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Meine Suche nach guten Tees


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Möglich ist natürlich fast alles und je es macht nur Sinn, nach seinen Präferenzen zuzubereiten. Dennoch ist es wohl nicht gerade typisch für Gong Fu, für eine Person solche doch eher grösseren Mengen aufzugiessen. Zumindest habe ich dies bisher so noch nicht gesehen. :)



Auch muss ich sagen, dass für mich gute fünf Aufgüsse à 100-130ml völlig ausreichen, aber da spielen wie schon gesagt die jeweiligen Vorlieben. 


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Meine Tasse welche ich üblicherweise zum Tee trinken verwende hat etwa 400 ml Volumen, das ist genau genug damit ich das Gong Fu Kännchen mit einem Zug eingiessen kann. Wenn ich nicht meinen Tee hatte dann bleibt mir das Brot oder das Mandelmus im Halse stecken, und es ist echt übelst wenn mir das passiert... Naja, kannst ja einfach 1 Aufguss für dich machen und die anderen 4 nacheinander in meine Tasse tun, das haut schon hin.


Bearbeitet von Gushu
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@ Anselmus "Aber 5g auf 50ml stelle ich mir in den ersten Aufgüssen auch etwas stramm vor ;-)"


Meine Ziehzeiten sind auch entsprechend kurz. Da ich keine Zeiten mehr beim Pu-Erh messe, der 1. Aufguss ca. 10 - 20 sec, hier sind dies Blätter ja noch ziemlich geschossen. Der 2. da mit ca. 10sec und dann wird wieder erhöht. Die Ziehzeiten sind vom jeweiligen Pu-Erh abhängig, manche sind kräftiger und andere zarter.
 
@ Gushu "Gewisse grossblättrige Pu Erhs gehen wahnsinnig auf in der Kanne und auch Tees wie Tie Guan Yin oder Buddas Hand haben teils riesige Blätter und es nimmt viel Raum ein. Bei 5g von solchen Blättern geht dir bei einer 100 ml Baby Kanne alles oben raus... da ist ja alles restlos aufgefüllt und teils wird es nicht mal mehr ganz von Wasser benetzt."
 
Janein, meistens geht es gerade so auf. Zur Not hätte ich natürlich auch eine 200ml Glaskanne und natürlich auch eine ca. 250ml Tonkanne. :D
 
Wenn du nur 10g (5g) auf 1l nimmst hast du sicherlich sehr lange Ziehzeiten,wird der Tee da nicht bitter?
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Am 29.7.2014 um 07:19 schrieb KlausO:
Wenn du nur 10g (5g) auf 1l nimmst hast du sicherlich sehr lange Ziehzeiten,wird der Tee da nicht bitter?

Ja und Nein, leichte Bittrigkeit ist kein Problem. Wenn es sehr bitter wird ist es ganz einfach nicht mein Tee aber bisher waren mir nur 2 Tees zu bitter, also das kommt selten vor. Du musst auch sehen, wenn man es nicht lange ziehen lässt wird man auch nicht fast alles aus dem Blatt rausholen und das ist irgendwie schade. Vorallem bei sehr teuren Tees möchte ich nichts verschwenden, aber die kann man  praktisch so handhaben wie man will, sie lassen einem nie im Stich und können bei so vielen verschiedenen Zubereitungen schmackhaft sein. Das ist sicher einer der grössten Unterschiede zwischen schlechtem Tee und gutem Tee, guter Tee gelingt praktisch immer solange man es wirklich mit Freude macht. Man muss nicht alles auf die Goldwaage legen sondern sich einfach nur daran erfreuen, der Tee meistert fast alle Zubereitungen. Wichtig finde ich nur dass man es gut ausnutzt und nicht die Blätter nach einmaligem Benutzen fortwirft oder ähnliches, sowas ist respektlos.

Ich habe im Internet  mal eine Gong Fu Maschine gesehen die noch die Blättchen genau abwiegt undso, ich fand es die nutzloseste Erfindung die ein Mensch je getätigt hat. Es hat mit gutem Tee absolut nichts zu tun... guter Tee ist wie ein kleines Baby es möchte einfach nur gewiegelt werden und die Liebe spüren und nicht mehr als das.

Das grösste Problem bei den meisten Cakes ist nicht die Bittrigkeit sondern eher die Adstringenz, vorallem schlechte Plantagetees können sehr adstringent werden und das ist bei entprechender Agressivität sehr unangenehm. Leichte Adstringenz ist kein Problem aber könnte ich wählen zwischen Adstringenz und Bittrigkeit dann nehme ich viel lieber die Bittrigkeit. Es gibt auch Leute die werfen das in denselben Topf, oder Teekanne.... jedenfalls Adstringenz hat mit Bittrigkeit nichts zu tun, das sind verschiedene Dinge und auch bei der Bittrigkeit gibt es verschiedene Arten davon, Manche ist blumig und süsslich welche den Mund sanft streichelt und bald vergeht und andere ist eher eine harte Keule die kaum vergeht und den Mund dominiert. Die Ziehzeit kann natürlich die Faktoren verstärken aber im Grunde ist es auch bei kurzer Ziehzeit vorhanden aber man nimmt es natürlich anders wahr.

Das mit dem Nachgeschmack und Hui Gan ist bei mir so: Am stärksten  ist er wenn man es mit grosser Menge Teeblätter (ca. 15g/Liter) ca. 1 Minute mit sehr heissem Wasser aufgiesst und danach sofort trinkt, Wasser muss sehr heiss sein und frisch aufgegossen dann ist dieser Effekt am stärksten. Mit zunehmender Ziehzeit und weiteren Aufgüssen kommen andere Charakteristiken zum tragen, auch Bittrigkeit wird stärker und allgemein wird der Tee mehr körperbetont.

