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Traditioneller Dong Ding - weshalb die Tradition dem Trend unterworfen ist


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Mir ergibt es heutzutage langsam Sinn, warum traditioneller Dong Ding 


vielen von Fruchtigkeit verwöhnten Teetrinkern kaum mehr Sinn ergibt,


und die Teebauern ihn darum aus Kommerzgründen fast gar nicht mehr


ursprünglich herstellen.



Traditioneller Dong Ding ist ein schwieriger Oolong für Einsteiger.


Sein Trumpf ist eben nicht die häufig bei Oolongs so übliche Fruchtigkeit, 


sondern eine etwas herbe, intensive Würze, welche man erst über so


manchem Gläschen "verstehen" und lieben lernt.



Dadurch, dass sie ihn von der Oxidation her fast schon ähnlich grün


wie ein moderner Hochlandoolong herstellen,


und auf dieser fruchtigeren Welle mitzureiten versuchen,


verliert der Tee seine Tradition und Eigenständigkeit.



Was sind eure Gedanken dazu?



Gute Nacht


Kröti


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich habe eine vor kurzem eine Probe eines Dong Ting von Herrn Thamm bekommen. (Langsam habe ich schon Angst, Ihr könntet  mich für einen Werber halten, aber ich wohne nun einmal in Ffm, und da kommt man halt leicht nach Neu-Isenburg. Deshalb die Anmerkung: Ich habe keinerlei geschäftliche Verbindungen zum Cha Dao -- außer als Käufer!) Der Beschreibung nach, ist er traditionell hergestellt, wird aber von Herrn Thamm zu den Lu Cha gezählt



Ich habe mit dem Tee eine überraschende Erfahrung gemacht. Beim ersten Versuch war ich schlicht begeistert. Beim zweiten Mal habe ich zwar immer gemerkt, dass es ein sehr hochwertiger Tee ist, aber ich hatte das Gefühl, er entspricht doch nicht ganz meinem Geschmack. Vielleicht hatte ich in beiden Fällen vorher unterschiedliches gegessen/getrunken. Es ist noch genug von der Probe für weitere Versuche da, und nach meinem Urlaub werde ich mir den Dong Ting nochmals in Ruhe zu Gemüte führen.


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@ralph: das scheint ein festland chinesischer pi lo chun, und kein traditioneller dong ding aus taiwan zu sein, den du da hast. zur verwirrenden namensgebung kann ich nichts sagen.



@turtle: eigentlich kann man den old style dong ding ohne probleme trinken, zumindest aus meiner sicht. mir schmeckt er zudem sehr gut, nur halt anders als der new style.



so lange man die wahl hat zwischen beiden sorten: was solls... ;)



teesorten sind immer wandlungen unterworfen gewesen.


Bearbeitet von Key
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Ich bevorzuge den traditionellen Dong Ding mit einer etwas herben, intensiven Würze. 
 

Den "New Style" mag ich generell nicht bei Oolong. Wenn ich einen grünen Tee trinke, dann auch nur einen traditionell hergestellten. 

Dieser "New Style" scheint auch ehr eine betriebswirtschaftliche Entscheidung zu sein. Dem Tee selbst tut man damit nichts Gutes, wie ich finde. 

Mir scheint (nach meinen Beobachtungen) aber auch die Wahl zwischen "Old Style" und "New Style" eine Sache von Generationsunterschieden zu sein.  :unsure:

Wenn ich es fruchtig mag, dann nehme ich eine Früchtetee-Mischung mit einer Scheibe frischem Ingwer.

Bearbeitet von Charyu
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teesorten sind immer wandlungen unterworfen gewesen.

Wie alles andere auf dieser Welt auch. Manchmal zum Guten, manchmal zum Schlechten.

Letztlich wird für den Markt produziert und zwar so, wie nachgefragt wird, Tradition hin oder her. Teilweise ist dies natürlich schade, andererseits kommt man trotzdem fast immer irgendwie auch an die Nischenprodukte. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. ;)

Bearbeitet von theroots
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Danke für den Beitrag, Golden Turtle. Das animiert mich doch gleich zum Probieren.



