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Warum soll die Kanne den Tee-Geschmack beeinflussen?


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  • 2 Monate später...

Ich glaube ich habe das Thema jetzt schon dreimal gelesen.

Es ist einfach so schwer wirklich eine Aussage zu treffen, da zu viele Faktoren im Spiel sind.

Wie schon öfter erwähnt, spielt die Geschwindigkeit des Abgießen eine große Rolle.

Die Hitzespeicherung des Materials spielt ebenso stark hinein, wie auch die Zirkulation im Inneren.

Ob das Material "atmet" und in welchem Maße ist auch nicht zu Vernachlässigen.

Dazu kann man eigentlich auch nur Kännchen vergleichen, die das gleiche Volumen haben, da sonst schon große Unterschiede, vor allem bei längeren Ziehzeiten herrschen.

Die Tagesform ist wirklich wichtig, selbst bei Verkostung in kurzer Zeit ist ein Ergebnis teils schwer zu beurteilen, da manche Geschmacksrezeptoren schneller überlastet/gesättigt sind als andere.

In meiner Zeit als aktiver Koch habe ich meinen Geschmack von Zeit zu Zeit mit einem Glas Wasser versucht zu neutralisieren.

Optik, Haptik, Wertschätzung wiegen auch einiges auf.

Schlussendlich denke ich, dass beide Seiten im gewissen Rahmen Recht haben.

Meine persönliche Tendenz geht etwas stärker in Richtung der Beeinflussung, wobei hier einfach zu viele Variablen existieren um eine Tendenz auszumachen.

Hier gebe ich Turtle recht, die Erfahrung macht einen großen Unterschied. Jedoch nur weil der Tee aus einer bestimmten Kanne aus einem bestimmten Material besser schmeckte, muss das nicht auf eine andere Kanne mit ebenjenem Material übertragbar sein. Bei eigenen Kannen wird man Unterschiede schneller merken als bei fremden, da man durch Erfahrung mit diesen justiert ist.

Ab und an belügt man sich auch selbst, nur damit man von seiner eigenen Erwartungshaltung nicht enttäuscht wird.

Die Ausgangsfrage ist jedoch - Warum soll die Kanne den Tee-Geschmack beeinflussen?

Darauf kann man einfach warum nicht antworten.

Ich denke aber nicht, dass das Material den Geschmack beeinflussen soll. Es hängt von den eigenen Vorlieben ab, was besser schmeckt.

Bearbeitet von Cel
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Ich schmecke mittlerweile auch unterschiede bei den selben Tees zwischen yixing und Jianshui raus.


Wobei ich dazu sagen muss das ichs erst rausschmecken konnte als ich die Tees sehr oft getrunken hatte , verschiedene dosierungen etc probiert. Der unterschied ist nicht enorm aber doch vorhanden.



Ältere Shengs finde ich zb aus ner Yixing kanne besser. Jüngere Sachen und feine Oolongs dann doch lieber aussem Jianshui.


Aber die Wasserqualität spielt auch ne große rolle.. bringt man Volvic oder nen anderes gutes wasser in spiel tut sich da mehr (finde ich).


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Es ist einfach so schwer wirklich eine Aussage zu treffen, da zu viele Faktoren im Spiel sind.

von bis ... (hier gekürzt)

Darauf kann man einfach warum nicht antworten.

Ich denke aber nicht, dass das Material den Geschmack beeinflussen soll. Es hängt von den eigenen Vorlieben ab, was besser schmeckt.

Da teile ich Deine Sichtweise  :excl:

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Ab und an belügt man sich auch selbst, nur damit man von seiner eigenen Erwartungshaltung nicht enttäuscht wird.

:thumbup:  :thumbup:  :thumbup:  :thumbup:  :thumbup:  :thumbup:

Ich schmecke mittlerweile auch unterschiede bei den selben Tees zwischen yixing und Jianshui raus.

Chapeau, wenn du das kannst, aber bist du dir da ganz sicher, das auch bei einer Blindverkostung herauszuschmecken? 

bringt man Volvic oder nen anderes gutes wasser in spiel tut sich da mehr

Sorry, aber das halte ich für überbewertet; nimm mal als anderes "gutes" Wasser z. B.  Evian. Das muss man nur mal rückwärts lesen, dann weiß man, was uns da vorgemacht wird  :P

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Aber die Wasserqualität spielt auch ne große rolle..