Ich habe auch schon von Scott und David 25g samples bekommen, die waren mir echt zuviel selbst in einem 1l Krug. Es würde recht bitter oder stark werden nach dem ersten Aufguss, aber wie gesagt verwende ich auch nicht soviel sondern 10-15g und nicht mehr als das. Nur bei "Holzhammer-Methode" sind es maximal 20, also immer noch weniger als eine volle Probe. Ich finde aber, wenn man den Tee nicht lange ziehen lässt dann kann man nicht seine wahren Qualitäten erfahren. Bei wilden Tees hat es damit noch nie ein Problem gegeben, die waren stets hervorragend für diese Brühmethode. Die agressiven Dinger das sind eigentlich immer die Plantagetees... und das hat ganz bestimmt auch seine Gründe, nicht unbedingt positiv. Natürlich sind nicht alle Plantagetees so, z.B. viele edle Tie Guan Yin aus Taiwan oder Anxi die vertragen starkes oder langes Brühen sehr gut... und bleiben wunderbar harmonisch.

Ich liebe besonders auch den Gao Shan, Hochland Oolong aus Taiwan oder von taiwanesischen Meistern in Yunnan angebaut, das sind wunderbare Tees für zwischendurch, falls ich gerade nicht auf Pu Erh stehe (mein Geschmack ist auch nicht immer gleich, manchmal brauche ich es stärker und herbaler, manchmal lieblicher) und ein bischen den Hauch von geballten Orchideen suche.

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Es gibt auch Rotwein der stark adstringent ist aber nicht bitter, also nur als Beispiel was damit gemeint ist, Adstringenz ist eine Art zusammenziehende Säure im Mund welche die Zunge und Gaumen "rauh" macht. Wenn du z.B. Aronia Beeren Saft trinkst oder pure Aronia Beeren isst, dann bemerkst du das auch, es ist nicht bitter aber stark adstringent. Adstringenz wird hauptsächlich von Gerbstoffen verursacht aber nicht von Bitterstoffen. Pu Erh Tees haben teils je nach Sorte und Ort viele Bitterstoffe, kein anderer Tee hat soviel davon, aber es muss harmonisch sein und sanft abklingend und keine harte Keule.



An und für sich ensteht Adstringenz im Tee nur wenn eine mangelnde Balance zwischen Gerbstoffen und anderen Stoffen besteht und wenn der Tee eben fast nur Gerbstoffe hat oder einfach zuviel davon. Hat der Tee aber auch viele andere Stoffe werden die Gerbstoffe durch die stark alkalische Wirkung wie ein Buffer eliminiert (sie werden nicht zerstört aber im Munde inaktiviert) und man bemerkt es kaum noch, auch wenn es im Prinzip bei fast jedem Tee vorhanden ist, je nachdem mehr oder weniger davon. Gushu haben am wenigsten Gerbstoffe aber dafür andere oft wohlschmeckende Stoffe und eine oft sehr hohe Mineralisierung, was am Ende in einen super Nachgeschmack resultiert. Gerbstoffe aber auch viele Bitterstoffe lösen sich nur langsam im Wasser auf, da sie recht stabil sind (deswegen sind sie besonders bei langer Ziehzeit dominant), hingegen die meisten anderen Stoffe, auch die meisten Stoffe welche für den Nachgeschmack verantwortlich sind die gehen relativ schnell ins Wasser ausser bei stark gerösteten Tees (z.B. Phönix Dan Cong) da die Röstung diese Stoffe stärker ans Blatt bindet.



Im übrigen kann man Gerbstoffe und Bitterstoffe heutzutage praktisch nur noch in sehr ursprünglichen und unmanipulierten Lebensmitteln vorfinden weil bei fast allen Kulturpflanzen wurden diese Eigenschaften mit Absicht und voller Härte rausgezüchtet da die Wissenschaft einerseits der Meinung ist dass der Körper sowas nicht braucht und andererseits wird es von den Konsumenten verschmäht. Deswegen sind Pflanzen die noch viele Gerb und Bitterstoffe haben allgemein am stärksten beim absoluten Ursprung aller Pflanzen, denn dort wurde noch nichts oder nur sehr wenig manipuliert und diese Stoffe sind ein ganz normaler Bestandteil vieler Pflanzen (zumindest bevor es rausgezüchtet wurde). Unter anderem deswegen spreche ich bei Pu Erh auch gerne vom "Ursprung" aller Tees und es ist auch ein uraltes und weitgehend unmanipuliertes Lebensmittel, etwas was man heute kaum noch vorfindet. Ich hoffe nur dass keiner diesen ursprünglichen Pflanzen was antut oder sie totzüchtet, denn diese ursprünglichen Pflanzen (nicht nur Tee, auch andere Pflanzen) sind ein Schatz an die Menschheit und alle sollen davon profitieren können. Es bestehen unter anderem grosse Anzeichen dafür (auch gute wissenschaftliche Erklärungen) dass Bitterstoffe eine krebshemmende und präventive Wirkung haben, und dennoch sind fast alle der Meinung dass wir keine davon einnehmen solllen. Es könnte bald sein dass wir bemerken dass wir dümmer waren als wir dachten und es gar keine so bösen Stoffe sind, sondern eine reine Frage der Menge (wie bei allem was es gibt). Bitterstoffe sind auch Teil der tibetischen aber auch allgemein alternativen Medizin.




Aber ich möchte nicht zu wissenschaftlich werden, finde es aber dennoch gut wenn man ein bischen versteht wie viele Sachen miteinander zusammenspielen, irgendwie kann man damit besser "den Tee sprechen lassen".


Bearbeitet von Gushu
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