Vor zwei Wochen habe ich mir mal  ein Paar verschiedene Dong Ding bestellt. Zwei grünere und einen weiter oxydierten, stark gebackenen


Old Style. Getrunken hatte ich bisher erst den Grün produzierten Minggu Dongding. Ein leichter, relativ blumiger Tee, der sich etwas mit einem Li Shan


Hochland Oolong vergleichen lässt, den ich bei mir habe. Genügsam in der Zubereitung, ziemlich süss. Ein ganz schmackhafter Tee für mich.



Nun habe ich gerade den als  Wu Fu Dong Ding, Old Style, beschriebenen Tee in der Tasse. Angegeben wird bei diesem eine Oxydation von ca.


50%, stark gebacken. Das Aroma ist sehr würzig, nussig mit schönem Röstaroma. So gut mir auch manche grüne Oolongverarbeitungen  munden,


trifft dieser hier aber eher meinen Geschmack. Er hat zwar auch etwas fruchtiges an sich, aber mit gutem, herbem Charakter. Irgendwie hat der im


Nachhinein gut Pfeffer.



Ist die traditionelle Verarbeitung immer so stark gebacken oder macht da normalerweise nur der Oxydatinosgrad den Unterschied?


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Eine interessante Frage.

Da ich selbst gerade erst auf diese Oolongs aufmerksam geworden bin, habe ich auch nur Vermutungen.

Aber erst jetzt erschließt sich mir, wass "grüne"Oolongs bedeutet, und ahne, worin dabei das Problem besteht.

Aber ich bräuchte noch viel mehr Proben um da Erfahrungen endstehen zu lassen.

Auch schon bei der Ernte selbst scheint es Aspekte zu geben, die einen Taiwanesischen Oolong eben klassisch machen...

Ich finde auch, dass ich gerade beim ganz leichten Aufguss eines Oolong merke, wenn er gut ist.

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“Es gibt nichts mehr!” sagte er auf anderer Seite der Welt. Der Bauer nimmt diesen Tee für die Wettbewerb Muzha Tie Guanyin! “Was? Der Tee ist Huang Jin Gui! Nicht ein Tie Guanyin!” Wer kümmert sich darum? Aber es gibt doch Profis und Jurys! Ach! Atong lachte. “Sie können doch nicht erkennen!” Sprachlos trauere ich über die Teekultur meines Landes! Wie geht es weiter? Schritt für Schritt unbeirrt weiter!



Madam X in ihrem letzten Blogbeitrag; zwar eine andere Baustelle, aber erhellend auch für Krötes Ding Dong Frage - er ist doch so nah dran an Madam X, da weiß er längst die Antwort und läßt uns im Dunklen tappen.


Allein die Antwort wird sein: money, money, money makes the world go ....

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Ich habe kürzlich einen Film gesehen, ging u.a. um Dong Ding und da wurde auch wieder gesagt, dass es eben auch leichter ist, bei den "ungrüneren" Oolongs können leicht zu bittere Noten entstehen, der Prozess ist schwieriger steuerbar - gerade bei Dong Ding. So riskiert man eben nicht gleich eine ganze Charge Tee.



Wobei die Frage nach Bezugsquellen für klassischen Dong Ding immer noch offen ist ;)


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Ich habe kürzlich einen Film gesehen, ging u.a. um Dong Ding und da wurde auch wieder gesagt, dass es eben auch leichter ist, bei den "ungrüneren" Oolongs können leicht zu bittere Noten entstehen, der Prozess ist schwieriger steuerbar - gerade bei Dong Ding. So riskiert man eben nicht gleich eine ganze Charge Tee.

Wobei die Frage nach Bezugsquellen für klassischen Dong Ding immer noch offen ist ;)

Also der von mir angesprochene ist dieser hier: Wu Fu Dong Ding

Inwiefern dieser tatsächlich einer traditionellen Verarbeitung entspricht,

kann ich nicht sagen, jedoch geht dieser schon eher in die Richtung, auf

die Golden Turtle mit diesem Thread eingegangen ist. Dies waren für mich

die erst Erlebnisse mit Dong Ding Oolong.

Bearbeitet von Terrakotta-Krieger
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Ich würde, was solche Wünsche angeht, immer auf Oolongs spezialisierte Shops bevorzugen, oder zumindest solche, die ihren Schwerpunkt auf solche Tees legen.

