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Teespielzeug - oder, worin bereite ich meinen Tee zu?


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vor einer Stunde schrieb GoldenTurtle:

@goza Das ist ein Fazit seiner doch beachtlichen Erfahrung mit hochqualitativem Tee - mir gegenüber wurde dies als Argument geäussert:

 

vor einer Stunde schrieb GoldenTurtle:

dass Glas die Aromaentwicklung (oder Aromaentfaltung) explizit hemmen würde

aber Glas ist ja so "unreaktiv", wie soll denn da was gehemmt werden? Auch Hemmung würde je bedeuten, dass eine Reaktion wie auch immer geartet stattfinden muss?

(Disclaimer: ich bin kein Chemiker, daher frage ich nicht aus Misstrauen, sondern hinterfrage nur mit meinen Verständnis der (Schul-) Chemie, ich will eine

vor einer Stunde schrieb GoldenTurtle:

beachtlichen Erfahrung mit hochqualitativem Tee

keinesfalls infrage stellen! mich interessiert wirklich, welche Wechselwirkung da zum Tragen kommen könnte)

 

vor 42 Minuten schrieb SoGen:

das schmeckt dann, wie gesagt, schon ein wenig nach Laborbedingungen

ich finde den Tee extrem "homogenisiert". als wären alle Aromen mit der Heckenschere abrasiert, dass ja nix zu deutlich, alleinstehend heraussticht.

 

vor 3 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Bei einer Ginbin würde ich auf jeden Fall das Wasser über Nacht stehen lassen.

ah ja, dann gehst du hier von einer Ginbin als Wasserkessel aus, stimmt ja auch. ich dachte da an ein 

vor 23 Stunden schrieb SoGen:

Aufgussgefäß aus Silber

("ginkyusu" demnach)

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Korrektur nachgereicht - auch ich meinte eine 'ginkyusu'. Ich vermute, das Problem ist eher das zu sterile Ambiente der Zubereitung, wobei ich mich gar nicht auf eine Auseinandersetzung einlassen möchte, ob sich das nun tatsächlich gustatorisch (was ja nun auch nicht gerade 'objektiv' heisst ...) oder 'nur' psychosomatisch auswirkt. Der Effekt auf die subjektive Erfahrung ist derselbe.

Ich verstehe es eher von der anderen Seite her, als jemand, der (vorwiegend chinesischen) Grüntee bevorzugt in Banko- oder Tokoname-Ware aufgießt - dem also schon Porzellan da etwas zu inert ist. Ich habe über den Einfluss eines solchen Infusionsmilieus (das mit einem passenden Yuzamashi ergänzt wird) einmal hier geschrieben, dass es analog dem Grundieren der Leinwand eines Gemäldes ist. Diese Eignung zur 'Grundierung' - als Ergebnis vieler Liter Tee, die ihre Spuren in der unglasierten Keramik zurückgelassen haben - ist es, die Glas abgeht. Für solchen Purismus bin ich zu sehr Hedonist. Wobei übrigens vor allem die Chinesen, die für Grüntee Glas verwenden, damit vor allem optische Reize im wahrsten Sinn des Wortes im Auge haben - da haben japanische Tees dann allerdings auch deutlich weniger zu bieten, als so mancher Chinese. Wo dann Glas mit Hammerschlag-Optik allerdings eher kontraproduktiv ist. Jedenfalls - für's Auge ziehe ich, wenn es schon sein muss, Keramik vor.

Apropos 'für's Auge' - da wartet schon eine Weile ein Jin Tan Que She auf michdqQH4OOqH00yf-Nx3axVLt-Tq1uhrCU_mNR5GR7vNxuEqtRpX1f21kf06602xH6y8GsSw0O9joaRFQiAvNN9PZt1jeAMEwZS0aris_Tl-qqYPdnEBLLd88k0XgfK-VsxJUEHVD2O_a6RSuu9XOn9P2UNa-Ne9T2QHlU5NsyAcJd6lcQk6JBs1gk1xf19VzCLIKcjH7X3ou8_W1QogpEOWD8JVDN-YAtCuo8BSira8cqWqDzxvDA0Vl8Vx3g58WizmNA__Vb2lhySnNc6OdkRTpAX9ojXwVCkb9OU7FUVZ_QzIGbbplrN7Bo2OI8xMk9oM0BEveHvi_GayS78yM9gProwLmgpcW5b3mJi21YOlE28OIbHYdAxCzfrgXEGcUWISwWRrRfPDsNR3CH96B6yyKK2mowfsggeuKQGFQ1Mc0PLRACZjpW02CIQ7inMTHCsf4j1rWDpDy7RaRS9cTqGfyU9fIcX0COSq6GS7EZBxtn2VQqYV1pkPsSIVr-bHZS-Wb_b_HvYjTGusrv9efMABpMZw4r8WU2GeFQqadzhywKAAzCtz0bBWWDPd01MC9PL_KGPkQ7prr1TrHudHNMYaOY5vBNrfS5Ox9JiMlKazckaLmvePlVZ5DjUmhZD9ApyUAjMMmPQ7MeWziONQ6-nvV8TW8MKDcbcXP6GRkTuGtygbVxVL8Cr6V6hhxsl1A3CDtxlzSSZgGK7tLnVKt8igxynDI-5xlDrEZHfzDSJ_m47IHWAfT4=w568-h757-no?authuser=0

- einer der weniger bekannten Klassiker aus Jiangsu. Darum jetzt erst mal Schluss ...

