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Wie verwendet ihr eure unglasierte Tokoname Kyusu?


GoldenTurtle

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Hallo liebe Geschmacksextrahierer japanischer Teeblättchen (und Stengelchen [ ;)@Klaus ]).



Ich habe ehrlich gesagt ja (noch) keine Ahnung von diesen japanischen Dingen.


Bisher habe ich mich "ausreichend" in der chinesischen Töpferei "zu Hause" gefühlt, und seit


noch nicht allzulanger Zeit auch in der taiwanesischen Steinschleiferei, dabei aber zunehmend


die Ton- und Steineinflüsse auf grüneres Material schätzen gelernt.



Jetzt "brauche" ich also doch auch noch so etwas für diese gedämpften Grüntees


und habe mir darum dieses japanische Ding geordert.


Um dieses konkret geht es in dem Thema aber weniger, sondern viel mehr um nachfolgende Fragen,


worüber mich eure Ansichten und Erfahrungen zu erfahren interessieren würde:



1. Verwendet ihr unglasierte Tokoname Kyusu Kannen nur für Sencha?


(Ich meinte so ähnliche Meinungen schon mal anderweitig gelesen zu haben.)



2. Oder giesst ihr in so einer Kanne auch etwas "feinere" Sachen


wie Gyokuro, Kabusecha oder Tencha auf,


oder verwendet ihr für solche Sorten nur neutrale Kannen?


(Ich habe früher für alle Grünteesorten ja immer nur neutrale Kannen verwendet.)



3. Verwendet ihr eine Kanne auch für verschiedene Grünteesorten,


also z.B. Sencha, Gyo, Korea Grüntee und China Grüntee?


(Ich meine natürlich nacheinander, nicht miteinander. :D)



Das hätte ich nämlich eigentlich vor, bin mir aber noch unsicher, ob das auch wirklich


eine gute Idee ist. Vielleicht hat jemand von euch sowas schon selbst getestet?


Ein Fazit darüber würde mich natürlich am allermeisten interessieren.



Danke für eure Antworten geschätzte Tee-Kollegen!


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich habe zwar keine Tokoname-Kanne, jedoch zwei weniger dicht gebrannte Kannen. Obwohl ich die kleinere zunächst nur für Gyokuro nutzen wollte und dies bist heute ihr Hauptverwendungszweck ist, bin ich von einer strikten Trennung abgekommen. Bei der Verwendung von lediglich einer Kanne für Sencha, Gyokuro, Kabusecha und Tencha sehe ich keine Probleme. Bei Genmaicha oder ähnlichem greife ich hingegen zu einer anderen, dichter gebrannten Kanne. 


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Ich habe verschiedene Kannen, u.a. auch Tokoname und daher stellen sich bei mir eher andere Fragen. Bei mir richtet sich die Paarung Kanne-Tee auch nach a.) Volumen und b.) Siebart. Konacha könnte man schon aus rein praktischen Gründen nicht in einigen der Kannen zubereiten, das Sieb würde sich zusetzen. Und meine "große" Tokoname mit 200ml Volumen fände ich z.B. für Gyokuro zu groß. Für Gyokuro habe ich eigentlich Extra-Geschirr, aber könnte mir auch vorstellen, diesen in einer "Sencha-Tokoname" zuzubereiten. Ansonsten sind die Tokoname-Kannen - danach fragst du ja - auf Japantees beschränkt, aber nicht strikt getrennt - Genmaicha oder Hojicha gehören da allerdings nicht hinein bei mir.



Für koreanische und chinesische Grüntees habe ich anderes Geschirr, das mische ich nicht.


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@Diz: Hehe, wohl Betonung auf noch! 



@Rootie: Danke, das bestärkt mich schon mal


im wichtigsten Teil meines Vorsatzes, wenn möglich


mind. einmal alle gedämpften Grüntees damit zu machen,


(Ricecrackertee trinke ich eh nicht,)


weil alle anderen infragekommenden Kannen, die ich zu


Hause habe, werden von den gedämpften Grüntees verstopft


(namentlich die Glas- und Steinkanne - der Gongfucha-Automat


hingegen, der nicht verstopft, habe ich seit langem im Garten


als Allrounder). Ich habe nämlich z.H. auch noch ein Platzproblem


in meinem eingebauten, umfunktionierten Kannenschrank - max.


