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Am 13.6.2017 um 01:05 schrieb GoldenTurtle:

Ich hab meine gute Zini bestimmt gegen die zwei Jahre im beinahe Dauer-Einsatz und ich dachte lange auch, dass sie bestimmt porös ist, weil man immer liest, dass Zini porös sei. Meine ist auf jeden Fall weniger porös als meine gute Zhuni! Ich habe eine vollkommene Rochade vollzogen: Junger Sheng geht in Zini/Jianshui/Jade, Oolongs hingegen in die Zhuni (mit Ausnahme von sehr hohem Taiwan Hochland Wulong ab 2300MüM* und Phoenix -> Jade). Ich finde ganz persönlich, dass das so viel besser passt.

Anmerkung zu obigem Beitrag:

Yixing kristallisiert sich für mich mehr und mehr zu reinen Oolong Kannen. Ich selber mache nur noch verhältnismässig wenig Sheng darin. Bis vor kurzem fehlte mir allerdings noch eine passende Yixing für Hochland Oolongs, Fenghuang und Wuyi, aber das hat sich mit der Zwieback Zini Kanne zwischenzeitlich geändert. Mir gefällt bei diesen Tees das Resultat besser als in der Jade. Diese drei Oolong Typen werden (von der Kanne) gerne etwas sanfter angefasst, damit sie ja keine ihrer schönen Ecken und Kanten verlieren.

Am 14.7.2017 um 19:37 schrieb GoldenTurtle:

 

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Am 1/10/2017 um 01:09 schrieb VanFersen:

Wiederum sind andere unglasierte Produkte aus Europa weit weniger befangen. Denn ein Petr Novak passt zu allem, seltsamerweise. Nun stellt sich die Frage, liegt es dabei wirklich am Gehalt der Tonarten, ihr Ursprung, oder an einem rein persönlichem Empfinden?

Echt jetzt? Ich habe drei Novak-Kannen, die ich alle nicht missen möchte. Eine ist glasiert, die bleibt bei dieser Betrachtung außen vor. Zwei (ich hänge die Fotos unten mal an; auf dem zweiten Foto ist die größere braune gemeint) sind unglasiert, und für mich riefen die geradezu nach Pu-Erhs. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, die mit Oolongs zu verwenden, außer vielleicht für sehr stark geröstete. Maximal könnte ich mir die größere der beiden (die ohne Rindenglasur) für Schwarztee vorstellen, wobei ich den auch auf chinesische Art eher aus glasierten Kannen trinke, da ich eigentlich nur eine einzige Sorte habe und von der auch nur 100 Gramm (da mach ich keine unglasierte Baustelle für auf). 

Ich finde es interessant, dass dein Eindruck (den ich für durchaus fachkundig halte, nicht falsch verstehen) von diesen Kannen ein ganz anderer ist, wobei Novak-Kannen in sich schon sehr unterschiedlich sein können. 

 

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Diese Treebark rissigen bekommt man fast kaum mehr zu Gesicht, da sie schneller verkauft sind, als man Kanne sagen kann, was gut für Novak ist, aber schlecht für mich :lol: - ich wünschte ich hätte mehr Kannen von ihm von dieser Sorte, leider oder bzw Gott sei dank besitze ich wenigstens eine ;)