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vor 5 Stunden schrieb goza:

aber Glas ist ja so "unreaktiv", wie soll denn da was gehemmt werden? Auch Hemmung würde je bedeuten, dass eine Reaktion wie auch immer geartet stattfinden muss?

Dein Einwand macht durchaus Sinn, man könnte die Betrachtungsweise auch umkehren, wenn bspw. eine Tonkanne durch die enthaltenen Mineralien eine Reaktion beim Brühen fördert, könnte man anstelle einer Hemmung auch von einer Nichtförderung sprechen.

Jedoch hat Teefreund F. mir gegenüber mehrmals von einem expliziten Stoppen der aromatischen Weiterentwicklung im Chahai gesprochen, wenn dieser aus Glas sei.

@SoGen Was hast denn da für Bilder gepostet? Diese werden scheinbar blockiert - möglicherweise etwas schmuddeliges?!? (auch in Teebelangen kann ja etwas schmuddelig sein, da hat der Boss wohl entsprechende Filter eingebaut, erstklassige Arbeit 👌)

PS:

vor 6 Stunden schrieb SoGen:

Glas hat halt für mich ein wenig von 'Laborbedingungen', wirkt etwas 'steril'.

Das ist die Frage - ist Glas nur neutral und nicht zusätzlich aromenentwicklungs- /entfaltungsfördern, oder könnte es möglicherweise tatsächlich eine aromenentwicklungsreduzierende Wirkung haben? Oder im fertig aufgegossenen Zustand als Chahai eine die aromatische Weiterentwicklung sterilisierende Wirkung haben?!?

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Mir ist geschmacklich kein Unterschied zum Porzellan Gaiwan aufgefallen. 
Getrunken habe ich bis jetzt mit dem Gaiwan, einfachen Japanischen Sencha, Nebeltee vom lokalen Teeladen,
ToH Gunpowder TG, Emei Spring und Pi Lo Chun TKK

Den Pi Lo Chun habe ich nur in dem Glas Gaiwan aufgegossen. 

Bearbeitet von Macarona
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vor 47 Minuten schrieb Macarona:

Mir ist geschmacklich kein Unterschied zum Porzellan Gaiwan aufgefallen.

Ist völlig in Ordnung so, beides ist sehr geschmacksneutral.

vor 2 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Was hast denn da für Bilder gepostet?

Hab's mir mal wieder zu einfach gemacht. Handyfoto, von Gockel Foto schnell copy&paste ... Ich selbst sehe diese Fotos in meinen Beiträgen nach wie vor, bin da aber womöglich der einzige .. (?)

Nachgeliefert - Tastevin:tastevin.thumb.jpg.8b62ab6d99bae7212dfab232b6d68a00.jpg und Jin Tan Que She:

jintan_queshe.thumb.jpg.0b42290e0cdfed77784f3320dc28b4c8.jpg

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vor 18 Stunden schrieb GoldenTurtle:

könnte man anstelle einer Hemmung auch von einer Nichtförderung sprechen.

da fehlt mir nur noch die Verknüpfung, wieso das bei glasierten Keramiken oder Porzellan wiederum anders sein soll als bei Glas.

Für mich gesprochen, mag ich auch keine Glas-Teegefäße. das ist aber nur, weil die für mich nicht ästhetisch sind. das einzige was ich als höchstes der Gefühle nutze, sind Glaskännchen als Yuzamashi. außer pures Wasser zum Abkühlen kommt da nix rein. der Tee daraus mag (objektiv) genauso schmecken, "gefällt" mir aber nicht. wenn das die Argumentation ist, reicht mir das auch vollkommen. beim Genuß spielen mehr als chemische Zusammenhänge eine Rolle.

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Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass Glas das neutralste Material ist, während Porzellan bestimmte - zum Beispiel bittere - Geschmacksnoten hervorheben kann. Für mich harmonieren einige leicht oxidierte, also noch sehr grüne Oolong-Sorten gut mit Glas. Außer für diese Sorten nehme ich Glaskännchen vor allem, wenn ich neue Tees probiere, die ich noch nicht kenne. 

vor 19 Stunden schrieb GoldenTurtle:

wenn bspw. eine Tonkanne durch die enthaltenen Mineralien eine Reaktion beim Brühen fördert, könnte man anstelle einer Hemmung auch von einer Nichtförderung sprechen.

