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Tee aus Vietnam(?)


Empfohlene Beiträge

Hallo Forum! :P



Mal eine Frage aus persönlicher Neugier: trinken fachkundige Teeliebhaber auch vietnamesischen Tee?



Vietnamesen sind stark durch China geprägt und eine Teekultur ist dort auf jeden Fall vorhanden. An guten Anbaugebieten sollte es ebenso nicht mangeln. Klar finde ich in Vietnam massig Tees, aber das scheint in den Shops (dort gibts wenn dann günstige Nachahmungen belibter taiwanesischer Tees) und hier im Forum kein Thema zu sein.



Gibt es wirklich keine besonderen (und ein Stück weit auch eigenständigen) vietnamesischen Tees, oder ist das bisher einfach an mir (als Nicht-Experten) schlichtweg vorbeigegangen?



Viele Grüße


PSL


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Hallo PSL, herzlich Willkommen!

Ich habe suedlich von Honghe im Grenzgebirge zu Vietnam ausgezeichneten vietnamesischen Gushu Pu-erh, beide Sheng & Shu erstanden zu einem sehr guten Preis.

Preis gut, weil vietnamesischer Pu-erh von manchen chinesischen Pu-erh Akteuren als minderwertig abgestempelt wird und damit den Preis drueckt, aehnlich wie in Laos, wo aber seit 2013 dank zunehmenden Selbstbewustseins, die Preise eine Annerkennung erfahren.

Bearbeitet von Cha-Shifu
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Ich habe gerade mal ein bisschen nachgesehen, es gibt ein paar gute Grüne Tees aus Vietnam einer von ihnen im Vietnamesischen auch 'Tua Chua - Lai Chau' genannt wird, stammt von den alten, bis zu 10m hohen 'Tuyet San'-Teebäumen die in den Gebirgszügen Nordvietnams in ca. 1500m Höhe gedeihen, die Berggipfel sind fast das ganze Jahr von dichten Wolken umgeben.


Der Tee wird wie folgt beschrieben, neben seiner goldenen Tasse ein vollmundiger, leicht herber Geschmack mit frischer, grasiger Note.


Klingt auf alle fälle interessant den werde ich mal probieren  :rolleyes:


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...ich wusste auch lange nichts von Tee aus Vietnam, habe aber erst vor kurzem einen pu´erh aus den 80er Jahren aus Vietnam gekauft...


Der Tee ist schon etwas eigen: nach ungefähr 30 Jahren an Reife noch sehr markant, bietet aber über die vielen Aufgüsse hinweg eine


schöne Entwicklung. Vermutlich auch nicht so strak abgeerntet, die Gushu-Wälder in Vietnam?!


Bearbeitet von Tobias82
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Sorry für's Off-Topic, aber der Threadtitel Vietnam(?) (ausdrücklich mit Fragezeichen) ist für einen eingefleischten Ruhrpottler wie mich natürlich eine Steilvorlage, die ich nicht liegen lassen kann.



In unserer Region, und insbesondere auch in Dortmund, gibt's den Spruch:



"Sach ma nen Satz mit Vietnam."



verlegene-smilies-0007.gif



"Ganz einfach: Kanns du mir sagen, vietnam Bahnhof geht?"



Gibt sicher bessere Kalauer, aber sooo schlecht ist der auch nicht, oder?


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Mal eine Frage aus persönlicher Neugier: trinken fachkundige Teeliebhaber auch vietnamesischen Tee?

drei schwarztees kenn ich von dort, und das sind einfache alltagstees - schmecken ganz gut, und sind rel. preiswert. einen grünen mit jasmin hab ich auch probiert, und auf ihn trifft das selbe zu.

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Aus Vietnam kenne ich passablen Grüntee, guten (aber nicht überragenden) Schwarztee ... und hatte einmal einen Shu Puer, der mit ziemlicher Sicherheit der absolute Tiefpunkt von 30 Jahren Teeerfahrung war. Habe davon noch etwas hier, falls mal unangenehmer Besuch auf Nimmerwiedersehen vergrault werden muss.



