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Wasserkocher mit Temperaturvorwahl - Erfahrungen?


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  • 2 Wochen später...
Am 18.8.2020 um 10:29 schrieb Lateralus:

Niemand hier mit Erfahrungen mit dem Stagg EKG?

Ich habe mich dem heute mal angenommen. Mit einem einfachen, aber dennoch genauen Stabthermometer, habe ich bei der Sencha Zubereitung nach Erhitzung des Wassers nachgemessen.

Einmal, zu ca. 2/3 befüllt, von 22°C auf 60°C erhitzt und dann noch von einer viertel Füllung mit 50°C Ausgangstemperatur, halbvoll aufgefüllt, auf 70°C hoch erhitzt.

Das Ergebnis war, dass die Temperatur eher ein wenig unter der angepeilten Temperatur lag. Einmal bei 59°C und einmal bei 68°C. Beide Male direkt nach dem Erhitzen gemessen.

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Am 18.8.2020 um 10:29 schrieb Lateralus:

Niemand hier mit Erfahrungen mit dem Stagg EKG?
Es interessiert mich wie genau er die gewählte Temperatur erreicht bzw. halten kann. Vor allem dann, wenn er nicht ganz voll ist.

 

Am 18.8.2020 um 10:29 schrieb Lateralus:

Niemand hier mit Erfahrungen mit dem Stagg EKG?
Es interessiert mich wie genau er die gewählte Temperatur erreicht bzw. halten kann. Vor allem dann, wenn er nicht ganz voll ist.

Also ich finde bei dem Stagg gibt es bezüglich der Temperatur ein Hauptproblem. Der fängt ja erstmal an hoch zu heizen und schaltet sich dann 3-4 Grad unter der gewählten Temperatur ab und mit der Restheiz-Wärme wird dann die eingestellte Temperatur erreicht. Allerdings schießt mein Gerät meistens 1 Grad über das Ziel hinaus. Beim Temperatur nachmessen habe ich dann aber immer 2 Grad weniger, kann aber vielleicht auch am Thermometer (Lantelme) liegen. 

Trotzdem bin ich mit dem Stagg sehr zufrieden, Abweichungen von 1-2 Grad haben kaum Auswirkungen auf den Geschmack. Das Gerät ist einfach soweit mir bekannt aktuell der formschönste und auch vom handling praktischste Wasserkocher mit seinem Drehschalter für die Temperaturwahl und dem Schwanenhals. Preislich halt kein Schnäppchen, aber wenn man ein Geniesser von hochwertigen japanischen Tees ist, kommt man sowieso nicht billig davon...

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vor 3 Stunden schrieb Schizotwin:

Trotzdem bin ich mit dem Stagg sehr zufrieden

Ich oute mich hier auch mal als Stagg - Benutzer und möchte speziell dessen Ergonomie lobend erwähnen - er ist prima ausbalanciert und erleichtert so ein fließendes, elegantes handling. Noch lobenswerter ist, dass man auf einen nervigen Piepser und / oder irgendwelche Blinksignale verzichtet hat

Wobei ich trotz Temperaturvorwahl zusätzlich mit Yuzamashi arbeite - so ganz wollte ich trotz Thermostatregelung nicht auf das intuitive Moment bei der Aufgusstemperatur verzichten. Von daher ist für mich vor allem die Warmhaltefunktion ein Plus. Beim Aufguss selbst ist dann eine Fehlertoleranz von ca. +/- 2° C (einschließlich Kühlung im Yuzamashi) mE nicht wirklich ein Problem. Dass die Abweichung nicht größer ist, habe ich beim 'Einfahren' des Kessels mit ein paar Testreihen (Messung mit Thermometer) überprüft.

