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Hallo zusammen,

 

Für mehrere Aufgüsse bin ich immer so vorgegangen, dass ich von Aufguss zu Aufguss jeweils um eine Minute die Ziehzeit verlängert habe.

Wenn ich schon bei drei angekommen bin und einen vierten wagen wollte, dann habe ich die Temperatur erhöht, um ggf. noch etwas aus dem Blatt zu holen.

 

Ich habe mal bei Siam Tee etwas genauer die Beschreibungen der einzelnen Tees gelesen und bin doch etwas irritiert.

Da wird empfohlen bei Folgeaufgüssen auch mal mit der Ziehzeit runter zu gehen und dann wieder nach oben und die Temperatur variiert dann auch von Aufguss zu Aufguss.

Und dann ist es ja natürlich nur eine Empfehlung. Man kann ja selbst herumprobieren wie man will.

Da würde ich ja theoretisch 50 EUR an Tee einfach zum Testen verschwenden.... Genauso fast wie bei der Mahlgradfindung beim Espresso, nur mit dem Unterschied dass die Espressomaschine es beim Druck und der Durchlaufzeit anzeigt. Hier wäre es ja try & error.

 

Wie macht Ihr das? Oder mache ich mir einfach zu viele Gedanken?

 

VG
Chrizzzi

 

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Eine Minute ist deutlich zu viel! Bei Gongfu style sprechen wir von Sekunden. Fang doch lieber mit ganz kurzen Ziehzeiten an. Verlängern kannst du immer noch wenn der Aufguss zu schwach ist.
Das mit der Temperatur handhabe ich auch so bei grünem Tee und und erhöhe am Schluss und noch was raus zu holen. Auch ein finaler Aufguss über Nacht z.B. bei Pu-Erh kann man auch machen.
Schreib doch kurz um welche Teesorte es sich handelt damit man dir genauere Tipps geben kann.

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Hallo Diz,

 

momentan trinke ich abwechselnd 4 Sorten (ohne schwarzen, weil ich den eh nur einmal aufgiesse).

Grüner: Gu Zhang Mao Jian

Weisser: Silver Yunnan

Oolong: Mae Salong Thailand Green Oolong UND Yellow Golden Creamy Oolong

 

Als nächstes hole ich wohl das Laos-Probierpaket von Siam.

 

EDIT: wg. des Brühvorgangs selbst:

Wenn ich höre, dass es auf Sekunden ankommt, dann mache ich vielleicht grundsätzlich Fehler...

Wie brühe ich auf?:

- ich nutze zu Hause einen Hario Tea Dripper Largo

- ich gebe immer Teesorte unabhängig ca. 9 Gramm (drei flache Tee-Maßlöffel) in die obere Kugel (drei Gramm pro Tasse, der Dripper fasst 800 ml)

- Wasser wird aufgekocht auf die pro Sorte empfohlene Temperatur (wenn bei Oolong 80-90 Grad empfohlen werden, nehme ich zuerst immer die unterste Grenze)

- die sich am Filter im oberen Gefäß befindlichen Blätter werden mit dem Wasser übergossen

- erst wenn ich mit dem Übergießen fertig bin, wird die Zeit gestartet (da haben die Teeblätter schon zumeist ein Paar Sekunden länger Kontakt mit dem heissen Wasser)

- nach dem Ablauf der Zeit wird das Teewasser in den unteren Behälter abgelassen, was auch wieder einige Sekunden läuft, bis die untere Kanne mit 800 ml voll ist.

- dann wird das ganze in eine Thermoskanne gegossen, was auch dauert, da man konstruktionsbedingt die untere Kanne nur sehr langsam kippen sollte

 

Deshalb kann es bei mir gar nicht sekundengenau gehen, weil in den jeweiligen Schritten immer Sekunden Schwankungen gibt.

Für mich ist es aber auf Grund der Unkompliziertheit aktuell die einzig wahre Teezubereitung ohne es in eine Zeremonie ausarten zu lassen.

 

 

VG

Chrizzzi

Bearbeitet von Chrizzz
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Man müsste hier zwischen westlicher und asiatischer Zubereitung unterscheiden.

Bereitest du deinen Tee westlich zu, also wenig Tee, auf viel Wasser (im Sinne von mehreren Hundert Milliliter oder sogar 1L+) und Ziehzeiten im Minutenbereich, dann kann eine Erhöhung um eine oder gar mehrere Minuten durchaus Sinn machen. Hochwertige Tees können auch westlich meist 2 oder 3 mal aufgegossen werden. Wobei ich damit keine Erfahrung habe, da ich abseits von Kräutertee dann doch die asiatische Art bevorzuge.

Bei der Asiatischen Zubereitungsmethode, wird (relativ gesprochen) viel Tee auf wenig Wasser genommen und dafür nur kurz ziehen gelassen. Beispiel: 5g auf 100ml und Ziehzeiten um die 20 Sekunden. Dabei bekommt man dann meiner Erfahrung nach genau so viel Tee heraus, wie mit der gleichen Menge Tee und westlicher Zubereitung. Aber der Tee hat die chance sich zu wandeln und sich von Aufguss zu Aufguss anders zu zeigen. Man landet je nach Art des Tees dann schon oft im Bereich von 6 bis 12 Aufgüssen.

