlich vorbeischaue. Milan Xiang ist jetzt nicht so mein Favorit; auch wenn es sich bei diesem Aroma (Xiang) nicht um den Smog von Mailand (密兰), sondern um eine Orchidee bzw. Pseudorchis gleichen Namens (密兰) handelt. Einfachere Qualitäten dieses Kultivars können etwas penetrant in der Nase sein. In dieser Hinsicht ist der Tee glücklicherweise untypisch. Also kein Sommer in Balbec im Schatten junger Mädchenblüte zur Recherche, aber dafür (wie vom Händler angepriesen) eine tiefe Fruchtigkeit, die sich schon beim trockenen Blatt in der Nase ankündigt. Die für diesen Kultivar typische Pomelo-Note findet sich da auch angedeutet - im Aroma des Aufgusses allerdings nicht mehr; was ein wenig schade ist. Der Aufguss erfolgte in meiner für Dancong reservierten 'Der Osten Ist Rot' - Shuiping; während der großen proletarischen Kulturrevolution aus Zhuni gefertigt, nach dem Motto: 'Yixing gehört in die Hände der proletarischen Massen'. Was ich, als deren bekennendes Mitglied, selbstredend angemessen finde. Für die Tasse hingegen darf es schon ein kulturell angeeignetes bourgeoises Erbstück sein, dessen Dekor das Aroma besser beschreibt, als es Worte können. Hier ein Archivbild: Aufgusstemperatur 95° C, Blanchieren, 9 Aufgüsse. Anhaltende Fruchtigkeit, langer Nachgeschmack. Den vom Verkäufer angekündigten 'Honig' assoziiere ich nicht, aber die Textur ist sehr weich und fast sirupartig. Keinerlei Röstaromen (obwohl gerade mal etwas über 2 Jahre alt) und keine bitteren Noten bemerkbar. Wenig Veränderung in den ersten 5 Aufgüssen, aber eine Überraschung (okay, für mich mittlerweile nicht mehr) im 6. Aufguss: es tritt eine vor allem an den Wangeninnenseiten und im Zungengrund spürbare Adstringenz hinzu und im Nachgeschmack entwickelt sich ein 'minziges' huigan. Den 9. Aufguss habe ich mir sonst meistens gespart; der ist schon deutlich 'dünner' und farblich heller als seine Vorgänger und führt im Abklingen zu einer recht anhaltenden Mundtrockenheit. Aber bei einer Abschiedsvorstellung ...
  3. Um zur heutigen Teemusik (anderer Thread) auch noch den Tee nachzuliefern: die 'Grüne Pappelquelle' (Lü Yang Chun) aus Yangzhou / Jiangsu, von DTH. Leider noch die Vorjahresernte (Mingqian); durch meine Magenprobleme bin ich mit dem 'Abarbeiten' meiner Tees in Rückstand ... Einer der auf dem internationalen Markt weniger bekannten Jiangsu-Tees; in seiner Heimat der klassische Begleiter zum dort üblichen üppigen Morgenbankett. Das Blatt erinnert etwas an Longjing, der Charakter ist jedoch völlig anders. Schöne klare Tasse, etwas breiter, gemüsiger Charakter mit Anklängen an Spargel, ohne die damit verbundenen bitteren Noten. Ab dem zweiten Aufguss etwas Adstringenz und samtiges Mundgefühl; angeregte Speichelproduktion. Wirklich ein prima Essensbegleiter, aber auch als Solist ein beachtlicher, sehr erfrischender Tee.