Mein Schwarztee aus Vietnam (Kategorie gut&günstig) stammt von wildwachsenden Bäumen im Grenzgebiet zu Yunnan. Daher glaube ich gerne Chashifu, dass man wohl auch guten Puer aus Vietnam bekommen kann.


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Hallo PSL,



ich bin jetzt nicht unbedingt fachkundig, aber ich war mal in Frankfurt in einem Teehaus, das eine vietnamesische Besitzerin hat. Das Teehaus selbst ist chinesisch/taiwanesisch gehalten, aber ich kann mir vorstellen, das die Dame auch etwas über Tees aus Vietnam weiß.



Hier ist der Link zu Homepage (wenn ich es verlinken darf): http://www.phoenixtea.de/html/impressum.html



Ich habe gesehen, dass manche Teehäuser und -shops jetzt auch ein paar vietnamesische Schwarztees und Oolongtees im Angebot haben. Zu der Qualität kann ich nichts sagen, habe nur einmal einen vietnamesichen Oolong bestellt und probiert und bin als absoluter Anfänger auch weitaus nicht so geschult und erfahren wie einige wertgeschätze Mitglieder hier im Forum (das musste jetzt mal gesagt werden. Ich finde, ohne euch wäre das Forum nicht!)

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wildwachsenden Bäumen im Grenzgebiet zu Yunnan. Daher glaube ich gerne Chashifu, dass man wohl auch guten Puer aus Vietnam bekommen kann.

Ja, X. hat oder hatte welchen, 90er aus dem Grenzgebiet zwischen Yunnan und Vietnam.

Hab dereinst daran geschnuppert, mich dann aber für etwas jüngeres entschieden.

Paul war ja mal ganz wild darauf, vielleicht ist er unterdessen auf dem Weg dorthin.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Die angesprochenen Oolongs und Pus scheinen ja eher "chinesicher Art" zu sein, die seit ein paar Jahrzehnten in Vietnam produziert werden. Was ich mich eben frage ist, inwieweit es in Vietnam eine eigenständige Teekultur gibt, die zwar per se durch China initiiert und geprägt ist, sicher aber in den letzten Jahrhunderten dann eigenständig entwickelt hat; also im Grunde wie es in Japan der Fall ist - wenngleich durch die Isolation Japans der Entwicklung einer eigenständigen Teekultur dort weitaus ausgeprägter sein wird. Dong Ding taiwanesischer Art aus Vietnam ist vielleicht preislich durchaus interessant, aber ansonsten nicht wirklich sehr spannend.



Ich erwarte und suche nicht gleich die "Neu-Erfindung des Tees made in Vietnam", aber irgendwelche typischen vietnamesischen Tees muss es ja geben. Die geringe Bekanntheit ließe sich durch die späte Öffnung des Landes erklären. Ich vermute am ehesten wird man in der Anbauregion Moc Chau fündig. Ich gehe der Sache nach... :)



Bei Phoenix Tea werde ich auf jeden Fall mal nachfragen, danke für den Hinweis.


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Die angesprochenen Oolongs und Pus scheinen ja eher "chinesicher Art" zu sein, die seit ein paar Jahrzehnten in Vietnam produziert werden. Was ich mich eben frage ist, inwieweit es in Vietnam eine eigenständige Teekultur gibt, die zwar per se durch China initiiert und geprägt ist, sicher aber in den letzten Jahrhunderten dann eigenständig entwickelt hat; also im Grunde wie es in Japan der Fall ist - wenngleich durch die Isolation Japans der Entwicklung einer eigenständigen Teekultur dort weitaus ausgeprägter sein wird. Dong Ding taiwanesischer Art aus Vietnam ist vielleicht preislich durchaus interessant, aber ansonsten nicht wirklich sehr spannend.

Ich erwarte und suche nicht gleich die "Neu-Erfindung des Tees made in Vietnam", aber irgendwelche typischen vietnamesischen Tees muss es ja geben. Die geringe Bekanntheit ließe sich durch die späte Öffnung des Landes erklären. Ich vermute am ehesten wird man in der Anbauregion Moc Chau fündig. Ich gehe der Sache nach... :)

Bei Phoenix Tee werde ich auf jeden Fall mal nachfragen, danke für den Hinweis.