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Bearbeitet von SoGen
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vor 3 Stunden schrieb Schizotwin:

Das Gerät ist einfach soweit mir bekannt aktuell der formschönste und auch vom handling praktischste Wasserkocher

Über Geschmack kann man ja trefflich streiten und sollte es nie ernsthaft tun. Ich weiß auch, dass das Ding hier einige Fans hat, aber ich kann mir nicht helfen: Jedes Mal wenn ich es sehe, hab ich die Assoziation, dass jemand die alte Zimmerpflanzen-Gießkanne meiner Mutter aus den 80ern mit dem Gehstock meiner Großmutter, möge sie in Frieden ruhen, gekreuzt hat :ph34r:

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vor einer Stunde schrieb SoGen:

Wobei ich trotz Temperaturvorwahl zusätzlich mit Yuzamashi arbeite - so ganz wollte ich trotz Thermostatregelung nicht auf das intuitive Moment bei der Aufgusstemperatur verzichten.

Hmm, am Wochenende wenn ich viel Zeit habe verwende ich auch gerne Yuzamashis, aber nicht zusätzlich zum Stagg. Wie soll man sich das Procedere vorstellen, du heizt für einen Gyokuro, den du mit 50 Grad aufgießen willst, das Wasser im Stagg auf 70 Grad, füllst es dann in den Yuzamashi und lässt es auf intuitiv-gefühlte 50 Grad runterkühlen? Gibt es für diese Freestyle-Zeremonie schon einen Namen🤑.

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vor einer Stunde schrieb Schizotwin:

Wie soll man sich das Procedere vorstellen, du heizt für einen Gyokuro, den du mit 50 Grad aufgießen willst, das Wasser im Stagg auf 70 Grad, füllst es dann in den Yuzamashi und lässt es auf intuitiv-gefühlte 50 Grad runterkühlen?

So in etwa. Wobei ich hauptsächlich chinesischen Tee trinke. Bei einem Huang Shan Maofeng beispielsweise Temperaturvorwahl 93°, Aufguss 80°. Entsprechend Bi Luo Chun 83°/70°, Meng Ding Gan Lu 88°/75°. Derzeit habe ich auch einen Fukamushi Kabusecha offen, da dann 73°/60°. Ist natürlich abhängig von der Kühlkapazität des gerade verwendeten, speziellen Yuzamashi. Bei einem anderen/neuen muss man erst einmal mit Thermometer die passende Temperaturvorwahl bestimmen. Das variiert aber nicht groß.

Der größte Anteil der Temperatursenkung (ca. 10°) kommt natürlich schon durch das Befüllen der Yuzamashi. Die restliche Zeit wird 'gemessen' durch Atemzüge bzw. die gerade notwendigen Handlungsabläufe, auch die Ziehzeit. Erspart das ständige Schielen zum Timer. Das bedingt natürlich einen festen, 'durchgetakteten' Ablauf und lässt kaum Improvisation zu. Übrigens dient mir der Yuzamashi teilweise (insbesondere bei den ersten beiden Aufgüssen) auch zum Herabkühlen des Aufgusses auf Trinktemperatur, also als erstes Abgussgefäß - sorgt für einen flüssigeren Ablauf ohne Unterbrechungen. Sonst wäre er sicher verzichtbar, aber da er nun mal eh schon auf dem Teetisch herumsteht ...

vor 1 Stunde schrieb Schizotwin:

Gibt es für diese Freestyle-Zeremonie schon einen Namen

Nun ja - "Freestyle" ist es, insofern ich moderne Technik einsetze, wo ich es für sinnvoll halte. Wobei 'sinnvoll' ist, was die Konzentration auf den Tee unterstützt oder doch zumindest so wenig Ablenkung wie möglich / notwendig verursacht. "Zeremonie" passt eigentlich nur auf den festen, regelmäßigen Ablauf - für mich ist es einfach meine persönliche Methode der Kommunikation mit dem Tee; geprägt durch meine Erfahrungen mit Zazen, Qigong und Taijiquan (in dieser Reihenfolge). Da wie auch beim Teeweg fängt man immer zunächst als Epigone an um dann (hoffentlich) seinen eigenen Weg und Stil zu finden und zu entwickeln. Wobei das mit dem "eigen" so eine Sache ist ... Ich bemühe mich beim Teetrinken, den Geist von Lu Tong und Baisaō zu teilen. Der ist, im Gegensatz zu Techniken und Methoden (die man genau deswegen nicht überbewerten sollte) nicht zeitgebunden.

