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Welchen Tee trinkt ihr heute?


Empfohlene Beiträge

Aber, aber....

@Der-Große-Shu braucht wohl mal wieder was gutes in seinem Gelege. ;)

2013er Xi Zi Hao "Dragon Brick" Shu via tt.pl

Xi Zi Hao, ein Premium Boutique-Label aus Taiwan, hat hier hochwertiges Material zu einem 4!kg Brick gepresst. Die Pressung ist allerdings nicht zu fest und der Brocken lässt sich schön lösen. Hübsches Blattgut, welches nicht totfermentiert wurde. Ansprechender Duft.

Geschmacklich ist er sehr sauber, mit minimaler Säure, zudem ausdauernd. Ein hübscher Shu, der mit Bedacht produziert wurde.

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@Anima_Templi das ist in der Tat mal ein hübscher Brick - zu schade, dass es ein Shu ist. Aber: 4kg wären schon echt heftig, das ist ein 1kg Brick ;)
 

@topic: 2022 Yibang Mibu von Yu

Nachdem ich 2021 die (für mich) ersten Yibang (倚邦) von Yu (Guoyoulin und Dahei Senlin) probiert hatte und mir diese gut gefallen haben, musste ich dieses Jahr zumindest die beiden "preiswerteren" Yibang probieren (d.h. der Dahei Senlin ist dieses Jahr nicht mit dabei). Der Mibu ist von von den beiden mir 1,48€/g der "günstigste" - Mibu ist übrigens neben Malishu und Mansong eines der Dörfer, die für (im Verhältnis zu den anderen Yibang Dörfern) über besonders viele Gushu-Bäume verfügen. Interessant ist, dass der Tee in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich ist: einerseits hätte ich ihn blind nicht als einen Yu-Tee erkannt, da im Vergleich zu früheren Produktionen deutlich markanter und andererseits ist er auch eher untypisch für einen Yibang. Er hat zwar durchaus eine schöne Fruchtigkeit gepaart mit einer gewissen Adstringenz, gleichzeitig mischen sich aber auch Bitterkeit und eine Kernigkeit, die mich an GFZ erinnert mit bei - florale Noten bleiben glücklicherweise aus. So kann der Tee auf der Geschmacksebene bei mir punkten (wenn auch weit von dem 2021er Mansong von prSK entfernt, dafür gefälliger), allerdings ist Qi-technisch nicht all zu viel geboten und vor allem die Textur wirkt trotz extra-schwerem Wasser sehr dünn, weshalb es etwas Abzug in der Gesamtnote gibt, zumal die Ausdauer auch eher mäßig ist. Ein netter Tee von ordentlicher Qualität, der mich aber nicht so recht fesseln kann ...

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2022 Yibang Guoyoulin von Yu

Nach dem eher leider nur auf der Geschmacksebene überzeugenden Mibu von gestern ist heute der Nachfolger zum 2021er Yibang Guoyoulin von Yu im Kännchen - mit 2,40€/g ist der preislich auch schon eine ganz andere Liga als der Mibu.

Da nur angegeben ist, dass der Tee aus einem Staatswald (Guoyoulin) stammt aber nicht aus welchem Dorf genau, lässt sich nicht viel Hintergrundinfo zum Tee geben - offensichtlich ist, dass es sich um die für Yibang typische kleinblättrige Camelia Sinensis Variante handelt - also muss der Tee mehr für sich sprechen, was ohnehin das einzig Wahre ist ... und das macht er sehr selbstbewusst! Aber ganz anders als der Mibu - denn geschmacklich startet der Tee sehr dezent und völlig anders: etwas bitteres Moos mit einem süßlichen Abgang - in den weiteren Aufgüssen durch mehr Bitterkeit und einer dezenten floralen Note ergänzt ist der Tee auf der Geschmacksebene eher typisch Yibang als der Mibu (wenn auch mit schön viel Bitterkeit, wenn man ihn etwas kräftiger brüht), aber eigentlich nicht so mein Fall, da auch hier die Textur leider ohne viel Gewicht ist (zwar weich, aber irgendwie hab ich den 2021er deutlich intensiver in Erinnerung). Und auch in den meisten weiteren Kriterien ist der Tee allenfalls Durchschnitt aber in Punkto Qi zeigt er, was er kann: bereits ab dem ersten Aufguss manifestiert sich ein mächtig intensives Qi an der Schädeldecke, wie es nur wenige Tees haben - und dieses hält sich auch relativ lange über die Session hinweg. Da Qi für mich die mit Abstand wichtigste Metrik ist, gefällt mir der Tee letztlich deutlich besser als der Mibu - etwas abzug gibt es dafür, dass sobald das Qi weg ist leider total langweilig ist, da die anderen Metriken wie gesagt wenig zu bieten haben: der 2021er bietet somit letztlich insgesamt trotz deutlich schwächerem Qi evtl. doch das bessere Gesamtpaket aber da sämtliche Wertungen eh situationsabhängige Pi-mal-Daumen Eindrücke sind, ist das halb so wild - schöner Tee, mit dem man Spaß hat!

