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Shu-Produktion: Unterschiedliche Ansätze erfahrener Produzenten


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Nehmen wir doch einmal die unterschiedlichen Ansätze erfahrener Produzenten genauer aufs Korn.
Hier mal nur Produzenten die etwa 10 Jahre oder mehr Erfahrung haben und von denen ich einiges kenne, d.h. für den Vergleich die Menghai Factory, Scott und Yu.

Wie ich in den vergangenen Tagen in verschiedenen Themen ausgeführt habe (z.B. hier, hier oder hier), versucht die Menghai Factory zumindest teilweise bei gewissen gehobeneren Shou Produktionen unterschiedliche, hochgesteckte, filigrane Geschmacks-Ziele zu erreichen. Das geht bspw. von Jujube über Lotusblume bis Umami. Süsses Karamell ist für sie hingegen bereits im Mittelfeld angesiedelt und ein verhältnismässig einfaches Ziel.

Ich habe gerade kürzlich eine alte Produktion von Scott geschlürft (12er Man Tang Hong Te Ji), Mensch war die uninteressant, da hat er doch gewaltige Fortschritte gemacht in den vergangenen Jahren und dürfte von den Westlern als der erfahrendste Shou-Produzent angesehen werden. 

Scott, der sich doch stark an der Menghai Factory orientiert was Shou angeht und entsprechend blendet, kann zwar mMn noch kein Jujube Aroma herauskitzeln und arbeitet wie er blendet noch eher nach dem Lucky Punch Zufallsprinzip, kann aber vor dem Blenden u.a. bereits folgendes erreichen (resp. jene die für ihn arbeiten):

- süssliche Aromen (konkretes Karamell kriegt er mMn aber noch nicht so richtig hin, die Süsse ist noch nicht richtig konkretisiert)
- trockene Aromen mit etwas Bitterkeit und dunkle Schokolade Aromen, was als sein bisheriges Highlight angesehen werden dürfte
- unterschiedliche Fermentationsgrade, wobei es ihm mMn etwas mehr um den Lageraspekt geht als um die Aromatik (solche blendet er dann später zusammen und dabei achtet er dann mMn mehr auf die daraus resultierende Aromatik)

Yu hingegen bleibt seiner Puristen-Seele treu und geht andere Wege, die auch mehr den globalen Gourmet-Trends entsprechen (Single-Terroir etc.) ... er versucht folglich auch beim Shou puristisch zu sein und blendet kaum je afaik (ausser ein klassischer Bulang-Blend), steckt sich meiner Auffassung nach verhältnismässig weniger ein konkretes Ziel, das er durch die Produktion mit dem Pflückgut erreichen möchte, als dass er den Stellenwert primär einmal auf hochwertiges Pflückgut legt und dann versucht individuell darauf einzugehen, den individuellen Teegeschmack davon herauszuarbeiten (das mag damit zu tun haben, dass er bei Atong gelernt hat, beim dem auf das Pflückgut individuell einzugehen einen immensen Stellenwert hat).

Eure Meinung dazu?

Edited by miig
Titel wiederhergestellt
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Ich traue mir persönlich nicht zu, rein von den Endprodukten ausgehend auf den Ansatz, bzw die Intentionen von Produzenten zu schließen. Ob für alle Karamell bei Shu das höchste der Gefühle ist oder ob alle Jujube versuchen zu erreichen, wüsste ich jetzt auch nicht.

Aber ich wollte die Chance gerade mal nutzen, Dir Danke für Deine Beiträge wie diesen hier zu schreiben, die zum Nachdenken anregen und die ich gerne lese :)

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vor 50 Minuten schrieb nemo:

Ob für alle Karamell bei Shu das höchste der Gefühle ist oder ob alle Jujube versuchen zu erreichen, wüsste ich jetzt auch nicht.

Gut dass du das ansprichst, nein, selbstverständlich nicht. Obwohl diese schon sehr beliebt sind bei Shou Liebhabern in China.

Der Vollständigkeit halber, es gibt noch eine ganze Menge weiterer Bewertungskriterien, die folglich auch Ziele darstellen (nachfolgend zitiert).

Besonders beliebt ist auch Chenxiang, was ungefähr edles, altes Holzaroma meint (ein lokaler, chinaversierter Teefreund erklärte neulich, dass damit konkret Agarwood [Adlerholz] gemeint ist, und auch Zhangxiang [Kampfer] als auch Zaoxiang [chin. Dattel oder Jujube] ebenfalls oft zur Sprache kommen, wenn Shou besprochen wird).

