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Der Porzellan Faden


Empfohlene Beiträge

Hallo,

vielleicht hat ja jemand Lust, bei einem Porzellan-Faden mitzumachen.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Material trotz seiner guten

Gebrauchseigenschaften in der Teeszene etwas stiefmütterlich behandelt

wird.

Dieser Faden könnte das etwas mildern.

Alles zu Porzellan könnte hier rein: Arten, Gebiete, Geschichte.

Wer benutzt denn z.B. Aufgussgefäße aus Porzellan für seine Grüntees?

Vielleicht mag jemand berichten?

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Ich bin grundsätzlich ein grosser Anhänger von Porzellan, nutze es bis anhin aber mehrheitlich als Trinkgefäss. Dies hat aber insbesondere damit zu tun, dass etwas speziellere Utensilien aus Porzellan eher schwer zu finden sind. Dennoch werde ich mich nächstes Jahr sicherlich hinsichtlich 2 Kannen umsehen und hoffentlich auch fündig werden. Das Utensilien-Budget ist wohl für dieses Jahr schon verschossen, aber immerhin u.a. für einen hübschen Porzellanbecher, welcher mich eigentlich heute erreichen sollte. Ein Bericht dazu wird folgen! ;)

Somit gebe ich dir recht: Porzellan hat mehr Charme als ihm oft zugestanden wird.

Bearbeitet von theroots
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Eine meiner ersten ernsthaften Teeanschaffungen war diese Porzelankanne mit später dazugekauftem Pitcher und Teeschalen. Alle vom gleichen Hersteller, gleiche Art.

Und immer noch bin ich sehr zufrieden damit. Kann ich für alles nehmen, wenn ich mal etwas mehr als 180 ml brauche. Einzigster Nachteil: da die Tülle sehr dünn ist, gießt sie relativ langsam aus.

Also immer wenn ich unschlüssig bin, nehme ich diese Porzelankanne.

Meist für grüne oder dunklere Oolongs...

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Ich finde Porzellan ein schönes Material für Tee, gerade wenn man eine neutrale Kanne sucht. Hier möchte ich an Teezubereitung nach westlicher Art erinnern. 



Besonders gern mag ich meine usbekischen Teekannen (Beispiel). Auch meine Alltagsteekanne (Foto muss ich bei Gelegenheit mal machen) ist aus Porzellan. Auch für höherwertige Alltagstees ist Porzellan das Mittel der Wahl, da völlig neutral (nimmt keine Zitronenscheiben etc. übel), und bei meinen Alltagstees geht es nicht darum, den Nuancen in 28 Aufgüssen nachzuspüren ;), sondern ein solides Alltagsmöbel zu haben, das auch mal abseitigere Geschmacksnuancen aushält, ohne sie zu absorbieren.



Für chinesische Tees habe ich zwei kleine Ru-Kannen, die ich für unterwegs bzw. zum Testen neuer Tees verwende. Hier sehe ich das Neutrale auch nicht kritisch; mit Porzellan macht man im Zweifelsfall nie was falsch. 



Die meisten meiner Teeschalen (für "fernöstlichen" Tee) sind aus Porzellan. Interessanterweise ist die Auswahl an Kannen reichhaltiger (und interessanter) als an Schalen. Auch mein Lieblings-Teebecher (von einem in Deutschland lebenden, aus Südkorea stammenden Keramiker-Ehepaars) ist aus Porzellan. Fassungsvermögen: ca. 100 ml.



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Der Becher ist in der Mitte, ich mag den Fuß und die Blütenform.  







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Porzellan...uff! Weiss gar nicht, wo ich da anfangen soll. ;)

Fuer den Anfang ein Bild, auf dem zwei meiner (vielen) Lieblinge zu sehen sind:

Die Kyusu von Kōransha aus der Linie Akae-machi Kōbō mit Sazanka-Dekor (besser bekannt als Camellia Sasanqua)

und ein Yunomi von Shingama, Seika-Linie mit Kōmōjin-Motiv. (Kōmōjin = Rothaariger, ist eine historische Bezeichnung aus der Edo-Zeit fuer Niederlaender bzw. Europaer)

 
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Beide sind aus Arita und gehoeren zu der traditionellen Fraktion in meinem Schrank. Traditionell bezieht sich hier auf die Art der Fertigung, insbesondere auf die Malerei. Bei dem Yunomi ist das Motiv des Pfeife rauchenden Hollaenders selbst natuerlich neuzeutlich, wobei es schon historische Zusammenhaenge gibt → Porzellanhandel, V.O.C, Imari bzw. Nagasaki. Die Art und Weise, wie es aufgemalt wurde, ist aber die ganz alte Porzellanmalereischule Aritas. Frei Hand, das gosu (cobaltoxid) auf Wasserbasis, und die Fuellung mit dem dicken Pinsel.
Die Kysusu ist ebenfalls komplett handbemalt, hier allerdings "nur" Aufglasur. Ein kleines aber feines Detail ist die an die Handhaltung ergonomische angepasste Tuelle, deren Ausguss leicht abgeschraegt ist. Beim Ausgiessen wird es waagerecht. :)
 