4 Kannen passen da mit Umschwung für das Trocknen gut rein,


und für die Tokoname muss die Glaskanne ausgemustert werden,


wahrscheinlich kommt sie in den Garten. ; )



@Seti: Warum würdest du ganz konkret keine


chinesischen Grüntees damit brauen?


Wegen dem anderen Geschmack?


Oder findest du chinesischer Tee gehört in eine


chinesische Kanne?


Bearbeitet von GoldenTurtle
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3. Verwendet ihr eine Kanne auch für verschiedene Grünteesorten,

also z.B. Sencha, Gyo, Korea Grüntee und China Grüntee?

(Ich meine natürlich nacheinander, nicht miteinander. :D)

Das hätte ich nämlich eigentlich vor, bin mir aber noch unsicher, ob das auch wirklich

eine gute Idee ist. Vielleicht hat jemand von euch sowas schon selbst getestet?

Ein Fazit darüber würde mich natürlich am allermeisten interessieren.

Danke für eure Antworten geschätzte Tee-Kollegen!

 

ja, GT ich hab es selbst ausführlich getestet. 

Fazit: Benutze Deine Kyusu ruhig für verschiedene Grünteesorten. Einige grünen Tees sind aber nicht für Deine Kyusu geeignet!

 

Nicht jeden grünen Tee würde ich da hinein tun, aber solche, die zusammen passen. Dazu gehören bei mir auch einige grüne Tees aus anderen Ländern.

Tees mit starkem eigenem oder küstlichem Aroma bereite ich lieber in einer neutralen Kyusu (Glas, glasiert, Porzellan) zu. 

Wichtiger als die Tonart (zumeißt ohnehin fest gebrannt und als solcher weniger Einfluss auf den Geschmack als die sich darin bildende "Patina"), finde ich, wie Seti, die Faktoren Kannengröße, Kannenform, Art des Siebes.

Ja, ich habe so einige Kyusu. Allein aus dem Grund, weil mir Form und Hendling so sehr zusagen.

 

Ich habe auch zwei baugleiche Tokoname-Kyusu (250ml) aus rotem Ton für den großen Durst. Die wurden mit Oolong eingetrunken. Eine für hellen bis mittleren Oolong und eine für die ehr dunkleren Oolong. Da kommen dann die mittelpreisigen Oolong hinein.

Für DanCong und höherpreisige Oolong kommt für mich jetzt nur noch ein Porzellan Gaiwan in Frage.

 

Wobei ich einen Porzellan Gaiwan mittlerweile für eine "Eier legende Wollmilchsau" halte. Material und Form sind für alle Tees (Camellia sinensis) geeignet. Man muss halt nur erst lernen damit um zu gehen.

Bearbeitet von Charyu
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@Seti: Warum würdest du ganz konkret keine

chinesischen Grüntees damit brauen?

Wegen dem anderen Geschmack?

Oder findest du chinesischer Tee gehört in eine

chinesische Kanne?

Gute Frage eigentlich. Chinesische Grüntees sind ganz anders als japanische, ja. Aber ich könnte mir eher vorstellen, dass sich Chinagrüntees in einer Tokoname evtl. nicht optimal präsentieren könnten. Ich glaube nicht, dass sich Chinagrüntee negativ auf die Kanne auswirken würde. Also vermutlich ja, ein wenig wegen dem Geschmack. Chinagrüntee mag ich am liebsten neutral aufgegossen.

Richtig ausgetestet z.B. in parallelen Verkostungen habe ich es noch nicht intensiv, aber meiner Empfindung nach hat Bankoyaki einen größeren Einfluss vom Ton her. Manche Tees bereite ich deswegen nicht (mehr) in Bankoyaki zu. Eine andere japanische Kyusu (anderer Ton) hat mir Grüntee geschmacklich zu sehr "kastriert", sie eignet sich aber herausragend für Tees mit einer gewissen Oxidation, das ist also jetzt eine japanische Kanne für chinesische Tees. Sonst mische ich in der Tat nicht, also Chinatee in Chinakannen und Japantee in Japangeschirr, aber es scheint sich einfach so ergeben haben bei mir - ich kann mich an keine bewusst getroffene Entscheidung erinnern ;)  Aber ich finde, man kann das handhaben, wie man will. Es gibt z.B. auch hochwertiges Geschirr, welchem man die Provenienz nicht sofort ansieht, also z.B. schöne chinesische Houhin oder Kyusu (i.S.v. Yokade-Kyusu), die rein von Form und Machart genauso gut aus Japan stammen könnten. Ich meine jetzt nicht nachgemachte Kyusu für wenig Geld. Da verfließen dann solche Stil"grenzen" sowieso.