Am 8.12.2020 um 11:40 schrieb GoldenTurtle:

Hier das Verkostungsfazit eines Wettbewerbs - inbs. für Leute interessant, die den chinesischen Shou-Beschreibungs-Jargon etwas besser kennen und verstehen lernen wollen:

肥嫩茶菁(fei nen cha jing): young and fat tea leaves

适度发酵(shi du fa jiao): appropriately fermented

陈香悠扬(chen xiang you yang): long lasting ripe flavor

雅致似珠(ya zhi si zhu): elegant like pearl

滋味醇厚(zi wei chun hou): mellow taste with depth

饱满丰圆(bao man feng yuan): plump and round

汤色红亮(tang se hong liang): red liquor with lightness

剔透如玉(ti tou ru yu): clear like jade

口感纯美(kou gan chun mei): delicate flavor

细腻泽润(xi ni ze run): silk like smoothness

珠圆玉润(zhu yuan yu run): roundness like pearl, sleek like polished jade

韵味有神(yun wei you shen): fragrance comes out with rhythm

Liste übersetzt von Katy M. aus Guangdong.

Edited by GoldenTurtle
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  • 4 weeks later...

Gestern kam zwar ein Muster vom

Am 26.11.2020 um 09:07 schrieb miig:

nameless one

an, das Paket ist jedoch noch nicht ausgepackt (ich finde es schön, mir so etwas aufzuheben) - bei der heutigen Runde mit dem fetten Vorsitzenden wurde nämlich der 15er

Am 9.12.2020 um 13:07 schrieb GoldenTurtle:

Chenxiang (was ungefähr edles, altes Holzaroma meint - ein lokaler, chinaversierter Teefreund erklärte neulich, dass damit konkret Agarwood [Adlerholz] gemeint ist)

von der Menghai Factory das erste Mal verkostet, welcher doch unbedingt Mustercharakter aufweisen sollte.
Uns beiden war dieses Adlerholz vom konkreten Aroma her unbekannt, so waren wir doch sehr neugierig, was denn die Interpretation von Menghai für eine Vorführung geben werde.
Der Shou zeigte einige bekannte und geliebte Menghai Facetten, jedoch auch mir zuvor noch unbekannte Noten, besonders bei einzelnen, mittleren Aufgüssen (bei welchen der Tee für Shou einem Akrobat in der Manege gleich beachtliche Wandlungen vollführte), die ins holzig-bitterlich-trockene gingen, wie zu betonen ist jedoch deutlich andere als bspw. beim Stern von Bethlehem Menghai oder beim Sternenlicht über Asien.

Wenn wir schon beim Thema sind - dies muss auch unbedingt in dieses Thema integriert werden:

Am 4.12.2020 um 19:35 schrieb GoldenTurtle:

Was mich zum Forschungslabor Nr. 7 der Menghai Factory bringt, denn gerade du hast es nötig was Shou anbelangt auf dem neuesten Stand zu sein. Das Forschungslabor Nr. 7 ist quasi die James Bond Einheit des wahren schwarzen Tees. Diese haben seit 40 Jahren einen Bakterien-Pool und unterdessen ein hochkarätiges Forscherteam das fast 30 Köpfe zählt, welches in den vergangenen Jahren daran getüftelt hat, die Wo Dui Fermentationstechnologie enorm weiterzuentwickeln, auf einen ganz neuen Stand zu bringen, "bio-technisch" richtig steuerbar zu machen. Nun haben sie vor nicht langer Zeit die allerersten Prototypen herausgebracht - mir ist nur nicht klar, ob das Labor selbst diese produziert hat und zwar als eine Art Subfactory, kleinere Auflage versteht sich, denn die neue Technologie scheint noch nicht in den normalen Menghai Factory Alltag eingegangen zu sein. Eine Verkostung meinerseits sollte auch demnächst folgen.

Ich sende hiermit schonmal erste Grüsse vom noch unverkosteten Tee aus Labor Nr. 7:

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@SoGen Wie siehts aus? Ich erwarte dich demnächst für die Verkostung ...

