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Meine Suche nach guten Tees


Empfohlene Beiträge

Ich habe eine Mail erhalten wo darauf hingewiesen wurde dass Honza Broz erst wieder zurück in Kunming ist und sie morgen anfangen alles zu verpacken und der eigentliche Preis wird erst im Nachhinein berechnet und per Email mitgeteilt.



@GoldenTurtle: Interessanter Hinweis aber ist bei Chawang wohl eher nicht der Fall weil sie haben im Shop alles in $ angegeben und ich habe bei Paypal auch $ als Standart. CHF habe ich nur bei meiner Visa welche mit dem Account verlinkt ist, aber das wird danach von Paypal automatisch umgerechnet und in CHF belastet. Ich komme dabei gut weg weil der Umrechnungskurs ist  1 CHF = 1.07102 USD, war allerdings schonmal besser, z. B.1 CHF = 1.08582 USD, also zwischen 7% bis 8.5% unterhalb CHF. Wenn es die Leute nicht so mögen würden dann wäre der Dollar wohl bald Geschichte.



Bezüglich: "Menglin hat die besten* Tees und ich importiere kaum noch was", oder so ähnlich hast du es mir mitgeteilt. Dazu kann ich hinzufügen, ja der Cake denn sie mir verkaufte nach der Verkostung zu urteilen war ein Knaller und sein Preis auch absolut wert. Allerdings gibt es auch ausserhalb Menglins Schatztruhen viele super Cakes mit oft enorm gutem Preisleistungs-Verhältniss und die möchte ich nicht missen. Menglin ist für mich daher immer für einen Knaller gut sofern ich würdig bin es zu empfangen, aber die anderen haben durchaus auch viele gute Sachen. Bei den ganz edlen Sachen kann man "Preis-Leistung" sowieso vergessen und es taugt nicht immer als Alltagstee da einfach zu rar. Daher ist es etwas für besondere Momente, genauso sehe ich die Sachen von Menglin an. Die anderen Cakes sind eher für den Alltag... aber keine Regel ohne Ausnahme und auch andere haben viele gute aber teure Knaller. Schlussendlich beziehe ich meine Sachen aus vielen Ressourcen, aber ganz klar wäre meine Welt ohne Shui Tang nicht komplett! *Sofern man "beste" überhaupt aussprechen darf, aber ich habe dann echt Mühe etwas als "gut" darzustellen wenn ich primär davon ausgehen muss dass es gar nichts gibt was "besser" ist oder "das beste". Wahrheitsgemäss ist es an und für sich Richtig, da es ja unsere eigene Wirklichkeit darstellt und es gibt manche die können mit meinen "lieblichen Cakes" vielleicht nichts anfangen, ganz egal wie edel seine Blätter sind. Das ist halt die Macht der Nasenverstauchung oder halt einfach die Macht der Wirklichkeit. insofern muss ich von einer allgemeingültigen Wahrheit ausgehen und die gibt es, man hat sie nur noch nicht gefunden.



Mein momentanter Preis/Leistungskracher der sehr gut als Alltagstee taugt ist dieser hier: http://yunnansourcing.com/en/sen-zhi-kui-tea-house/2947-2014-sen-zhi-kui-raw-pu-erh-tea-cake-of-kokang-myanmar-357-grams.html Ich habe natürlich bereits mein Supply davon auf 5 aufgestockt ansonsten muss ich noch Angst haben dass ein Spekulant mir meine Freude stiehlt. Habe es daher nur mitgeteilt da ich Teetrinkern die knapp bei Kasse sind einen guten Tipp geben möchte wie sie an einen  guten und auch sehr günstigen Cake kommen. Ich bin von diesem Cake überzeugt, das ist ein echtes Schnäppchen. Es ist übrigens auch der #4 Cake denn ich gut fand und immerhin in meiner Nase 20 andere geschlagen hatte.


Bearbeitet von Gushu
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Bezüglich: "Menglin hat die besten* Tees und ich importiere kaum noch was", oder so ähnlich hast du es mir mitgeteilt. Dazu kann ich hinzufügen, ja der Cake denn sie mir verkaufte nach der Verkostung zu urteilen war ein Knaller und sein Preis auch absolut wert. Allerdings gibt es auch ausserhalb Menglins Schatztruhen viele super Cakes mit oft enorm gutem Preisleistungs-Verhältniss und die möchte ich nicht missen.

Ja, also, Importe bzgl. CN/TW sind bei mir effektiv sehr stark zurückgegangen,

aber bei japanischen Tees gleich wie letztes Jahr geblieben,

und neu ist Indien und Sri Lanka auch noch dazugekommen.

Darjeeling First Flush und insb. Shincha aus Japan sind mir halt auch schon wichtig.

Bei dir gibts überhaupt nichts in der Richtung?

Aber du hast bestimmt recht - abgesehen von preiswerten Alternativen gibts auch

gewiss fantastische Fladen an vielen Orten der Welt,

aber an letztere muss man meiner Meinung nach überall erst noch rankommen,

weil es doch einige Liebhaber zu geben scheint.

Ich will eben auch mal noch eine Tibeter-Quelle anzapfen ... kenne da eine, die mit vielen

einflussreichen Tibetern zu tun hat. War da nun eine Weile unsicher, ob das überhaupt eine

gute Idee ist - habe aber diesbezüglich erst vor kurzem mit Freude in einer Doku erfahren,

dass angeblich noch noch immer etliches von Yunnan direkt nach Lhasa geht.

Nebenbei: Hast du eine andere, die 7-teilige Yunnan Pu Er Doku gesehen, die Krabbe mal gepostet hat?

Sehr empfehlenswert!

Was mich persönlich da am meisten interessieren würde, wo in einer der letzten Dokus

der eine so begeistert schwärmt von dem Pflückmaterial in irgend einem abgelegenen Dorf,

wo er gerade mal 3 Bing machen konnte, weil es, wenn ich das richtig in Erinnerung habe,

zu teuer für den kleinen Pu Produzenten war, dort mehr Material zu kaufen.

Oder war das Material selbst zu rar? Na, wie auch immer - an sowas musst du erst mal rankommen.

Hust, gib mir dann bitte Bescheid, wenn du einen von denen dreien hast. ;)

Nachtrag on topic:

Hast du auch schon mal bei China Cha Dao probiert?