@Jinx - Hm...echt interessant, denn ich muss gerade schmunzeln da ich selbst einiges nicht mehr so sehe wie ich es in diesem Text geschrieben hatte :lol: hahaha - ich muss sagen dass ich nun genau der bin der aged Sheng in einer Kanne zubereitet, so auch raw Sheng in einer anderen und Shu in einer eigenen :D - ich bin sogar schon am überlegen mir eine Kanne für eine zweite aged Sheng zu kaufen sodass ich feucht und trocken gelagerten aged Sheng trennen kann. Soviel also zum Minimalismus! Ich denke mein Ansatz war etwas falsch gewählt, aber nicht ganz falsch gemeint. Bei asiatischen Kannen kauft man die Kanne meist schon mit dem Ziel was es werden wird, eben nach Tonart etc. - so kauft man eine Chao Zhou Kann gezielt für Dancong. Bei westlichen Töpferstücken entfaltet sich die Berufung meist erst wenn man sie in der Hand hält und dann einem sofort die Eingebung kommt. Also stimmt es nicht so ganz wie ich es ausgedrückt hatte, dass europäische Stücke zu allem passen, denn das stimmt auch wieder nicht. Ich für meinen Teil sehe Novak Stücke eher für geröstete Oolongs, da die Kannen, vor allem die unglasierten einen recht Steinigen und Mineralischen Touch haben, was meiner persönlichen Meinung bestens zu Wuyi passt oder sehr gerösteten Taiwan Kollegen. Duchek zB ist der King of Pu vor allem für raw Sheng (unglasiert). Geht es um glasierte Stücke passt dazu alles, aber zB unglasierte Bero Kannen passen wieder sehr universell zu den Meisten Teesorten - da beziehe ich mich vor allem auf seinen rotbraunen Ton.

Aber wie gesagt, wann kann viel reden und Ansichten ändern sich am Ende auch wieder mit der Erfahrung oder gewissen Einsichten, aber am Ende bleibt es dennoch für jeden eine ganz eigene persönliche Entscheidung was er wie nutzt um seine Teesorten zu genießen. Irgendwie bewundere ich auch Leute die nur ein wunderschönes kleines Gongfu Porzellanset besitzen und damit alle Sorten zubereiten und sich rein auf den Tee fokussieren. Mein Weg wäre es persönlich nicht, dazu liebe ich Teegeschirr zu sehr - aber leichter und platzsparender hat man es auf jeden Fall :D

Bearbeitet von VanFersen
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vor 2 Stunden schrieb VanFersen:

Diese Treebark rissigen bekommt man fast kaum mehr zu Gesicht, da sie schneller verkauft sind, als man Kanne sagen kann, was gut für Novak ist, aber schlecht für mich :lol: - ich wünschte ich hätte mehr Kannen von ihm von dieser Sorte, leider oder bzw Gott sei dank besitze ich wenigstens eine ;)

@Jinx - Hm...echt interessant, denn ich muss gerade schmunzeln da ich selbst einiges nicht mehr so sehe wie ich es in diesem Text geschrieben hatte :lol: hahaha - ich muss sagen dass ich nun genau der bin der aged Sheng in einer Kanne zubereitet, so auch raw Sheng in einer anderen und Shu in einer eigenen :D - ich bin sogar schon am überlegen mir eine Kanne für eine zweite aged Sheng zu kaufen sodass ich feucht und trocken gelagerten aged Sheng trennen kann. Soviel also zum Minimalismus! Ich denke mein Ansatz war etwas falsch gewählt, aber nicht ganz falsch gemeint. Bei asiatischen Kannen kauft man die Kanne meist schon mit dem Ziel was es werden wird, eben nach Tonart etc. - so kauft man eine Chao Zhou Kann gezielt für Dancong. Bei westlichen Töpferstücken entfaltet sich die Berufung meist erst wenn man sie in der Hand hält und dann einem sofort die Eingebung kommt. Also stimmt es nicht so ganz wie ich es ausgedrückt hatte, dass europäische Stücke zu allem passen, denn das stimmt auch wieder nicht. Ich für meinen Teil sehe Novak Stücke eher für geröstete Oolongs, da die Kannen, vor allem die unglasierten einen recht Steinigen und Mineralischen Touch haben, was meiner persönlichen Meinung bestens zu Wuyi passt oder sehr gerösteten Taiwan Kollegen. Duchek zB ist der King of Pu vor allem für raw Sheng (unglasiert). Geht es um glasierte Stücke passt dazu alles, aber zB unglasierte Bero Kannen passen wieder sehr universell zu den Meisten Teesorten - da beziehe ich mich vor allem auf seinen rotbraunen Ton.

