GoldenTurtle Posted June 26, 2014 Share Posted June 26, 2014 Hi Leute Wir müssen mal wieder etwas lustiges machen! Schreibt hier eure Oden und Minnesänge auf wunderbare Tees, was sie euch z.B. bedeuten, oder wie sie euch irgendwie begleitet haben, und teilt auch mit eure Trauergesänge und Wehklagen über üble Spiessgefährten, die ihren Namen nicht wert sind, euch die Stimmung vermiest oder gar den Magen verdorben haben. Gewisse stehen ja auch auf abstrakte Dreizeiler - everything goes! Und, keiner macht einen anderen blöd an wegen einem schiefen Reim! Hier geht es nicht um perfekte Grammatik, sondern um Gefühle! Ich fange mal an: Gedanken zum Tee Tee - was habe ich an dir? Tee - wie stehe ich zu dir? Bist du einfach, austauschbar? Strebe ich nach neuem, ohne zurückzuschauen? Förderer der Reflektion, jedoch nicht mein täglich Brot. Führst du auch von der Tugend zur Not? Denn gar manche wollen sich an dir eine goldene Nase, ja verdienen, doch empfindest du, als lebendig Wesen der Natur, dies auch als gut? Gar viele stecken ihre Hoffnung, Zeit und Kraft, in dich, aber würdest du nicht lieber, unentdeckt vom Pöbel, im Walde ein stilleres Dasein führen? KlausO 1 Quote Link to comment
miig Posted June 27, 2014 Share Posted June 27, 2014 Gute Idee! Dann versuch ich mich auch mal an einem freitäglich-kontemplativen WerkchenWie wärs hiermit: Wasserkocher an den Schreibtisch leer geräumt, und auch den Kopf. Lenux, Krabbenhueter, Teelix and 2 others 5 Quote Link to comment
GoldenTurtle Posted June 27, 2014 Author Share Posted June 27, 2014 Toll miig, genau so hab ich mir das vorgestellt! Haha, das wird bestimmt noch lustig werden! Quote Link to comment
GoldenTurtle Posted June 28, 2014 Author Share Posted June 28, 2014 Der heut'ge Tag war lang, war streng, da goss ich auf ein' neuen Sheng. Mal schaun' was X. in petto hat, und ob sie macht die anderen platt? Der Sheng war wild, der Sheng war zart, der Sheng war süss, der Sheng war hart. Doch nicht zu mir, nur in der Form, die Aromatik leicht ab der Norm, greift nach den Sternen weit und klar, na, der war ja wunderbar. Joaquin 1 Quote Link to comment
GoldenTurtle Posted June 29, 2014 Author Share Posted June 29, 2014 Ode an den Si Ji Chun vom La La Shan. Einer der besten Oolong, den ich bisher probieren konnte. Ach Teelein, ach Teelein, wie zart du doch bist, wie leise du sprichst. Stammst du denn aus einer anderen Welt, wo man nicht schreit und nicht gellt? Ich ruhe ein bisschen bei dir, eine Weile, und denke darüber nach, ganz ohne Eile. In der Sanftheit liegt Macht. Tobias82 1 Quote Link to comment
GoldenTurtle Posted July 1, 2014 Author Share Posted July 1, 2014 Abend Stille Draussen kein Lüftchen, doch über meinem Tässchen, braut sich zusammen ein Sturm. Die Wellen überborden das Ufer, der Koloss sich zum Wasser neigt. Der Aromatik Gefüge, fällt auseinander, ein Tee für die Ewigkeit. Doch dieser zum Himmel schreit, wann die Welt wieder harmonisch sei. Quote Link to comment
miig Posted July 1, 2014 Share Posted July 1, 2014 (edited) plätscher glucker, dampfi-dampf.blubber, tröpfel, schlürfi-schlürf!Bildquelle: http://dontmakethatface.com/2011/07/28/hows-bout-a-cup-a-tea-gub-ner/ Edited July 1, 2014 by miig Quote Link to comment
sabsab Posted September 24, 2014 Share Posted September 24, 2014 Eine witzige Idee Im Laufe meines Studiums bin ich über das Gedicht eine norwegischen Schriftstellers gestolpert. Leider erinnere ich mich nicht mehr an seinen Namen - aber es passt hier sehr gut und ich möchte es euch nicht vorenthalten: Tee ist nicht gleich Tee. Tee ist auch nicht nicht Tee. Tee ist einfach Tee. So ist es. Alles klar? Quote Link to comment
GoldenTurtle Posted September 24, 2014 Author Share Posted September 24, 2014 Schön, dass sich einer wieder dieses Themas annimmt, auch wenn es ein unbekannter Norweger ist. Dann probiere ich doch auch mal wieder mein abendliches Teelein zu beschreiben: Deckel auf, Bulang rein, Wasser marsch, Stille sein. Kräuter mein, Süsse dein, Herbe blieb im Kännelein. sabsab 1 Quote Link to comment
KlausO Posted September 25, 2014 Share Posted September 25, 2014 @GoldenTurtle,das erste kommt mir vor wie diese seltsame japanische Gedichtsform, mir fällt gerade der Name nicht ein. Sehr gelungen! Quote Link to comment
KlausO Posted September 25, 2014 Share Posted September 25, 2014 Ja das war das Wort Quote Link to comment