Ist scheinbar der offizielle Douji Shop.

Hab da mal einen ganzen Fladen für $30 oder so gekauft,

war dann aber auch nicht so richtig nach meinem Geschmack,

aber ich bin seeehr schwierig was Sheng anbelangt, muss ich

dazu sagen ... der Fladen rollte dann rüber zu Chris, der ihn

scheinbar an einem Nachmittag verputzt hat. :lol:

(Scherz, Scherz, leichte Übertreibung)

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Tibet ist ein schwieriges Pflaster aufgrund vieler Faktoren, aber falls du wirklich viele einflussreiche Tibeter kennst dann hast do wohl ne Chance. Ich der keine guten Kontakte hat der kann wahrscheinlich nur davon träumen auch nur schon ein originaler Tsampa von dort zu bekommen. Handelsmässig ist dort halt vieles so ziemlich auf dem Trockenen aber ich denke schon dass intern in China viel Handelsaktivität besteht aber mit dem Westen ist Tibet praktisch abgeschnitten. Was ich an dir schätze ist halt schon dass du kaum Vorurteile hast, du gehst einfach an deine Sache ran und irgendwie biegst du es dann zurecht, das hat schon viele Vorteile in vielerlei Hinsicht. Im übrigen verbinde ich mit Tibet nicht unbedingt "guten Tee". Die Tees welche üblicherweise von Tibet kommen die sind irgendwie aus meist billiger Yunnan-Ware welche intern gehandelt werden und da habe ich auch schon viel schlechtes gehört. Klar ist dass dort viele "Bricks" oder allgemein gepresster Tee konsumiert wird.

Wegen Sheng: Mag sein dass du dort heikel bist aber der von Menglin hat dir offenbar auch gefallen, sind halt sehr lieblicher Dinger und keine erdigen "Kuhfladen". :) Diese rauhen Kompost-Fladen mag ich auch nicht, aber du magst erstaunt sein wie aromatisch viele der uralten "High End" Kaliber sein mögen, von Erde kaum eine Spur, da gibts alte Sachen wie ein wildes Blumenfeld begleitet vom würzigen Duft des Waldes.

An eine der drei Cakes ranzukommen scheint unrealistisch zu sein aber sofern ich bereits so denke dann wird es auch niemals passieren. Also man muss sowas zuerst einmal gedanklich zulassen, ansonsten hat man bereits verloren und jegliche Chance verspielt. Man darf einfach nicht in dieser "Versagenskategorie" denken weil sowas raubt jegliches Potential. Ich glaube davon können dir vorallem die Japaner mit ihrer Mentalität ein Liedchen singen, da sie sich sehr am Potential orientieren. Ob jetzt das Material zu teuer war oder zu rar oder beides zusammen das hängt natürlich auch wieder von vielen Sachen ab. Preislich sind Han Chinesen ein problematischer Faktor, aber man kann mit ihnen gut feilschen. Die besten Preise machen Minoritäten aus abgelegenen Bereichen und welche noch nicht zusehr von den Han beeinflusst wurden. Das was in LBZ passierte, das waren auch Minoritäten gewesen welche eines Tages von geschäftstüchtigen Han angestachelt wurden und seitdem sind es die teuersten Cakes der Welt. Also das Preisgefüge ist "human created" das ist nichts was durch Zufall entsteht und auch keine feste Wissenschaft, das alles entsteht in unserem Geist. Also es ist möglich dass man auch heute noch gute und günstige Cakes bekommt aber es wird immer schwieriger in der heutigen Zeit da alle immer mehr anfangen "kapitalistisch" und/oder spekulativ zu denken. Ohne jegliche Zweifel ist aber gutes Material rar und es gibt halt nur so und soviel davon und wenn es ausgeht dann geht es aus. Wobei es immer schwieriger wird an gutes Material ranzukommen da ja gerade in den letzten Jahren der Plantageanbau stark zugenommen hat. Auch Yunnan steht mittlerweile immer mehr unter dem Druck des finanziellen Kapitals, also der westlich orientierten Wirtschaft und hat vieles der Ursprünglichkeit eingebüsst. Ich hoffe nur dass es sich irgendwann wieder stabilisiert denn schliesslich wollen wir alle Yunnan so haben wie es schon immer war und nicht anders als das. Wild, natürlich, vielfältig und immer für eine Überraschung gut.

Die Doku habe ich noch nicht gesehen, das kann man ja noch nachholen.


Ja, also, Importe bzgl. CN/TW sind bei mir effektiv sehr stark zurückgegangen,

aber bei japanischen Tees gleich wie letztes Jahr geblieben,

und neu ist Indien und Sri Lanka auch noch dazugekommen.

Darjeeling First Flush und insb. Shincha aus Japan sind mir halt auch schon wichtig.

Bei dir gibts überhaupt nichts in der Richtung?

Momentan kaum da ich einen Narren an den Sheng gefressen oder getrunken habe. Ich finde das alles so faszinierend und auch die grosse Vielfalt dieser Cakes, da gibt es soviele Sachen, kaum einer gleich dem anderen... sie schaffen irgendwie eine Brücke zwischen Mensch und Tee.

Grundsätzlich habe ich indischer Tee und Tee aus Sri Lanka nur als "billigster Alltagstee" in Erinnerung. Tees aus dieser Gegend habe ich vor 15-20 Jahren, wo ich mit dem Teekonsum angefangen hatte auch oft getrunken und damals war es mein einziger Tee. Da hat man teilweise für 1 KG Tee nur 10 CHF bezahlt und es war nicht schmackhaft aber damals kannte ich ja nichts anderes und so ein Schwarztee war für mich Standart. Das war lange Zeit so geblieben (10-15 Jahre lang) bis ich vor etwa 5 Jahren mich immer mehr für die japanische Kultur interessierte und da kam auch Grüntee stark zur Aussprache da es ebenfalls Teil dieser Kultur ist. Wobei ich mich schon sehr lange für asiatische Bereiche interessierte, ich bin z.B. ein grosser Liebhaber von Eastern Movies, schon seit meinem Jugendalter war das so gewesen. Auf "guten Tee" war ich aber erst vor etwa 5 Jahren gekommen, und da hat das ganze mit Grüntee angefangen. Zuerst habe ich bei Verwandten ein "Dragon Pearl" Tee eingeschenkt bekommen und war seit diesem Zeitpunkt ganz begeistert von der guten Qualität dieses China Tees. Ich habe danach japanischen Gyokuro importiert und von vielen Teeshops "gehobenen" China-Tee bezogen. Damals war es vorallem Jasmin, Grün, aber auch Weiss und Oolong Tee welcher ich getrunken habe und kein Pu Erh.