Aber wie gesagt, wann kann viel reden und Ansichten ändern sich am Ende auch wieder mit der Erfahrung oder gewissen Einsichten, aber am Ende bleibt es dennoch für jeden eine ganz eigene persönliche Entscheidung was er wie nutzt um seine Teesorten zu genießen. Irgendwie bewundere ich auch Leute die nur ein wunderschönes kleines Gongfu Porzellanset besitzen und damit alle Sorten zubereiten und sich rein auf den Tee fokussieren. Mein Weg wäre es persönlich nicht, dazu liebe ich Teegeschirr zu sehr - aber leichter und platzsparender hat man es auf jeden Fall :D

Ich habe auch eine, die Petr Novak extra für mich anfertigte - als er so was noch machte. Ich bin echt froh darüber, denn die Kanne ist optisch und haptisch was ganz Besonderes (ich nutze sie für Shengs, ebenso wie die große Novak-Kanne - na ja, groß heißt ca. 200 ml)

Dass seine Sachen sich schneller verkaufen als der Schall ist leider auf fast alles bezogen, was er so in sein Blog einstellt. Man ist fast immer zu spät. Vermutlich gibt es Leute, die einfach kaufen, was da ist, weil sie seine Sachen haben wollen, unabhängig davon, was sie kaufen. Meins ist das nicht, und so dicke habe ich es nun auch nicht. Dafür habe ich drei Kännchen, die mir wirklich gut gefallen. Denn so sehr ich manche Kunsthandwerker schätze, gefällt mir doch nie alles, was sie machen. 

Interessant, während du dich kannenmäßig weiter zerfaserst (nicht negativ gemeint), versuche ich mich gerade im Bereich der Reduktion, wobei MInimalismus nicht mein Ziel ist. Dafür ist das Trinken von Tees abseits des Alltagstee-Durstlöschers für mich zu sehr eine Angelegenheit, die ich in der Gesamtheit genießen will, und dazu gehört ganz wesentlich auch die sorgfältige Zusammenstellung des Teeplatzes, der bei mir prinzipiell temporär angelegt ist. 

Was du über die Änderungen der Kannenwidmung schreibst, kann ich unterschreiben. Ich habe eine tolle taiwanesische Teekanne aus schwarzem Ton, die ich für grüne Oolongs nutzte. Das war nicht schlecht, aber es dauerte ein paar Monate, bis ich darauf kam, dass ihre heilige Aufgabe ist, Dancongs zur Vollendung zu verhelfen. Sie schafft da eine geschmackliche Klarheit, bei der nichts anderes mitkommt. 

Die Leute, die mit einem unversell einsetzbarem Set auskommen, bewundere ich auch. Aber mein Weg ist ein anderer, dazu bin ich zu sehr Augenmensch und habe einen zu großen Hang zum Ritual als "Gesamtkunstwerk". :D

Bearbeitet von Jinx
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  • 4 Wochen später...

Nach dem ersten Versuch gestern mit der neuen Jianshui hier nun ein etwas ausführlicherer Vergleich – da @GoldenTurtle oben das Thema Jianshui angeschnitten hat, dachte ich der Post passt an dieser Stelle ganz gut.

Der Tee:
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2015er Yiwu Luoshuidong Kügelchen – hat den Vorteil, dass eine faire Ausgangsposition geschaffen wird, da ich keine Waage besitze und die Teemenge so für beide Kännchen gleich ist.

Die Kontrahenten:
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Zur Linken: Jian Shui Zi Tao Xishi  (von 4 jungen Künstlern aus Yunnan via CLT)
Zur Rechten: Lao-Zini FaXiang Hu Yixing (von Chen Ju Fang (Wu Xing Shan Fang Studio) via EoT)

Das Setup:
IMG_20170916_145343.thumb.jpg.ffd0baed73133282d87aedee2c4032c5.jpg
Der Fairness halber werden beide Kontrahenten in Verbindung mit jeweils einem Teeschälchen von Petr Novak gleicher Machart genutzt. 
Das Wasser (vorher wie üblich ein paar Stunden im Wasserkrug gelagert) wird mit meinem Hake-me Tetsubin erhitzt, kühlt daher zwischendurch nicht ab und bildet ebenfalls eine gleiche Ausgangsbasis. Gleicher Tee, gleiche Teemenge, gleiches Wasser, gleiche Temperatur, gleiche Ziehzeit, gleiches Teeschälchen und nahezu identische Größe (80ml Jianshui vs. 85ml Zini) – ich denke bessere Ausgangsbedingungen kann ich nicht mehr schaffen ;) 