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@SoGen: Leider bin ich im Gegensatz zu dir noch Novize, um nicht zu sagen blutiger Anfänger. Außerdem beschäftige ich mich ausschließlich mit japanischem Tee, chinesischer Tee wurde vorerst von meinen sensiblen Geschmacksnerven in die Kategorie "Ungenießbar" verbannt. Das letzte Mal als mir mein Teehändler einen chinesischen Tee zum probieren anbot, fragte ich ihn ob er mich vergiften wolle... Ist mir auch ganz recht so, ich hab mit dem japanischen Tee schon genug zu tun und irgendwie ist mir die gesamte japanische Mentalität lieber als die chinesische, auch wenn mir klar ist, dass die Japaner den Tee von den Chinesen übernommen haben. 

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vor 13 Stunden schrieb Schizotwin:

Außerdem beschäftige ich mich ausschließlich mit japanischem Tee, chinesischer Tee wurde vorerst von meinen sensiblen Geschmacksnerven in die Kategorie "Ungenießbar" verbannt. Das letzte Mal als mir mein Teehändler einen chinesischen Tee zum probieren anbot, fragte ich ihn ob er mich vergiften wolle...

Da empfehle ich doch gleich mal einen Shou!

PS: Was hat dir der Händler denn für einen chinesischen Tee gebraut? Das filigrane Kraut was beispielsweise SoGen trinkt würde dir bestimmt gefallen, er ist auch ein Softie vor dem Herrn.

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vor 13 Stunden schrieb Schizotwin:

chinesischer Tee wurde vorerst von meinen sensiblen Geschmacksnerven in die Kategorie "Ungenießbar" verbannt

Das "vorerst" würde ich im Hinterkopf behalten. Das Problem bei chinesischem Grüntee ist halt, dass es hier nur wenige Händler gibt, die akzeptable Qualitäten anbieten. Die dann natürlich auch auf demselben Preislevel sind wie japanische Tees gehobener Qualität - aber die 'gehen' einfach nicht bei der Kundschaft, weil da Viele chinesischen Grüntee mit billigem Schund wie Chun Mee oder Gunpowder assoziieren. Die kennen es halt nicht anders. In dieser Preisklasse ist auch japanischer Tee ungenießbar - nur kommt so etwas bei uns kaum in den Handel.

Falls Dir irgendwann mal nach einem weiteren Versuch sein sollte, frag vorher hier nach. Teeläden, die da etwas Gescheites anbieten, sind sehr dünn gesät. Wenn man nicht gerade zufällig in der Nähe eines solchen Hotspots wohnt, ist man auf den Online-Handel angewiesen.

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Also eine Abweichung von +/- 2°C ist sogar für mich Korinthenkacker total vernachlässigbar.
Das einzige Problem das ich noch habe, ist die für mich unglücklich gewählte Minimaltemperatur von 57°C.
Was für mich bedeuten würde dass ich 2 unterschiedliche Equipments/Workflows benötige und das mag ich nicht.

Dann muss ich wohl bei meinem kleinen Töpfchen, das ich auf das Kochfeld stelle und mit einem Thermometer kontrolliere, bleiben.

PS: Hat es nicht mal eine 0,5l Variante des Stagg EKG gegeben? Die finde ich nun nicht mal mehr auf der Herstellerseite.

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vor 1 Minute schrieb Lateralus:

Dann gibt es nicht einen Grund den Stagg EKG nicht zu kaufen. 

Der Einzige, aber auch wirklich Einzige Kritikpunkt, den ich beim Stagg habe ist, dass das Ausgießen des Wassers ausschließlich langsam möglich ist.