Das mit Pu Erh, das kam erst später, etwa vor 2 Jahren hat das ganze angefangen und seit dem Zeitpunkt schnüffle ich wie ein Spürhund in dieser Welt und ich merke einfach wie komplex das alles ist und dass ich noch bei keinem Tee so viel Ursprünglichkeit erfahren habe wie mit einem Sheng und es ist daher klar der faszinierendste Tee.

Ich habe aber durchaus auch einige Weisstees, viele Oolong, viele Grüntees und auch ein gelber Tee zuhause, die trinke ich aber momentan nur noch spärllich und dieses Jahr habe ich kaum noch etwas davon gekauft. Einem guten Dragonwell oder Jasmin aber auch ab und zu ein aromatischer Phönix Oolong bin aber nicht abgeneigt und ich trinke sowas gerne. Da ich aber momentan intensiv am Sheng "ausprobieren" bin, schon seit über einem Jahr und noch immer an einem Punkt bin wo ich einfach diese Welt noch zuwenig im Überblick habe, wie ein kleines Kind welches gerade die neue Welt erforscht und an einem Bach oder im Wald spielt. Da ich also immer noch stark am "spielen" bin und am erforschen und eigentlich nicht einmal weiss mit welchem Spielzeug ich genau spielen will, man kann ja nicht mit allem gleichzeitig spielen, genau deswegen bin ich momentan stark auf Sheng fokussiert, ganz einfach weil es mein momentanes Spielzeug ist. In Zukunft denke ich aber schon dass ich auch wieder viele andere Sachen verkosten und geniessen werden und nicht "nur" Sheng, das ist klar.

Etwas wofür ich mich aber kaum interessiere ist roter beziehungsweise Schwarztee, da wird einfach zuviel gepfuscht und zuviel verwestlicht. An Stelle dieses Tees steht heute ein Wuyi oder Phönix Oolong, die mir all das geben können was ein Schwarztee auch kann, nur um einiges besser mit mehr Komplexität. Von daher trinke ich grundsätzlich kein Schwarztee mehr.

Bearbeitet von Gushu
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Gushu, für dich müsste das Konzept "Forum" doch noch einmal überdacht werden,


ob man sich nicht doch lieber gegenseitig Bücher per Post schreibt.  :D  ;)



Ich hätte da on topic auch noch was besonderes für dich, solltest du mal wieder


ein paar Fünfräppler beiseite geschafft haben.  :D 


Habe den Fladen schon einige Male liebevoll beäugt.  ^_^ 



Das wäre unabhängig, was man schon hat, ein richtiger Star wohl in jeder Sheng-Sammlung:



http://www.dragonteahouse.biz/pu-erh-tea/yi-wu-zheng-shan-wild-tea-fuhai-aged-pu-erh-1999-357g-raw.html



Finde den Laden zwar generell auch nicht ausgesprochen günstig, 


aber man kriegt dann eigentlich schon auch immer was fürs Geld.


Zudem wurde der Fladen in einem sehr renommierten Magazin reviewt.



Hier kann man auch "fast" für lau ein 100g Sample davon ordern: http://www.dragonteahouse.biz/pu-erh-tea/yi-wu-zheng-shan-wild-tea-fuhai-aged-pu-erh-1999-raw-100g-loose-sample.html



Noch eine Richtigstellung betr. Tibetern:


ich kenne eigentlich keine einflussreichen Tibeter, aber ich kenne eine,


die geschäftlich mit welchen zu tun hat.


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Der Preis für den verlinkten Cake geht absolut in Ordnung im Gegensatz zu den "Schnäppchen" über die man so häufig stolpert, denn die sind halt alles andere nur nicht in Ordnung.



Es mag ja heißen "Geiz is geil", dies gilt aber nicht bei Tee.



Wäre eigentlich mal interessant den China Marktpreis transparent darzustellen, denn mit diesem Wissen fahre ich die letzten 5 Jahren ganz gut und bin erfolgreich vielen "Schnäppchen" aus dem Weg gegangen.



off topic:



In meine Tasse befindet sich gerade einen Hekai Gushu aus 3-2012, wenn mir den jemand unter 100€ unterjubeln möchte lasse ich die Finger davon, denn so etwas kostet halt gute 200€. 


Bearbeitet von ChaShiFu
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Ich habe seit meinen ersten Bestellungen, Pu-Erh beim DragonTeaHouse festgestellt, dass die Preise sich teilweise bis zu verdoppelt haben! Somit wäre ich nicht bereit den Preis für diesen Pu-Erh zu zahlen, der entspricht sicherlich nicht den Tatsachen.

im TeeTalk hatte ich ja schon mal über die manchmal sehr suspekte preisgestaltung beim DTH geschrieben.

in kurzform: 

was ich persönlich merkwürdig fand ist, dass mein seladon chawan (Emerald Bowl Ge Yao Celadon Teabowl 200ml), den ich dort vor einiger zeit für ~14 € kaufte, vor weihnachten mit einem mal über 100 € kostete. mittlerweile ist er wieder deutlich reduziert zu bekommen.  ;) 

http://www.teetalk.de/topic/452-dragon-tea-house/?p=3817

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Wenn eine Schale auf einmal mehr als das 5 fache kostet hat es den Charakter einer Spekulation und nicht den eines gepflegten Preisgefüges.

Der 1999er Yiwu Cake für 600 $ ist schon deftig im Preis, man muss allerdings sehen dass diese Cakes von nahezu wildem Material kaum noch hergestellt werden. Yiwu ist wie fast alle Teeorte mittlerweile zu einem Trashhandel geworden wo es kaum noch seriöses und gutes Material hat.

