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Tetsubin ohne Emailleschicht - und nun?


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Hallo Zusammen!



Ich habe mich heute hier im Forum angemeldet, weil ich Euren fachlichen Rat benötige. Ich trinke seit einigen Monaten - neben dem üblichen Kaffee - abends gerne eine Kanne grünen Tee, am liebsten Mao Feng.  :)



Fasziniert bin ich schon seid längerem von den Tetsubins ohne Beschichtung. Nun habe ich den Schritt gewagt und einen solchen gebraucht in Japan erworben. Heute kam dieser dann an und was soll ich sagen: er ist nun wirklich stark gebraucht! Sah auf den Fotos natürlich besser aus. Einige Details deuten auch nicht auf eine wirklich hochwertige Fertigung hin. Nunja.



Rost ist ja kein Problem, nur sieht der gute Kessel innen wirklich wüst aus. Ich habe versucht, das auf den Fotos mal darzustellen. Neben dem Rost sieht man glänzende punktuelle Verfärbungen, manche Stellen schillern blau und so wie es mir scheint, war der Kessel innen auch mal lackiert oder beschichtet, am Rand des Tetsubins sieht man es am deutlichsten.



Meine Frage nun: Würdet Ihr überhaupt in einem solchen Kessel Euer Wasser aufkochen, oder ist der hinüber?


Falls nein, steht eine Grundreinigung steht ja auf jeden Fall an, wie nun vorgehen? Ich dachte daran, den Kessel erst einmal mit einem Spiraltopfreiniger "durchzufegen" und zu schauen was damit weggeht. Die Frage ist da ja eher: was kann bleiben?



Ich bin auf Eure Antworten gespannt und bedanke mich schon mal für Eure Hilfe



Viele Grüsse aus Wien



Harald


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Die Größe suggeriert, daß das Teil vielleicht als Teekanne, und nicht als Teekessel konzipiert wurde. Tetsubins vom Teekessel-Typ -- wofür sie ja eigentlich konzipiert sind, sind recht groß, zumindest diejenigen, die ich gesehen habe.


So übel sieht er ja innen nicht aus. Ich würde ihn (wie meinen Tetsubin übrigens auch) zum Aufbewaren von heißem Wasser zum Aufguß verwenden...vorausgesetzt, das Wasser nimmt keinen unangenehmen Geschmack an. Ein schlechter Geschmack ist nie ein gutes Zeichen. Ganz davon abgesehen, daß er den Teegenuß doch arg mindert.


Es gibt hier im Forum auch Nutzer, die Tetsubins zum Aufkochen von Wasser verwenden...vielleicht meldet sich ja noch einer.


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Nur anhand der Bilder moechte ich mich nicht festlegen. Sieht zwar wuesst aus, koennte aber noch OK sein. Ein Test wuerde mit sicherheit mehr Aufschluss geben. Wasser aufkochen und in eine weisse Schale oder Tasse giessen, um zu sehen, ob das Wasser verunreinigt ist. Danach der Geschmackstest. :ph34r:



Falls alles in Ordnung ist, Glueckwunsch. Falls nicht, waere eine Moeglichkeit Tee darin aufzukochen. Ich kenne es nur mit Gruentee, ob man anderen Tee auch nehmen kann, weiss vielleicht jemand anders hier. Es kann ruhig schon aufgegossener Tee sein, diesen in einen Beutel fuellen und zusammen in der Tetsubin aufkochen und das ganze mehrere Stunden stehen lassen. Das Wasser sollte dann schwarz sein. Anschliessend solange Wasser aufkochen, bis es wieder klar wird (1-3 Mal).


Sollte das nicht helfen, kannst du mit Stahlwolle oder aehnlichen rabiaten Utensilien die Tetsubin innen abschrubben und dann Tee aufkochen.



Viel Erfolg! :)



P.S. die weissen Flecken sind vermutlich Kalkablagerungen, und die blauen die anderer Mineralien.


Bearbeitet von seika
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Hallo und Danke für Eure Antworten!

Diese haben mich doch sehr ermutigt. Ich rechnete eigentlich mit einem: "Klopp den bloss in die Tonne!" 

