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Pu Erh – Yunnan


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Hallo,

Pu Erh – Yunnan

Ich öffne die Tüte und gleich schlägt mir ein Geruch entgegen – den kenne ich schon!?

Wien olles Kellerloch, wie schon 10 000 Jahre nicht gelüftet, wie irgend son billiger Chinesenmarkt in Berlin, hinterste Ecke.

Oder auch nicht?

Aber wie Erde, altes Holz mit Pilzen oben drauf, als wenn ich auf nem dunklen Dachboden verlohrene Holztruhen öffne und in verstaubten Kleidungsstücken krame.

Das muss jetzt kein schlechtes Urteil sein.

Ich kenne mich nicht aus mit Pu Erh!

Der Aufguss ist dunkel, rötlichbraun, ganz klar.

Der Geschmack ist – eigendlich – angenehm, ähnlich wie der Geruch, vielleicht nicht so verstaubt, die Nase austrocknend.

Ich denke an den Chinesen in seinem Laden, kaufte den Tee dort, weil er sich so sehr bemühte, mir etwas zu verkaufen, obwohl der Laden noch gar nicht eröffnet war, nach dem Umbau.

Also hatte ich keine Hoffnung auf etwas Besonderes und wurde auch nicht enttäuscht.

Dieser Tee ist solch ein Gegensatz zu meinen sonstigen Oolongs, Dong Ding, TGY ... .

Brauche ich das?

Er lässt sich mehrmals aufgießen, scheint unempfindlich gegen grobe Behandlung zu sein und ich trage diesen besonderen Geschmack noch längere Zeit mit mir herum.

Auch wenn er niemals meine anderen Teelieblinge verdrängen wird, schaue ich gelegentlich bestimmt wieder mal in dieses Kellerloch. :)

Gruß Krabbenhueter

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Bei deiner Beschreibung musste ich  ;D . Es dürfte wohl das typische Erlebnis sein, wenn man zum ersten mal einen Pu Erh trinkt. Das typische "Höhlenaroma" was manchmal sogar bis in fischartige gehen kann. Ich kann nicht behaupten viele Pu Erhs getrunken zu haben in meiner Zeit, aber ich hatte bei einer Verkostung mal ein interessantes Erlebnis. Die Gastgeberin hat mich den selben Pu Erh zweimal verschieden stark aufgebrüht verkosten lassen. Ich weiss nicht mehr in welcher Reihenfolge, aber der "normal starke" Aufguss war sehr fischig, pilzig fast modrig, der "zu starke" Aufguss hat mir deutlich besser geschmeckt. Er war erdig mit komplexen Geschmacksnuancen eher in Richtung Assam gehend, zudem sehr belebend von der Wirkung her. Ich trinke recht selten Pu Erh, aber wenn dann verwende ich eher viel Tee heisses Wasser (90-100 C) und sehr kurze Aufgüsse (5-10 sec). Ein guter Pu Erh hat sehr viel Substanz und man kann ihn ohne Probleme 7-10x aufgiessen.

Um zum Thema zurück zu kommen heute werden in meiner Tasse zwei meiner Standart Alltagsgrüntees landen. Meine Anforderungen an einen Alltagsgrüntee sind folgende:

-Er muss aus Japan stammen

-Er sollte ein klares eher gemüsiges Geschmackprofil haben

-Er sollte keine kräuterigen, verwaschenen Geschmacknuancen haben

-Er sollte idealerweisse zumindest in geringem Maße leichte Süsse, Umami und eine edle Bitterkeit besitzen

-Er darf nicht mehr als 12 Euro/100g kosten.

Bislang habe ich leider erst 5-6 Tees gefunden, die all diese Vorraussetzungen erfüllen. Die heutigen beiden sind Warashina 7,95/100g und Tamaryokucha 9,75/100g beide von Kobu-Tee.

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Hallo Krabbenhüter!

Das mit deinem Yunnan-Pu'Er-Tee interessiert mich! Da würde ich gern noch etwas mehr drüber hören, beispielsweise wie lange du ihn ziehen lässt. Auch würde ich es lieben, wenn du Foto anhängen würdest.

Kannst du herausfinden, ob es ein "roher" oder ein "gereifter" Pu'er ist? Müsste nach allem, was ich weiß, bei einem Pu'er aus Yunnan eigentlich auf der Packung ausgewiesen sein. Einen von mir zusammengetragenen Infosteckbrief zu Pu'er-Tee, in dem diese Begriffe und ihr Unterschied erklärt werden, findest du unter http://siam-tee.de/product_info.php?products_id=22