  4. Nun ja - 'blanchir' hat schon verschiedene Bedeutungen. Das kurze Vorfrittieren bei Pommes frites etwa wird von manchen auch blanchieren genannt. Joseph Favre hingegen argumentiert, der Begriff mache nur bei Fleisch (insbesondere Kalbfleisch) Sinn, wo es ja tatsächlich zu einer Weißfärbung kommt. Bei Gemüse (und entsprechend wäre es bei Tee angebracht) spricht er hingegen von "blanchilégumage" bzw. "blanchilégumer"... Klugscheißermodus off ; jedenfalls - da hast Du völlig recht - wird dabei kochendes Wasser verwendet. Was sicherlich auch beim Waschen feucht gelagerter Tees sinnvoll ist. 'Blanchieren' ist also tatsächlich keine exakte Bezeichnung. Im Chinesischen spricht man da wohl davon, den Tee "aufzuwecken". Von der Funktion her ist es schon ein (Ab-)Spülen - es wird kleiner Bruch, Staub etc. ausgewaschen und damit werden (kleinere) aromatische Störungen vermieden. Insbesondere bei Grüntees ist da kochendes Wasser natürlich ein no-go und auch nicht nötig. Meine Faustregel ist Normalaufgusstemperatur - ca. 20°.
  5. Jeder, wie er's mag. Das 'Spülen' (küchentechnisch: Blanchieren) hat ja nicht nur gesundheitliche Aspekte, wobei bei Oolongs und Grüntees dann eher evt. Pestizid-Reste ein Thema wären. Ich verzichte auf das Blanchieren (reduzierte Temperatur, sofort abgießen) nur bei gedämpften Tees - da ginge dann in der Tat zu viel verloren.
  6. Wobei - wenn ich mich da in die Entscheidungsträger hineinversetze, dann werden die sich halt denken: Das ist wenigstens auch für den Nichtspezialisten erkennbar und den muss doch da schon der gesunde Menschenverstand davor warnen, verschimmelte Lebensmittel zu konsumieren ... Okay - vielleicht ist es auch ein europapolitisches Problem und die Franzosen fürchten um den Einstieg in ein de-facto-Verbot für Rohmilchkäse (ich sage nur: Listerien! Wir werden alle störben!!!). Da wäre dann aber der Fraxit fällig ...
  7. SoGen

    Materialfragen

    Ich empfinde es so, dass (dünnwandiges) Porzellan sich vor allem auf die olfaktorische Wahrnehmung des Tees auswirkt. Hauptgrund dafür, dass ich gerne Ausschankgefäße aus diesem Material verwende, ist, dass sie nach dem Ausgießen ein optimales Riechgefäß sind - da "verdunstet" der verbliebene Teefilm auf dem heißen Porzellan und insbesondere die angesprochenen 'Spitzen' sind gut wahrnehmbar. Beim Trinkgefäß kann es ruhig dickwandigeres Material sein (bessere Haptik), wobei weißliche Töne (etwa eine Hagiyaki-Glasur) natürlich die Farbe des Teeaufgusses schön zur Geltung bringen. Da ist für mich bei der Wahl des Trinkgefäßes auch die Optik wichtig - weniger die des Gefäßes, sondern die des darin präsentierten Tees.
  8. *** räusper *** ... ich hoffe doch sehr, das ist keine Ironie, sondern da wurde am Schluss nur ein "was mir auch schmeckt" vor dem Ausrufezeichen vergessen. Das sind dann ja auch wirklich die beglückendsten Gäste. Ansonsten müsste ich mich selbst wohl als ausgesprochen unsoliden weil wählerischen Schluckspecht bezeichnen. Nicht nur bei Puh - die Tage fiel mir beim Aufräumen des Küchenschranks die Probe eines Koreaners in die Finger, die ich zur schnellen Ergänzung der Flüssigkeitsreserven kurzerhand 'western style' aufgoss (80°/2'/3'). Ein nicht sehr breites, aber dafür ausgesprochen dominantes Spektrum herber Noten - eher was zum Abbeizen alter Möbel. Hab's nicht runtergekriegt ... Ich hoffe, dem war ein ausführliches Aufklärungsgespräch vorangegangen - optimalerweise mit einer schriftlichen Willenserklärung abgeschlossen. Sonst wäre das kein harmloser Streich mehr ... Da muss ich an meine alte Grundschullehrerin und ihre moralisierenden Ausführungen denken, als ich einem Klassenkameraden ein Reagenzglas mit Ammoniak (zuhause mit dem Chemiebaukasten hergestellt) unter die Nase gehalten hatte. Eine Würdigung meiner naturwissenschaftlichen Neugier war das jedenfalls nicht ... Aber Danke für Schilderung - bist Du praktizierender Frauenversteher?