Ich hatte heute im Laufe des Tages Zeit, den Kessel nach Seikas Angaben zu behandeln. Er sah nach einer Grünteespülung und weiterem Aufkochen schon wesentlich besser aus, leider war das Wasser auch danach immer noch nicht ganz klar. Ich habe dann einen Topfreiniger (Edelstahlwolle) genommen und den Kessel damit beherzt ausgefegt. Nach ein paar Spülungen mit klarem Wasser, steht er nun für eine weitere Grünteespülung auf dem Herd. Ich werde berichten...

Die Größe suggeriert, daß das Teil vielleicht als Teekanne, und nicht als Teekessel konzipiert wurde. Tetsubins vom Teekessel-Typ -- wofür sie ja eigentlich konzipiert sind, sind recht groß, zumindest diejenigen, die ich gesehen habe.

Der Kessel hat schon eine amtliche Grösse, es passen ca. 1,6 L rein!   ;)  Ich will zum Aufkochen des Wassers auf dem Herd (und anschliessendem Warmhalten) nutzen. 

Wünsche einen schönen Freitagabend!

LG

Harald 

Bearbeitet von zurkoe
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 Ich habe dann einen Topfreiniger (Edelstahlwolle) genommen und den Kessel damit beherzt ausgefegt.

Das ist m.E. - ausser als ultima ratio - keine all zu gute Idee, denn dies könnte die Rostbildung in Zukunft u.U. massiv fördern. Da kann mich seika aber auch gerne korrigieren. Grüntee sowie gutes Auswischen wäre wohl ausreichend gewesen. 

Zur Tetsubin: Scheint eher eine günstige Massenfertigung zu sein. Der Zustand ist durchaus in Ordnung, gewisse Spuren lassen sich letztlich nicht vermeiden. Gewisse Behandlungen sind auch bei unbeschichteten Gusseisenkannen durchaus üblich. In der Regel wird dabei Lack (Urushi) verwendet, weshalb die Innenseite normalerweise nicht berührt (und noch weniger physisch behandelt) werden sollte. :)

Und: Willkommen hier im Forum! ;)

Bearbeitet von theroots
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Ich finde meine ganz schön schwer...aber ich bin ja auch ein Mädchen.

Ich schaffe es zumindest noch, den Kessel vom Wasserhahn bis zum Herd zu wuchten!  ;) Soviel zum Gewicht. Wenn ich ich recht erinnere hat der Verkäufer dies mit 2.4 kg angegeben.  :blink:

Zum Kessel selbst: theroots hat natürlich recht: Dieser wurde sicher nicht von des Meisters Hand gegossen, sondern ist als Massenfertigung zu sehen. Daher auch meine Bedenken wg. der Beschichtung. But you have to start somewhere! 

Wie dem auch sei, ich denke, dass die grobe Reinigung angebracht war. Es hat doch ordentlich geblüht im Inneren. Ich sah dort auch keine erhaltenswerte Schicht. Im Moment ist das Wasser immer noch gaaanz leicht trüber als normales Leitungswasser. Obwohl ich weniger von einer Trübung, als von einem leichten Schatten sprechen würde. Dieser kommt sicher noch von den Rückständern meiner Reinigung und ich hoffe, das er bald ganz verschwinden wird und ich den ersten Mao Feng damit aufgiessen kann. Die Handhabung mit einem Tetsubin fühlt sich auf jeden Fall sehr gut an. Setzt dem berühmten Wiener Wasser noch ein Sahnehäubchen auf.  :wub:

LG

Harald

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Also mir fällt auf, daß am oberen Rand eine Metallschicht abblättert, so als ob die Kanne ursprünglich mit einenr dünnen Kupferschicht versehen war.

Ich schätze, das ist die Emailschicht bzw. die Reste davon. Sie ist vermutlich durch unsachgemäße Handhabung (dazu gehört auch, Wasser in der Kanne auf dem Herd zum Kochen zu bringen) abgeblättert. Benutzen würde ich die Kanne nicht mehr.

Bearbeitet von michdal
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  • 2 Wochen später...

Hallo Harald,



nachdem ich hier über eine vermutete Kupferschicht bzw. Reste einer Emaille-Schicht lese, die du dann mit Stahlwolle behandelt hast, würde ich nichts mehr daraus trinken ... alles nicht gerade gesund.