Ich habe ja diese Uni Reportage gesehen und dort hiess es dass es in Yiwu Dingijazhai (glaub so heisst es) schätzungsweise 300 Tonnen Mao Cha gibt im Jahr. Tatsächlich aber werden 3000 davon verkauft, also ist theoretisch 9 von 10 Cakes eine Fälschung mit irgendwelchem billigen Blattgut welches von ausserhalb eingekarrt wurde und als "Yiwu" verkauft. Die Chance dass man "echtes Yiwu" kriegt ist bei einem hohen Preis sicherlich grösser aber es ist noch lange keine Garantie dass es auch wirklich echt ist. Die beste Fälschung ist eine teure Fälschung, das gibt die besten Gewinne. Sofern man echt nicht von unecht unterscheiden kann oder keine seriösen Kontakte hat, wird das mit der Echtheit sehr schwierig.Diese Fälschungsproblematik ist natürlich nicht überall so deftig aber gerade in den legendären Orten wie Yiwu aber natürtlich auch das uns bekannte Ban Zhang Bereich, ein Teil des Bulang-Territorium, werden mit Abstand am häufigsten mit Fälschungen konfrontiert. Das es aber dermassen deftig ist dass es 10x mehr Fälschungen gibt das erschrickt selbst mich, der eigentlich abgebrüht ist da ich mir keine grossen Illusionen mache und mir klar bewusst bin dass es einen guten Grund gibt wieso viele Cakes dermassen schlecht oder einfach unaromatisch sind (hat also nichts mit meiner Nase zu tun noch mit Hokuspokus). Mit dem Alter hat es grundsätzlich auch nichts zu tun, ein schlechter Tee bleibt ein schlechter Tee, egal welchen Alters. Allerdings wurde früher noch mit viel mehr Qualität geerntet und produziert (das ist der Hauptgrund wieso alte Cakes oft soviel besser sind). Insofern sollten manche ihren übertriebenen Altertums-Hype ein wenig bändigen da ich viele 2014er Cakes kenne die ein schlechter 20 Jahres Cake ohne weiteres schlagen können (in meiner Nase, andere können es ja anders beurteilen). Fakt ist: Die Nachfrage kann gar nicht gedeckt werden, weder von Gushu, bei Gushu nicht mal ein  winziger Bruchteil der Nachfrage und auch nicht bei Ban Zhang und Yiwu Material. Die Nachfrage ist 10-20x höher als der jährliche Ertrag aber die Chinesen wissen schon wie man so ein Problem regelt... legitim ist anders aber solange es nicht verboten wird (per Gesetz) kann kann man theoretisch alles als legitim ansehen. Also man kann pfuschen und machen wie man sich frei fühlt und alles so benennen wir man es für richtig hält, ob es Wahrsagen oder Wahrheit sagen ist... ja dass muss der Käufer für sich selber rausfinden. Die rechtliche Grundlage wird nicht geschaffen wie es aussieht, weil man es offenbar für profitabler und menschlicher ansieht wenn man in einer Illusion lebt.

Interessant ist halt auch dass etwa 80% der Chinesen von gutem Tee kaum eine Ahnung haben und seien wir mal ehrlich, sie könnten es sich gar nicht leisten bei den Marktpreisen. Diese Chinesen werden fast alle mit Fälschungen abgespiesen und sie meinen danach es sei z.B. ein Yiwu oder LBZ Cake und trinken ihn meist freudig mit dem guten Gefühl im Kopf. Was ist aber die harte Realität, was ist die Wahrheit? Die Wahrheit besagt dass nur etwa 20% der Chinesen fähig sind richtig gutes Material zu kaufen und diese werden es zwar meistens bekommen, sind aber dennoch mit dem massiven Fälschungsproblem konfrontiert. Ich habe beim Bericht gesehen wie "Grosseinkäufer" ihren Handel machen, das ist alles auf "Spürhundbasis"; also immer und immer wieder verkosten und etwa 80% Märchen von Teefarmern anhören welche beteuern dass ihr Material echt sei dabei ist es oft unecht oder gestreckt mit fremdem Blattgut. Das hat irgendwie den Charakter einer Polizeinspektion wo gerade ein Teefarmer "verhört" wird, nur ein bischen humaner als das. Ich habe ja auch den Yiwu Cake von Menglin probiert... ein Traum, endlich weiss ich wie Yiwu schmeckt und ich habe endlich ein Masstab an dem sich andere Cake messen können . Solange mir dieser Gradmesser fehlt ist es einfach unmöglich echt von unecht zu unterscheiden aber da ich nun das Sample habe (da bin ich Menglin sehr dankbar) weiss ich wo die Echtheit ihre Quelle hat. Mittlerweile gibt es etwa 20x soviel Terrace Tee als "Forrest Tree", wobei Forrest Tree noch lange nicht heisst dass es wirklich in einem Forrest wächst, es kann auch einfach nur bedeuten dass es 6 Meter hohe Bäume sind wo man noch die Spitze runterreissen muss damit man es besser plücken kann. Forrest Tee wird sicher auch oft unter dem Namen "Arbor" verkauft da es bedeutet dass es nur einen einzigen Stamm hat (also kein Stammschnitt). Dennoch schmecken sie im allgemeinen besser als Terrace Tee. Wild ist allerdings anders, Wild... das ist so superrar dass die meisten nur davon träumen können jemals etwas davon zu trinken. Nun gut, mein Cake ist anscheinend aus wildem (im Wald gewachsenen) Material und ich bin sicher dass diese Angabe stimmt da es unheimlich aromatisch war und natürlich von Menglin, seriöser kann es kaum noch sein.

Ich muss echt sagen, dieser blöde Hokuspokus also dass "Ein Tee nach nichts schmecken darf aber dennoch super ist aufgrund seinem Qi und seinen verborgenen Aromen" daran glaube ich nicht. Tee muss in meinen Augen sehr aromatisch sein, super schmecken, mich mit seiner Lieblichkeit umhauen und direkt ins Herz treffen. Alles andere ist in meiner Nase kein guter Tee, ein Tee soll und darf stark aromatisch riechen, das ist eines meiner Gradmesser für gute Qualität. Ich brauch keine Hokuspokus-Philosophie sondern bin in dieser Hinsicht sehr real. Ganz einfach weil ich weiss dass es real ist dass sehr gute Tees sehr aromatisch sind, das ist Realität ob man es glaubt oder nicht.