Guter Punkt.

Ich denke wir stimmen alle überein das die Hauptfaktoren für einen guten Teeaufguss

-die Qualität des Tee

-die Qualität vom Wasser

-die Temperatur

-die Zeit

sind.

Diese vier Punkte kann man normen und die immer gleiche Menge nutzen. Zumindest beim aufgießen und vor dem abgießen.

Die Temperatur wird auf jedenfall nach dem Eingießen beeinflusst, die Zeit beim Abgießen.

In wie weit die Wasserqualität beeinflusst wird bin ich mir unschlüssig. Zumindest sollte ein solcher Effekt auf einer endlosen Zeitachse irgendwann nichtig sein, nur haben wir nicht so viel Zeit.

Um kurz was anzumerken, grundsätzlich ist mir ein Einfluss egal, ich theoretisiere aber gerne solch Faktoren.

Bearbeitet von Cel
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Ich hatte extra für das wochenende an dem Chashi hier war Volvic geholt , Schwarzwaldquell wasser (Vitrex) , und das Lokale "gut und günstig" flaschen wasser , und ich hab auch nen Britta Filter hier, und ja ich meine man schmeckt unterschiede.



Grade bei Matcha und Wuyi Oolongs dann doch schon deutlich mehr als zb bei nem Jungen Sheng.


Ich bin immernoch am rumprobieren vorallem weil ich jetzt ja 2 Jianshui Gaiwane hab und 2 Yixing Kannen. Da bietet sich natürlich ne Paralellverkostung der selben Tees an. :)



Mir ist aber natürlich Volvic Wasser zu teuer ums immer zu trinken. Ich verzichte gerne auf 10% geschmack wenn das den preis verdoppeln würde bei ner Teesitzung (für mich alleine).



Um jetzt nen billigen Shu zu verkosten wärs mir nicht wert Volvic zuholen. Aber wenn sich dann mal 1g Tee auf 1€ zubewegt..

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Wasser kann nunmal wie eingeschlafene Füße, Oma unterm Arm oder Ambrosia schmecken.

Nur nicht jedem schmeckt es gleich.

Was für den einen Champagner ist, mit dem würde sich manch anderer nicht einmal waschen.

Ich merke immer mehr, es ist zu subjektiv um es wirklich zu diskutieren...

Bearbeitet von Cel
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Guter Punkt.

Ich denke wir stimmen alle überein das die Hauptfaktoren für einen guten Teeaufguss

-die Qualität des Tee

-die Qualität vom Wasser

-die Temperatur

-die Zeit

sind

Sehr guter Punkt!!!

Aber da hakt's ja schon bei der Vergleichbarkeit!

Jeder hat, abhängig vom Wohnort, eine andere Wasserqualität. Würden wir alle z. B. Brita nutzen, kämen am Ende auch wieder unterschiedliche Qualitäten aus dem Filter und somit unterschiedliche Geschmackserlebnisse beim Tee heraus. 

Somit müssten wir uns eigentlich auf ein Referenzwasser einigen, aber das wird auch schwierig, denn wer sollte das bestimmen?  Schwer vorstellbar, dass alle Interessierten hier im Forum ab sofort nur noch mit einem vorgegebenen käuflich zu erwerbendem Flaschenwasser aufgießen wollen, oder? (Paul mit seiner Quelle würde euch wahrscheinlich was ganz anderes erzählen...)

Insofern gilt heute und für immer Geros Signaturspruch (ich hoffe du verzeihst mir dieses Quasi-Plagiat):

Teebeschreibungen sind subjektiv - noObjecitiviTEA.blogspot.de

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Abgesehen von "Literaturarbeiten" sollte man grundsätzlich davon ausgehen, dass die hier im Forum gemachten Äußerungen auf der jeweiligen eigenen Erfahrung beruhen. Von daher ist das eine ausgesprochen subjektive Sache. Auch wenn die Formulierungen etwas anderes vorgaukeln.


Von dem Vorhandensein "objektiver Kriterien" ausgehend, kann man solche Texte/Äußerungen nur fehlinterpretieren.