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Zwischen den heute anstehenden Pflichten gab es mal wieder ein Nicht-Pu: 2008 Dry Stored Shi Zhou Ali Shan Oolong von TTpl

Ein Ali Shan aus Shi Zhou - das spannende bei dem Tee ist der Aufwand, der betrieben wurde: dieser wurde 2008 von Hand gepflückt und dann extrem trocken, ungeröstet "versiegelt" gelagert, damit das Feuchtigkeitslevel der Blätter bei nicht mehr als 5% lag. Zwischendurch wurde der ein paar mal in einem elektrischen Ofen nachgetrocknet, wodurch dann über die Jahre eine dezente Röstung entstand - da hat man es als Pu-Head zum Glück doch einfacher: schauen, dass der Tee nicht schimmelt oder vertrocknet und man hat schon 90% erledigt.
Die sehr trockene Lagerung merkt man auf jeden Fall: ich hätte niemals darauf getippt, dass der Tee von 2008 ist, sondern ihn deutlich jünger eingeschätzt - zugleich hat er aber eine sehr schön weiche, geschmeidige Textur. Allerdings ist der Tee für meinen Geschmack zu floral-süß - er hat zwar auch eine dezente Bitterkeit, aber die bleibt immer sehr dezent...

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Qingxin DongDing Winter 2016

traditionell verarbeitet, ordentlich oxidiert und bei niedriger Temperatur elektrisch gebacken.

Ein Tee der nicht gefällig sein will, mit Aromen von frischen Tabakblättern, heißem Stein und frisch geschlagenen Tannen im Regen. 

In den ersten Aufgüssen an getrockneten Ginseng erinnernd medizinisch und mit einer sich erst im Nachgeschmack in Süsse verwandelnden wildkräuterartigen Bitterkeit, wieder Tabak und nur hintergründigen Noten getrockneter Früchte und Waldhonig.

Über die Aufgüsse hinweg kommt die typische Mineralität, verbunden mit einer Steinobst-Süße hervor, im neunten Aufguss klingt der Tee in frischem Buttertoast und Vanille aus. 

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@doumer Tolle Fotos, wie immer :) Was ist das für eine Schale, die du für den Yibang Mibu verwendet hast?

@topic: Ich habe vergangenes Jahr nur einen einzigen Tee-Einkauf gemacht. Dabei handelte es sich um eine kleine Bestellung bei trusty ol' @chenshi-chinatee. Genauer gesagt: Ein Sheng aus Banpen und drei Tees von seiner Jiangsu Connection, deren Hongcha mir in bester Erinnerung geblieben ist. Mittlerweile habe ich alle vier Tees probiert und kann daher ein paar Zeilen zu ihnen schreiben.

2020 Banpen loose-leaf Sheng
Der kommt einem mit einer schönen Sauerkirsch-Note förmlich aus dem Doypack entgegen. Dazu riecht er leicht würzig und gleichzeitig süß mit Aromen, die an Marshmallows erinnern.