Pu Erh sind keine Ausnahme, sie können ebenfalls mit der Lieblichkeit die Trinker bezaubern, es braucht nur die nötige Qualität, die ist kaum noch erhältlich, das ist die unschöne und harte Realität.

Die deftigen Erdcakes mit Kompostaromen, das sind welche die im Westen fürs Abnehmen gekauft und verkauft werden und ich finde es schön wenn andere daran ihre Freude haben (ein echter Cake fürs echte Abnehmen, Illusionen sind gut wenn man sich daran erfreut, aber ich gehöre nicht dazu). Ich habe ein anderer Gradmesser der Freude, ich möchte bezaubert werden, der Tee soll mich "erobern" mit der Lieblichkeit und solche Tees sind Raritäten. Ich möchte schmecken woher er kommt und nicht einfach nur irgendetwas trinken, weil mir Originalität wichtig ist. Wenn man diesen ganzen Hintergrund kennt ist es eine echte Ehre wenn man etwas wirklich gutes trinken darf und man soll so etwas auch schätzen.

Klar, sehr viel Text das alles aber man kann solche komplexe Thematiken einfach nicht mit ein paar Worte erklären, zumindest ich kann sowas nicht simplifizieren.

Bei DragonTeaHouse fällt ohnehin auf, dass gewisse Dinge extrem günstig sind und andere wiederum preislich doch sehr gehoben. Bei letzterem hatte ich bisher schon immer starke Zweifel, ob sie ihr Geld wirklich wert sind.

Hmm ja, Dragontea ist sehr gemischt bei den Angeboten. Manche Sachen haben echt den Charakter einer Spekulation, 100 $ teure RIPE Pu Erhs, das ist ne Menge Zaster für ein Standart-Cake und für RIPE verwendet man üblicherweise Material tiefer Qualität. Manche Sachen scheinen preislich gut zu sein aber das sind natürlich alles Terrace Tees und davon wird verdammt viel produziert, teils 10 tonnen pro Cake und Brand oder sogar mehr, also total um die 30 000 Cakes (ein ganzer Raum voll davon). Interessant fand ich dass mein Neffe der gerade mal 10 Jahre alt ist diese Zusammenhänge so gut begriffen hatte, und dass es halt Sachen gibt die in riesiger Menge produziert werden und andere Sachen da gibts so und soviel und danach Sense. Sofern Nachfrage zu hoch wird gerne mit aufgeblasenem Material nachgeholfen, Hauptsache Schein aber nicht Sein.

Noch eine Richtigstellung betr. Tibetern:

ich kenne eigentlich keine einflussreichen Tibeter, aber ich kenne eine,

die geschäftlich mit welchen zu tun hat.

Also von einflussreichen Tibetern gibt es nicht viele... da müsstest du ein echter Crack sein. ;)

Bearbeitet von Gushu
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Um nun die 600 USD einzuordnen waere es hilfreich zu wissen wieviel die in Zurich angesiedelte Dame fuer einen 15 Jahre alten Yiwu Cake verlangt, zumal die Mieten in Zurich...

Interessant ist die Zahlenangabe 80:20 Chinesen bzugl. unwissend beim Teeeinkauf, also wenn ich so manche Lobeshymnen ueber Gushu, alte und regionale Spezialitaetetn hier im Forum lese, da kugeln sich nicht nur Wahlchinesen, koestlich. Woher hast du die Zahlen?

Und wilde Tees werden sicher weniger, aber es hat sehr exaktes Kartenmaterial der Yunnan Agri Uni. Mit der in der Hand ist ein verantwortungsvolles Maocha Sourcing drin z.b. den Daheishan habe ich so aufgespuehrt, ist uebrigens die zweit groesste zusammenhaengende Wildteeansammlung Chinas nach dem Ailaoshan.

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Keine Ahnung ob die erwähnte Dame überhaupt einen hat der 15 Jahre alt ist, aber klar ist dass mir etwas sehr wertvolles überreicht wurde. Preis spielt nur eine Rolle weil man es entweder bezahlen kann oder ganz einfach nicht. Allerdings sind solche Cakes nicht mit Geld abzudecken sondern nur mit Liebe zum Tee. Ich denke allerdings schon dass es nicht unter 600 $ sein wird, wahrscheinlich mehr... keine Ahnung, ich mache ja nicht die Preise. Man muss halt schon sehen dass echtes Material (wilder Yiwu Tee)  dermassen rar ist dass man es eigentlich gar nicht offen verkauft sondern man überreicht es meist nur einem Kreis von Vertrauenspersonen, also Leute die wirklich daran Freude haben und nicht einfach nur Sachen kaufen weil sie zufälligerweise zuviel Zaster besitzen oder gerne rumspekulieren. Die besagte Dame ist eigentlich nicht sonderlich "geldbezogen", zumindest ihren Aussagen nach. Gibt ausser Tees und Teespielzeuge kaum etwas was sie wirklich damit kaufen möchte. Die Preise sind soweit ich erfahren haben mehr ein "Schutzpreis", weil wenn man etwas wirklich haben möchte dann muss es einem auch etwas wert sein und darüber wird auch nicht rumgefeilscht. Wenn man etwas aber nicht entbehren kann dann sieht es so aus als ob die besagte Dame ein gutes Herz hat, also wie ein Preis letzten Endes aussieht kann man nur schwer voraussagen.


Die Zahlen gelten für Yiwu, und das wurde hier erwähnt: http://www.washington.edu/uwpress/books/Zhang_PUER_TEA_videos.html

Ich finde das ganze sehr realistisch, ein Teeeinkäufer hat es zur Aussprache gebracht der anscheinend schon lange im Buisness tätig ist und diesen Aussagen vertraue ich mehr als irgendeiner dahergeplätscherten amtlich genehmigten Statistik, produziert von irgend einer Fälschungsstudie wo man noch gerne Zahlen beschönigt und verdreht damit es so aussieht wie es die Geldgeber wollen.


Und wilde Tees werden sicher weniger, aber es hat sehr exaktes Kartenmaterial der Yunnan Agri Uni. Mit der in der Hand ist ein verantwortungsvolles Maocha Sourcing drin z.b. den Daheishan habe ich so aufgespuehrt, ist uebrigens die zweit groesste zusammenhaengende Wildteeansammlung Chinas nach dem Ailaoshan.