Edited by GoldenTurtle
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Nun stehe ich an der Schwelle zur Zukunft ... was wird sie bringen?
Der führende Produzent veröffentlicht nach Jahren der Forschung die allerersten Mustertees der 3. Generation der Shou-Produktion, kleine, einzeln nummerierte Auflage versteht sich. Wann die Eingliederung in, resp. die Umstellung von den normalen Produktionen erfolgen wird - keine Ahnung.
Gleich nach dem ersten Schluck ist mir eines der Ziele vollkommen klar, was bisher selten im Shou erreicht wurde - einen mundwässernden Effekt,
dieser ist in China unter Sheng-Kennern etwa das zweitwichtigste Kriterium (nach Huigan, der wiederkehrenden Süsse),
und nach dem zweiten Schluck wird mir klar, auch dies geschieht nun bei dem Shou, was bei bisherigen Produktionen ebenfalls nur sehr selten vorkam.
Es geschieht auf eine mildere, schokoladenhafte Weise, beim Sheng spielt beim Huigan vergleichsweise wesentlich mehr Bitterkeit eine tragende Rolle (ich verglich es früher mal mit Babuskas oder Zwiebelschichten; eine Schicht Bitterkeit, eine Schicht Süsse, eine Schicht Bitterkeit, eine Schicht Süsse, - traditionell spricht man vergleichsweise afaik aber eher von Wellen im Meer, die Süsse die heranrollt, sich dann wieder zurückzieht, um später wieder heranzurollen - so viel zum Thema Huigan).
Ja, ich verstehe. Gute Arbeit Labor Nr. 7!

Hier der offizielle Beipackzettel:

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Hier die automatisierte Google-Übelsetzung:

Die neue Technologie der intelligenten steuerbaren Technologie und mehrere Runden der Hochtemperatur-Festkörperfermentation sind die Vererbung und Verbesserung der Fermentationstechnologie der zweiten Generation (dh der künstlichen Fermentationstechnologie). Die Teeblätter werden von Mikroorganismen entwickelt, und die gebildeten Teekomponenten, die Teeumwandlungskomponenten,  Die Aktivität und Nährstoffe wie mikrobielle Metaboliten werden gemeinsam als Präbiotika bezeichnet.  Das Krankenhaus Nr. 7 der Dayi Tea Group basiert auf moderner Biotechnologie und verwendet Hochdurchsatz-Sequenzierung, Big-Data-Analyse, Naturstoffforschung, Multi-Omics-Forschung und andere technische Mittel, die auf die Fermentation von Pu'er-Tee und die Wirksamkeitsforschung spezialisiert sind.  Es verfügt über ein Forschungszentrum für Pu'er-Tee-Fermentationstechnik und ist eine Postdoktoranden-Forschungsstation für Pu'er-Tee. Die akademische Arbeitsstation ist der Leiter des Entwurfsgruppenstandards der Industriegruppe "Teeenzym".

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vor einer Stunde schrieb GoldenTurtle:

Das Krankenhaus Nr. 7 der Dayi Tea Group

Das unterstreicht meinen schon einmal geäußerten Verdacht, dass da waffenfähige Biotechnologie entwickelt wird. Mit Menschenversuchen. Wobei man jetzt so weit ist, die Anzahl der Probanden für einen Großversuch zu erhöhen.

Nix für ungut, aber da setze ich mir lieber meinen Aluhut auf. Habe die Ehre .....

Aluhut.jpg.fc1c7a04eff96af9dc13ece514cbe1a0.jpg

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@SoGen Das ist wohl eine absichtliche Fehlübersetzung seitens Google als letzter Pflichtauftrag von Trump gegen die Konkurrenz! 😉

Offtopic: Er hat übrigens tatsächlich eine eigene Tee-Marke gegründet, "Trump Tea" ... kein Scherz:

trumptea.jpg

Bildquelle

Zitat

“Living richly is about enjoying the best of the best. You won’t find a more lavish tea drinking experience in the world than with my exclusive collection of premium blends.” Proclaims Mr. Trump

PS: Das wegen der Fehlübersetzung von Google war nebenbei bemerkt ein Scherz. ✌️

PPS: Da steht ja 下 七号 院 (Xia qi hao yuan), was wortwörtlich übersetzt etwa der untere Hof Nr. 7 bedeutet, aus dem Kontext heraus hat das Google lediglich als Krankenhaus interpretiert, korrekt wäre jedoch schon Labor 7.

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  • 4 months later...