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Wenn man die sehr ansehnlichen, großen Blätter im vorgewärmten Kännchen schüttelt, kommen kräftigere Noten von Geräuchertem und Lederpolitur zum Vorschein, aber schon nach dem ersten Waschgang dominieren wieder die fruchtigen Aromen. Jetzt kann ich auch Aprikose identifizieren. Einige mineralische Anklänge bleiben ebenfalls nicht aus. Sehr schöner, vielschichtiger Duft.
Der Aufguss selbst riecht eher zurückhaltend, lässt aber eine angenehme Fruchtsüße erahnen, die sich am Gaumen bestätigt. Dort findet sich keinerlei Adstringenz und eine nur ganz leichte, helle Bitterkeit, was im Zusammenspiel mit dem vollen, öligen Körper den Eindruck von einer durchaus schon fortgeschrittenen Reifung vermittelt. Trotzdem wirkt der Tee nicht schwer, sondern leicht und freundlich, wozu auch die frische Aprikosennote beiträgt.
Im Abgang wird es insgesamt trockener, lediglich auf der Zunge bleibt noch eine ganze Weile der süße Charakter des Tees erhalten und entsendet Marshmallow-Aromen in Richtung Nasenhöhlen. Jetzt zeigt der Tee auch ein kleines bisschen Adstringenz, welche am Rachen kitzelt aber nicht weiter stört. Ein besonders intensives Huigan kommt nicht zustande, wird aber auch nicht vermisst, denn das passt zum süffigen Gesamteindruck dieses wirklich leckeren Shengs.
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2022 Qingming Tianmuhu Maofeng
Das Blatt duftet süß mit Himbeeren, Mais und Hafer, sowie Dominosteinen (d.h. Lebkuchen und Gelee, es war Adventszeit :ph34r:). Im warmen Kännchen kommen grasige Noten zum Vorschein und das Mais-Aroma wird betont. Das nasse Blatt riecht nochmal grasiger, sodass in Verbindung mit dem Lehmgeruch des warmen Kobiwako Tons der Eindruck einer Wiese nach einem Sommerregen entsteht. Dazu gesellen sich ein paar Röstaromen.
Der Aufguss selbst hat wenig Aroma, liefert aber einen Hauch von Sommerwiese und frischen Maiskolben. Am Gaumen ist der Tee knackig frisch mit einer ausgeprägten Mineralität bei weiterhin vorhandener Süße. Der Körper ist im Vergleich zu den dekadenten Yancha, die ich in letzter Zeit häufig getrunken habe, natürlich dünner, aber für meine Begriffe noch ziemlich voll für einen Grüntee. Im vorderen Mundbereich ist der Tee weich, aber am Rachen stört eine gewisse Kratzigkeit. Die Maisnote dominiert das Aroma.
Im Abgang zeigt sich für kurze Zeit eine intensive Süße, dann ein angenehmes Sheng Jin und dann sehr schnell gar nichts mehr. Das Kratzen am Rachen bleibt.

Lange ist's her, dass ich einen grünen Tee im Kännchen hatte. Die Aromen machen daher hier nochmal besonders Spaß und die Wirkung ist sehr erfrischend und belebend. Schöner, leichter Tee, der seine herben Aspekte durch eine gute Portion Süße ausbalanciert und dadurch gehaltvoller wirkt. Nur das Kratzen stört etwas.
 

2022 Qingming Tianmuhu Grüntee
Im trockenen Blatt finden sich Aromen von Heu, zarte Beerennoten (nicht so deutlich wie beim Maofeng) und Steinweichselmehl. Vielleicht lag es ein wenig an der Jahreszeit, aber in meinen Notizen finden sich auch Gewürznelken wieder. In der warmen Kyusu wird der Duft grasiger. Er erinnert nun an nasses Heu und entfernt an Algen.
Nach dem ersten Aufguss wird diese Grasigkeit dann ergänzt und balanciert durch eine üppig süße Note von gerösteten Maronen und Bananenpüree. Später kommt dann auch wieder die unverwechselbare Note von Steinweichselmehl zum Vorschein.
Das Aroma des Aufgusses ist sehr verschlossen, leicht süßlich aber im Prinzip fast geruchlos. Am Gaumen ist der Tee leichter als der Maofeng, mit einer sehr klaren Frische aber weniger herb und mineralisch. Er wirkt weich und trotz der Leichtigkeit nicht zu dünn am Gaumen. Es dominieren grasig-frische Noten, die ausdrücklich nicht in eine unangenehm blumige Richtung tendieren. Sehr simpel und irgendwie gut.
Der Abgang ist etwas herber, stimuliert das Zahnfleisch und wirkt beim Ausatmen leicht kühlend, bleibt aber nach wie vor in Sachen Intensität hinter dem Maofeng zurück. In aromatischer Hinsicht passiert nichts erwähnenswertes.

