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Warum soll die Kanne den Tee-Geschmack beeinflussen?


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Robert und Rootie sind also dagegen ... eure folglich überflüssig gewordenen Kannen

nehme ich gerne in Obhut. :thumbup:

Da sich bei mir so einiges an Teeutensilien ansammelt, wäre es komisch, wenn ich diesen jeden Nutzen absprechen würde.  ;)

Nur diese neuen Geschmackssphären welche dadurch eröffnet werden sollen, halt ich wie Charyu eher für "hausgemacht" als effektiv bewirkt. Daran ist grundsätzlich nichts falsch, denn letztlich zählt zumindest für mich das Resultat. Nur finde ich die Unterscheidung zwischen einer effektiven Interaktion von Kanne und Tee/Wasser auf der einen Seite sowie Kanne und Teetrinker auf der anderen Seite trotzdem für notwendig. 

Aber erst der zweite Teil des vorletzten Satzes, die Quintessenz:

Auf die Ausführungen zur Quintessenz warte ich aber noch immer. Analogien zu anderen Themenbereichen sind zwar gut und können helfen, alleine daraus lässt sich aber noch keine Quintessenz ziehen, denn zuvor müsste die Brücke zur ursprünglichen Thematik geschlagen werden. Daher nochmals konkret die Frage: Woran liegt es deiner Meinung nach, dass hier einige durch die Verwendung bestimmter Kannen neue Geschmackssphären entdecken, und andere den Kannen wiederum lediglich einen moderaten Einfluss zusprechen?  B)

Bearbeitet von theroots
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Ich freue mich über Euren Zuspruch.

Allerdings wollte ich keine Franktionsbildung befeuern, sondern einfach etwas relativieren. Es mag ja auch an mir liegen dass ich nicht sofort die Tonarten geschmacklich unterscheiden kann

M.E. hast du das gar nicht, diese Verschiebung ist mir schon seit längerem aufgefallen, nicht nur hier :)

Augenscheinlich ist das nicht bei allen Menschen gleich, und das muss es ja auch nicht.

Zwischenmenschlich negativ und spaltend wird es z.B. aber dann, wenn eine Seite

nichtüberdentellerrandsehenkönnenderweise eine andere Seite als selbstillusionierend

darzustellen versucht.

Haha, deiner Formulierung zufolge tust du selbst genau das!

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Diese negative Wertung würde ich nicht vornehmen. Denn letztlich wird der Geschmack ja so wahrgenommen, nur die Ursache hierfür ist unklar. Es ist ja keine Illusion, dass der Wein - zumindest den meisten - aus einem Kunststoffbecher nicht gleich gut schmeckt, wie wenn er aus einem ansprechenden Weinglas genossen wird. Und all dies gilt auch unter der Prämisse, dass sich der Kunststoff nicht auf den Geschmack auswirkt. Somit ist ein faktisch wahrnehmbarer Unterschied da, selbst ohne Interaktion des Materials.



Ich denke es sollte erlaubt sein zu hinterfragen, auf was gewisse Wahrnehmungen zurückzuführen sind, insbesondere weil der Mensch für viele Einflüsse empfänglich ist. Daher sehe ich keinen Grund, wieso man dies nun negativ auffassen müsste. Wenn man zum Schluss kommt, dass mir solche weitgehende Einflüsse des Materials bis anhin deswegen verborgen blieben, weil ich nicht über eine ausreichende Erfahrung diesbezüglich verfüge, dann würde ich dies auch keinem übel nehmen. Dinge sind doch da, um ergründet zu werden. ;)


Bearbeitet von theroots
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Ja das ist schon so, daher meine Prämisse von oben, dass der Geschmack des Kunststoffs (entgegen der Wirklichkeit) nicht auf den Wein übergeht. Selbst dann, wird man das Geschmackserlebnis anders wahrnehmen. 


Aber um ohne Prämissen auszukommen: Der gleiche Effekt ist auch bei einem Schluck Wein aus einem Weinglas im Vergleich mit einem Schluck aus einem Keramikbecher auszumachen. Beides wird den Wein nicht verändern, dennoch wird das Resultat von uns anders wahrgenommen. Obwohl der Wein sich faktisch nicht verändert hat, würde ich die unterschiedliche Wahrnehmung nicht als Spinnerei bezeichnen. 