Tea Hong hat generell exzellente Oolongs. Und die traditionellen sind immer sehr schnell ausverkauft, man kann sich aber registrieren, damit man benachrichtigt wird wenn sie wieder da sind, und dann sofort zuschlagen. Da wären:

- Dong Ding Classic (grade leer)

- Tie Guan Yin Deep Brown (grade leer)

- Tie Guan Yin Classic Mellow 2005 noch verfügbar - 26$ / 110g

Eine weitere imho sehr vertrauenswürdige Quelle ist Stéphane, der ja jetzt auch einen offiziellen Shop hat:

- Tie Guan Yin High Roast 25$ / 100g

- Hung Shui Oolong 15$ / 25g...

- Hung Shui Oolong from Dong Ding von 1979! 25$ / 12g

ansonsten kann man bei ihm auch anfragen - er hat eigentlich immer mehr Zeug als er im Shop einstellt.

Vor einiger Zeit hatte DieKunstdesTees.de noch einen gerösteten Dong Ding, den ich phänomenal fand. Der ist nicht mehr im Shop, nurnoch der geröstete TGY, den ich weniger gut fand, aber immernoch sehr ok. Beide lagen bei ca. 25€ / 100g.

Des weiteren kann man auf Wuyi-Oolongs zurückgreifen, die nach wie vor traditionell geröstet werden. Gute Qualitäten sind auch da alles andere als billig, aber das Rösten eines Oolongs ist eine hohe Kunst, und ein so arbeitsintensiver Tee wie Oolong ist ohnehin nie günstig. Wehe dem, der jetzt hier rumheult und sagt, ich will aber einen fachmännisch gerösteten Dong Ding vom Original-Berg, der maximal 10€ / 100g kosten darf :angel: Der Classic Mellow hat schon einen ziemlich guten Preis. Hab den auch bestellt, werde Rückmeldung geben wenn er ankommt - ist schon eine Weile unterwegs.

Allgemein scheint der Geschmack zu diesen Tees zurückzukehren - vor zwei Jahren waren die fast garnicht zu bekommen, es wird langsam besser.


Ein weiterer Oolong-Spezialist ist JK Teashop, die eine sehr große Auswahl haben und etwas günstiger sind als Tea Hong und Stéphane:

- Charcoal Tie Guan Yin 19$ / 100g

- Traditional Tie Guan Yin

Wer doch rumheult und es billiger will kann bei Chawangshop durchaus solides Zeug bekommen, das sein Geld schon wert ist. Für das Geld gibt es aber schlichtweg nichts das repräsentativ sein kann für hochwertige Oolongs.

- 2013 Wuyi

- 2010 Anxi Traditional

- 2009 Medium Roasted Benshan

- 1999 Anxi Traditional

- 2014 Heavy Charcoal Shui Xian

Den letzteren hab ich mal probiert, der war ganz ok.

Bearbeitet von miig
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@Marc: Versandkostenfrei erreichst du bei Stephane schon mit 4 Gramm vom 60er,


ist also ein Schnäppchen! (wenn auch offtopic)


Auf die wiederholte Versuchung muss ich erstmal einen 60er aus alten Blättern trinken. :lol:


Darüber muss ich auch mal endlich ein Thema anreissen.


@Beni: Ja, du hast schon recht, ist natürlich nur ein


Bruchteil von einer richtigen Frühlingspflückung wert.


Trotzdem super. Der Unterschied würde mich aber eben dennoch


einmal interessieren. Aber was würde einen nicht einmal interessieren.


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  • 1 Monat später...

Mal wieder ein Hoch auf Dong Ding! :D



Wenn man bei dieser Tee-Sorte mit ihrem traditionellen würzig-herben Geschmack


richtig angekommen ist, ist man irgendwie schon etwas weg von der Hektik der Welt,


und auch irgendwie hab ich das Gefühl, lässt mich das Oberflächliche zunehmends kalt.


Das halte ich natürlich nicht dem Tee allein zugute, ich selbst versuche mich tiefergehend


und langperspektivlich auszurichten, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass diese


Rustikalität des traditionellen Dong Dings mich in dieser nachhaltigen Perspektive viel eher


bestärkt als ablenkt.