  9. TenFu ist eines der Label, dessen Internet-Vertrieb DTH übernommen hat. Von denen hatte ich vor zwei Jahren einen Enshi Yu Lu (um die 40 ct/gr), der recht ordentlich war. An den 'Label-Tees', die ich da kennengelernt habe (außer TenFu bislang Efuton und Lepinlecha) war nichts auszusetzen, wenn auch das PLV da nach meinem Eindruck deutlich ungünstiger ist als bei den 'Hausmarken'. Klar - da verdienen mehr Leute dran ... Die Labels, über die ich unabhängige Informationen finden konnte, scheinen da auch nur ihre Spitzenprodukte zu vermarkten - im mittleren Preissegment will DTH wohl auch keine Konkurrenz für die Hausmarken. Ein deutliches Manko allerdings, dass diese Tees im Shop nicht gut 'verkauft' werden - idR findet man da nur den Standardtext zur Sorte und keine Angaben zu dem speziellen Tee. Das ist dann schon ein wenig wie für gutes Geld eine Katze im Sack kaufen ...
  10. Das ist zumindest das, was der Kunde ohne besondere Vorwarnung erwarten darf. Die Frage ist da letztlich, was für wen erkennbar ist. Vorteilhaft, wenn sich da die persönliche Erfahrung nicht auf den gängigen modernen Longjing #43 beschränkt, sondern man auch einmal den klassischen Longjing Qunti kennenlernen durfte - ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Dass die Produzenten mittlerweile fast alle auf den #43 setzen, hat ja hauptsächlich etwas damit zu tun, dass dieser Kultivar auf Kälteresistenz und Frühreife gezüchtet ist - man kann damit mehr Mingqian produzieren, der sich dann teuer verkaufen lässt. Ob der nicht nur teurer sondern auch 'besser' ist als ein zwei Wochen später gepflückter Qunti ist eine andere Frage ... Okay - wenn ich es richtig verstanden habe, gehören der klassische Longjing Qunti und der aus ihm entwickelte Longjing #43 zur Jiukeng - Gruppe (nach dem Ort Jiukeng in Chun'an / Zhejiang). Nun gibt es am Xihu allerdings noch einen weiteren traditionellen (sprich vor #43) Kultivar, der nicht zur Jiukeng - Gruppe gehört, den hier vorliegenden langblättrigen Longjing Changye (龍井長葉). Der ist relativ selten, was wohl auch auf den Preis Einfluss hat. Ich hatte ihn selbst wissentlich noch nicht in der Tasse - aber dass er sich sowohl im Aussehen als auch im Geschmack von einem handelsüblichen #43 unterscheidet, sollte nicht überraschen. Offen gesagt, bin ich in Versuchung, da mein Erfahrungsspektrum etwas auszuweiten.
  11. Er war aus dem "Signature 16 Wuyi Oolong Rock Teas Sampler & Tea Variety Pack"; mit 90% Rabatt für orders über § 150. Wobei der angebliche Originalpreis von § 60 für 128 gr sicherlich etwas überzogen wäre. Für § 6 war's ein Schnäppchen. "Sample pack" ist insofern irreführend, weil die Tees im Shop nicht einzeln (und in Normalpackung statt wie hier 8 gr) erhältlich sind. Ob das "Shan Jian" ('Gebirgsbach') links oben auf der Packung nun der Name des Produzenten ist oder ein Hinweis auf die nähere Herkunft ist, konnte ich nicht herausfinden. Heute in der Tasse: ein altmodischer Kamairi-cha von Marimo/TKK. Vom Grundcharakter her ein wunderschön weicher und voller, nussiger Tee ohne herbe Noten - der mich stark an einen guten Lushan Yunwu erinnert. Jedenfalls sehr 'unjapanisch'. Das Aroma wartet mit kleinen, flüchtigen Überraschungen auf - etwa einer dezenten Lebkuchennote oder auch einer (noch dezenteren) Reminiszenz an gebratenen Schweinebauch.