Bearbeitet von theroots
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Augenscheinlich ist das nicht bei allen Menschen gleich, und das muss es ja auch nicht.

Zwischenmenschlich negativ und spaltend wird es z.B. aber dann, wenn eine Seite

nichtüberdentellerrandsehenkönnenderweise eine andere Seite als selbstillusionierend

darzustellen versucht.

GT, ich meine das jetzt nicht negativ, aber bei Dir fällt mir bei Aussagen wie die 2. oben gemachte immer wieder auf, dass es Dir an entsprechender Allgemeinbildung mangelt. Setz Dich mal mit der Stringtheorie etwas intensiver auseinander. Einer der Aussagen, die hieraus gezogen wird ist eben die, das der Beobachter die Wirklichkeit erschafft. Eine eben solche Aussage wird auch in der buddhistischen Lehre und anderen Erkenntnislehren gemacht und kann ab einer gewissen Erkenntnisstufe selbst erfahren werden.

 

Zur ersten Aussage verweise ich auf das Buch mit dem Titel "Jeder Mensch ist eine Insel". 

 

Von Spaltung zu sprechen bedeutet für mich, dass hier eine Gleichmacherei angestrebt wird, die hin zu einem Mainstream führt. Das ist einfach so was von Lebensfremd, wie jeglicher Mainstream auch. Lass doch einfach jedem seine Meinung und diskutiere hier kontrovers, anstatt hier zu einem scheinbar allgemein gültigen Ergebnis kommen zu wollen. Das grenzt ja schon an Vergewaltigung. 

 

:ph34r:

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Ich finde den Vergleich zu Wein noch immer unglücklich, denn Wein ist ein fertiges Getränk, welches nur noch bei angemessener Temperatur und Atemzeit genossen werden muss. In der Regel aus einem Weinglas. 



Tee und Teekannen sind da schon weitaus komplexer. Wenn ich Kanne A mit Kanne B vergleiche, dann ist es nicht nur der Ton, der verglichen wird. Eine Wirkung hat ebenfalls die Form, Ausgießgeschwindigkeit, Hitzeisolierung, Filter, Farbe, Handhabung, Wert, Prestige und die Ästhetik. Und über den Tee und das Wasser habe ich noch kein Wort verloren.


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Ich finde den Vergleich zu Wein noch immer unglücklich, denn Wein ist ein fertiges Getränk, welches nur noch bei angemessener Temperatur und Atemzeit genossen werden muss. In der Regel aus einem Weinglas. 

Der Vergleich finde ich sogar ausgesprochen gut, denn was Verglichen wird ist nicht die Eigenschaft des Materials auf das Produkt, sondern die unterschiedliche Wahrnehmung trotz ausbleibender Einwirkung. 

Ich habe das Beispiel also nicht als ins Feld geführt um zu beweisen, dass die Kannen keinen Einfluss haben, denn einen solchen lässt sich ihnen sicherlich nicht gänzlich absprechen. Das Beispiel hatte ich vielmehr gewählt um zu zeigen, dass selbst bei keinem effektiv nachweisbaren Einfluss der Mensch dazu neigt, einen solchen wahrzunehmen. Das zeigt, wie schwierig es ist, objektiv vorgefallenen Veränderungen des Tees von jenen abzugrenzen, die wir subjektiv wahrnehmen, obwohl solche objektiv gar nicht vorliegen.

Obwohl ich mir jetzt nicht sicher bin, ob dein Einwand auf Krötis Analogie oder mein Beispiel von oben gemünzt war. Aber dem von dir Vorgebrachten ist auf jeden Fall beizupflichten.  :)

Bearbeitet von theroots
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Der von dir ins Spiel gebrachte Einwand bezüglich des verwendeten Trinkgefäßes trifft auch meine Meinung. Mein Kommentar bezog sich auf die Analogie von Kröti, die er ursprünglich in diesem Thread angeführt hat. Du beschreibst einen Effekt, der grundsätzlich auf andere Genussmittel übertragbar ist und über den ich während meiner Recherche viel gelesen habe, ich folge daher deiner Argumentation, da sie in Versuchen nachgewiesen wurde.