Ich hab also wieder einen neuen Dong Ding! ^_^



Ich wollte ja eigentlich wie angekündigt als krönender, momentaner Abschluss meiner persönlichen


Dong Ding Bibliothek die urtraditionelle, sehr dunkle und sehr stark geröstete Sonderedition


ergattern - aber wenn die Chefin nicht da ist, wissen die Aushilfen gar nicht erst, wo sich die


besonderen Kleinode befinden, sofern sie überhaupt um deren Existenz wissen.



Aber es fand sich dennoch etwas sehr erfreuliches im mehr oder weniger regulären Sortiment,


eine neu eingetroffene Edition aus einem Kultivar, aus dem ich wahrscheinlich noch gar keinen


Dong Ding habe - Qingxin Damo, junge 15er Frühlings Ernte, und schon wunderbar lecker.


Bin an Nippen ...



Nimmt mich wunder ob sonst jemand eigentlich auch so auf dem Dong Ding Trip ist?


Ich trinke irgendwie fast jeden zweiten Tag einen Dong Ding, das ist für mich extrem repetitiv.



Zeit, den aktuellen Zwischenstand meiner bisher zusammengetragenen Dong Ding Bibliothek


niederzuschreiben:



Da wäre mal der atomgrüne, moderne 12er Nantou Competition Gewinner Dong Ding,


von dem hab ich neulich Fersi mal was geschickt - Fersi, was meinst du eigentlich dazu?


Trifft ja genau das Thema ...



und sonst:



- 81er gelagerte Edition


- 12er normal traditionell


- 12er Guifei (ansonsten normal traditionell)


- 13er Atong Edition 


- 14er Surprise Sonderedition


- 14er Winterernte oder Winterstück - keine Ahnung, etwas von beidem :D


- 15er Qingxin Damo



- Müsterchen zählen nicht



Fehlen tut mir jetzt nur nur noch die urtraditionelle Edition und evtl. eine mittlere, gelagerte Ausgabe (99er),


wobei ich beide schon in Teerunden gesüffelt habe, und in diesem Fall auch von der 99er Ausgabe


absehen könnte, diese ist zwar sicher lecker, aber ich kenne da andere 99er Ausgaben von anderen


Teesorten, die sind viel spannender von dem her, wie sie sich entwickelt hat.



Daraus abschliessend noch eine Erkenntnis: Von allen Dong Dings, die ich bisher verkostet habe,


hat sich für mich im Gegensatz du der modernen, grünen und kaum bis nicht gerösteten Version


die traditionelle Version dieses Tees als sehr lagerfreudig herausgestellt, es lohnt sich ungemein,


solch einen 3, 4 Jahre zu lagern - aber es lohnt sich nicht wirklich, einen traditionellen Dong Ding


mehr als 10 Jahre zu lagern - er hält sich zwar gut, aber ich persönlich finde, seinen Zenit erreicht


er schon so zwischen 3 und 5 Jahren - danach hält er ihn aber bestimmt für die nächsten 5, 10


Jahre, wird aber nicht noch besser, mMn - und richtig alten Dong Ding lohnt sich meiner Meinung


nach auch nicht, auch wenn er aus dem Fundus von Atong stammt, und auch wenn natürlich


alles auf superalt und so steht (das ist ja schon wieder der nächste Trend). :rolleyes::D


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Mal wieder ein Hoch auf Dong Ding! :D

Du hast mal wieder vergessen explizit darauf hinzuweisen, dass dies nicht für alle Güte-Abstufungen in Bezug auf Dong Ding zutrifft.

Sicherlich drückst Du das durch die Aufzählung deiner Don Ding aus, was aber nicht unbedingt für jeden verständlich sein wird. :)  

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Mal wieder ein Hoch auf Dong Ding! :D

Ich stimme dir grundsätzlich zu Kröti, finde es aber so schade, dass dieser Tee nicht Ding Dong heißt, denn dann hätte er sogar ein eigenes Lied  :yahoo:

>https://www.youtube.com/watch?v=2EaG1TOr7Rg

Gibt mehrere Versionen davon - hier mal eine mit Text, damit auch Der-Große-Shu versteht, dass es auch noch was anderes gibt  :P

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  • 1 Monat später...

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