Die erste Runde:
IMG_20170916_152030.thumb.jpg.bfd88a8d2c3c1b3a30c49d83f240e09f.jpg
Eigentlich der zweite Aufguss aber naja ... obwohl die beiden Schälchen eine etwas unterschiedliche Färbung in der Glasur haben, sieht man deutlich den Unterschied in der Aufgussfarbe, was nicht nur an der Glasur liegen kann. Der Aufguss aus dem Yixing-Kännchen ist gefühlt heißer als aus dem Jianshui, was darauf hindeutet, dass die Wärme besser gehalten wird. Am Kännchen geschnüffelt riecht das Yixing wie gestern beschrieben auch süßer-angenehmer als das Jianshui. Zum eigentlich interessanten: Der Geschmack – könnte unterschiedlicher kaum sein! Im ersten Moment habe ich das gefühlt zwei völlig unterschiedliche Tees zu trinken: Während das Ergebnis aus dem Jianshui eher leicht und sehr frisch-grün mit einer gewissen Adstringenz und minimal rauchiger Note ist, ist das Ergebnis aus dem Yixing viel schwerer, mit deutlich mehr Würze und Körper, dafür etwas weniger grün und adstringent (die rauchige Note fehlt so gut wie ganz).

Die zweite Runde:
IMG_20170916_154825.thumb.jpg.edb7864f9aff0e03d618dfd8197a51c9.jpg
Auch hier eigentlich der sechste Aufguss aber so klingt es besser. In der Halbzeit wurden die Schälchen getauscht: Yixing ist nun mit dem helleren Schälchen kombiniert, Jianshui mit dem dunkleren – und trotzdem ist der Aufguss aus dem Yixing noch einen Tick dunkler (trotz fortgeschrittenem Aufguss), was die These aus der ersten Runde bestätigt, dass es nicht nur an der Glasur liegen kann. Das Geschmackliche Ergebnis von oben setzt sich weiterhin fort: Yixing bleibt mit einem deutlich schwereren und würzigeren Ergebnis klar in Führung vor Jianshui. Auch wenn beim Tee noch lange nicht Schluss ist, wird die Verlängerung auf heute Abend vertagt (da zum einen mein Tetsubin leer ist und ich fürs erste genügend Flüssigkeit zu mir genommen habe).

Das Ergebnis:
Das Zini-Kännchen ist haushoch überlegen und wenn man einen Sieger benennen möchte, ist es dieses! 
Klar, das ist nur ein Test und in sofern nicht ultimativ aussagekräftig: Es kann sein, dass ich ausgerechnet einen Tee erwischt habe, wo das Ergebnis besonders eklatant unterschiedlich ist wie z.B. beim 2006 Nian Yiwu Shan Ye zwischen Zhuni und Novak, aber trotzdem macht der deutliche Unterschied klar, dass das Kännchen den Tee stärker beeinflusst als gedacht, da der Ton nicht so grob ist wie bei dem Novak-Kännchen, was das ganze etwas vorhersehbarer macht. Der Fairness halber bevor wieder hinweise auf Esoterik kommen oder mir mit dem Scheiterhaufen gedroht wird: Ich setzte mein Zini als Richtwert, da es (bislang) das für mich beste Ergebnis für junge Shengs liefert – dass dieses natürlich auch deutlich den Tee beeinflusst ist klar und es mag sein, dass das Ergebnis weiter vom "absolut hunderprozent neutralen" Ergebnis abweicht, als das des Jianshui, aber es macht für mich keinen Sinn ein schlechteres Ergebnis aus einem neutralen Gefäß als Richtwert zu setzen.
Ich werde auf jeden Fall weiter testen, aber selbst wenn sich das Jianshui auch im Durchschnitt als dem Zini unterlegen herausstellen sollte ist das nicht schlimm oder negativ: Wie gestern schon erwähnt ist jede Art der Beeinflussung abhängig vom Tee entweder für den eigenen Geschmack zuträglich oder abträglich und da die Beeinflussung des Jianshuis in eine ganz andere Richtung geht als die meiner übrigen Kännchen ist es so oder so eine Bereicherung.