In der Zwischenzeit habe ich etliches an High End Shou Produktionen verkostet - und sehr interessante Vergleiche zur Weinwelt erschliessen sich mir einmal wieder!

Während westlich ausgerichtete Produzenten wie Scott von YS oder Paul von W2T bei ihren High End Shou Projekten wie bspw. beim "The Nameless One" oder beim "Bronze Label Peerless" der Süsse (= Anfängerzugänglichkeit) doch eine relativ gewichtige Stellung einräumen (interessanterweise Paul mit der kürzeren Erfahrung etwas mehr als Scott), geht Menghai bei den Shou-Produktionen mit hochwertigerem Pflückgut deutlich "reifere" Wege, diesbezüglich sehr mit einem sehr trockenen Rotwein zu vergleichen. The Nameless One hingegen ist gewiss ein leckerer Shou, aber doch mehr mit einem zugänglichen feinherben Wein zu vergleichen (ein ziemlich süsser Wein für Leute, die eigentlich keinen Wein mögen), was, und Achtung jetzt kommts, meiner Meinung nach auf Kosten der Mehrdimensionalität geht! Während Menghai so nur bei gewissen Einsteigerprodukten mit einfacherem Pflückgut zu Werke geht, ganz oben auf der Skala jedoch stets darauf zu verzichten scheint, dem Pflückgut bei der Produktion zugunsten der süsslichen Zugänglichkeit die Tiefendimension zu rauben. Zu dieser Erkenntnis bin ich stückweise gelangt - u.a. auch durch die Verkostung von verschiedenen Hunan Fu Zhuan, die meistens auf eine markante Süsse hin produziert/fermentiert werden, die jedoch dadurch auch meistens ziemlich banal und eindimensional werden.

Während dem Schreiben dieser Zeilen verkoste ich gerade folgenden Shou, der wohl derjenige mit dem hochwertigsten Pflückgut ist, den Menghai bisher zumindest jemals zu Shou verarbeitet hat:

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  • 3 months later...

In letzter Zeit achte ich mich mehr darauf, wie die Shou unterschiedlicher Produzenten gepresst sind.
Diesbetreffend war ich heute beim 17er Yishanmo gs von Yu sehr erfreut - das Pflückgut liess sich lösen fast wie bei einem gut (will meinen lose) gepressten Sheng.
Meist ist das fermentierte Pflückgut vor dem Pressen ja einiges feuchter als der eigens dafür bedampfte Maocha beim Sheng,
weshalb die Shou Fladen oft kompakter gepresst sind und folglich schwieriger zu lösen.
Mir ist es aber wichtig, gerade beim Shou das Material vor dem Brühen gut auseinanderzunehmen, einerseits weil so eventuelle Schimmel o.ä. viel besser und zuverlässiger gewaschen werden beim Spülgang, andererseits weil gut auseinandergenommenes Pflückgut gleich von Anfang an präsenter ist und ein besseres und zuverlässigeres Resultat in der Tasse liefert, anstatt bspw. bei einem Drachenei, einer Minimelone oder einem Minipilz, wobei oft das äussere Pflückgut bereits fast auf- resp. ausgebraut ist, während es sich gegen innen erst richtig zu öffnen beginnt. Durch das Auseinandernehmen hingegen kann man die Wandlung über die Aufgüsse hinweg (viel klarer) wahrnehmen, bei einer sich langsam öffnenden Kugel hingegen hat man ein Durcheinander von verschiedenen Aufgussstadien, da könnte man gleich so eine Kugel in einem 5 - 7dl Krug 10 Minuten ziehen lassen, es käme nicht sonderlich drauf an.

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Randnotiz: neuere Liming Shou Produktionen sind mit Haiwan / Lao Tong Zhi Produktionen vergleichbar, d.h. traditioneller Ansatz, vom alten Produktionsstand Menghai 1.0 oder 2.0 abgekupfert/ausgehend (viele der wichtigen Leute anderer Factories kommen aus dem Menghai Staff), durch Erfahrung mit Feingefühlung gesteuert, was natürlich auch erfreuliche Tees hervorbringen kann.
Ich bin leider noch immer nicht dazu gekommen neuere Xiaguan Shou Produktionen zu verkosten, diese wollen unbedingt auf eigenen Wegen in höhere (Menghai-) Ebenen vorstossen und haben zumindest im hochpreisigeren Segment 2016 eine neue Ära eingeläutet; sie verwenden nun eine eigene überarbeitete Fermentationsmethode, die viel weniger Wasser verbraucht als die traditionelle Methode, wobei weniger Fermentationsaroma, sondern mehr besserer, reifer Geschmack, Süsse und Milde bei der Produktion entstehen soll. Nun mag ein erfahrener Leser denken, ja nun, das ist einfach eine übliche, weniger feuchte Fermentation, was eine weniger fortgeschrittene Fermentation bedeutet - aber genau das soll es nicht sein, sondern dennoch eine ordentliche Fermentation, aber auf einem besseren, will meinen schonenderen Weg erzielt.

