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Oolong selber rösten - try and error


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  • 5 Wochen später...

@Cel Haha, hab ich jetzt noch nie gemacht ... könnte aber ein spannendes Resultat geben!
#letusknow

@Kri Ungefähr wie im Post dort gerade eins drüber beschrieben, man arbeitet definitiv am
besten zwischen mind. 80 bis max. 120° ... als Beispiel werden manche (gute, nicht
totgeröstete) Yancha 30 Stunden bei 80° gebacken.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Quasi am Stück, also schon bei der ursprünglichen Herstellung. Eine kurze Pause von vielleicht einem Tag oder so kann es dabei aber schon geben, z.B. 3x10 Std.

Das teilweise jährliche Nachbacken hat im übrigen kein geschmackliches Ziel in dem Sinn, sondern einen erhaltenden Zweck, wie ich von Meng-Lin gelernt habe, nämlich z.B. einen fermentationsverhindernden Aspekt, der in sehr feuchtem Klima z.B. bei Tontopflagerung auch tatsächlich notwendig sein kann, es gibt ja auch tatsächlich Beispiele (habe einen in meiner eigenen Sammlung), wo sich ein alter Oolong zu einem Sheng weiterentwickeln möchte.

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  • 2 Jahre später...
Am 9.12.2015 um 18:14 schrieb GoldenTurtle:

Ich habe heute etwa 7, 8 Stunden lang 100g OB geröstet ... ; )
Muss ich jetzt dann mal im Grandpa-Stil testen, ob es was geworden ist ... ich glaube ja!!

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Sooooooo, nach zweieinhalb Jahren Wartezeit denke ich ist es an der Zeit, das Thema wieder herauszukramen. Die oben zitierte Röstung sollte doch langsam mit dem Tee zu harmonieren begonnen haben sollte, wenn es denn jemals etwas werden sollte - Zeit für einen Test! :D

PS: Das trifft sich gerade gut neben der Arbeit, denn ich muss heute an dem Tag doch heftig arbeiten.

PPS: Die beinahe unleserlich gewordenen Beiträge zu Beginn des Themas aus dem Jahr 2014 sind dem Horror-Foren-Update des Sommers 2015 meinte ich zum Opfer gefallen, von fast allen früheren Beiträgen sind eben die Bilder nicht erhalten geblieben - für jene jüngere Mitglieder, die das nicht mitgekriegt haben - gewisse dieser Experimente habe ich mit einer taiwanesischen Oolong-z.H.-Röstmaschine geröstet, diese Tees werde ich ebenfalls herauskramen und gegebenenfalls verkosten, sollte der Duft mich gnädig stimmen, weil ich hab da gewisse Runden, ich erinnere mich, echt ins tiefe Yancha-Stadium geröstet. Quasi ein Oriental Beauty Felsentee. :lol:

Aktuelles Bild: Das Setting hat sich nur wenig verändert, jetzt glotzen mich einfach noch zwei Kröten an, eine davon habe ich zu meiner Verteidigung gesagt geschenkt bekommen.

Der Tee ist erstaunlich gut geworden, aber ich habe auch den Letztgerösteten genommen, wo ich das Wissen früherer Fehlschläge bereits summiert hatte - wie auf der Packung notiert zu lesen ist: 7-8 Std. bei 100°, abschliessend (zusätzlich) 1-2 Std. bei 120°. An dem Tee gibts gar nichts auszusetzen, aber ich denke mit leichtem Bammel an die früheren Röstungen, die noch auf mich warten.. :ph34r:

IMG_20180702_141930321.jpg

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 40 Minuten schrieb GoldenTurtle:

An dem Tee gibts gar nichts auszusetzen, aber ich denke mit leichtem Bammel an die früheren Röstungen, die noch auf mich warten.. :ph34r:

Hahaha, das war nicht übertrieben!!!

Ich habe eben die Oriental Beauty Yancha Packung geöffnet, omg, das dauert wohl noch ein, zwei Jahrzehnte, bis diese Röstung mit dem Tee harmoniert ist.

Vielleicht sind so auch die heute verfügbaren 80er Oolongs entstanden - Tees, die man damals wegsperren musste. :lol:

PS: Vielleicht könnte ich ihn in Hong Kong aber schon gut verkaufen. Smiley E

Bearbeitet von GoldenTurtle
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  • 5 Jahre später...