Mehr spaeter. :)

Edit: habe vergessen das oben zu erwaehnen; ist beides japanisches Porzellan aus Arita. Denke da oft nicht daran, dass sich nicht jeder in Japan oder in Sachen japanischer Keramik auskennt. -_-

Das Utensilien-Budget ist wohl für dieses Jahr schon verschossen, aber immerhin u.a. für einen hübschen Porzellanbecher, welcher mich eigentlich heute erreichen sollte. Ein Bericht dazu wird folgen! ;)

Na, da bin ich mal gespannt. Tippe auf was antikes, Shoki-Imari oder so??? :D

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vil mer sogar!

Auf dem iPad einen Beitrag tippen, der Vorlesung einigermassen folgen und zugleich nicht den Zorn des Professors auf sich ziehen.. irgendwo muss man nun mal Abstriche machen!  :P

Rootie, ich habe dich ertappt!!!

miig's vermeintlich fehlerbehafteter Beitrag war ja eine augenzwinkernde Replik auf deinen Schreibfehler hier:

Somit gebe ich dir recht: Porzellan hat mer Charme als ihm oft zugestanden wird.

Nur hast du als Mod ja mehr Rechte und kannst einen Beitrag auch noch später als nach 10 Minuten editieren - und den ursprünglichen Fehler hast du ja jetzt behoben, du Schlingel  ;)

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Das Thema gefällt mir gut, weil man hier von euch sonst immer nur Bilder und Berichte eurer Yixing, Hagi Yaki etc zu lesen bekommt ;)



Bei mir kommt Porzellan vor allem für meine Frühstückstees zum Einsatz, weil es keinen Unterschied macht ob man einen Darjeeling FF darin aufbrüht oder einen Assam CTC. Und vor allem kann man sie nach Gebrauch einfach in die Spülmaschine geben und muss sich keine Gedanken machen ob es nun den Geschmack von Spülmittel annimmt.

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Das Thema gefällt mir gut, weil man hier von euch sonst immer nur Bilder und Berichte eurer Yixing, Hagi Yaki etc zu lesen bekommt ;)

Bei mir kommt Porzellan vor allem für meine Frühstückstees zum Einsatz, weil es keinen Unterschied macht ob man einen Darjeeling FF darin aufbrüht oder einen Assam CTC. Und vor allem kann man sie nach Gebrauch einfach in die Spülmaschine geben und muss sich keine Gedanken machen ob es nun den Geschmack von Spülmittel annimmt.

Das schon, aber ich hab immer wieder den Eindruck, dass manches Porzelan in der Spülmaschine "mürbe" wird, mit dsr Zeit.

Und schon deshalb ich auch meine guten Teeporzelane nur von Hand spüle.

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Gerade heute hab ich noch passende Schale und Duftbecher vom gleichen Hersteller gekauft.

Eigendlich durch Zufall aber sofort am Aussehen erkannt.

Also mal ein großer Duftbecher für den großen Schluck...

Darf ich mal fragen: Ich würde bei der langen Tülle befürchten, dass sie schwer zu reinigen ist.

Gabs Probleme mit dem Zoll?

Gruß

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Das schon, aber ich hab immer wieder den Eindruck, dass manches Porzelan in der Spülmaschine "mürbe" wird, mit dsr Zeit.

Und schon deshalb ich auch meine guten Teeporzelane nur von Hand spüle.

Echt jetzt? Was mir auffiel, war, dass manche Dekore  verblassen können (kommt auf den Hersteller an). Ich spüle das Speiseservice (weiß) und meine Teebecher (bunt) seit Jahren in der Maschine, ohne dass es Probleme mit Konsistenz oder Farbe gibt. Wobei ich Teegeschirr (mit Ausnahme der großen, westlichen Teebecher) ebenfalls mit der Hand spüle, damit nicht irgendwas beim maschinellen Waschvorgang dagegenkracht. ;) Ebenso spüle ich meine Porzellancuias für Mate per Hand. 

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Darf ich mal fragen: Ich würde bei der langen Tülle befürchten, dass sie schwer zu reinigen ist.

Gabs Probleme mit dem Zoll?

Gruß

Ja, die Tülle ist ein Problem. Die ist meist innen etwas dunkler, sowie alle unglasierten Teile, also der Abschnitt im Deckel, wo er in der Kanne liegt. Aber dafür ist sie auch dicht wie Flaschenstöpsel.

Zoll? Nein, hab das Porzelan in einem Berliner Laden gekauft. Nur eben immer mal wieder ein Teil.

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Ein hübscher Artikel über Porzellan aus Jingdezhen:



http://gotheborg.com/natgeograph/index.shtml



Allein der Anfang: furios!



"CHINA is a land of literature, art and scholarship. It is also a land of ignorance, superstition and misery. It is the country made famous by the printing-press, mariners’ compass, gunpowder, the Great Wall, tea, silk, jade, paper and ancient porcelain; it is the home of plague, famine, intrigue, flood, graft and corruption."