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  • 1 month later...

Sehr interessanter Thread. Ich stehe noch am Anfang meiner Shou Erkundung, aber hab mich schon gewundert Warum bei einer Herstellungsart mit so vielen Parametern relativ wenige Geschmacksprofile resultieren bzw. angestrebt werden.

Um den Vergleich mit dem Wein zu verwenden, wo es den Ansatz gibt, die Arbeit in den Weinberg zu stecken oder in den Keller. Natürlich Schliesst das eine das andere nicht aus. Das die Variationsmöglichkeiten bei der Herstellung von Shou zu relativ wenig Geschmacksprofilen führt, kann ich nicht glauben. Vielleicht muss ich mehr probierenals zu lesen.

Ich kann schon nicht mehr lesen, wie süss ein shou sein soll. Grad aus dem holzigen müsste doch viel rauszuholen sein. Hab letztens von unterschiedlichen holzmehlen gelesen, die eine Bandbreite von Geschmäckern bringen.

Vielleicht hängt dem Shou noch zu sehr sein Massengeschmacks image eines günstigen, Leicht trinkbaren tees an? Aber auch da wird ja experimentiert, aber wenn ich dann ein v93 trinke denke ich mir, dass es um einen einfachen geschmack gehen soll, damit der kleinste gemeinsame nenner der masse getroffen wird. Wer etwas besonderes will, muss wohl zu ihren sondereditionen, zb fand ich grad das salhig-süsse einer sonderdition interessant. Wobei standard tee ja nicht den kleinsten gemeinsamenen nenner braucht, sondern auch eine Facette aufspannen kann, wo für viele etway dabei ist. Meine bisherigen Erfahrungen mit Xiaguan sind da schon besser.

 

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  • 2 weeks later...

 

vor 4 Stunden schrieb GoldenTurtle:

der ist tatächlich von der Menghai Factory als "Prebiotea" klassifiziert.

Hmm... ich mein, klassifiziert ist vielleicht etwas gönnerhaft formuliert - beworben passt glaub besser. Es ist ja kein irgendwie an konkrete Kriterien geknüpftes Label. (Ist auch ein interessantes Thema, die Probiotika im Essen.) Das ist allerdings ein sehr interessanter Tee Kröt.

Wollte ihn auch probieren, und wurde prompt fündig: Der stets belastbare Jay (Tea Life HK) hat den im Angebot - für spektakuläre 90€ / 100g. Das ist schon ein starker Preis für jeden Tee, insbesondere für einen Komposttee. Ich bin somit raus :D Aber dennoch interessant, dass der Tee wohl zu den Kandidaten gehört, die nicht wild fermentiert werden, sondern die wirklich gezielt mit ausgewählten Mikroorganismen beimpft werden.

Edited by miig
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  • miig changed the title to Unterschiedliche Ansätze erfahrener Produzenten

Ja @GoldenTurtle, aber nicht absichtlich ;) Hatte den Beitrag zum Probiotea erst in ein eigenes Thema gepackt und dann gedacht, der Tee ist so exklusiv, da werden nicht viele andere was dazu schreiben :D Dann hab ich die Fäden zusammengefügt und die Software hat die Labels meines Beitrags übernommen. Wenn du andere Labels magst, sag Bescheid, dann geb ich sie zurück.

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Am 26.11.2021 um 16:36 schrieb miig:

Aber dennoch interessant, dass der Tee wohl zu den Kandidaten gehört, die nicht wild fermentiert werden, sondern die wirklich gezielt mit ausgewählten Mikroorganismen beimpft werden.