Kauf dir hier einfach eine neue Kanne, da weisst du, was du hast. Und es ist Garantie drauf. Und auf Schadstoffe geprüft. http://www.nibelungentee.de/Gusseisen/Gusseisenkannen/Kanne-des-Jahres/Set-Kanne-des-Jahres-2013-Arare-1-1-Liter-Filzuntersetzer.html dürfte dein Modell gut treffen.


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Also Leute, ich weiß nicht, was ihr habt!



Das ist ein ganz normaler Heißwasserkessel aus Gusseisen. Aus Serienproduktion mit Gebrauchsspuren, die auf eine Nichtbeachtung der Pflegehinweise für eine Gusseisenkanne hinweisen. Zudem rostet Gusseisen anders als z.B. Stahl. Das da mal eine oxidierte Schicht abblättert ist normal. 



Gut, für westliche Augen mag das ungewohnt sein. Jedoch gibt Alter und Gebrauchsspuren der Kanne einen zusätzlichen Wert. 



Ich kann mich noch gut an Gusseisernes Kochgeschirr auf Omas Holzofen erinnern. Das wurde abgeschafft, weil es gegen das neuere Edelstahlkochgeschirr unansehnlich aussah. 



Allerdings kamen zu der Zeit auch langsam die E-Herde in Gebrauch.


Gusseisen kann man aber gut auf offenem Feuer verwenden, Edelstahl sieht bei einer solchen Nutzung ansonsten schnell unansehnlich aus.


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  • 2 Wochen später...

Mal eine Frage zu diesem Thema: Ich hab mich nun schon länger umgesehen und hab eine sehr hochwertige Eisenkanne, Handgearbeitet im Auge. Keine aus Japan, aber eine aus China (keines dieser billig Dinger) ;)



Was mich nur wundert ist eine Sache. Man hört zwar von einigen Quellen immer wieder das der Rost erwünscht ist und sogar fördernd sei, aber warum liest man dann ständig in Anleitungen zur Handhabung von Tetsubin / Gusseisenkannen man solle dies oder eines machen um so lange wie möglich den Rostprozess hinauszuzögern und wenn es leichte Roststellen bekommt, dann solle man diese mit heißen feuchten Teebeuteln (samt Teeinhalt) vorsichtig reiben, damit der Rost verschwindet. Oder andere Methoden. Aber ich denke mir nur, wenn Rost so gut sein soll, warum wird dann aber immer wieder über Wege gesprochen diesen solange es geht hinauszuzögern?


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Es verhält sich hier m.E. ähnlich wie bei einer sonstigen Patina. Diese wird von einigen angestrebt, vergammeln lassen will man das Objekt aber dennoch nicht. Bei richtigem Gebrauch setzt die Kanne zwar Rost an. Ob dies nun erwünscht sei oder einfach nur keinen Schaden mit sich bringt, darüber kann man streiten. Es hält sich bei richtiger Handhabung zumindest in Grenzen.



Achtet man überhaupt nicht auf die Kanne, hat man ggf. irgendwann eine rostrote Brühe und darf sich um passende Massnahmen bemühen. Insofern ist dies auch hier nur vermeintlicher Widerspruch: in einem gewissen Umfang ist alles in Ordnung, nur übertreiben sollte man es nicht. ;)


Bearbeitet von theroots
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War bereitet dir denn Sorgen? Dass der Rost schädlich sein könnte, oder eher dass der Kessel selbst schaden nimmt?



Grundsätzlich lässt sich wohl auch eine emaillierte Kanne auf den Herd setzten. Inwiefern hier die Ausdehnung zum Problem werden könnte, weiss ich hingegen nicht. Bei normaler Stufe müsste eine solche Kanne dies schon vertragen können.


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Grundsätzlich ist natürlich die Frage:

  • Steht hauptsächlich/lediglich die Optik im Vordergrund? Dann ist eine emaillierte Kanne wohl sinnvoller. Einerseits dürften diese i.d.R. günstiger sein, andererseits aber insbesondere auch unkomplizierter in der Handhabung. In diesem Fall lohnt sich der Aufwand nicht.
     