Es ist dennoch ein winziger Anteil wenn man sieht wieviel Plantagetee es hat und wie enorm aufwendig eine Wildsammlung ist.

Allerdings hört es sich interessant an, auch weil man endlich damit rechnen kann dass es frei von Chemikalien ist, das ist immer noch Rarität.

Bearbeitet von Gushu
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Interessant ist die Zahlenangabe 80:20 Chinesen bzugl. unwissend beim Teeeinkauf,

Ich denke auch, dass man in China sich wohl bewusster ist, wie dehnbar manche Begriffe oftmals sind und wie es um ihre Aussagekraft steht. Deswegen ist davon auszugehen, dass wir hier in einem grösseren Umfang "unwissend" sind.  ;)

Bearbeitet von theroots
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Weisst du wieviel lediglich 20% der Chinesen sind? Fast oder bald 300 Millionen! Und wieviele Cakes hat es im Jahr und wieviele davon kann man als "echtes Material" einstufen? Das sollte mal einer ausrechnen... wieviel diesen 20% bleiben würde. Glücklicherweise hats noch Oolong, Longjin u.a. aber selbst wenn sie nur ein Cake pro Jahr konsumieren... ist der Bedarf kaum zu decken. Da bin ich realistisch und versuche es auch nicht unnötig schönzureden.Also ich konsumiere viel mehr, etwa ein Cake alle 2 Monate, aber meistens nur günstige Alltagscakes.



Ja gut in China erwartet man fast schon dass die Schrift lediglich "Werbung" ist, da erwartet wohl kaum noch einer ernsthaft dass man etwas bekommt was draufsteht (siehe auch der Milch Skandal wo man einfach mit Chemie gepanscht hatte und sowas passiert häufig). Aber ist sowas legitim oder als gut einzustufen? Es ist genaugenommen skandalös.


Bearbeitet von Gushu
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Siehe auch die vielen unechten Junshan Yinzhen, Tatsache ist dass der Grossteil nicht aus Junshan kommt aber stört das die Chinesen? Offenbar nicht gross ansonsten würden sie dem Spiel ein Ende setzen und es korrekt beschriften als "Yinzhen" ohne Anhängse


Da zweifle ich aber, dass auch nur ansatzweise so viele Pu-Erh trinken.. daher macht diese Rechnung ohnehin wenig Sinn..

Meine Aussage war auch ganz allgemein gedacht, unabhängig von irgendwelchen Produkten. 

Das mag schon sein, aber ich war hier recht vorsichtig rangegangen. Gibt welche die trinken mehrere Cakes im Jahr dennoch habe ich es nur mit einem einzigen dargestellt um auch die möglichen Chinesen die überhaupt kein Pu Erh trinken abzudecken. Schlussendlich ist alles nur grobe Schätzung, genaue Zahlen weiss keiner.

Mir gehts eigentlich nur darum dass man ein bischen das Gefühl dafür bekommt für die möglichen Zahlen welche ich mit relativ hohem Wahrheitsgehalt einstufe. Ich werde auch bald versuchen rauszufinden wie die totale Produktionsmengen aussehen aber solche Zahlen zu bekommen ist schweisstreibend.

Bearbeitet von Gushu
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Es ist dennoch ein winziger Anteil wenn man sieht wieviel Plantagetee es hat und wie enorm aufwendig eine Wildsammlung ist.

Schon auch ein beachtenswertes Detail.

Soll oft eine richtiggehende Zirkus-Akrobaten-Arbeit sein.

Bei den grösseren Bäumen, in "rugged terrain". Angeblich seien dafür oft die sehr dünnen Birmesen beauftragt,

welche dann Bambus-Gestänge um die Bäume aufziehen,

und darauf rumhangeln

von Blättchen zu Blättchen.

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Hört sich amüsant an... das ist jedenfalls die natürlichste Form der Tee-Ernte und solange man es verantwortungsvoll und sachte ausführt (keine Schäden, nicht zuviel ernten) spricht auch nichts dagegen.



Werde mal nachforschen was man da alles kriegt, ich habe die Wilden Tees bisher immer sehr gern gehabt, auch die Ye Sheng (wild) mit purple leaf von Scott waren echt gut und haben mir den Tee mit ihrer Blumigkeit versüsst. z.B. diesen hier, habe ich schon erwähnt: http://yunnansourcing.com/en/2013-yunnan-sourcing-teas/2483-2013-yunnan-sourcing-wu-liang-ye-sheng-raw-pu-erh-tea-cake.html



Oh, gerade gesehen http://yunnansourcing.com/en/sen-zhi-kui-tea-house/2947-2014-sen-zhi-kui-raw-pu-erh-tea-cake-of-kokang-myanmar-357-grams.html ist jetzt ausverkauft, vor 1 Tag waren es noch mehr als 10. Tja, das ist echt ein hervorragender Alltags-Cake (gewesen) mit einer in dieser Preisklasse hoher Komplexität. Keine Adstringenz und eine sehr ausgewogene leicht bitter-herbale Blumen-Note mit leichtem Hui Gan. Genau Angaben fehlen zwar aber Bäume waren nicht sehr jung da Blätter relativ kräftig gebaut sind (für Plantagetees ungewöhnlich kräftig, ev. kein reiner Plantagetee) und keine Adstringenz. Er wird auch nicht agressiv wenn viele Stunden am Stück per "Holzhammer-Methode" gezogen, ein Tee denn man in dieser Preisklasse selten vorfindet. Selbst ein 15-20g Brühvorgang hat er gemeistert ohne dass untrinkbar wurde und hat immer noch ein gutes Körpergefühl hinterlassen (also es ist verträglich selbst in exorbitanten Mengen). Meine Testmethoden sind natürlich sehr unkonventionell aber sie haben sich bewährt um den lieblichen und edlen Charakter mit gutem Qi (Körpergefühl was er hinterlässt) zu finden und auf die Probe zu stellen, viele Tees fallen da durch. Üblicherweise giesse ich aber mit ca. 10g pro Liter Volumen, danach ist alles perfekt in der Balance, nur sehr leichte Tees nehme ich teils bischen mehr (der Ye Sheng oben habe ich gerne stark da er so leicht ist im Körper). Gilt natürlich nur für Pu Erh, andere Tees werden nicht mehr als 5g (pro Liter) aufgegossen aber (mein lieblicher) Pu Erh ist meist verträglicher und hat es gern etwas kräftiger gebrüht. Üblicherweise giesse ich etwa 2x nach (also total 3 Liter),insgesammt 3 Aufgüsse. Bei kleinen Gong Fu Kannen wird mehr aufgegossen (5+) aber im Verhältniss zum Kannevolumen eine höhere Teemenge (ca. 5g anstatt 10g) und insgesammt ca. 1.5 Liter Tee. 15-20g ist nur für "Holzhammer Test" damit ich sehe wie sanft er das "Problem" meistert und wie mein Körper das verträgt. Tees die agressiv oder deutlich adstringent werden in aufdringlicher Art und Weise fallen bei mir durch.