  12. Wenn ich es recht verstanden habe sind solche Vorgehensweisen beliebt bei Leuten, die gerne im Glas (Typ: Longdrink) aufgießen (und aus eben jenem Glas dann auch trinken); gerade handgepflückte Sorten mit guter Verarbeitungsqualität und entsprechend attraktivem Aussehen. So 'ne Art Grandpa-Style im Zeitraffer. Das Beobachten, wie sich die Blätter entfalten und allmählich absinken, hat durchaus seinen (optischen) Reiz. Der mE allerdings ein wenig auf Kosten des Geschmacks geht. ... kein schlechter Tee (wie der Baozhong von @GoldenTurtle eine Atong-Produktion), hat aber mit den oben besprochenen aus Jiangsu außer dem Namen nichts zu tun. Was passenderweise zu meinem heutigen Tee überleitet. Der Jintan Que She von gestern hatte mich daran erinnert, dass hier noch ein Que She zur Verkostung ansteht - und zwar ein Wuyi-Oolong. Der Name 'Que She' (Spatzenzunge) kommt ja von einem bestimmten Pflückstandard: optimalerweise ist die Knospe (die 'Zunge') noch von zwei gerade aufgebrochenen Blättchen (dem 'Schnabel') umhüllt. Woher nun allerdings dieser Wuyi Que She seinen Namen hat - weiß der Geier (oder vielleicht einer der geschätzten Mitforisten?). Wie man sieht, schaut der nicht nur nicht nach einem Que She aus - sondern nicht einmal nach einem Wuyi-Oolong. Aroma und Geschmack erinnern etwas an 'grünen' Tie Guan Yin, jedoch deutlich dunkler getönt und von einer schweren, fruchtigen Süße begleitet, die sich schon in der Nase ankündigt. In der Aufgussfarbe mischt sich Grün mit einem sich zunehmend aufhellenden Bernstein. Leider ist der Aufguss etwas trübe, was sich erst mit dem 4. Aufguss gibt. Mit der Farbe hellt auch die Süße etwas auf in Richtung Karamel. Das aufgebrühte Blattgut zeigt recht grobe Maschinenpflückung; die Blätter sind an den Rändern ähnlich 'angeknabbert' wie bei Tie Guan Yin, jedoch ohne die dort typische Verfärbung der Ränder - was den leichten Bodensatz und die Trübung durch feinere Schwebeteilchen erklärt. Insgesamt eine interessante Erfahrung, die ich gerne bei Gelegenheit mit einer gehobeneren Qualität wiederholen würde.
  13. ... die zumindest als Namensgeber schon fast als Teestrauch ehrenhalber anzusprechen wäre ... P.S.: persönlich kenne ich die (eine) Wuyi-Variante dieses Oolong und eine aus dem südlicher gelegenen Anxi, die ich mal bei Herrn Thamm fand. Anders als dem Teapedia-Eintrag nach zu erwarten, war der aus Anxi wie ein sehr leicht oxidierter ('grüner') Tie Guanyin gearbeitet - mit geschmacklich durchaus anderem Charakter als dieser. Eine Verwandtschaft zu dem kräftig oxidierten Wuyi Fo Shou war da für mich nicht herauszuschmecken.