Ich hab den Versuch im letzten Sommer auch mal gewagt und zwei atomgrüne Oolong von TTC einer Röstung im Backofen unterzogen. Ich hab mich hier in etwa an folgenden Angaben orientiert

Zitat

In order to keep its original superior flavor (taste and aroma), it is suggest to roast the high- grade oolong tea at 80°C or less. As to the middle-grade or low-grade tea, owing to inadequacy of aroma, the roasting temperature will be enhanced to 100-120°C to make tea have roast aroma and improve the quality of its flavor. As the roasting temperature reaches 140°C or above, the quality of tea deteriorates quickly, the liquor color turns dark red, tastes sour and has heavy burnt odor. From the results of this study, we suggest that the roasting temperature of high quality oolong tea should not be higher than 80°C, and that of middle-grade tea should be around 100-120°C.

Quelle: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwi7wN--hbKFAxV4gP0HHbq5BPQQFnoECA4QAQ&url=https%3A%2F%2Frepository.up.ac.za%2Fbitstream%2Fhandle%2F2263%2F8352%2FJaun_2001.pdf%3Fsequence%3D1%26isAllowed%3Dy&usg=AOvVaw1Z2Aewei2vkGUSxQVd1hjD&opi=89978449

Beide Versuche gingen über zwei Röst-Durchgänge. Jeweils ein Kürzerer von 4 Stunden und ein Durchgang von 8 Stunden.

Tee Nr. 1 wurde jeweils bei etwa 80 Grad Celsius geröstet

Nr. 2 im ersten Durchlauf etwas über 120 Grad Celsius,  dann 100 Grad Celsius. Zum Schluss kurz 150 Grad Celsius, weil er mir noch nicht dunkel genug war. In regelmäßigen Abständen hab ich den in einem Kochtopf befindlichen Tee geschwenkt.

Interessant dabei waren die Aromen, die sich in der Küche verbreitet haben. Über die Zeit veränderte sich der Duft immer wieder und intensivierte sich, um dann wieder nachzulassen.

Am 9.1.2016 um 07:54 schrieb Cel:

Der erste Aufguss gibt die Röstaromen ab, dann geht es zum Eigengeschmack über.

In der direkten Verkostung konnte ich genau das bestätigen. Die ersten beiden Aufgüsse waren außergewöhnlich gut, sehr aromatisch. Der pafumierte super grüne Geschmack, den ich bei Oolong nicht leiden kann wurde wunderbar verwandelt. Ab dem dritten Aufguss kam er dann aber wieder zunehmend durch. Die stärker geröstete Variante hatte mehr Röstaromen, was man auch an der Farbe zumindest etwas erkennen kann. IMG_20240408_092519_620.thumb.jpg.65bf522cea36e2eeaff861c4fbdba0ff.jpgIMG_20240408_092519_330.thumb.jpg.7fe24267218565b5c661e87a557c290f.jpg

Leider habe ich von den Ausgangstees keine Bilder mehr aber beide waren wirklich quitschgrün.

In der heutigen Nachverkostung, also einigen Monaten Ruhen:17125621096225848217001863140999.thumb.jpg.70deea86f7d5f07b86f2ac94e90d0d94.jpg

Ein sichtbarer Unterschied. Die stärkere Röstung ist bei dem einen Tee klar schmeckbar. Eine leicht brotige Note. Nicht stechend oder gar scharf, aber auch keine wirkliche Röstkunst. Der Körper des Tees hat sich umgewandelt in einen völlig neues Aroma, wirkt aber irgendwie  noch unfertig. Im Nachgeschmack aber sehr schön. Das superblumige wurde insgesamt schmeckbar umgewandelt. Für mich ne schöne Sache, da ich den Tee sonst nicht getrunken hätte. Vielleicht wird er ja mit der Zeit noch besser.

Die weniger geröstete Variante hat sich sehr schön gemacht. Nur Anklänge von Röstung, der Tee wirkte sehr harmonisch. Schon im Duft des Aufgusses wahrnehmbar, dann im Gebräu wiedergefunden. Eine schöne blumige Süße. Wirklich schön. Dieser Tee ist deutlich besser geworden.

Leider schwierig auszumachen, ob es an der Röstung lag oder einfach am Ausgangsmaterial. Obwohl beide Tees (Lishan 88k und Lishan 90k) sehr ähnlich waren vom Geschmack.

Insgesamt haben sich für mich beide Tees verbessert, weil jeweils der ungewünschte Ausgangsgeschmack verändert wurde. Interessanterweise diesmal auch über den zweiten Aufguss hinweg.

Mal schauen wie es in nem Jahr ausschaut.

Nebenbei auch ganz interessant, die Aussage,  zu hohe Rösttemperaturen führen zu saurem Geschmack. Das hatten wir ja auch kürzlich mal als Thema in einem anderen Thread.