Disclaimer:
Um den Post nicht länger werden zu lassen habe ich an manchen Stellen auf meine Teeliste verlinkt, ich bitte um Nachsicht liebe Moderatoren. Sollte der Beitrag eurer Meinung nach wo anders besser aufgehoben sein, gerne verschieben! Und allgemein: Ich habe beide Kännchen ehrlich erworben, es gibt weder Sponsoring noch Doping und es wurden keine unlauteren Mittel eingesetzt.

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vor 34 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Wichtiges Detail: Hast du die neue Kanne geseasoned? Mind. 1 Std ausköcheln lassen (kleinere Luftblasen, nicht voll kochen) ist wirklich wichtig für das Resultat, gerade auch bei Jianshui.

Na klar, gleich am Mittwoch noch! Donnerstag hatte ich zwar nicht viel Zeit, hab das Kännchen aber nochmals gründlich durchgespült.

vor 25 Minuten schrieb Tobias82:

...dachte auch, dass Du ja eine komplett neue Kanne gegen Deine Alltag-/Allroundkanne testest, aber das der Unterschied so deutlich ist?

Spricht wohl schon für den Fakt, eine Kanne eintrinken zu können. Man sagt ja, je härter die Kanne, umso länger braucht es, bis sich ein
positiver Effekt bezüglich Aroma ein stellt.

Ja, wie gesagt nicht ganz fair, aber der Vorsprung der Zini was Betriebsdauer angeht ist so groß, dass ich den unmöglich einhohlen kann, von dem her wird ein Test nie 100%tig fair sein.
Ich denke, es spielt beides mit rein: das Eintrinken und der unterschiedliche Ton.

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vor 1 Minute schrieb GoldenTurtle:

Und Tees über Nacht darin ziehen lassen ist auch gut ...

...ist bestimmt nicht verkehrt, hab´ ich auch schon öfter gemacht!

Ich hab´ meine kleine rote Kanne von eot die letzten 3 Monate für fast alles genutzt, was mit pu zu tun hat, also von ganz jungen Sachen, bis zu richtig
dicken shu´s. Das hat der Kanne auf jeden Fall gut getan. Die ist auch richtig hart, hat fast gar keine Porösität und hat dementsprechend auch lange gebraucht,
bis sich mal eine bisschen "seasoning" ein gestellt hat.  

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@doumer Was mich noch Wunder nimmt, warum du eine Zwieback Zini nicht auch gut (für mich persönlich sogar das Beste) für Oolong findest, besonders Wulong. Ach, die Sheng waren im Vergleich so viel weniger gut getroffen. Aber man macht auch Geschmacksphasen durch, ein Aspekt im Tee kann plötzlich beginnen, Gewicht zu gewinnen, und ein anderer abzunehmen. Atong z.B. als renommiertes Beispiel herstellerseitig hat uns in kleiner Runde mal gesagt, früher habe er fast nur Huigan im Tee gesucht. Und irgendwann war ihm das nicht mehr so wichtig.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@GoldenTurtle naja, dass ich sie für Wulong nicht gut finde habe ich nicht gesagt, aber für meinen Geschmack holt sie einfach bei jungen Shengs am meisten raus (außerdem ist Zini nicht gleich Zini, egal wie oft gebrannt), wohingegen die Ton-Porzellan-Kanne bei Wulong überlegen ist. Aber auch das ist nur der Durchschnitt – der eine Tee kommt in dem einen Kännchen besser zur Geltung, der andere in einem anderen. Was ich mir bei der Jianshui z.B. sehr gut vorstellen kann sind eher frische Shengs wie Lao Man E oder Bada, die von der Leichtigkeit profitieren würden. Und wie du sagst, kommt es ganz darauf an, was man im Tee sucht bzw. welche einem zusagen – Blümchen-Sheng liegen mir überhaupt nicht, dafür super-bittere, bei anderen mag das umgekehrt sein. Mag sein, dass sich das auch mal ändert, aber das kann ich zum einen jetzt nicht wissen und zum anderen ist das auch ziemlich irrelevant da wie gesagt Geschmack immer absolut subjektiv ist und daher niemals zwischen zwei Personen wirklich vergleichbar, da gut nicht gleich gut und schlecht nicht gleich schlecht ist. 
Wie gesagt, das war nur ein Test unter möglichst optimalen Bedingungen aber auf Grund des unterschiedlichen Reifegrades der Kännchen niemals 100% vergleichbar – und wie ich auch darauf hingewiesen habe kann es natürlich sein, dass ausgerechnet dieser Tee kein optimaler Testkandidat war. Um nochmals das Fazit von heute aufzugreifen: Ich freu mich über das Kännchen und bin auf weiteres Experimentieren gespannt :)