Das ist übrigens gar nicht die Neuerung, das wird schon seit etlichen Jahre so gemacht (das war mEn die wesentliche Neuerung der Entwicklungsstufe 2 der Shou-Fermentationtechnik):

Am 4.12.2020 um 19:35 schrieb GoldenTurtle:

Das Forschungslabor Nr. 7 ist quasi die James Bond Einheit des wahren schwarzen Tees. Diese haben seit 40 Jahren einen Bakterien-Pool und unterdessen ein hochkarätiges Forscherteam das fast 30 Köpfe zählt, welches in den vergangenen Jahren daran getüftelt hat, die Wo Dui Fermentationstechnologie enorm weiterzuentwickeln, auf einen ganz neuen Stand zu bringen, "bio-technisch" richtig steuerbar zu machen.

... sondern:

Am 5.1.2021 um 10:49 schrieb GoldenTurtle:

Hier die automatisierte Google-Übelsetzung:

Die neue Technologie der intelligenten steuerbaren Technologie und mehrere Runden der Hochtemperatur-Festkörperfermentation sind die Vererbung und Verbesserung der Fermentationstechnologie der zweiten Generation (dh der künstlichen Fermentationstechnologie). Die Teeblätter werden von Mikroorganismen entwickelt, und die gebildeten Teekomponenten, die Teeumwandlungskomponenten,  Die Aktivität und Nährstoffe wie mikrobielle Metaboliten werden gemeinsam als Präbiotika bezeichnet.  Das Krankenhaus Nr. 7 der Dayi Tea Group basiert auf moderner Biotechnologie und verwendet Hochdurchsatz-Sequenzierung, Big-Data-Analyse, Naturstoffforschung, Multi-Omics-Forschung und andere technische Mittel, die auf die Fermentation von Pu'er-Tee und die Wirksamkeitsforschung spezialisiert sind.  Es verfügt über ein Forschungszentrum für Pu'er-Tee-Fermentationstechnik und ist eine Postdoktoranden-Forschungsstation für Pu'er-Tee. Die akademische Arbeitsstation ist der Leiter des Entwurfsgruppenstandards der Industriegruppe "Teeenzym".

PS: Randbemerkung: Selbst mein uralter Gartennachbar impft unterdessen seinen Kompost mit EM-Bakterien zur besseren Entwicklung ... da wäre ja Menghai ganz schön im Hintertreffen, wenn die das erst gerade eingeführt hätten. 😅

Edited by GoldenTurtle
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vor einer Stunde schrieb Paul:
Zitat

HUMOFIX® ist ein Pulver aus 5 HeiIkräutern‚ Eichenrinde, Milchzucker und Honig.

Was in dem Fall die Fermentation beschleunigt, ist zu ca. 99% der Zucker - das könnte man auch einfach so in den Kompost streuen, ohne dass man dafür in den Sparstrumpf zu greifen braucht. Man kann bspw. auch noch etwas Mehl hinzufügen, was den Bakterien noch mehr schneller verwertbare Nahrung gibt (die Kombination Zucker-Mehl ist übrigens auch bei der Kimchi-Fermentation die treibende Kraft, wenn man es denn so ausdrücken will). Weiteres hier.
Bei EM impft man jedoch gezielt bestimmte Mikroorganismen in den Kompost, man füttert dadurch nicht die lokal bereits vorhandenen, was meiner persönlichen Meinung nach aber nur dann wirklich sinnvoll ist, wenn bspw. der Boden sehr ausgelaugt ist.

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Um zum Thema zurückzukommen - ich habe ja kürzlich die Xiaguan Factory angesprochen, da diese in den vergangenen Jahren ebenfalls grössere Fortschritte in der Shou Produktion angestrebt hat:

Am 22.9.2021 um 13:59 schrieb GoldenTurtle:

Ich bin leider noch immer nicht dazu gekommen neuere Xiaguan Shou Produktionen zu verkosten, diese wollen unbedingt auf eigenen Wegen in höhere (Menghai-) Ebenen vorstossen und haben zumindest im hochpreisigeren Segment 2016 eine neue Ära eingeläutet; sie verwenden nun eine eigene überarbeitete Fermentationsmethode, die viel weniger Wasser verbraucht als die traditionelle Methode, wobei weniger Fermentationsaroma, sondern mehr besserer, reifer Geschmack, Süsse und Milde bei der Produktion entstehen soll. Nun mag ein erfahrener Leser denken, ja nun, das ist einfach eine übliche, weniger feuchte Fermentation, was eine weniger fortgeschrittene Fermentation bedeutet - aber genau das soll es nicht sein, sondern dennoch eine ordentliche Fermentation, aber auf einem besseren, will meinen schonenderen Weg erzielt.

