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Teespielzeug - oder, worin bereite ich meinen Tee zu?


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Dazu muss ich etwas weiter ausholen. In Japan unterscheidet man Keramiken nach Herkunftsort. Tokoname z.B. ist nicht nur der Name für eine bestimmte Keramik-Art, sie ist in erster Linie auch eine Stadt, die der eigentliche Namensgeber ist. Bei uns verbindet man mit Tokoname in erster Linie die Seitengriffkannen.

Ähnlich ist es auch mit Echizen und Shigaraki (Yixing ist übrigens die chinesische Stadt, aus der die bekannten Yixing-Kannen kommen). Allerdings handelt es sich bei Echizen um eine Provinz aus dem Mittelalter, die heute Fukui genannt wird und Shigaraki kommt aus Shiga. Außerdem haben Keramiken einer bestimmten Region gewisse Charakteristika gemein, was sich nicht nur auf den Ton beschränkt. Echizen-Keramik ist z.B. so gut wie nie glasiert, sondern hat eine Asche-Anflug-Glasur.

Der Erwerb gestaltet sich leider etwas schwierig, weil jap. Keramiken im Ausland noch weitgehend unbekannt sind, bzw. als Tee-Utensilien kaum eine Rolle spielen. Im Westen ist Porzellan populärer. Die Keramiken habe ich selbst in Japan gekauft und es ist nicht einfach an authentische Stücke zu kommen. Ochaya (einfach mal googeln) bietet authentische Keramik an, aber sie hat auch ihren Preis und scheinbar ist das Geschäft kaum lohnend, weil die ihr Angebot bereits deutlich heruntergefahren haben...

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Ich habe das Glück, dass sich meine Verlobte auch für jap. Keramik interessiert, da ist es nicht so schwer Überzeugungsarbeit zu leisten. Toll finde ich, wenn man sich seine eigenen Utensilien mit der Zeit zusammenstellt und zu jedem auch eine kleine Geschichte erzählen kann. Ich bekomme auch eine Beziehung zu den Gegenständen, was ich vor allem dann merke, wenn ich mir richtig Zeit nehme für Tee.

Den Tee auf der Arbeit, oder zum Frühstück trinke ich aber nicht aus solchen Tassen, zumal Schwarztee auf Dauer wohl eh zu unschönen Verfärbungen führen würde.

Wie wichtig sind euch eure Tee-Utensilien? Sind sie eher Mittel zum Zweck, oder habt ihr auch einige, die ihr besonders schätzt und euch freut, wenn sie zum Einsatz kommen?

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Hey luke,

faszinierende Teile!

Der Becher, der aussieht wie´n alter Blumentopf (ist nicht abwertend gemeint), welches Fassungsvermögen hat der?

Gruß

Teepott

;D Das gefällt mir. Meine Erfahrungen sind auch noch nicht so groß aber ich bin regelmäßig in einem Teeladen, wo ich viel sehen kann. Und das eine oder andere hat auch schon nach mir gerufen und wird mir auch folgen  :) .

Die Bilder von Luke gefallen mir sehr gut. Mit solch einem Set ist gut Tee genießen  :) .

Gruß Krabbenhueter

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  • 3 Wochen später...

Hey luke,

sind die "Bunzlauer" ein Erbstück, also möglicherweise vor dem Krieg noch hergestellt, oder ist es modernere polnische Ware? Egal, in jedem Fall gefallen mir die Teile ausnehmend gut. Wieviel Fassungsvermögen haben die denn?

Allerdings kann ich mir vorstellen, das es etwas schwieriger ist daraus zu trinken, wegen der ausgeprägten Kugelform. Auf der anderen Seite schwappt auch so schnell nix über ;D .

Gruß

Teepott

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Nein, das sind keine Erbstücke. Die habe ich in Kolberg gekauft und finde es eigentlich sehr angenehm daraus zu trinken. Habe überhaupt keine Probleme :) Besonders gefällt mir, dass in die größere fast 400ml reinpassen. Ideal zum Frühstück. Der kleinere gehört meiner besseren Hälfte.

Die Bunzlauer Keramik kann man mittlerweile sogar auf Jahrmärkten antreffen. Wir haben jetzt in Osnabrück noch zwei Eierbecher mit demselben Dekor gekauft. Die "polnische" Bunzlauer Keramik wird auch über das Internet angeboten. Aber ich habe auch schon Bunzlauer Keramik von deutschen Töpfern gesehen, die nach dem Krieg in Deutschland weiterproduzierten. Aber die haben nur selten diese Kugelbecher und in nicht so schönen Dekoren, was sicherlich Geschmackssache ist.

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hallo teepott,

mittlerweile hat es einen link und einen namen fuer mein mitbringsel von der goodgoods messe in hamburg mitte diesen jahres.

also die teemaschine heisst "die teekenner kanne" und gibt es auf teekenner.de

viel spass damit, ich bereite mir gerade einen "bai chi guan" zu, das ist ein oolong tee, geroesteter, aus dem wuyi gebirge. das besondere ist, dass dieser tee von einer aehnlichen pflanze stammt wie der da hong pao, jedoch die ersten drei blaetter weiss und gezackt sind, daher sein name "weisser hahnenkamm". im geschmack ist er weit milder und zarter als sein bruder der da hong pao.