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Das Beispiel hatte ich vielmehr gewählt um zu zeigen, dass selbst bei keinem effektiv nachweisbaren Einfluss der Mensch dazu neigt, einen solchen wahrzunehmen.

Es mag zugegeben bei Amen-Sagern eine gewisse Tendenz dazu geben.

Aber das ist ja in jedem Bereich so, dass der einfachste Weg der sich anbietet,

sich durch Nicken Liebkind zu machen ist (egal ob Arbeit oder Hobby oder Ehe).

Für mich persönlich ist aber tatsächlich abseits von allem Marketing wirklich etwas daran.

Ich habe früher entgegen dem Strom mir scheinbar fast als einziger hier nur "neutral" getrunken.

Dann aber konnte ich immer mehr aus unterschiedlichen Kannen kosten,

und der Unterschied war für mich doch teilweise erheblich, ich war ja dermassen auf "neutral" geeicht.

Ich finde den Vergleich zu Wein noch immer unglücklich, denn Wein ist ein fertiges Getränk, welches nur noch bei angemessener Temperatur und Atemzeit genossen werden muss. In der Regel aus einem Weinglas. 

Tee und Teekannen sind da schon weitaus komplexer. Wenn ich Kanne A mit Kanne B vergleiche, dann ist es nicht nur der Ton, der verglichen wird. Eine Wirkung hat ebenfalls die Form, Ausgießgeschwindigkeit, Hitzeisolierung, Filter, Farbe, Handhabung, Wert, Prestige und die Ästhetik. Und über den Tee und das Wasser habe ich noch kein Wort verloren.

Du hast schon recht - der Vergleich ist sicher nicht perfekt - Tee ist wesentlich vielschichtiger als Wein.

Im Beispiel betraf es aber auch nur die Erweiterung und Inbesitznahme des eigenen Geschmackshorizonts.

Haha, deiner Formulierung zufolge tust du selbst genau das!

Ja, Moment - ich habe doch gesagt, dass das meine persönliche Quintessenz in dem Fall ist,

und dass es augenscheinlich nicht alle gleich erleben.

Ich versuche echt, die subjektive Empfindung von jedem einzelnen zu ehren,

und es interessiert mich nebenbei auch wirklich.

Unbestreitbar ist, denke ich, dass ein und der selbe Tee aus einer dünnwandigen Porzellan schale getrunken anders rüber kommt als aus einer dickwandigen und glasierten Tonschale. Oder?

Gutes Beispiel. Genau aus solchen Empfindungsangelegenheiten soll man wahrscheinlich

auch gar keine Regeln herleiten - die Menschen empfinden einfach unterschiedlich,

und vielleicht sollten wir uns in Zukunft mehr auf die Vielfalt konzentrieren, statt

engstirnige Regelwerke zu erstellen ("So ist das, und so ist das.").

Ich habe da sicher auch viel in die falsche Bresche geschlagen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Es mag zugegeben bei Amen-Sagern eine gewisse Tendenz dazu geben.

Aber das ist ja in jedem Bereich so, dass der einfachste Weg der sich anbietet,

sich durch Nicken Liebkind zu machen ist (egal ob Arbeit oder Hobby oder Ehe).

Das hat nichts mit "amen sagen" zu tun, sondern damit, dass der Mensch auf mannigfaltige Weise auf verschiedenste Einflüsse reagiert und die unterschiedliche Wahrnehmung daher nicht nur - aber natürlich ggf. auch - auf eine effektive und unmittelbare Veränderung des Tees zurückführbar sein muss. 

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Definitiv jein!

Worum ging es nochmals? :D

Das ist eine hervorragende Antwort für Vorgesetzte! 

Übersetzt heißt das aber: Lass mich doch einfach in Ruhe, denn ich hab jetzt keinen Bock auf eine thematische Auseinandersetzung.  ;)

Bewahre. Wenn du in die falschen Kreise gerätst,

bist du mit der Ansicht finanziell ruiniert.

Falsche Kreise? Maffia Bosse, Großindustrielle?

Finanziell ruiniert: Ist das bei oben genanntem Klientel nicht beabsichtigt?