Und von eben dieser asiatischen Zubereitungsmethode wird dort gesprochen. Dass man mit der Ziehzeit wieder heruntergeht hat den Hintergrund, dass die Blätter nach dem ersten Aufguss hydriert sind und in dem Zubereitungsgefäß weiter mit dem Tee reagieren. Es bleibt ja immer etwas Feuchtigkeit an den Blättern und dieses Wasser arbeitet schon mal etwas vor, bevor das Wasser für den 2. Aufguss in das Gefäß geschüttet wird. Um den 2. Aufguss dann nicht zu stark zuzubereiten, wird dann manchmal die Ziehzeit verkürzt.

Beim Ausprobieren wird aber kein Tee verschwendet, solange er nicht komplett falsch zubereitet und dadurch untrinkbar wird. Man startet ja oft bei Vorgaben vom Hersteller oder anderen erfahrenen Teetrinkern (solange man noch keine eigenen Erfahrungen hat) und passt diese dann eigentlich nur noch seinem Geschmack an. War der Tee im letzten Aufguss zu stark, verkürzt man die Ziehzeit beim Nächsten und merkt es sich für das nächste Mal. Guter Tee wird aber nie wirklich untrinkbar, nur weil man ihn etwas zu lange hat ziehen lassen, oder zu heißes Wasser genommen hat.

 

Beim Teetrinken dauert es, bis man Erfahrung mit allen Teetypen gesammelt hat und seine eigenen Temperaturen und Ziehzeiten herausgefunden hat. Diese können von Tee zu Tee unterschiedlich sein, auch wenn sie zur selben Kategorie gehören. Aber einen persönlichen Startpunkt hat man irgendwann immer.

 

Meine  Startpunkte sind z.B. (jetzt nur für den ersten Aufguss. Danach wird je nach Geschmack verkürzt / verlängert)

Bei Sencha: 1TL pro 100ml, 65°C und 50 Sekunden (für den ersten Aufguss)

Bei weißem Tee: 3-4g pro 100ml, 90°C und 40 Sekunden

Bei 'grünem' Oolong: 3-4g pro 100ml, 80° und je nach Art (gerollt oder offen) 40 bis 90 Sekunden

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vor 4 Stunden schrieb Chrizzz:

mit der Ziehzeit runter zu gehen

Oft ist es sinnvoll, den zweiten Aufguß sehr kurz zu machen, bei Pu Erh oft auch nur aufgießen und wieder abgießen. Wenn der Tee vom ersten Aufguß eingeweicht ist, lösen sich die Inhaltsstoffe auch weiter, wenn die feuchte Teeblätter auf der Seite stehen.

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vor 5 Stunden schrieb Chrizzz:

Wie brühe ich auf?:

- ich nutze zu Hause einen Hario Tea Dripper Largo

- ich gebe immer Teesorte unabhängig ca. 9 Gramm (drei flache Tee-Maßlöffel) in die obere Kugel (drei Gramm pro Tasse, der Dripper fasst 800 ml)

- Wasser wird aufgekocht auf die pro Sorte empfohlene Temperatur (wenn bei Oolong 80-90 Grad empfohlen werden, nehme ich zuerst immer die unterste Grenze)

- die sich am Filter im oberen Gefäß befindlichen Blätter werden mit dem Wasser übergossen

- erst wenn ich mit dem Übergießen fertig bin, wird die Zeit gestartet (da haben die Teeblätter schon zumeist ein Paar Sekunden länger Kontakt mit dem heissen Wasser)

- nach dem Ablauf der Zeit wird das Teewasser in den unteren Behälter abgelassen, was auch wieder einige Sekunden läuft, bis die untere Kanne mit 800 ml voll ist.

- dann wird das ganze in eine Thermoskanne gegossen, was auch dauert, da man konstruktionsbedingt die untere Kanne nur sehr langsam kippen sollte

 

Deshalb kann es bei mir gar nicht sekundengenau gehen, weil in den jeweiligen Schritten immer Sekunden Schwankungen gibt.

Für mich ist es aber auf Grund der Unkompliziertheit aktuell die einzig wahre Teezubereitung ohne es in eine Zeremonie ausarten zu lassen.

Das hört sich für mich nach Brühen westlicher Art an. Dafür gelten die Hinweise, die du gelesen hast nicht. Diese beziehen sich auf die 'Gong Fu Cha' oder auch asiatische Zubereitung mit einem meist 100ml großem Gefäß.

In deinem Fall sollten die längeren Ziehzeiten ok sein, wie ich bereits weiter oben aufgeführt habe.

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vor 6 Stunden schrieb Chrizzz:

auf jeden Fall habe ich jetzt die Menge des Tees erhöht und bin so bei ca. 12 Gramm auf 800ml. Schmeckt auf jeden Fall besser ;)

Mehr Tee gibt immer einen intensiveren Geschmack. Manchmal werden dadurch aber auch Geschmacksnuancen überdeckt. Gerade bei langen Ziehzeiten. Daher ist dir asiatische Zubereitungsmethode so gut für Tee geeignet, da man hierbei einen intensiven Geschmack durch das hohe Verhältnis von Tee zu Wasser bekommt. Durch die kurzen Ziehzeiten verhindert man, dass sich zu viele von den bitteren Stoffen des Blatts lösen.

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