  14. Nun ja, da ist was dran. Wobei "die Chinesen" schon ein wenig generalisierend ist. Aber schöner Ausdruck des daoistischen Abscheus vor 'öffentlichen Angelegenheiten', die selbst den harmlosen Meister Jadequelle den Kopf kosteten. Durchaus nachvollziehbar, wenn man sich die Unappetitlichkeit so mancher aktuellen öffentlichen Angelegenheit vor Augen führt. Doch zum Bi Luo Chun eine Anmerkung; da mir nur eine der Sorten (über frühere Jahrgänge) bekannt ist, notwendig allgemeiner Natur. Zunächst zum Pekoe: ich persönlich finde, er gehört bei Bi Luo Chun dazu. Wenn man ihn im Sonnenschein auf dem Teespiegel der Tasse schwimmen sieht, dann ist das eine optische Zugabe, auf die ich ungern verzichte - im Gegensatz zu Sieben. Was den Bodensatz angeht, ist es ganz praktisch, ein Ausschank- und ein Kühlgefäß zu benutzen. Der letzte Rest (mit dem Satz) landet beim Ausschenken im Kühlgefäß, wo er das Aufgusswasser schon etwas aromatisiert und mit diesem wieder in der Kanne landet. Bzw. wenn es zu viel wird (etwa bei einem Packungsrest) ab ins Abwassergefäß. Zu den fruchtig-floralen Noten: die gehören zur Signatur dieses Tees. Es mag ja eine Marketinglegende sein, dass dies das Ergebnis einer natürlichen Aromatisierung ist, verursacht durch die Durchsetzung der Teegärten mit schattenspendenden (und zur rechten Zeit blühenden) Obstbäumen. Zumindest ist das eine mE passende Assoziation zu diesen auch schon bei sehr frühen Pflückungen feststellbaren floral-fruchtigen Obertönen. Bei mir heute in der Tasse ein anderer, weniger bekannter Tee aus Jiangsu: Que She ('Spatzenzungen') aus Jintan. Das Anbaugebiet liegt am Changdang-See, dessen Wollkrabben auch in Beijing oder Hongkong nachgefragt werden, etwa auf halbem Weg zwischen Dongting am Tai Hu im Südosten (Heimat des Bi Luo Chun) und dem Maoshan im Nordwesten, wo der Qingfeng produziert wird.
  15. Heute letzter Aufguss eines Urlaubs-Verlegenheitskaufes*: ein Long Jing 'Impérial' (das Beste, was man mir an Chinatee anbieten konnte) der lokalen Filiale von 'Palais des Thés'**. Das "Impérial" ist natürlich genau so wenig aussagekräftig wie die Einordnung als 'Premiumtee'. Aussagekräftig ist vielmehr, was da nicht steht: nämlich Xihu. Immerhin (laut Webseite) aus Zhejiang. Kein Hinweis auf eine frühe Pflückung, also wohl ein Yuqian. Optisch und olfaktorisch typischer Longjing gehobener Qualität (ich vermute mal, der bewährte Kultivar 43), wenn auch ein wenig grob verarbeitet. Was insgesamt zur Vermutung eines angemessenen PLV führte, da ich MdT bei früherer Gelegenheitals seriös kalkulierenden Händler und sachkundigen Einkäufer kennen gelernt habe. Eine Vermutung, die sich bestätigte. In dieser Preislage kriegt man vom Xihu kaum Besseres, eher im Gegenteil. Schönes, für Longjing typisches Aroma nach Wasserkastanie mit dezenten Röstnoten. Vielleicht etwas weniger 'nussig', als ich es von Xihu Longjing kenne. Die empfohlenen 75° Aufgusstemperatur ergeben eine schöne 'gemüsige' Fülle - die filigranen Aromen einer Frühpflückung (wo dann eher 80° angebracht sind) darf man da nicht erwarten. Kein großes Kino, aber auch in Anbetracht der damit verbundenen Reiseerinnerungen ein schöner Samstags-Tee. *Aus der Reihe 'man wird alt': da verreise ich samt Teereiseset und einem Vorrat an Teewasser und vergesse den Tee zu Hause ... **Ist eine Franchise-Geschichte; die haben idR nicht sämtliche von der Pariser Zentrale angebotenen Tees im Programm. Zwar nicht die örtliche Filiale, aber dafür ein 'Palais' mit Salon im selben Städtchen:
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