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Abgesehen von "Literaturarbeiten" sollte man grundsätzlich davon ausgehen, dass die hier im Forum gemachten Äußerungen auf der jeweiligen eigenen Erfahrung beruhen. Von daher ist das eine ausgesprochen subjektive Sache. Auch wenn die Formulierungen etwas anderes vorgaukeln.

Von dem Vorhandensein "objektiver Kriterien" ausgehend, kann man solche Texte/Äußerungen nur fehlinterpretieren.

hehe ich die Kurzform und du etwas länger :D

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@Topic: Wollte mal noch anmerken, dass ich einen regelrechten Yixing-vs.-Neutralkanne-Referenz-Tee habe,

bei dem merkt man den Unterschied enorm ob Zini (Yixing) oder neutral: handelt sich dabei um einen 96er Baozhong.

Neutral schmeckt der mir nicht wirklich, in der Yixing aber toll!

Ähnliches bei einem 70er Meizhan, wobei dieser anders als der 96er Baozhong zwar noch gut in einer Steinkanne kommt,

neutral hingegen aber auch nicht. Dem entgegen z.B. ein 86er Lishan, der wieder nicht so toll in der Steinkanne und

neutral kommt, aber toll in der dunklen Zini (Yixing)! Nochmals ein wenig anders, und auch noch bemerkenswert verhält

sich in dem Zusammenhang ein 93er Huang Jin Gui - kommt auch besser in der Yixing, aber nicht ganz so markant

der Unterschied - er schmeckt mir schon auch ziemlich gut neutral und aus der Steinkanne, aber nicht gleich gut.


Das sind so meine "schwierigen Fälle" bei den gelagerten Oolongs, darum hab ich mit denen schon ordentlich

hin und her probiert. :)

Noch ein Fazit daraus: Einen alten, gelagerten Oolong, der einen z.B. aus neutralem Porzellan Gaiwan nicht

sehr begeistert, unbedingt mal in einer dunklen Yixing Kanne probieren!

Bearbeitet von GoldenTurtle
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O.K. Irgendwie hat es mir keine Ruhe gelassen und ich habe ein kleines Gedankenexperiment gemacht.



Wir nehmen an, wir sind alle rational und lassen uns nicht durch Gefühle beeinflussen.


Experiment gescheitert, es sei denn, Ihr teilt meine Annahme ;)



Zufälligerweise haben wir die Eierlegendewollmilchsau entdeckt.


Die erste wäre ein Tee, der jedem schmeckt. Klar oder? :P


Zweitens haben wir auf einem der Jupitermonde das perfekte Wasser entdeckt, jeder Tee wird damit einfach traumhaft. Ich denke, bis zu diesem Punkt sind wir der Realität noch sehr nahe :rolleyes:



Alle Teekannen in unserem Test sind bis auf das Material und dessen Wirkung vollkommen gleich. Die Form, das Ausgussverhalten einfach alles.


Ab hier wird es schon knapp :unsure:



Die Faktoren wie Zeit und Temperatur werden exakt eingehalten, die Zeit wird auch nicht mehr durch das Abgießen beeinflusst, da ja alles gleich ist an unseren Kannen.



Nun kommen wir zu den interessanten Punkten. Bis auf wenige Materialien sind alle unsere Teekannen wasserundurchlässig. Wenn kein Wasser durch kommt, kommt durch das Material keine Luft hinzu, somit werden fast keine unserer Kannen atmen können (eine Kanne die rumsaut nehme ich nicht :angry: ). Ich gehe stark von aus, dass unsere Scherben keine Stoffe abgeben (bei diesem Punkt bin ich mir noch unsicher, bis mir das Gegenteil bewiesen wird gehe ich davon aus), wenn es nicht anfangs so ist, wird dieser Punkt im Laufe der Zeit erreicht. Oder nutzt hier wirklich jemand so etwas wie einen Tetsubin (ohne Emaille) für Tee?



Was Unterscheidet sich also noch?



Das Wärmeverhalten duch unterschiedliche Abstrahlung.


Die Zirkulaton im Inneren durch unterschiedliche Oberflächen.



Rein rational gehe ich davon aus, dass das Material den Geschmack nicht beeinflusst, sondern allein der Temperaturverlauf, da die Zirkulation den Temperaturverlauf beeinflusst.