  • Will man sich auch einen allfälligen positiven Effekt zu Nutze machen, dann müsste man wohl zu einer Tetsubin tendieren. Diesfalls würde ich mich auch nicht vom Rost abschrecken lassen. Denn die Vorstellung vom "Rost-Wasser", welche sich gerne aufdrängt, wenn man sich mit der Materie etwas genauer befasst, ist extrem übertrieben: Ja, die Innenseite rostet. Dies aber nur sehr punktuell und bei richtiger Handhabung breitet sich der Rost auch nicht grossartig aus. Auch wird weder das Wasser verfärbt noch würden sich auch nur im Geringsten irgendwelche Bestandteile der Kanne lösen. Soweit man die Anwendungsregeln beachtet wird sich dies auch nicht ändern. All jene Beispiele von extrem rostenden Kannen sind entweder schon mehrere Jahrzehnte alt und/oder nicht mit Sorgfalt verwendet worden. 
    Auch habe ich das Wasser nie als "eisenhaltig" empfunden. Ein Eisengeschmack wäre ja auch eher unangenehm und ist so sicherlich auch nicht erwünscht. Zudem glaube ich auch nicht, dass eine Tonkanne einen derart "organischen" Charakter hat, als dass sie durch das Wasser einer Tetsubin verdorben würde. Ansonsten müsste man sich ja auch fragen, ob die Kanne dadurch nicht noch verbessert würde. Aber diesbezüglich bin ich ja ohnehin sehr skeptisch eingestellt. Und ganz abgesehen hiervor: auch emaillierte Kannen haben so ihr Eigenleben. Das durfte ich leider schon selbst erleben und hierzu bestehen im Forum ja auch ein, zwei Themen.  

Daher: Falls man die Sache unkompliziert will und rein die Optik im Fokus hat, dann sollte die Entscheidung auf eine emaillierte Kanne fallen. Scheut man etwas Aufwand nicht und tendiert ohnehin zu etwas ausgiebigeren Teesessions, dürfte durchaus auch eine Tetsubin in Betracht fallen. ;)

Bearbeitet von theroots
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  • 5 Monate später...

ich grab mal das thema aus. Tetsubin gefallen mir sehr und ich kenne auch noch das wasseraufkochen aufem Holzofen in der küche bei meinen eltern (altes bauernhaus) Das war schon was tolles wenn der Holzofen in küche im winter gebrannt und man da dann eigentlich immer so nen Teekessel aufsätzen hätte können.



Jetzt in der modernen wohnung stelle ich mir das etwas mühsam vor. Man müsste dann ja immer den E-Herd ein und ausschalten,


(Oder man lässt ihn über stunden??) um den Tetsubin zuerhitzen. Oder wie lange hält ein größerer Tetsubin seine Temperatur?



Wie handhabt ihr euren Tetsubin ? machen die beschitteten überhaupt einen sinn ausser optisch?


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Jetzt in der modernen wohnung stelle ich mir das etwas mühsam vor. Man müsste dann ja immer den E-Herd ein und ausschalten,

(Oder man lässt ihn über stunden??) um den Tetsubin zuerhitzen. Oder wie lange hält ein größerer Tetsubin seine Temperatur?

Die Temperatur wird relativ gut gehalten, da hatte ich bisher wenig Probleme. Somit muss man die Kanne nicht die ganze Zeit auf der Herdplatte lassen. ;)

Aufwendiger ist eher, dass man die Kanne am Ende nochmals füllen und das Wasser aufkochen muss. Die Geschichte ist also etwas Zeitaufwendiger. Sieht man den Teegenuss als einen Weg und nicht nur als Ziel, welches am Ende dieses Weges steht, dürfte dieser Umstand aber nicht stören. Ich sehe es nicht als Aufwand, sondern als Teil des Teegenusses. Natürlich kommt trotzdem zu 80% der Wasserkocher zum Einsatz, aber für längere Teestunden gibt es m.E. nichts besseres. 

 machen die beschitteten überhaupt einen sinn ausser optisch?

Sehe da eher einen begrenzten Nutzen. Gegebenenfalls lässt sich so das Wasser etwas schöner unterbringen als im Wasserkocher. Aber ansonsten bietet dies keine wirklichen Vorteile. 

Bearbeitet von theroots
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