Alsooo... ich habe nochmal überlegt und habe doch noch was auf  Lager, was ich dir nennen könnte als "Suchhilfe oder -tipp". Während meiner Vietnamreisen bin ich vor allem Richtung Norden immer wieder über einen Tee gestolpert:

1) Thái Nguyên Tee -  Thái Nguyên ist der Garten oder das Gebiet und einer der von dort kommenden Tees heißt Tân Cương. Das ist grüner Tee und schmekt nach meiner Erinnerung eher würzig-frisch, nicht süßlich.

Hier gibt es eine Beschreibung: http://www.tee-import.de/sonst/vietnam.htm

Und hier eine vietnamesische Seite:  http://www.tancuongxanh.vn/ (thanh coung xanh heißt übersetzt: Grüner Tân Cương (Tee)  :)) [Wegen Übersetzung: Wenn etwas bestimmtes gesucht wird, hätte ich evtl. jemanden, der übersetzen kann :ph34r: ]

2) Dann habe ich im Bioladen einen Vietnam Suoi Bu aus der Provinz Yen Bai (Nordvietnam, Nähe Chinesische Grenze) laut Verpackung gekauft. Der Tee ist als würzig und kräftig beschrieben und ist ein Wildtee (von der Ur-Pflanze, was auch immer damit gemeint ist) sein. Ich habe noch nicht so viel davon getrunken, riechen tut er ganz gut und aromatisch, müsste aber nochmal eine Tasse trinken, um ihn wieder zu schmecken. Links habe ich hier keinen eingefügt, da die meisten zu Teehändlern führen und ich keinen bevorzugen möchte. Aber selber googeln bringt einige Treffer.

EDIT: Habe gerade den Link von Key angeschaut und bemerkt, das der Suoi Bu - Yen Bai Tee, den ich beschrieben habe, wohl genau dem im Link vorgestellten Tee-Gebiet angehört...

Hoffe, das hilft weiter auf der Suche nach dem authentischen/typischen Vietnamtee. Man muss halt auch sagen, dass Tee- und Kaffekultur in Vietnam gleichwertig nebeneinander herlaufen und ein Tee zum Kaffee (oder Kaffee zum Tee ;) ) eben durchaus üblich sind.

Zu vietnamesischer Teetradition habe ich mal per Zufall dieses Youtube-Video gefunden:

:D  :D  :D  Oh mann...!!! Da werden Erinnerungen wach! Der allgegenwärtige süßlich-aromatische Eistee im Glas, die Straßenverkäufer mit ihren Mini-Plastik-Hockern...  zwar bisschen gestelzte Konversationen aber Danke für den Link  :)

Bearbeitet von Guanabana
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Ich finde es eher uninteressant, Laos ist für mich der populärste "Grenztee", danach kommt Myanmar

Hast du am 90er geschnuppert?!?

Kommt halt drauf an, wer wie was macht.

Würde da Vietnam bestimmt auch dazuzählen:

Laos und Burma haben ja beide ein gesegnetes Potential,

ich glaube, da wird in der Zukunft mal sehr heftige Qualität von den dortigen

Grenzregionen kommen - müsste man eigentlich etwas 

aufziehen dort, Investieren, Land (Wald),

Knowledge ... Tantieme ausschliesslich in Fladen.  ^_^

diese "ecke" yunnan, nordvietnam, laos, myanmar finde ich sehr interessant, weil ja teilweise vermutet wird, dass von hier aus der teestrauch sich verbreitete.

Ja, absolut nicht unterzubewerten!