Was bei filigraneren Tees durchaus gewollt und gewünscht ist, möchte man bei robusteren Vertretern manchmal gerne kraftvoller erledigen. Dies nehme ich aber, aufgrund der anderen klaren Vorteile, gerne in Kauf.

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Am 19.8.2020 um 07:53 schrieb KlausO:

@Mr. Tee , Danke für den Link. Letzte Woche habe ich bei Amazon mit den Suchkriterien, 1/2 Liter, Temperaturwahl eine Wasserkocher gesucht und nichts gefunden. Bin gespannt wie deine Empfehlung dann bei mir ist. :trink_tee:

Ich habe diesen Wasserkocher (https://www.amazon.de/Arendo-Temperatureinstellung-Warmhaltefunktion-Zwischenmessungen-GS-zertifiziert/dp/B08CRZL519/ref=sr_1_8?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=G54M1962TME2&dchild=1&keywords=wasserkocher+mit+temperatureinstellung&qid=1599388366&sprefix=waaser%2Caps%2C193&sr=8-8 )
seit einer Woche im Einsatz, Bin top zufrieden, gießt sauber ein. Einziger Nachteil, sobald man den Kessel von der Platte nimmt ist er wieder Ausgeschaltet und man muss die Temperatur und Warmhaltefunktion wieder auswählen.

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Zum Stagg noch zwei Punkte aus meiner praktischen Erfahrung - die ich jetzt nicht als gravierende Nachteile empfinde. Nach Gebrauch sollte man ihn komplett vom Netz nehmen, also den Stecker ziehen. Oder so etwas benutzen: stecker.jpg.827bd55fa22460ec00f38b127b0f771d.jpg

Das Ding zieht sonst weiter Strom (wenn auch nicht viel) und irgendwann fängt die Elektronik an zu spinnen. Spätestens dann muss man das Ding erst einmal vom Netz nehmen - und wenn man gerade seine Teesitzung begonnen hat ist eine solche Unterbrechung schon etwas störend.

Was die Elektronik auch häufig (nicht immer) aus dem Takt bringt, ist, wenn man im laufenden Betrieb (eingeschaltete hold-Funktion) kaltes Wasser nachkippt (0,9 l ist für meine Standardsitzung etwas zu wenig, 1,4 l müssen es schon sein). Es empfiehlt sich also, die Kanne zum Nachfüllen von der Heizplatte zu nehmen, das vermeidet das Problem. Hatte den positiven Nebeneffekt, dass ich meiner Frau plausibel begründen konnte, warum die Anschaffung eines Kamashiki dringend notwendig war ... :angel: der war freilich etwas teurer als die Zwischensteckdose oben ...

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vor 4 Stunden schrieb SoGen:

Falls Dir irgendwann mal nach einem weiteren Versuch sein sollte, frag vorher hier nach. Teeläden, die da etwas Gescheites anbieten, sind sehr dünn gesät. Wenn man nicht gerade zufällig in der Nähe eines solchen Hotspots wohnt, ist man auf den Online-Handel angewiesen.

Kennt denn jemand im Raum Frankfurt /Main einen guten Teehändler. Ich habe bisher meine japanischen Tees immer bei Gewürz-Schnorr in Frankfurt gekauft. Die sind zwar wie der Name sagt primär ein Gewürzhändler, haben in den letzten Jahren aber ein kleine, aber - wie ich finde - gut sortierte Auswahl an japanischen und möglicherweise auch chinesischen Tees aufgebaut. Vor Corona gab es auch noch einen Ausschank wo man die verschiedenen Tees vor dem Kauf verkosten konnte.  Allerdings ist mir die Auswahl an japanischen Tees doch etwas zu eingeschränkt und ich strecke gerade meine Fühler nach neuen Bezugsquellen aus. 

Wäre auch für Tipps von guten Internethändlern dankbar. Habe letzte Woche mal paar Senchas + Gyokuros bei Sunday Natural bestellt, mal schaun was da kommt. 

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