Im obigen Zitat fehlten jedoch noch wichtige Details - die Entwicklungen von Xiaguan sind nämlich ganz anderer Natur als die wesentlich laborhafteren Fortschritte der Menghai Factory - sie betreffen viel mehr die konkrete Handhabung des Fermentationsprozesses:

- es wird viel weniger Wasser auf das Pflückgut gegeben

- es wird viel häufiger gewendet

- der Fermentationsprozess dauert deutlich länger als die bisher standardmässigen ca. 45 Tage

Es wird dadurch keine verminderter Fermentationsgrad angestrebt, sondern meine persönliche Einschätzung geht dahin, dass man Wo Dui Schnellfermentationsnoten zu minimieren versucht und echtem altem Sheng näher kommen will.

Im Gegensatz dazu die Entwicklungen der Menghai-Factory:

Am 5.1.2021 um 10:49 schrieb GoldenTurtle:

Die neue Technologie der intelligenten steuerbaren Technologie und mehrere Runden der Hochtemperatur-Festkörperfermentation sind die Vererbung und Verbesserung der Fermentationstechnologie der zweiten Generation (dh der künstlichen Fermentationstechnologie). Die Teeblätter werden von Mikroorganismen entwickelt, und die gebildeten Teekomponenten, die Teeumwandlungskomponenten,  Die Aktivität und Nährstoffe wie mikrobielle Metaboliten werden gemeinsam als Präbiotika bezeichnet.  Das Krankenhaus Nr. 7 der Dayi Tea Group basiert auf moderner Biotechnologie und verwendet Hochdurchsatz-Sequenzierung, Big-Data-Analyse, Naturstoffforschung, Multi-Omics-Forschung und andere technische Mittel, die auf die Fermentation von Pu'er-Tee und die Wirksamkeitsforschung spezialisiert sind.  Es verfügt über ein Forschungszentrum für Pu'er-Tee-Fermentationstechnik und ist eine Postdoktoranden-Forschungsstation für Pu'er-Tee. Die akademische Arbeitsstation ist der Leiter des Entwurfsgruppenstandards der Industriegruppe "Teeenzym".

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  • miig changed the title to Shu-Produktion: Unterschiedliche Ansätze erfahrener Produzenten

Hi Kröt,

ich hab mal Shu in den Titel des Fadens aufgenommen - so ok?

vor 1 Stunde schrieb GoldenTurtle:

Es wird dadurch keine verminderter Fermentationsgrad angestrebt, sondern meine persönliche Einschätzung geht dahin, dass man Wo Dui Schnellfermentationsnoten zu minimieren versucht und echtem altem Sheng näher kommen will.

Ja, das klingt für mich sehr plausibel. Man erhöht deutlich den Arbeitseinsatz, aber kann eben eine viel gleichmäßigere Fermentation erreichen. Das ist ja bei Brot z.B. ähnlich - wenn der Teil länger ruht, dann steigen die Kosten, aber die Qualität wird besser. Ob man das übertragen kann, ist natürlich nochmal eine Frage für sich ;) Ich nehm es mal an.

Ich find das sehr interessant, weil es eben vom Pu-Paradigma abweicht, dass v.a. die Qualität des Ausgangsprodukts relevant ist. Vorausgesetzt natürlich, es werden keine Verarbeitungsfehler gemacht. Da gehen wir Richtung Oolong, wo die Weiterverarbeitung immer wichtiger wird.

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Erste Eindrücke der neuen Produktionsweise von Xiaguan (Details):

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Tatsächlich als Iron Cake gepresst! 🤣 Löst sich aber ziemlich gut ...
Dazu kam dieses Gedicht (bereits übelsetzt), welches eine durchaus interessante, jedoch auch teilweise bedenkliche Beschreibung des Tees vermittelt: 

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Aber Vorsicht, wenn ihr irgendwo auf neuere Produktionen stösst - nicht alle sind zwingend schon nach der neuen Produktionsweise verarbeitet! Tendenziell eher die hochwertigeren Produktionen. Bei Menghai wird die Einführung in die üblichen Produktionsreihen wahrscheinlich ähnlich verlaufen.

Edited by GoldenTurtle
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