Vietnam hinkt wahrscheinlich nicht zuletzt aufgrund politischer Konflikte hinterher,

nebst der menschlichen Tragödie geht auch oft einiges an Know-how verloren.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ne ich habe nicht am 90er geschnuppert... sofern er verschwunden ist wäre es aber sowieso kein Belang mehr. 90er Tees sind sehr selten... wenn  man mal einen antrifft sollte man sich sputen und das Regal in die Tasche stecken. Ich habe mal ein paar alte Dinger gesucht... unheimlich wie selten alles über 10 Jahre geworden ist, die Spekulanten oder Liebhaber kaufen alles leer.

Andererseits hat Scott durchaus recht "das Schönste ist es wenn man ein junger Sheng im Kämmerlein aufbewahrt und mit ihm zusammen älter wird..." und sobald man ihn ab 10 jahren mal hervorholt und sich an seinem ehemaligen Zögling erfreut wird man gleich wieder jünger...Ich habe bergenweise junge Shengs mit hohem Potential die irgendwann grosses sein könnten... nur brav lagern und ihnen positive Energie/Liebe vermitteln ist alles was ich tun muss. Echte Alpstein-Appenzellerhaus-Lagerung... gibt nicht viele davon.


Ja, absolut nicht unterzubewerten!

Vietnam hinkt wahrscheinlich nicht zuletzt aufgrund politischer Konflikte hinterher,

nebst der menschlichen Tragödie geht auch oft einiges an Know-how verloren.

Nicht nur Vietnam auch Laos und selbst Myanmar. Da war soviel passiert dass ich besser mein Kopf abschalte und aufhöre daran zu denken, ist besser für mich, glaub mir.

Ausserdem werden viele Grenztees sowieso teilweise oder sogar vollständig von Chinesen verarbeitet... und nicht wie man annehmen würde von Bürger dieser Länder, jedenfalls ist es nicht die Regel dass es keine Chinesen sind. Die Chinesen sind sowieso überall anzutreffen und sie haben es auf viele "Grenztees" abgesehen da die Nachfrage für alte Bäume auf Rekordniveau ist und dort hat es noch viele alte Bäume. In Myanmar sind sie es schon seit Jahrzehnten am verarbeiten aber mehr weiss ich auch nicht.


Der grosse Pu Erh-Boom hat aber erst vor etwa 10 jahren angefangen, vorher war Pu Erh kaum etwas wert und es wurden ja viele alte Bäume einfach niedergemäht damit sie mehr Reis anbauen konnten. Viele bereuen es heutzutage da sie damit viel mehr Geld verdienen könnten. Ist aber eine logische Entwicklung: Die Chinesen häufen immer mehr Geld an in ihrem Land da sie fast nur Exportieren aber verhältnissmässig wenig importieren d.h. es kommt zu einem starken Geldfluss auf der Einnahmeseite. Als danach die Wirtschaft weltweit am zusammenballern war und selbst China betroffen war (da sie der grösste Gläubiger der USA sind) haben sie nach Spekulationsquellen gesucht um ihr Geld in etwas zu "investieren". Danach war der Superboom wie eine Rakete so schnell wie jegliche andere chinesische Entwicklung aus den Rohren gedonnert worden... typisch China, kein anderer kann deartige "Booms" generieren. In den Jahren 2006-2008 haben sie es aber wohl ein wenig übertrieben... da viele aus Geldgier angefangen haben auf Quantität zu produzieren und die Tees total überpflückt haben trotz des astronomischen Preisniveaus. Der Markt konnte dieses Superboomniveau folglich nicht mehr "halten" da zum einen das Vetrauen der "Anleger" getrübt war aber auch allgemein zu teuer; also war vieles zusammengekracht, aber dennoch bleibt es weiterhin auf einem teuren Level.

Bearbeitet von Gushu
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Hier ist noch was interessantes aus Vietnam: Lotusblütentee



Hier sieht man eine "Teezeremonie" mit Lotusblütentee: ;https://www.youtube.com/watch?v=CICJ8QCJDuY



Und hier, wie der Tee in die Lotusblüte kommt oder mit Lotusblüten und -pollen aromatisiert wird (alles in vietnamesisch, aber die Bilder sprechen für sich): ;https://www.youtube.com/watch?v=CICJ8QCJDuY


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  • 1 Jahr später...

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