Bearbeitet von Paul
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  • 2 Wochen später...

Hallo,

sehe ich das richtig, dass es von den Europäischen Traditionsherstellern im Bereich Porzellan absolut nichts an Teekannen in der

"gongfuigen" Größenordnung gibt?

Mir ist aufgefallen, dass sich einige mit "teeorientierten" Serien verauchen, aber absolut nichts von Tee verstehen,

und deswegen die Kannen immer so groß sind.

Gibt es vielleicht doch was, das ich übersehen habe?

Gruß

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Gibt es vielleicht doch was, das ich übersehen habe?

Ist mir zumindest nichts bekannt. Ich sehe hierfür aber auch nicht wirklich einen Markt. Die Nachfrage nach Kannen solcher Grössenordnungen reicht bestenfalls für einen Nischenmarkt. Inwiefern jetzt ein Grossteil dieser kleinen Masse an Teeliebhaber sich diesbezüglich bei europäischen Traditionsmarken eindecken würden, ist ebenfalls fraglich. :)

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Ist mir zumindest nichts bekannt. Ich sehe hierfür aber auch nicht wirklich einen Markt. Die Nachfrage nach Kannen solcher Grössenordnungen reicht bestenfalls für einen Nischenmarkt. Inwiefern jetzt ein Grossteil dieser kleinen Masse an Teeliebhaber sich diesbezüglich bei europäischen Traditionsmarken eindecken würden, ist ebenfalls fraglich. :)

Nee, ich kenne da auch nichts, mit Ausnahme einzelner westlicher Keramiker, die Kannen dieser Größe und für diesen Zweck herstellen (Novák, Bero). Die Teehäuser, die Oolong- und Pu-Erh-Kannen führen, importieren die aus China oder Taiwan.

Ich habe mal in einer hier öfter erwähnten Teegeschäfte (Kette) aufgesucht und nach Kleinkannen für Mehrfachaufgüsse gefragt. Obwohl es einige Oolongs und auch zwei (sehr, ähem) preiswerte Pu-Erhs gab, hatten die Angestellten davon noch nie was gehört. Es wird einfach nicht nachgefragt, und wer so etwas sucht, geht gleich zum echten Fachhandel, der auch eine entsprechende Anzahl hochwertiger Tees dafür führt. 

Ich denke auch, der Markt gibt es hier einfach nicht her - es ist immer noch ein Nischenprodukt, auch wenn uns das in unserer Tee-Internet-Bubble vielleicht manchmal anders vorkommen mag ;) 

Was es jedoch inzwischen gibt, ist japanisches Teegeschirr, vor allem Matchaschalen und Kyusus. Japanischer Grüntee wird momenan stärker nachgefragt, was am momenanen Nimbus des Allheilmittels liegt. Und natürlich an der Marketingstrategie der Importeure. 

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@theroots

@jinx

... ja, ist wohl so, dass das ein Nischenmarkt ist. Ich hab mir nur die Frage gestellt, weil

ich den Eindruck hatte, dass es vermehrt Teeservice von eurpäischen Herstellern

gibt. Das hat allerding in der Tat nix mit der Art von teetrinken zu tun, wie sie hier

betrieben wird. Wenn ich sie Milchkännchen und Zuckerdosen schon sehe.

@jinx

Wie Matchaschalen und Kyusus von Europäischen Herstellern?

Gruß

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@theroots

@jinx

... ja, ist wohl so, dass das ein Nischenmarkt ist. Ich hab mir nur die Frage gestellt, weil

ich den Eindruck hatte, dass es vermehrt Teeservice von eurpäischen Herstellern

gibt. Das hat allerding in der Tat nix mit der Art von teetrinken zu tun, wie sie hier

betrieben wird. Wenn ich sie Milchkännchen und Zuckerdosen schon sehe.

 Nix gegen Milchkännchen und Zuckerdosen, die braucht man z. B. für Afternoon Tea oder ostfriesische Teezeremonie ;) 

Ich mag Porzellan und schönes Teegeschirr, daher beobachte ich den Markt, aber da ist nix. Das Kleinste sind Tea-for-one-Sets. Allerdings scheint mir schon, dass die Kannen generell etwas kleiner werden, es gibt mehr Modelle mit 500-800 ml, anstelle des früher obligatorischen 1l oder mehr. 

@jinx

Wie Matchaschalen und Kyusus von Europäischen Herstellern?

Matchaschalen von europäischen Kunsthandwerkern gibt es in rauhesten Mengen (einfach mal bei Etsy "Chawan" oder "matcha bowl" eingeben). Auch Kyusus werden vereinzelt dort von europäischen Töpfern angeboten. 

Ein lustiges Detail ist auch, dass man bei ebay oft chinesische Teesets als Kindergeschirr deklariert findet, weil die Anbieter mit den kleinen Kannen und Schalen nichts anfangen können. 

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