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Ok, nun hab ich heute das Spektrum erweitert. Ich hatte nun den Dancong von Chris erst in einer Jianshui, dann in meiner Da Hong Pao Yixing und nun zu guter letzt in einer Celadon Kanne zubereitet. 


 


Die Jianshui und die Celadon haben die besten Ergebnisse erzielt. Jede Kanne hat auf ihre Art und Weise den Tee am Besten ins Licht gerückt. Während die Celadon den Tee für sich arbeiten lässt, ist bei der Jianshui der Boost-Faktor, welcher den Geschmack noch ein gutes Stück nach oben schnellen lässt unvergleichlich und gibt dem Gesamten einen abgerundeten und geschmeidigen Geschmack. 


 


Die Da Hong Pao Yixing ist hier klar der Verlierer. Diese Kanne schluckt viel von seinem Potential und erlaubt am Ende nicht so viele Aufgüsse, wie in den anderen beiden Varianten ;)


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Ich staune schon, wie ihr mit einem kleinen Test zu einem so eindeutigen Ergebnis kommt.



Ich habe mir wie schon gesagt eigentlich nicht so viel den Kopf darüber zerbrochen welcher Tee in welcher Kanne am besten schmeckt.



Musste aber in den vielen Jahren schon immer wieder feststellen, da ich so ein paar Standardtees habe die ich ständig trinke, dass das nach meinem Empfinden auch immer wieder wechselt. Mit ein und demselben Tee habe ich teilweise sowohl im Gaiwan als auch im Yixing Kännchen schon Aha-Erlebnisse gehabt. Deswegen habe ich mich dann immer weniger auf die bestimmte Aufgussgefässe festgelegt als Optimum, sondern nehme einfach das, was meiner Stimmung oder meinen Anforderungen entspricht.  



Bei vielen Leuten in der großen Porzellankanne, manchmal im Yixing und manchmal im Gaiwan. Auf Reise habe ich meistens ein kleines Porzellankännchen und und Gaiwan dabei, welche ich je nach Lust und Laune einmal als Pitcher und einmal als Aufgussgefäss nehme.



In letzter Zeit habe ich auch oft einfach Tee in einen Glaspitcher für die Gongfu-Tee Zeremonie gegeben und aufgegossen und Schluck für Schluck in eine kleine Tasse abgegossen. Als er halb Leer war einfach wieder Wasser draufgegossen. Was Anfangs reine Faulheit war, hat sich mit der Zeit herausgestellt, dass mir so mancher Tee so extrem gut geschmeckt hat und einer Gaiwan oder Yixing Kännchen in nichts nachgestanden hat....



Vielleicht eine recht eigene und ungewöhnliche Feststellung meinerseits, aber so hat sich die Auswahl der Gefässe im Laufe der Zeit ganz einfach meinen Bedürfnissen und meiner Stimmung angepasst. Da ich eh nicht im direkten Vergleich trinke, habe ich den positiven oder negativen Aspekt vielleicht auch gar nicht gemerkt, aber Fakt ist, der Tee hat so oder so gut geschmeckt und das war für die Stimmung in dem Moment das wichtigste...




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  • 1 Monat später...

Also ich besitze ein 90ml Yixing Kännchen.

Gekauft habe ich sie aus ästhetischen Gründen und weil es einfach Spaß macht damit den Tee zu brühen.

Das der grobporige Yixing Ton, den Geschmack eines Tees auf längere Zeit annimmt kann ich mir gut vorstellen, da aber die heutigen Kannen eher aus gemischten Ton sind, bleibt die Frage offen in wie weit das überhaupt noch klappt.

Ich trinke einen neuen Tee immer in neutralen Gefäßen (Gaiwan, kyusu, Shiboridashi (glasiert) oder in einer Glaskanne.

Da will ich einfach 100% den Geschmack des Tees haben ohne Verfälschung.

Wenn mir jetzt aber mein TGY sowieso schon schmeckt und ich weiß worauf ich mich einlasse, dann darf meine Yixing den Geschmack auch gern verstärken, mit kürzerer Ziehzeit einhergehend.

Gruß

Bearbeitet von Suiramchá
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