Bearbeitet von doumer
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  • 2 Wochen später...

In letzter Zeit habe ich das Jinashui Kännchen verstärkt eingesetzt, teilweise auch wie bei dem Vergleichstest ein paar Posts vorher parallel. Bei unterschiedlichen Shengs unterschiedlicher Herkunft, Alters und Qualität hat sich damit für mich relativ klar eine Richtung herauskristalisiert, in die dieses Kännchen den Tee verändert: Im Vergleich zum Zuni ist der Tee meist weniger schwer und vollmundig, dafür werden Dinge wie Fruchtigkeit, Frische, Schärfe etc. verstärkt – in Kombination mit einem leichteren Körper ergibt sich hier eine ganz neue Variation des jeweiligen Tees. Vor allem bei "erfrischenden" Shengs wie Bulang, Bada und Lao Man E macht sich das super :thumbup:
Zudem kommt es mir so vor, als ob sich Jiangshui deutlich schneller verändert als Yixing (zumindest wie meine Zini und Zhuni) – kann aber auch sein, dass ich mir das einbilde, da ich schon lange kein Kännchen aus glattem Ton mehr eingetrunken habe ;) 

Aktualisiertes Fazit: Mir gefällt das Kännchen sehr gut, auch wenn es im Schnitt dem Zini nicht das Wasser reichen kann, aber darum geht es nicht. Es ist für mich das Gegenstück zu meinen anderen Sheng-Kännchen, das es mir ermöglicht, eine weitere Variation jeden Tees kennen zu lernen und daher sehr wertvoll :) 

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  • 2 Monate später...

Mal wieder hab ich mich mit Yixing-Chemie beschäftigt und eine Lektion lernen müssen. ;)

Hier sind nochmal die schönen Tabellen: https://www.teachat.com/viewtopic.php?t=18092

Die Sache ist, diese Tests sind spektroskopische Untersuchungen, d.h. das Material wird zuerst durch einen Laserpuls verdampft um danach spektroskopisch untersucht zu werden. Die Bestandteile des Materials liegen dabei natürlicherweise als Oxiddämpfe vor, da diese sich an der Luft sofort oxidieren, was bedeutet dass diese Tests nichts über die Originalverbindungen im Ton aussagen sondern nur den prozentuellen Anteil der Elemente darstellen. Die Löslichkeit der Oxide spielt also überhaupt keine Rolle. :$ Meine hart gelerne Lektion; wenn ich mal wieder eine chinesische Studie lese, bitte sehr penibel die Rohdaten und  verwendete Methoden überprüfen und nicht zu sehr von "abstracts" und "discussions" ablenken lassen. :ph34r:

Die oben verlinkten Tabellen zeigen aber alle konsistent und eindeutig die Konzentration der Elemente, Eisen (6-10%), Kalium (2-3%) und Magnesium (1-2%) scheinen neben Hauptbestandteil Kaolinit (Aluminium-Schichtsilikat) am üppigsten vorhanden zu sein. Vor allem Kalium ist nach wie vor auffällig, denn:

http://www.schneider-oenologie.com/downloads/chemische-sauerung-und-entsauerung.pdf

http://www.remstalkellerei.de/wein-lexikon/kalium/

"Maskierender Effekt", mehr "Mundfülle", sinkender Kaliumgehalt macht Wein "dünn" und "spitz", das kommt mir doch sehr bekannt vor. Es stellt sich mir jetzt die Frage, welches Kaliummineral ist es denn in unserem Zisha-Ton? Die einfachste Antwort wäre vielleicht ganz allgemein Kalium-Silizium-Vernindingen?...