Nachdem ich vergangenes Jahr größtenteils älteren Sheng und Yancha getrunken habe, komme ich nicht umhin diesen Tee erstmal sehr einfach zu finden. Aber er gefällt mir. Er wirkt belebend und tut gut. Sehr zufriedenstellend im wahrsten Sinne des Wortes. Und seicht wirkt er auch nicht. Irgendwie ist in dieser Einfachheit auch Tiefgang.


2022 Guyu Tianmuhu Huangjincha
Ein gelber Tee, der mir auf den ersten Eindruck nicht (wie so oft) zu grün verarbeitet scheint und daher süß und nussig riecht, nach Apfelkuchen und Walnüssen. Mit dem Aufgießen der Blätter kommen nach und nach grüne, grasigere Noten hinzu und die Nussigkeit geht immer mehr in Richtung gerösteter Maronen. Der Aufguss duftet süß, dezent grasig, ein kleines bisschen nach trockener Erde und erinnert somit an eine Wiese im Sommer.
Am Gaumen ist der Tee süß, sehr weich und mild, mit einem Körper, der im Vergleich zu den Grüntees des gleichen Produzenten voller und runder ist. Auch zeigt sich keine nennenswerte Herbe oder Mineralität. In aromatischer Hinsicht dominieren Maronen und eine Grasigkeit, welche wiederum durchaus Ähnlichkeit mit einem Grüntee hat.
Der Abgang wird etwas, trockener, was Lust auf den nächsten Schluck macht. Er ist ziemlich kurz und fackelt in Sachen Aromatik kein Feuerwerk ab.

Sehr angenehmer Tee, der vor allem durch seine schönen, nussigen Aromen und den tollen, weichen Körper punktet.

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2010 Fuding Gong Mei Weißer Tee

Schöner Spannungsbogen vom trockenen Blatt über den ersten bis hin zum letzten Aufguss.

Fruchtig frische Aromen wechseln sich mit gediegener Süße und harzig, kräuterigen floralen Noten.

Müsste ich den deutlichsten Eindruck wiedergeben so wäre dies wohl ein noch wenig reifer Weingartenpfirsich mit dezentem Puderzucker. Anders gesagt - unreife Fruchtsüße.

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Bearbeitet von waal
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vor 2 Stunden schrieb waal:

Hattest du noch nie Trauben, die noch eher "hantig" (wie übersetze ich das???) waren, aber dennoch eine gewisse Süße aufwiesen?

Sowas kaufe ich leider regelmäßig im Laden. Hab da kein gutes Händchen...

Das trifft doch eigentlich auf das Meiste in Deutschland angebotenen Obst zu, oder? Wegen der Abneigung vieler Kunden, Früchte mit auch nur minimalen Makeln zu kaufen wird zumindest in Supermärkten überwiegend hart an der Grenze zur Unreife verkauft.

Bei diesen Früchten stimmt das Süße-Säure Verhältnis noch nicht (wie du oben gesagt hast), da die enthaltene Stärke noch nicht genug in Fruchtzucker umgewandelt ist und oft auch der Gerbstoffgehalt noch zu hoch ist. Deshalb ist auch das Mundgefühl leicht unangenehm.

Vielleicht fällt dir das bei besonders bei Trauben auf, weil Die zu den nicht nachreifenden Fruchtsorten gehören?