Mythbuster -> Busted :devil:




Und Mal ganz ehrlich, den Mythos, dass man irgendwann nur Wasser in die Kanne gießen muss, damit man Tee erhält den glaubt doch keiner.



Jetz dürft Ihr mit Steinen nach mir werfen :wacko:


Bearbeitet von Cel
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@Cel,



ich glaube du musst dich über GeroH beim Tea Taster-Seminar anmelden. Dort wird ja versuch immer unter "ziemlich genauen gleichen" Bedingungen den Tee zu verkosten und zu beurteilen.



Zu deinem Teeset, nimm Glas dann hast du keine "beeinflussenden" Materialien. Hier müsste man darauf achten, das es nicht diese "neuen" Metallspiralen in der Tülle sind sonder Löcher im Glas zwischen Kanne und Tülle. Die Spiralen sind doch etwas unterschiedlich und du hättest dann eine Beeinflussung des abgiessen.



Ich glaube das dass Teetrinken immer subjektiv sein wird, je nach Stimmungslage. Darum wieder zu meinem ersten Satz.



PS: Lukas hat auf seinem Blog diesen Lehrgang schön beschreiben ;)


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In Japan haben sich ja sogar die Wissenschaftler mit diesem Thema beschäftigt.
Der Titel der Studie lautet "Consideration of the Effect of the Material of Tea pot (Kyusu) on Astringent Taste of the Green Tea"
Leider wurde die Publikation nur auf japanisch veröffentlicht und man kann sie hier als PDF runterladen.
Anscheinend sollen die 'Eisenverbindungen' im Ton einen Einfluß auf den Tee-Geschmack haben (???) .
Ich habe mal die Zusammenfassung der Studie durch den Online-Übersetzer gejagt
und dabei ist dieses unverständliche Kauderwelsch rausgekommen :
 


Fazit. Wenn ausgelaugt grünen Tee in eine Teekanne Schlussfolgerungen verschiedenen Materialien, der Unterschied in der Material, der Unterschied in der signifikanten Adstringenz Intensität erschien. Herbintensität (einschließlich verglasten der Porzellan- und Glaskörper wie Chara) Metall Aluminium, Glas, Steinzeug Qualität, niedriger war in der Reihenfolge der Töpfer Qualität. Aus den Ergebnissen der SEM-Analyse auf der Oberfläche des Topfes, gibt es viele Unebenheiten oder Poren, die Catechine schätzungsweise physikalisch adsorbiert werden. Auch aus den Ergebnissen der Röntgenbeugung wird Eisenverbindungen Teekanne Oberfläche geschätzt, dass spezifisch an Catechin binden. Die Reduktion Brenn- und Oxidations Sintern, der bestehende Zustand der Eisenmatrix Oberfläche ist anders, können den Zustand beeinflussen auch Herb Festigkeit des Eisens aufgrund von Veränderungen in der Atmosphäre betrachtet.
Bearbeitet von Helmi
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Das hört sich ein bisschen danach an, was ich hier mal über die Wirkung von Banko-yaki geschrieben habe. Bezüglich Wunderwirkungen, wonach ein Tee erst durch den Einsatz der richtigen Kanne schmeckt, bleibe ich weiterhin skeptisch, denn das ist eine andere Liga der Wirkung.


Meinen bescheidenen Erfahrungen zufolge tendiere ich eher zu solchen Erklärungen: Klick


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Ich gehe stark von aus, dass unsere Scherben keine Stoffe abgeben (bei diesem Punkt bin ich mir noch unsicher, bis mir das Gegenteil bewiesen wird gehe ich davon aus), wenn es nicht anfangs so ist, wird dieser Punkt im Laufe der Zeit erreicht. 

Ich frage mich, wie du auf diese Annahme kommst. Klar, wenn man Porzellan oder Glas verwendet, dann mag das so sein (mit der molekularen Ebene kenne ich mich nicht so gut aus und weiß nicht, wie weit da bei glasiertem Material ein Austausch stattfindet). Aber unglasierter Ton? Auch wenn er sehr hart gebrannt wird, dürfte dort ein Austausch stattfinden. Findet übrigens bei den meisten Materialien statt. Denk mal an Plastik, dessen Weichmacher über Verpackungen in unseren Körper gelangen, auch wenn das Zeug vollkommen glatt aussieht. 

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