Ich habe allerdings ganz ehrlich nicht die blasseste Ahnung, WAS genau ich da genau habe. Ich kaufte von jeder der beiden Sorten einen Fladen im superschönen Geschenkkarton, innen mit goldenem Samtzeugs ausgelegt, und der Fladen (375g) nochmal extra in hell scheinendes weißes Papier eingewickelt (Fotos sindt angehängt), aber ich "umkreise" die beiden Schachteln jetzt seit fast 2 Wochen und traue mich nicht, vom Inhalt etwas abzubrechen. Stattdessen fotografiere ich die Dinger in allen möglichen und unmöglichen Positionen, Hintergründen und Zusammenstellungen, packe das immer wieder vorsichtig aus, fasse es an, fühle es, packe es vorsichtig wieder ein, und stelle es wieder zu dem jeweils andern zurück. Das Klebeding, das die weiße Papierumwicklung zusammenhält, klebt aber bald nicht mehr, d.h. ich werd den Pu'er bald probieren "müssen". Weshalb ich mich so für deinen interessiere: Meiner hier wird nicht nur von Yunnanesen produziert, sondern bisher auch ausschließlich dort gehandelt. Ich gehe daher davon aus, dass er Pu'er-Tees yunnanesischen Ursprungs vergleichbar sein müsste (obwohl es da wohl viele verschiedene Qualitäten gibt, den immensen Preisunterschieden auf dem Markt nach zu urteilen).

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Hallo,

gleich mal zur Enttäuschung aller:

Es handelt sich nicht um einen hochwertigen Pu Erh!

Die Ganze Geschichte lebt durch den Erwerb und meine Überaschung, weil ich etwas grottenschlecht schmeckendes erwartete und das dann nicht so war.

Der Tee ist lose, nicht gepresst. Bilder gibst andermal, hab grad keine Knipse.

Auf der Packung steht alles in chinesisch und für mich unverständlich.

In meinem Teeladen bin ich schon öfters an dem Fach mit den Fladen vorbeigekommen, interessierte mich aber nicht dafür.

Zum Gießen nehme ich heißes Wasser vermutlich 90-95 grad und lasse den Tee nur kurz ziehen. Mehr als 3-4-5 Güsse bekomme ich nicht raus.

Wenn ich mich für Fladen interessieren würde, müsste ich vorher noch mal erkunden, wie man den Tee dosiert.

Aber schon beim Lesen hab ich festgestellt, das das so ein komplexes Thema ist, was mir noch zu weit von meinem jetzigen entfernt ist.

Leider ist am Wochenende ein Tee-event ausgefallen, wo was zu Pu Erh gesagt werden sollte. Da hätte ich dann mal jemanden fragen können, der Ahnung hat. :'(

@ anartom: nur Mut! versuchs einfach mal. Pu Erh kann man ja ne weile liegen lassen. Nur hat man dann nichts davon.

Gruß Krabbenhueter

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Klar, 2 x 350g sollten ausreichen, um "exakte" Daten im Selbstversuch zu ermitteln. Dass ich nichts davon habe, solang er rumliegt, ist nicht ganz wahr: in dem Moment, wo ich nichts mehr von ihm habe, wenn er nur rumliegt, werde ich ihn probieren, ich nenne das langsame Herangehensweise, haha... ja, dein Pu'er ist wohl nicht vergleichbar, müsste mindestens gepresst sein, um vergleichbar zu sein. Ob meiner hochwertig ist, weiß ich ja auch nicht... nur, dass er sehr hochwertig verpackt ist, aber das will bei den klugen Chinesen nicht viel heißen. Den bebilderten Bericht des Tests werde ich dann sicher hier veröffentlichen. Vielen Dank nochmal für deine Stellungnahme. 

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Hi!

Da ich jeweils eine Probe von den Pu'er Tees abschneiden/abbrechen und zum Verschicken eintüten musste, wurde das Kunstwerk bereits zerstört. Die beim Abschneiden/Abbrechen abfallenden Brösel habe ich für einen oberflächlichen Test verwendet. Schon mal vorab: Nicht übel, aber auch nicht eben berauschend toll oder anders. Habe den Verdacht, dass der Background und das Drumrum des Pu'er eher für die Beliebtheit dieser Teevariante verantwortlich sind als das faktische, trinkbare Endergebnis.

Wie auch immer, ich mache jetzt noch einmal einen Versuch unter kontrollierteren Bedingungen... leider ist meine (thailändische) Frau grade zum Angeln gegangen, so dass ich nicht identifizieren kann, welcher der rohe und welcher der reifungsbehandelte ist. Basierend auf den Ergebnissen des ersten, mehr improvisierten Versuchs gehe ich davon aus, dass der in der folgenden Darstellung verwendete Pu'er der reifebehandelte ist. Den anderen lasse ich dann morgen folgen...

Bild 1: Die TOLLE Verpackung... beginnt damit, dass jede Schachtel in einer Extra-Papiertüte ist, deren Design exakt dem der Schachtel in ihrem Inneren entspricht.