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@Opro Eindrücke 83 Shan Lin Xi:

- gar nix muff, kein Charme morbid, kann echt, aber schwer glauben (warum schreibe unten)
- Farbe Aufguss gelb mit wenig grün Element
- Blumig Duft
- Geschmack anfang süßlich-blumig, dann leicht Ledernote, dann fein Bitterkeit und Abgang Trockenheit Gerbstoff
- leicht in Geschmack and Body, Tee nimmt Mund nicht voll

Wenn echt so alt, Lagerung immer luftdicht Sack. Bei so alte Oolong in Taiwan das fast nicht geben. Shuhu kritisch. Aber sagen Danke für Tee und Tee trinken weil interessant, weil wenn Fälschung, dann komisch Fälschung. Das witzig, weil einzig Indiz könnte echt sein. Oder weil Fälscher vielleicht nicht kennen alte Hochland Oolong weil so selten. Darum lustig trinken, denken was Fälscher denken, warum so machen.

Matschblatt auch nix sagen Quelle Tee. Oder von Historie Tee. Bei so alte Tee in Taiwan immer sagen, besser groß Geschichte als gar kein. Von groß Geschichte stimmen vielleicht eine Teil. Wenn gar kein Geschichte, Händler vielleicht nix wissen sagen. Alte Tee schwierige Geschäft.

Bearbeitet von Der-Große-Shu
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Der letzte Beitrag hat mich dazu inspiriert, zum Start in das Wochenende auch mal wieder etwas Altes aufzugießen.

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Bei diesem Tee gehen Geschmack und Wirkung sehr harmonisch einher, zu der mundfüllenden Weichheit und Tiefe stellt sich bereits bei den ersten Schlucken eine zufriedene Entspanntheit ein, ich höre das Blut in den Ohren rauschen. Mein Buch habe ich weggelegt, das Hirn wird schwer und die Gedanken treiben dahin...

Die Lagerung war hinreichend sorgfältig, weder ist dieser Oolong zu einem Pu Erh mutiert, noch durch übermäßige Feuchtigkeit sauer geworden.

Der Cha Hai duftet als würde ich getrocknete Steinpilze einweichen, nach Sandelholz, (nicht brennenden) Räucherstäbchen und wie auf einem Gewürz Souk.

Im Mund sehr dicht und voll. Als wären Schokolade aus 100% Kakao und getrocknete Früchte zusammen mit einem gemischten Beutel chinesischer Medizin in Shiitake-Dashi gekocht und mit bestem Balsamico abgeschmeckt. 

Der Abgang füllt Mund und Speiseröhre mit einer herb-holzigen Süße, die Lungen öffnen sich und Wärme durchzieht den Körper.

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Ich habe das Zählen der Aufgüsse mittlerweile aufgegeben, der Tee behält seinen Charakter ohne signifikante Wandlungen weiterhin bei. Lediglich die Aufgussfarbe beginnt langsam zu verblassen, statt in sattem Braun leuchtet die Tasse jetzt in Orangerot.

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Diesen tee werde ich heute nicht fertig trinken können, er wird mich noch das Wochenende über begleiten.

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Ein Oolong, dessen Name ich nicht mehr kenne, von tt.pl

Manchmal ist es ungeschickt, wenn man Tees zur Lagerung in ein anderes Gefäß packt, welches man nicht beschriften kann. In jedem Fall ist es ein Oolong aus Taiwan, aber kein Qingxin. Si Ji Chun könnte sein.

Die Röstung ist von intensiverer Natur, durch die längere Lagerung im Tongefäß aber nicht mehr vordergründig. Primär liefert er eine schöne Süße, die an Gebäck erinnert. Die klassischen "Ausstecher" an Weihnachten fallen mir hier als Vergleich ein. Vor allem bei den späteren Aufgüssen, im Zusammenspiel mit der Tee-Grundblattnote, gefällt mir das sehr gut. Die Basis ist eher trocken und floral, auch das ist interessant. Zum Glück schwingt das florale nur sanft im Nachhall mit.

Mittlerweile bin ich ein größerer Fan von den vollen, buttrigen Texturen, die z.B. ein gut produzierter Dong Ding mit sich bringt, aber eine willkommene Abwechslung ist dieser Tee allemal. 

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vor 6 Stunden schrieb Anima_Templi:

Ein Oolong, dessen Name ich nicht mehr kenne, von tt.pl

Manchmal ist es ungeschickt, wenn man Tees zur Lagerung in ein anderes Gefäß packt, welches man nicht beschriften kann. In jedem Fall ist es ein Oolong aus Taiwan, aber kein Qingxin. Si Ji Chun könnte sein.