sabsab Posted September 25, 2014 Share Posted September 25, 2014 Schön, dass sich einer wieder dieses Themas annimmt, auch wenn es ein unbekannter Norweger ist. Ich recherchiere in den nächsten Tagen mal, damit aus dem unbekannten Norweger ein bekannter Norweger wird. Der Ehre wegen Heute spontan: Ich schneid dich klein Ich gieß dich ein Du brennst dich in den Hals hinein. Du tust mir weh Ich denk "Ohje!" Bei Halsweh niemals Ingwertee! Na wenn das keine Poesie der ganz alten Schule ist Quote Link to comment
GoldenTurtle Posted September 25, 2014 Author Share Posted September 25, 2014 Puh, das muss aber eine scharfe Ingwer Sorte gewesen sein. Bestimmt nicht der Softie-Ingwer aus Brasilien. @Klaus: Wollte genau das mal probieren, danke für das erfreuliche Feedback, aber irgendwie tue ich mir etwas schwer mit der Struktur. Ich weiss schon, bei der zweiten Strophe bin ich wieder rückfällig geworden ins Schema Busch, konnte mir die zweite Strophe aber einfach nicht verkneifen. Nun gut Ding will Übung haben. Der heutige Versuch einer Beschreibung meines abendlichen Tee-Genusses, und fürwahr, was für ein Genuss das ist: Tausend Jahre, viel ging um, doch die Wurzeln, tief und stumm, oben spriessen, zart und fein, Blättchen lieblich, alle mein! Hmmm, haha, weiss nicht ob das was taugt. Quote Link to comment
Gushu Posted September 25, 2014 Share Posted September 25, 2014 (edited) Das Tausendjährige scheint die Archgushu-Version zu sein... ich denke ich habe meine Wahl getroffen.Die schärfsten Ingwer hatte ich bisher aus Peru... mal zuviel verwendet und mit viel Mut gegessen... danach brennte mein Bauch für 12-24h und ich war am Wasser gurgeln... krasse Erfahrung, also in Zukunft besser vorsichtiger sein weil zuviel ätherische Öle sind echt bombig. Dennoch war mir kein bischen übel... weil Ingwer ist wirksam gegen Übelkeit. Edited September 25, 2014 by Gushu Quote Link to comment
KlausO Posted September 26, 2014 Share Posted September 26, 2014 (edited) @GoldenTurtle,der erste Vers ist bis jetzt der beste. Edited September 26, 2014 by KlausO Quote Link to comment
GoldenTurtle Posted September 26, 2014 Author Share Posted September 26, 2014 Neuer Tag, neuer Versuch. Alterssüsse Lebenstiefe Neubeginn zum Vorschein bringt. TeeStövchen 1 Quote Link to comment
TeeStövchen Posted September 26, 2014 Share Posted September 26, 2014 Alterssüsse Lebenstiefe Neubeginn zum Vorschein bringt. Wow!!! Den hätte ich mir im Dezember 2012 gewünscht, als ich in den altersteilzeit-bedingten Ruhestand ging Sehr gut Quote Link to comment
GoldenTurtle Posted September 27, 2014 Author Share Posted September 27, 2014 Danke für das freundliche Feedback Stövchen! Heute (neuer Tag, neuer Versuch ) versuche ich einen Ansatz zu Ursache und Sinn der Herbe im Tee und im Leben. Seinesherbe. Aus des Frühlings Strahl, oder Schlechtwetters Pein? Pflichtkür alljedem, ohne, unvollendeter Schein. Das Süsse nur liebend, das Leben nicht in Tiefe geschmeckt. Die Liebe im Herben, erst vollkommen, rein, unverdeckt. Quote Link to comment
sabsab Posted September 27, 2014 Share Posted September 27, 2014 Puh, das muss aber eine scharfe Ingwer Sorte gewesen sein. Bestimmt nicht der Softie-Ingwer aus Brasilien. Naja, letztendlich kommt es ja auch auf die Menge an - und bei so einer Erkältung lautet meine Devise: viel hilft viel Doch heute gibt's kein' Ingwertee, denn mir tut der Hals noch weh Da bleibe ich doch bei Kräuterlein Denn die hau'n besonders rein Oder so Quote Link to comment
GoldenTurtle Posted September 28, 2014 Author Share Posted September 28, 2014 Ich versuche heute nach der Süsse und der Herbe die 3. essenzielle Sheng-Geschmacks-Komponente poetisch in den Kontext zum Leben zu setzen. Wesenswürze. Ohne dies, ein freudloser Tanz. Ausschweifend, rasch vergangener Glanz. Ausgerichtet am Umfeld und rein, unvergesslich, unvergänglich, so soll es sein. TaoTeaKing 1 Quote Link to comment
KlausO Posted September 29, 2014 Share Posted September 29, 2014 Für einen Haiku reimt sich dass zu arg. Quote Link to comment
TeeStövchen Posted September 29, 2014 Share Posted September 29, 2014 Für einen Haiku reimt sich dass zu arg. Übersetz doch mal ins japanische Klaus, dann vielleicht nicht mehr Quote Link to comment
KlausO Posted September 29, 2014 Share Posted September 29, 2014 Ich habe kein japanisch Quote Link to comment
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