Das wäre auch meine Interpretation. Daher kann ich es durchaus nachvollziehen, wenn @SoGen bei der Verwendung von Glaskännchen von Laborbedingungen spricht und dies als steril empfindet. Beim gemütlichen Teetrinken in angenehmer Gesellschaft greife ich deshalb gerne zu Geschirr aus anderen Materialien. Pu-Erh würde ich niemals in Kännchen aus Glas oder Porzellan aufgießen, da er mir daraus nicht schmeckt.

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vor 6 Stunden schrieb teewelt:

während Porzellan bestimmte - zum Beispiel bittere - Geschmacksnoten hervorheben kann.

Bemerkenswerte Feststellung ... diese Wahrnehmung ist womöglich gar eine zutreffende Konkretisierung der Aussage von Anima?!?

vor 7 Stunden schrieb Anima_Templi:

dass es eindeutig einen Unterschied zwischen Glas und glasierter Keramik, bzw. Porzellan gibt.

... für mich hat es SoGen mit "steril" gut auf den Punkt gebracht.
Im Vergleich zu Porzellan dämpft für mich Glas die Aromatik auch ein wenig, und erscheint mir aromatisch bislang unerklärlicherweise auch etwas wärmer. Porzellan hingegen klar wie eine eisige Nacht mit sternenklarem Himmel.

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@goza Nein, ich finds sogar richtig gut, wenn du zu deiner Wahrnehmung stehst, auch und gerade wenn alle es anders sehen! 👍
Genau das ist meiner Meinung nach der richtige Teeweg, nicht Meinungen anderer blind zu kopieren.
Und die Meinung der Mehrheit stimmt meistens nicht.
Letztlich liegt die Wahrheit meist irgendwo dazwischen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich habe nur die Aufgüsse mit denen aus meiner Erinnerung von dem Porzellan Gaiwan verglichen. 
Beim Trinken, habe ich nicht auf Unterschiede geachtet.:trink_tee:

Parallel habe ich es noch nicht ausprobiert.
Vielleicht habe ich auch noch zu wenige Erfahrung, um Unterschiede zwischen den beiden Materialien zu bemerken.

Was mir noch aufgefallen ist, dass der Rand vom Glas Gaiwan kühler bleibt als der vom Porzellan Gaiwan.
Der untere Teil vom Gaiwan wird sehr heiß und ich kann es nicht anfassen,
aber der Rand wird nur ein bisschen warm. 

Ich habe noch vor andere Teearten kennenzulernen und dafür ist mir ein neutraler Gaiwan
oder Kännchen als Basis lieber, als etwas, dass Geschmack annimmt und eventuell beeinflusst.

Bearbeitet von Macarona
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Ich selber hab auch einen Unterschied zwischen Glas und Porzellan festgestellt, eine Glaskanne besitze ich nicht, aber eine Porzellan von Everyonestea, da mach ich alles drinnen, was nicht gruen ist, also Rosmarin usw. Hongcha. Porzellan find ich kommt Tees noch etwas zu gute, Glas find ich sehr langweilig und auch ein wenig flacher im Geschmack des Aufgusses. Es ist aber auch schon eine gute Weile her, das ich Tee aus einer Glaskanne vorgesetzt bekam.

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Wenn man viel an Utensilien verkauft, darf man auch mal wieder kaufen, oder? ODER??? :ph34r:

Ist eh schon zu spät... Bei diesem schönen Gaiwan, nebst passender Schale, konnte ich nicht widerstehen. Auf den ersten Blick könnte man denken, dass der Gaiwan aus Stein wäre. :)

Beides sind Stücke der Keramikerin Li Jiao aus Taiwan. Eingeweiht wurde das Ensemble bei strahlendem Sonnenschein, nach einem geschäftigen Morgen, mit einem hervorragenden 2008er Dong Ding von Atong.

Innere Ruhe.

Ausgeglichenheit.

Zufriedenheit.

Dankbarkeit.

Für alles, was ich bin und habe.

Euch allen ein sonniges Wochenende und schöne Gedanken! 🌈

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vor 3 Stunden schrieb Anima_Templi:

Dankbarkeit.

Für alles, was ich bin und habe.

Bei so einem Gaiwan ist es aber auch leicht, dankbar zu sein. ; )

PS: Erfreulich, dass die Dame unterdessen wirklich ansehnliche Stücke macht!
Die aromatische Wirkung war ja schon früher erfreulich, aber vor so 4, 5 Jahren hatten wir über die Optik manch ihrer Erzeugnisse an Teerunden hin und wieder beinahe Tränen in den Augen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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