Die Mehrheit meiner Tees liegt in neutralen Gefäßen. 2 gute Möglichkeiten zur Beschriftung sind:

1. ein geschmacksneutrales Papier zwischen Gefäß und Deckel klemmen. (z.B. aus einem alten Pu Ehr Wrapper ausgeschnitten, diese Idee ist nicht von mir) Damit dichtet man das Gefäß zusätzlich sogar noch besser ab.15386.thumb.jpg.9e4750eb84788376ac9a9e955da6e876.jpg

2. die einfachste Lösung ist, nach dem Umfüllen das Stück aus dem Doypack auszuschneiden, auf dem der Name des Tees steht und diesen Zettel mit in den Topf zu legen. Das ist ebenfalls eine den Tee auch bei längerer Lagerung nicht beeinflussende Variante15387.thumb.jpg.c2b08f03018bb22438e3fcf26fbca21c.jpg

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vor 3 Minuten schrieb JanS:

Die Mehrheit meiner Tees liegt in neutralen Gefäßen.

Wenn die Mehrheit meiner Tees in "neutralen" Gefäßen aufbewahrt würde, täte es in meiner Wohnung aussehen, wie beim Bestatter.

 

vor 6 Minuten schrieb JanS:

ein geschmacksneutrales Papier zwischen Gefäß und Deckel klemmen. (z.B. aus einem alten Pu Ehr Wrapper ausgeschnitten

Diese Idee ist gut..

 

vor 6 Minuten schrieb JanS:

die einfachste Lösung ist, nach dem Umfüllen das Stück aus dem Doypack auszuschneiden, auf dem der Name des Tees steht und diesen Zettel mit in den Topf zu legen.

..diese widerrum schlecht. Ich bewahre die Doypacks auf, um z.B. Teeproben auszutauschen, oder Tees darin aufzubewahren, welche in nicht wiederverschließbaren Verpackungen geliefert werden.

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vor 2 Minuten schrieb Anima_Templi:

Wenn die Mehrheit meiner Tees in "neutralen" Gefäßen aufbewahrt würde, täte es in meiner Wohnung aussehen, wie beim Bestatter.

Aber es wird doch nicht weniger, wenn man Beutel nimmt? Die Herausforderung der Lagerung kenne ich aber selber zu gut, zum Glück darf ich einen Großteil der Wohnzimmerschränke belegen.

Das Umfüllen von Kleinmengen ist bei mir weniger das Problem, diese Packs bekommt man in Taiwan für ein paar Euro hinterhergeworfen. Wenn dafür Bedarf besteht, kann ich gerne welche abgeben.15389.thumb.jpg.04a5648d02d2d2a911786c4dd6d30cad.jpg

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vor 2 Minuten schrieb JanS:

Aber es wird doch nicht weniger, wenn man Beutel nimmt?

Das stimmt natürlich, aber die Beutel nehmen weniger Platz weg, als Deine zugegebenermaßen deutlich schickeren Porzellandosen.

 

vor 3 Minuten schrieb JanS:

zum Glück darf ich einen Großteil der Wohnzimmerschränke belegen.

Das darf ich zum Glück auch! 

Und herzlichen Dank, für das Angebot. Aber mein Sammelsurium an Doypacks wird noch eine Weile reichen. 😊

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2016 Gold Mark Gua Feng Zhai via Puerh.uk