Da ich teils viel Tee trinke und gutes Körpergefühl habe bemerke ich genau ob die Qualität ausreicht oder nicht, da habe ich auch schon Sachen gehabt wo mein Körper "Nein" sagte, interessanterweise eigentlich immer frische Plantagetees.


Bearbeitet von Gushu
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Das was ich unter Gong Fu verstehe ich das Aufgiessen mit einem plus minus 300 ml Yixing oder Jianshui Kännchen mit rund 5g Tee (auch das ist natürlich leicht variabel). 10g ist auf 1l, also da giesse ich es mit einer grossenGlaskanne auf. Bei Nicht Pu Erh Tee halbiert sich die Menge auf etwa die Hälfte, eigentlich einfach.



Ich habe auch eine


500+ und eine 700 ml Yixing Kanne, eine Rarität. Die sind aber eigentlich eher für Besucher gedacht, dann man man dort mehr als 5 Mal nachgiessen im Gong Fu Stil. Ganz kleine Kännchen mit 100 ml verwende ich nicht weil ist mir einfach zu klein für Pu Erh. Diese haben oft sehr grosse Blätter und die können sich bei so wenig Volumen kaum entfalten und ich finde das nicht optimal für einen guten Tee. Man muss den Blättern ein wenig Raum zum atmen geben und diese urwinzige Mini-Gongfu Sachen sind echt nix für Pu Erh Liebhaber sondern eher für Freunde von enorm kleinblättrigen Grüntees (Sachen wie z.B. Majojian). 200 ml Kännchen sind so ziemlich meine untere "Schmerzgrenze" was ich von Volumen erwarten. Andererseits ist die Obergrenze für weniger als 2 Personen bei ungefähr 400 ml angesiedelt aber man kriegt sowieso keine grösseren, grössere sind eine Rarität. Meine momentann einzige Jianshui Kanne ist 400 ml und ich finde es perfekt.


Bearbeitet von Gushu
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Das was ich unter Gong Fu verstehe ich das Aufgiessen mit einem plus minus 300 ml Yixing oder Jianshui Kännchen mit rund 5g Tee (auch das ist natürlich leicht variabel). 

Kenne mich mit Pu Erh wenig aus, aber ansonsten sind 300ml bei der Gong Fu-Methode ja schon eine ganze Menge, wenn man nicht eine Grossfamilie (oder zumindest 4,5 Personen) bewirten will. ;)

Klar breiten sich 5g Tee aus, aber das ist auch bei einem Oolong der Fall und da bleibt eigentlich auch bei 200ml noch genügend Platz.

Bearbeitet von theroots
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Also wenn ich so überlege, du nimmst 5g aud 1l und ich 5g auf 50ml, das muss ja verdammt dünn sein (schmecken).

Naja, es ist nicht ganz die Hälfte von Pu Erh, teils fast gleichviel, aber schwer zu sagen, ich rechne das normalerweise nie so genau, alles ist so Pi mal Daumen.

Wenn ich es mal genauer mathematisch darstelle sieht es wohl etwa so aus:

1l Glaskanne mit rund 3 Aufgüssen:

Holzhammer Herausforderung Pu Erh: 15-20g (mache ich nur bei Pu Erh, da dieser soviel preisgibt wenn man es tut).

Pu Erh: 10g, Bei sehr leichtem Körper teils bis zu 15g (z.B. der 2013er Ye Sheng).

Feinblättrige Grüntees: 5g (Anji, Dragonwell, Majojian u.a.)

Oolong und grobblättrige Grüntees: 7-8g. (Tie Guan Yin, Buddas Hand u.a)

Weisstee und Gelber Tee: 7-8g

300 ml Gong Fu Kanne mit rund 5 Aufgüssen:

Pu Erh: 5g, Bei sehr leichtem Körper 7-8g

Feinblättrige Grüntees: 3-4g (Anji, Dragonwell, Majojian u.a.)

Oolong und grobblättrige Grüntees: 5g (Tie Guan Yin, Buddas Hand,  u.a)

Weisstee und Gelber Tee: 5g

Bearbeitet von Gushu
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Kommt halt immer drauf an. Bei einigen Tees fahre ich auch besser mit einer etwas größeren Kanne (was für mich schon 200ml sind) - meist bin ich aber mit meiner 100ml Kanne oder einem ähnlichen großen Gaiwan unterwegs. Dass die Blätter darin beengt waren, habe ich so bisher noch nicht erlebt ... aber das nimmt ja auch jeder anders wahr. So wie einige ihre jungen Sheng lieber nur mit 80°C aufgießen, wieder andere den beeinflussenden Effekt von unglasiertem Ton ablehnen - so kann man auch das meiden, was die meisten von uns als Gongfucha-Größe ansehen.



Denn was ist schon die authentische Methode Puer zu zu bereiten? Vielleicht noch am ehesten diese hier:


http://www.chawangshop.com/index.php/tea-hardware/other-teapots/yunnan-kao-cha-guan.html



Jedenfalls finde ich es gut, die eigene Methode zu beschreiben, damit die Leser wissen, unter welchen Voraussetzungen die Eindrücke des jeweiligen Tees entstanden sind.