Besten gruss euer chashifu

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@luke die bizen yaki sind wieder sehr schöne stücke. Mit japanischer Keramik hab ich mich nie beschäftigt, aber die beiden bizen und die schale haben diese Feeling von Zenästhetik an sich was mir sehr gefällt. Erinnert mich an eine Stelle aus einem Zen Hörbuch namens der tigerbericht, dort kommt auch das teetrinken vor und ich glaube diese stücke würden gut in die szenerie passen.

@ Teepott bevor du bei Teekenner kaufst schau dich mal bei ebay um da gibts ganz ähnliche teile deutlich

günstiger. z.b.:

http://www.ebay.de:80/sch/Teekannen-/74395/i.html?rt=nc&LH_PrefLoc=2&_nkw=sama&_catref=1&_dmpt=De_Haus_Garten_GedeckterTisch_Glaswaren_Geschirr&_fln=1&_sc=1&_sop=15&_trksid=p3286.c0.m283

http://stores.ebay.de/Dragon-Tea-House/Glass-Pots-/_i.html?_fsub=11838200&_sid=150831608&_trksid=p4634.c0.m322

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@David

Man kann durchaus sagen, dass es sich bei den von dir angesprochenen Tassen um Zen-Ästhetik handelt. Aber man muss sich nicht mit Zen auskennen um die Ästhetik schön zu finden. Es waren Teemeister des 14. und 15. Jahrhunderts, die anfingen heimische Keramiken wie diese in die Teezeremonie einzubinden und in einfachen Alltagskeramiken wertvolle Schönheiten sahen. Diese Teemeister, so war es zu dieser Zeit üblich, haben häufig Zen ausgeübt und in Zen-Klöstern auch Kunst ausgeübt, bzw. erlernt. Dazu gehörte aber nicht die Töpferkunst. Diese Keramikgattung ist nicht Produkt der Zen-Ästhetik, sondern bekam durch sie erst die nötige Wertschätzung um als Utensil für die Tee-Zeremonie überhaupt in Frage zu kommen.

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Ich bin ja sehr interessiert an Tee-Kulturen, deswegen würde es mich ja interessieren, wenn du (Krabbenhueter) typisches Teegeschirr aus Thailand vorstellen könntest :)

Das nächste mal zeige ich euch mal ein Foto eines Bunzlauer-Keramik-Bechers. Auch in Europa gibt es noch traditionelle Keramiken und Dekore :)

Wie komme ich zu Teegeschirr aus Thailand, dass ich vorstellen könnte?

Ich hab auch hier um die Ecke schon schönes Geschirr gekauft. Hab die Bilder Bei FB falls jemand sehen möchte. Das hat zwar manchmal ne andere Funktion, lässt sich aber oft direkt für die kleine Teezeremonie verwenden.

Gruß Krabbenhueter

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Ich habe mir im Laufe der Jahre diverse Yixing-Kannen in verschiedenen Größen (120-360 ml) zugelegt, die ich ausschließlich für Oolong und Pu Erh verwende. Ferner Gusseisen-Kannen (emailiert) für Grün- und Weißtee.

Der Hammer ist meine Tonkanne für Lapsang Souchong, die ist definitiv nur noch für diesen verwendbar. Porzellan- und Glaskannen haben den Vorzug, dass sie extrem universell und bestens zu reinigen sind, ich benutze sie als "Pitcher".

Herb

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  • 2 Monate später...

Wollen wir mal den Thread wieder etwas aufleben lassen? Bin immer noch sehr interessiert an euren Utensilien. Heute gab es bei uns Matcha. Das Sieben hat sich sehr gelohnt und der Tee war schön schaumig. Der Tee ist leider schon etwas älter (2-3 Jahre...) und hat demenstprechend nicht mehr so toll geschmeckt, wie er eigentlich mal sollte. Ich trinke einfach viel zu selten Matcha.

Hier die beiden Matcha-Schalen:

Shigaraki-Teeschale

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Rote Raku-Schale:

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  • 2 Wochen später...

Moin zusammen!

Nachdem luke mich auf diesen Thread aufmerksam gemacht hat, will ich doch auch mal etwas von meiner Hardware zeigen. Von meinen japanischen Kännchen und Schalen habe ich noch keine Fotos, aber mit meinen Gongfucha-Utensilien kann ich schon mal anfangen.

Hier ein paar Bilder von einer Präsentation bei der Arbeit. Im Einsatz seht Ihr dienstliches Geschirr, mit dem ich zwar öfter hantiere, das aber nicht mein Eigentum ist. Immerhin der Bambus-Teetisch (=das Tablett mit doppeltem Boden und Tropfschale) ist mein ganz eigener.

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