Bearbeitet von Matsch
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Ich habe auch schon mal versucht verschiedene Oolongs in einer Pfanne zu rösten. Es hat jedes Mal eine Art wärmenden Charakter hinzugefügt, der bei höheren Temperaturen von 180° dann auch zum Anbrennen der Blätter außen und damit wirklichen Röstaromen führt. Bei sehr grünen Oolongs finde ich diese Noten nicht so ansprechend. Bei stärker oxidierteren Oolongs hingegen fügt eine leichte Röstung aber echt etwas hinzu, das sehr gut zum restlichen Geschmack passt.

An eine echte Röstung mit Holzkohle wird ein solches Vorgehen aber nicht heran kommen, da die Röstaromen bei einer Holzkohleröstung wahrscheinlich nicht vorwiegend vom Verkohlen der Teeblätter kommt, sondern von der Kohle an sich, die der Tee dann aufnimmt. Bei Hojicha ist das natürlich dann anders. Aber Ball Oolongs verkohlen auch nur von Außen und so hat man nur in den ersten Aufgüssen den Geschmack der Röstung.

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Ich benutze zum Nachrösten einen alten Reiskocher, die Warmhaltefunktion hat knapp unter 100°.

Aber das zu Hause rösten ist nicht vergleichbar mit einer guten Röstung, dazu fehlt uns allen erstens das Können, zweitens können die Haushaltsröster zwar die direkte Hitzeeinwirkung herstellen, die wichtigere indirekte Hitze bekommt man aber nicht hin.

Die Holzkohle wird ja extra mit einer Sandschicht abgedeckt, um die unmittelbare Hitzeeinwirkung zu unterbinden, der Tee liegt luftig geschichtet in großen Bambuskörben. Das hat mit dem "Anbraten" in einer wie auch immer gearteten Pfanne nichts zu tun.

Die Kunst liegt darin, die Hitzezirkulation im Tee richtig zu steuern, deshalb sind durchschnittlich gemachte Holzkohleröstungen auch immer schlechter als elektrisch gerösteter Tee.

Und da ist das dann so wie beim Bäcker, an eine professionelle Backmaschine kommt unser Backofen auch nicht ran.

Grüne Oolongs haben auch meist nicht genug Eigenaroma, um einer starken Röstung etwas entgegensetzen zu können, darüber hinaus ist der Wassergehalt in vielen modernen grünen Oolongs nicht hinreichend gesenkt worden, damit eine Röstung überhaupt erfolgreich sein kann.

Das Rösten zu Hause ist eher was, um die Feuchtigkeit im Tee für die lange Lagerung niedrig zu halten, weniger um den Geschmack (positiv) zu beeinflussen.

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vor 1 Stunde schrieb JanS:

Das Rösten zu Hause ist eher was, um die Feuchtigkeit im Tee für die lange Lagerung niedrig zu halten, weniger um den Geschmack (positiv) zu beeinflussen.

Zum, nicht standhaften Atomaroma, austreiben von meiner Seite zu empfehlen. Die Light Variante ist wirklich ordentlich geworden aber ganz bestimmt seehr weit weg von Masterclass:lol:

Ich warte ja immer noch auf diesen unfassbar einzigartigen, nur in Taiwan zu findenden Spitzenoolong. Hier gibt es ja "nur" ( ich mag die meisten seiner Tees sehr, sehr gerne! Nicht das mich Lu Yu s Blitz trifft!) Atong und dahinter kommt lange nix. 

Bei den Yanchas durfte ich ja nun mal reinschnuppern in Hochwertiges. Bei den Taiwanoolongs fehlt mir das noch, zumindest wenn ich den zum Teil gelesenen  Beschreibungen gedanklich folge. 

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vor 1 Stunde schrieb Matsch:

Zum, nicht standhaften Atomaroma, austreiben von meiner Seite zu empfehlen. 

 

vor 3 Stunden schrieb JanS:

um die Feuchtigkeit im Tee für die lange Lagerung niedrig zu halten, 

Das klappt natürlich. Das ist ja aber eher das Nachholen des fehlenden letzten Produktionsschrittes, eigentlich werden ja auch die "ungerösteten" Tees zum Abschluss erhitzt um den Wassergehalt zu senken und das Geschmacksprofil so zu stabilisieren.

Damit wird das fehlerhafte Produkt zum korrekten Produkt.

Das funktioniert glaube ich meistens ganz gut, wenn man darauf achtet, die Blattaußenseiten nicht zu stark zu verkohlen.

Anders ist es halt, wenn man aus einem gekauften ungerösteten Tee versucht, einen stark gerösteten Tee zu machen. Ein gute Röstung eines Produzenten, der sein Handwerk versteht, ist zu Hause leider nicht zu imitieren.

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  • 2 Wochen später...

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