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Wuyi / Dan Cong. Fermentationsgruppe?


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Bei diesen immer wieder auftauchenden Fragen zum Oxidations"grad" frage ich mich immer, wie man auf die Prozentzahl kommt. Was soll in dem Zusammenhang "100%" bedeuten?


Meint man damit das Maximum, was für den dunkelsten Tee denkbar wäre? Ein Assam Second Flush nach CTC-Verarbeitung wird sicher deutlich dunkler oxidieren können als ein handgerollter Gaoshan Jinxuan im ersten Batch des Frühlings. Vergleiche ich also einen Dahongpao nur mit dem, was im Extremfall für Dahongpao aus gleicher Ernte bei gleichem Rollen möglich ist, oder vergleiche ich mit dem vorher erwähnten CTC-Assam?



[kurz mal nachdenken und nochmal an der Tasse nippen]



Eigentlich ist es doch völlig müßig darüber zu diskutieren, ob ein Oolong jetzt 40% oder 60% oxidiert ist, solange ich nicht weiß, worauf sich die Zahl bezieht.


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Mir persönlich ging es darum, dass ich die Oolongs seriös in drei Gruppen unterordnen kann, weil ich, um ein einfaches Beispiel zu nennen, keinen Li Shan ersthaft mit einem Da Hong Pao in Konkurrenz setzen kann. Das ist einfach eine ganz andere Welt. Bei einem ähnlichen Oxidationsgrad kann ich aber sehr schön vergleichen; aha, das machen die einen draus, und oho, das die anderen.



Aber interessant finde ich es nun doch auch auf eine andere Weise, wenn ich bemerke, wie unterschiedlich die Machart eben bspw. von einem Dan Cong zum anderen sein kann, und trotzdem sich beide Dan Cong nennen dürfen. Diese Freiheit gefällt mir, beim Wein im Gegensatz finde ich es oft übertrieben streng mit den Vorschriften.


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Macht auf jeden Fall Sinn, wie du schön sagst Kröti, ist es einfacher wenn man den Grad hat, auch die jeweiligen Tees in richtiger Kategorie vergleichen zu können. Der Ansatz ist vollkommen korrekta mente ;). Denn wenn ich nun einen Dan Cong mit 50% mit einem Dan Cong mit 60% vergleiche ist das nicht wirklich ein faires Mass. Das Problem ist aber, dass sehr viele Händler diesen Grad nicht einmal angeben, von daher wirst du dann schwer herausfinden können, außer der Händler weis es dennoch, nur das ist die Frage.


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Ist ja nicht so, als würde ich die Motivation nicht verstehen - natürlich wäre es schön, wenn man allgemein anerkannte Größen hätte: wie ein Koordinatensystem, in das man den Tee einordnen kann, um sich vor dem Hintergrund einer objektiven Skala austauschen zu können.



Aber wie soll das funktionieren?



Es wird doch kein Laborant mit geeichtem Messgerät neben den oxidierenden Blättern sitzen und bei erreichen der angestrebten Prozentzahl die Blätter in den Trockner befördern. Zumindest hoffe ich, dass ein erfahrener Teeproduzent (oder ein entsprechender Mitarbeiter) beurteilt, wann die Blätter den optimalen Duft und das richtige Aussehen erreicht haben, um das optimale Erzeugnis hervorzubringen. Dieses Optimum kann aber variieren - je nach dem, wie die Inhaltsstoffe im Teeblatt zum Zeitpunkt der Ernte zusammengesetzt sind. In einem Jahr mag es besser sein, einen Guifei Oolong kürzer oxidieren zu lassen als im Vorjahr. Wenn ich als Produzent aber damit anfange, meinen Tee als als "40% oxidiert" zu vermarkten, im nächsten Jahr aber nur "30%" draufschreiben würde, um das Verhältnis zum Vorjahr richtig auszudrücken, habe ich ein Problem: kaufen mir die Händler den Tee noch ab, wenn er sich jetzt so anders darstellt? Mag sein, dass der Großteil der Kunden den Unterschied kaum wahrnimmt - aber so ein krasser Unterschied in der Zahl vermittelt das Gefühl, ein komplett anderes Produkt zu bekommen.


Und außerdem bleibt da noch die Frage: worauf bezieht sich die Prozentzahl?



Mein Kompromissvorschlag: man spricht jeweils innerhalb einer Oolong-Kategorie (z.B. Dancong, Wuyi Yancha,...) von Oxidationsstufen wie "typisch", "schwächer" und "stärker".


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Das mit den Zahlen ist so ein Ding westlicher Kulturen, wir streben haeufig nach standardisierten Anleitungen, meine Frau macht sich immer wieder lustig ueber meine Art zu kochen mit Waage und co. ich soll mehr auf meinen Geschmack hoehren als auf vermeintlich allgemein guelltige Standards... erinnert mich an diesen Strang, hat jemand lust mal gleichen DHP in 3 verschiedenen Roeststufen zu probieren?

Versand muesste selbst uebernommen werden, Proben 3x 7g stifte ich, PN...

Bearbeitet von ChaShiFu
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du kannst dich gleich vor anfragen nicht retten  :lol:

Ne, interessiert nur wenige, der Rest hangelt sich lieber an Zahlen entlang, die schwer in Relation zu setzen sind, siehe Geros Beitrag, bevor man das Risiko des Worst-Case eingeht eine Runde Tee weg zuschuetten, weil man die Trinkbarkeit verfehlt hat. Ist mir diese Woche mit kostbaren Cuiya passiert, nun bin ich eine Erfahrung reicher und einen weiteren Schritt Richtung meinem persoenlichen ideal Geschmack, welcher nie zu erreichen sein wird, aber als taegliche Motivation fungiert neue Experimente zu wagen...

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  • 1 Monat später...

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