Bild 2: Beim Öffnen der Schachtel verstärkt sich der (sicherlich beabsichtigte) Eindruck von "edel", "luxuriös", hochklassig. Das rosafarbene Beiblatt ist auf einer Seite in Thai, auf der anderen in Chinesisch und enthält neben einer detaillierten Beschreibung des Herstellungsprozesses verschiedene Daten wie Reifungsdauer, Tee-Basis etc., was ich aber leider alles nicht übersetzen kann...

Bild 3: So sieht's das, wenn man den eingewickelten Fladen aus der Schachtel herausnimmt und umdreht. Auf dem Klebeschild, welches das Umwickelungstuch zusammen und am Platz hält, stehen wieder Dinge auf Thai drauf, die ich nicht lesen kann. Eines der Symbole kenne ich: es ist die Zulassung von der thailändischen Gesundheits- und Nahrungsmittelbehörde.

Bild 4: So sieht dann der angebrochene Pu'er Fladen aus.

Bild 5:  Diese/n Brocken verwende ich jetzt für den Aufguss. Eine Grammzahl kann ich leider nicht schätzen.

Fortsetzung folgt im nächsten Post (5 Pics Limit...)

     

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Fortsetzung Pu'er Tee aus Doi Wawee...

Bild 6: So sieht das Ergebnis nach 45 Sekunden Ziehen in der Glaskanne aus.

Bild 7: Setup zu diesem Zeitpunkt

Bild 8: So sieht das Ergebnis dann in der Tasse aus.

Bild 9: So sieht die verbleibende Pu'er Materie nach dem Aufguss aus.

Nun, eigentlich stimmt alles... der Geruch ist so, wie er öfters beschrieben wird, wie du ihn auch beschrieben hast, allerdings muss ich sagen, nicht sehr intensiv, was aber wohl normal ist nicht geruchsstoff-behandelten Tees. Die Farbe des fertigen Tees ist tief-dunkel-rot-braun, was wohl auch so sein soll. Der Geschmack allerdings ist schlicht schwach! Damit meine ich nicht schlecht, aber schwach. Nun, obwohl 45 Sek. es eigentlich hätten tun müssen, mache ich einen zweiten Versuch mit einem ganz neuen, etwas größeren Brocken und mit 1 volle Minute Ziehen lassen (knapp eine Minute war die Empfehlung des Herstellers)... ich bin auch nicht sicher, ob meine Wassertemperatur im obigen Versuch tatsächlich 90°C erreichte, wie vom Hersteller empfohlen. Also achte ich auch darauf... das Ergebnis: Farbe identisch, vielleicht noch etwas dunkler, der fertige Tee hat nun auch einen leichten Geruch, ein bisschen wie schwarzer Tee... der Geschmack ist ebenfalls etwas intensiver, dennoch muss ich sagen, dass der besondere Pu'er-Geschmack mich nicht gerade vom Stuhl reißt und es nicht zwingend viele Dinge gibt, die ich hierfür sprichwörtlich "stehen lassen" würde.

Fazit: Ein wundervolles Geschenk, das als dekoratives Objekt höchsten Ansprüchen genügt und eine Fülle von Assoziationen birgt, im Gebrauch dann aber vergleichsweise enttäuscht. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass ich hier etwas falsch gemacht habe (nicht genug, nicht lange genug, nicht heiß genug, falsches Wasser), aber wenn dem so sein sollte, scheint mir dieser Pu'er dann doch etwas zu sensibel. Angesichts seiner hervorragenden Eignung als "hochwertiges" und "besonderes" Geschenk beabsichtige ich nach wie vor, ihn als Produkt im Shop zu belassen und ein Paket davon nach Deutschland zu schicken, jedoch reduziere ich Größe/Gewicht dieses Paketes beträchtlich. Obwohl, wenn ich auf dem Pu'er Tee sitzen bleiben würde, sagen wir nochmal für 5 Jahre, könnte man den Test erneut machen... vielleicht schmeckt er bis dahin besser.   

P.S. Ich hänge noch einen Versuch dran, lasse den Tee diesmal 3 Minuten ziehen: In Übereinstimmung mit der einschlägigen Literatur und den Herstellerangaben grenzt der Geschmack des Ergebnisses tendenziell an ungenießbar.

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  • 8 Monate später...

Hallo anartom,

was ist aus deinem Pu Erh geworden, Reift bestimmt noch. Fragt sich eher, ob sich deine Wahrnehmung in der Zwischenzeit geändert hat.

Bei mir ist genau das passiert. Denn ich hatte jetzt einige Pu Erhs zur Probe und hatte auch was gutes dabei. Und so gesehen bin ich doch angenehm überascht, gerade von den dunklen. Allerdings waren die "Besten" auch nur einfach in Papier eingeschlagen und machten optisch nicht mehr her als ne Arbeitsstulle. Aber die inneren Werte gleichen das aus.

Gruß Krabbenhueter

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