 

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Am 17.12.2017 um 11:56 schrieb OstHesse:

Es stellt sich mir jetzt die Frage, welches Kaliummineral ist es denn in unserem Zisha-Ton? Die einfachste Antwort wäre vielleicht ganz allgemein Kalium-Silizium-Vernindingen?...

Ich hab recherchiert. :)

Laut dieser Quelle besteht Zisha-Ton vorwiegend aus folgenden Mineralien; Kaolinit, Quarz, Eisenoxid und Glimmer (engl. mica). Kaolinit ist klar, Quarz ist weitgehend uninteressant, da purer Siliziumoxid, Glimmer jedoch ist tatsächlich eine reichhaltige Quelle von Kalium und Magnesium:

https://de.wikipedia.org/wiki/Glimmergruppe#Echte_Glimmer

https://www.inver-online.de/img/glimmer.pdf

Aus rein chemischer Sicht sind die zuvor verlinkten spektrografischen Analyseergebnisse absolut schlüssig und legen nahe dass die im Zisha-Ton enthaltene Glimmerbestandteile die Quelle von Kalium und Magnesium darstellen. Bezüglich ihrer Löslichkeit in Wasser  - Quelle (S. 207 ff ) Da der Zisha-Rohstoff zuerst fein zermahlen und dann durch das brennen quasi nur zusammen-gesintert wurde, haben wir es wohl mit sehr kleinen Glimmer-Partikeln zu tun die dann mit Wasser reagieren und Alkalimetalle freisetzen. Quasi der klassische Verwitterungsprozess im Taschenformat :D

Das ist so mein gegenwärtiger Stand, und ich glaube dass der "Mythos Yixing" eben für mich keiner mehr ist. Er lässt sich doch ganz plausibel naturwissenschaftlich erklären. Die Besonderheit des Yixing-Tons müsste also in der mineralischen Zusammensetzung des Rhstoffs liegen, wobei die Glimmer-Bestandteile ausschlaggebend sein dürften.

Grüße, OstHesse

#fullTeaNerd

Bearbeitet von OstHesse
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vor 19 Minuten schrieb OstHesse:

Das ist so mein gegenwärtiger Stand, und ich glaube dass der "Mythos Yixing" eben für mich keiner mehr ist. Er lässt sich doch ganz plausibel naturwissenschaftlich erklären. Die Besonderheit des Yixing-Tons müsste also in der mineralischen Zusammensetzung des Rhstoffs liegen, wobei die Glimmer-Bestandteile ausschlaggebend sein dürften.

Komisch nur das es viele Tonarten gibt die nahezu gleich aufgebaut sind. Die Frage ist nur immer wie die Anteile prozentual vorhanden sind. Yixing lässt sich schlecht/nicht drehen, weshalb diese fast einzigartige Kunst entstanden ist. So groß sind die Unterschiede aber nicht. 

Warum sagen manche Yixing Kannen Nutzer das die Körnung wichtiger ist als die Art des Tons. Warum mögen manche Nutzer den Ton heute nicht weil er Ihnen schon zu fein ist?

Ist zwar nicht so das ich eine Antwort habe, nur hab ich mich mit dem Thema auch schon rum geschlagen, wie so viele hier.

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Am 19.12.2017 um 22:28 schrieb Manfred:

Wieviele mg Kalium gehen denn dach Deiner Schätzung beim einminütigen Aufguß in den Tee über?

Da bräuchten wir hier einen echten Chemiker, der uns erzählen kann wie man Kalium zu Hause einfach und sicher nachweisen kann, ohne ins Labor rennen zu müssen. Ist da zufällig einer unter uns hier? :ph34r:

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