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Ja gut mein Gong Fu Kännchen ist überdurchschnittlich gross aber ich mache normalerweise nur etwa 5 Aufgüsse und nicht bis zu 10, so wie andere Leute es oft tun. Dafür versuche ich etwas mehr Kraft in diese 5 Aufgüsse zu bringen und nicht bereits nach 30 sec oder so bereits "stoppen".

Teilweise sind mir die benutzen Blätter sogar zu schade um es danach fortzuwerfen. Bei sehr edlen Phönix Dan Cong oder anderen Wuyi Oolong habe ich bemerkt dass es ein ausgezeichneter Eistee abgibt wenn ich die gebrauchten Blätter in eine grosse Wasserkanne über Nacht in den Kühlschrank stelle und sie bis zu 24 Stunden kalt "ziehen" lasse. Danach kann es einen hervorragenden Eistee abgeben der sogar leicht süsslich ist. Danach wurde der kostbare Tee auch richtig ausgenutzt und alles entnommen. Weil hochwertige Wuyj-Tees haben soviel verborgene Kraft. Hingegen bei leicht gerösteten Oolong (z.B. Tie Guan Yin) kriegt man die Kraft relativ schnell in die Tasse ohne Langzeitmethoden, dort bringt diese Methode nicht soviel. Ach ja, der Name "Phönix" Dan Cong hat durchaus eine tiefere Bedeutung weil dieser Tee kann sich bei den höchsten Qualitäten wie ein Phönix wiederbeleben, selbst wenn er vielfach aufgegossen wurde, wie gesagt mit dieser "Kaltbraumethode" kann man diese Eigenschaft fördern. Also der Name ist keine blosse Erfindung... sie können tatsächlich sich wiederbeleben. Ist nur schwierig an richtig gutes Material zu kommen, Julian von Amazinggreentea hatte mal ein sehr guter davon und sogar noch preislich attraktiv. Also wie gesagt, manche saufen dieses verzuckerte Schwarztee Wasser als "Eistee" und ich lasse den Phönix für mich arbeiten... ist noch viel besser und subtiler.

Allerdings haben auch gewisse Pu Erhs ein verborgenes "Phönix"-Potential und dort werde ich das "Kaltbrauen" auch ausprobieren (von gebrauchten Blättern).


Das mit dem baked Tee hört sich interessant an, muss man mal ausprobieren... sicher sehr symphatisch für Grill-Liebhaber und alle die gerne Backen. Dann kann man gleich noch den Tee "mitbacken". Aber ein irrer Aufwand und die Methode welche am meisten Energie verschwendet (ausser man ist sowieso gerade am Brot backen oder Fleisch garen). Ich denke aber schon dass es eher geeignet ist für charakterstarke/komplexe Pu Erh und vielleicht auch ein Wuyj Oolong aber leichte Grün und Weisstees sind zu sensibel für sowas. Aber ja, ich werde mir eins besorgen und mal schauen wie man es im Backofen oder an der Grillstelle anwenden könnte, interessante Spielerei mit neuem Potential.


Dass die Blätter darin beengt waren, habe ich so bisher noch nicht erlebt ... aber das nimmt ja auch jeder anders wahr.

Gewisse grossblättrige Pu Erhs gehen wahnsinnig auf in der Kanne und auch Tees wie Tie Guan Yin oder Buddas Hand haben teils riesige Blätter und es nimmt viel Raum ein. Bei 5g von solchen Blättern geht dir bei einer 100 ml Baby Kanne alles oben raus... da ist ja alles restlos aufgefüllt und teils wird es nicht mal mehr ganz von Wasser benetzt. Also sowas kleines ist nix für mich...

Die Glaskanne hat aber auch ein rein sinnbetonter Aspekt, man kann dort zusehen wie sich die Blättchen sanft entfalten und/oder entrollen und wie eine Blume langsam aufgehen. Gibt natürlich auch Teeblumen aber auch den Blättchen zusehen kann interessant sein, halt einfach schön anzusehen. Wenn zuwenig Platz vorhanden ist, dann ist es nicht möglich sowas anzusehen. Generell hat man ein sehr guter Blick auf die Blätter und kann nicht nur daran riechen sondern auch genau anschauen wie die Blätter im nassen Zustand im Wasser aussehen.


Kenne mich mit Pu Erh wenig aus, aber ansonsten sind 300ml bei der Gong Fu-Methode ja schon eine ganze Menge, wenn man nicht eine Grossfamilie (oder zumindest 4,5 Personen) bewirten will. ;)

Eigentlich nicht, ich trinke wenn ich viel Durst habe fast ein Liter innert 15 min (ich bin natürlich auch grossgewachsen, so wie ein grosser Gushu). Nach weiteren 3-6h nochmal soviel und nach ca. 12h den letzten erneuten Aufguss. Falls ich viele Personen bewirten muss dann wird einfach öfters aufgegossen aber man müsste vielleicht die Teemenge erhöhen damit er genug Kraft hat bei der doppelten Anzahl Aufgüsse.

Ich trinke jedenfalls rund 3 Liter am Tag, das ist normal. Gong Fu Kännchen werden einmal nachgefüllt da ich ja dort nur etwa auf 1.5l komme. Sofern ich aber noch Milch trinke oder Fruchtsaft nehme dann trinke ich nicht mehr als 2l Tee und lasse es meist länger ziehen und/oder mache nur eine Gong Fu "Füllung". Jedenfalls trinke ich meistens Tee, seltener Fruchtsaft/Milch und noch seltener ein Glas Wein oder Bier. Alles andere kommt mir nicht in die Tasse.

Grundsätzlich bin ich kein Freund von "Halbpatzigkeit", wenn Leute gerne an einem Tässchen rumnippeln und danach die Hälfte stehen lassen, Essen kalt werden lassen u.a. dann ist sowas für mich eher abstossend und nicht sehr freundlich. Wenn jemand ein halber Liter runterspült oder deftig am Tässchen schlürft ist das einfach wesentlich schöner anzusehen. Wenn man etwas macht dann soll man es richtig machen. Ich kenne auch eine Afrikanerin, die gurgelt auch gleich ein ganzer Liter Ziegenmilch runter wenn sie gerade viel Durst hat, sowas ist einfach symphatisch, man soll es sich ruhig schmecken lassen.

Bearbeitet von Gushu
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