Nachdem ich schon seit längerem Puerh.uk beobachte habe ich mich zu Weihnachten dazu entschlossen, endlich auch mal etwas zu bestellen - an die taiwanesischen Boutique-Marken (primär Chenyuan Hao aka CYH und Bi Yun Hao aka Yun Hao (碧云号), zu Deutsch 'Jade Wolken Marke', Boutique-Marke für High-End Puerhproduktionen, Taiwan">BYH) kommt man in Europa (geographisch gesehen zumindest) ja leider kaum ran. Es wird in Zukunft also noch etwas mehr Tees aus der Ecke zu besprechen geben. Paolo teilt die Tees in verschiedene Qualitätsstufen ein - in der höchsten (Tier 5) ist mir ein Tee besonders ins Auge gefallen: der 2016er "Gold Mark" Guafengzhai. Dieser stammt von keiner der genannten Boutiquen sondern es handelt sich um eine private Kleinstproduktion von einem nicht näher genannten Produzenten - wobei das Maocha von 2011 ist und somit erst nach 5 Jahren trockener Taiwan-Lagerung zu Bings gepresst wurde. Diese sind nun als nett einzeln verpackte Viertel zu haben (oder auch als kleinere Samples) - da GFZ eine meiner absoluten Lieblings-Regionen ist und es sich bei dem besten GFZ den ich kenne ebenfalls um eine private Kleinstproduktion ohne große Namen und fancy Wrapper handelt, hab ich hier nicht lange gezögert und ein Kuchenstück bestellt - damit legen wir gleich zu Beginn mal eine Referenz fest 😉

Das trockene Blatt ist wunderschön - groß, dunkel und kräftig - noch einen etwas grüneren Schimmer als der 2003er GFZ aber da liegen auch immerhin (je nach Rechnung) 8/12 Jahre dazwischen! Und bereits das Aroma des nassen Blatts sagt absolut unmissverständlich, dass es sich um GFZ handelt: die für GFZ typische Kernigkeit ist sehr klar vorhanden und da der Tee auch schon ein paar Jahre hinter sich hat geht es in eine angenehme Vollkornbrot-Richtung, allerdings noch zusammen mit einer guten Portion Fruchtigkeit (desto älter ein GFZ desto mehr Brot und desto weniger Frucht). Das sind auch die bestimmenden Faktoren auf der Geschmacksebene - wobei gegenüber dem 2003er noch etwas mehr Bitterkeit und eine minimale Adstrigenz vorhanden ist (irgendwo muss sich ja die Jugend bemerkbar machen!) - aber vor allem in den ersten ~5 Aufgüssen zeigt sich auch eine ungewöhnlich pilzige Note: schön saftig, Richtung Shiitake und nicht aufdringlich bereichert sie den Tee definitiv, auch wenn sie nichts mit GFZ zu tun hat. Ob diese etwas mit dem Fakt zu tun hat, dass das Maocha erst nach 5 Jahren gepresst wurde? Prinzipiell bin ich ja kein großer Fan von dieser Praxis, da das oft den Tee "undurchsichtiger" im Charakter macht oder, wenn der Abstand zwischen Ernte und Pressung zu groß ist, zu einer eigentümlichen Trockenheit führen kann - beides ist hier jedoch glücklicherweise nicht der Fall. Wie auch immer: sie macht den Tee interessanter und gibt ihm noch mehr Charakter, als ein reinblütiger GFZ ohnehin schon hat - ohne jedoch das Gleichgewicht des Tees zu stören, denn ein idealer GFZ ist (zumindest nach ein bisschen Reifung) vor allem bodenständig, ausgewogen und doch voller Kraft und Tiefe. Kraft in Form eines intensiven aber sanft wirkenden Qis hat dieser Tee jedenfalls reichlich - dazu eine kleine Anekdote: den Tee hatte ich vor zwei Wochen beim Besuch eines guten Tee-Freundes dabei - kurz nach meiner Ankunft (nach längerer Fahrt) kam noch ein weiterer Besucher hinzu, der nichts mit Tee am Hut hatte. Nach einem ordentlichen Käsebrot zur Stärkung lies er sich jedoch zu einem Tee überreden - da schien mir der GFZ eine sichere Wahl, da ich kein einzigen der Tees kannte, von denen ich Samples dabei hatte: wenn ein Referenz-GFZ nichts taugt, dann taugt auch alles andere nichts. Da es sich aber wie beschrieben um einen absolut erstklassigen Sheng handelt (nach dem 2003er GFZ definitiv einer der besten GFZ), wurde eine gemütliche Teerunde zu Dritt daraus (wobei unser Mit-Trinker tapfer bis zum Schluss durchgehalten hat!) und da jeder am Tisch deutlich das Qi wahrnahm entwickelten sich auch interessante Gespräche rund um das Thema Qi (nicht nur im Bezug auf Tee) ... und alte Männer beim Saunieren aber letzteres tut hier nichts zur Sache 😉 

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