Ich sehe aber beides nicht als Zwang oder No-Go.

Was ich aber generell mache, ist zwischendurch Tee neutral aufzugießen, also in Glas, Porzellan oder entsprechend glasiertem Ton. Bei Verkostungen mache ich das sowieso meist, ist eben (auch für andere) besser reproduzierbar.

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  • 2 Wochen später...

Danke für das durchwegs ermunternde Feedback!


Freue mich, scheint die perfekte Ergänzung zu sein.



Jetzt heisst es auch wiedermal für mich ... warten! :D



Wenn bloss nicht gleich mehrere etablierte Tee-Händler


schon wieder einen neuen Kannen-Typus an den


aufgehenden Kannen-Hype-Horizont projizieren würden,


wäre mit dieser Tokoname-Kyusu meine kleine aber


feine Kannen-Sammlung komplett. :rolleyes:


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  • 4 Monate später...

Ich habe heute festgestellt, dass meine Kyusu auch eine Tokoname ist und zwar getöpfert von der Töpfermeisterin Isshin :D

Ich liebe dieses Ding ja und ich mache alle Grün-& auch Weißteesorten darin, die Kyusu nimmt mir das bisher nicht übel ;-)

Könnte ich so eine eigentlich auch für Oolongs und so nutzen? Ich finde die Einhandkannen einfach so praktisch, muss ich gestehen ...

 

 

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vor 3 Stunden schrieb Entchen19:

Ich habe heute festgestellt, dass meine Kyusu auch eine Tokoname ist

Könnte ich so eine eigentlich auch für Oolongs und so nutzen?

Für Oolong hab ich auch 2 Tokoname im Einsatz. Eine für mittleren und eine für dunklen Oolong. Das ist durchaus in Ordnung, da Tokoname fast keinen Einfluss auf den Tee nimmt. Ich liebe diese Einhandkannen sehr. :winken:

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OT:

vor 39 Minuten schrieb KlausO:

(wie fügt man eigentlich diesen  "ū" Buchstaben per Tastatur ein?)

Von einer deutschen Tastatur meines Wissens gar nicht. Das musst Du schon als Sonderzeichen einfügen. Sicherlich gibt es da auch die Möglichkeit ein Sonderzeichen über [Alt] + (Zahlencode) einzufügen. Aber das ist wiederum von der gerade verwendeten Zeichensatztabelle abhängig. Deswegen ist es durch aus in Ordnung Kyũsu einfach deutsch -> Kyusu zu schreiben. 9_9 :winken:

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vor 4 Minuten schrieb Entchen19:

Ich stehe gerade im Gewissenskonflikt, ob man 90€ für Accessoires ausgibt, was man nicht braucht, da man ja die Tees in anderen Gefäßen aufbrühen kann, ich habe ja was da, so ist es ja nicht.

Nur eben nicht so, wie ich es gerne hätte.

Aber rechtfertigt das den Preis ... :S

Schlimm wird es erst wenn Du überlegst wie viel Tee Du dafür bekommen kannst.

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vor 23 Minuten schrieb TeeStövchen:

Hobby bzw. Liebhaberei rechtfertigt nahezu jeden Preis :whistling:

Deren gesellschaftliche Akzeptanz hat allerdings sehr mit der lokalen Kultur zu tun.
Gewisses billigt hier jeder, manches kaum einer. Dabei könnte man doch denken Hobby = Hobby.
Da sieht man, die lokale Kultur sitzt hartnäckig in den Köpfen, selbst in denen von Teeliebhabern.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Das wären zwei Kyusus für 90€ :P

Was ich ja viel schlimmer finde ist, wenn ich mal 3-4 Monate zurück in meine Beiträge schaue, da steht bestimmt irgendwo etwas a la: "Also neee, also wie man soviel Geld für Accessoires ausgeben kann, das kann ich ja gar nicht verstehen, dafür könnte ich mir doch sooo viel guten Tee kaufen. Also das kann ich ja gar nicht nachvollziehen ..."  :ph34r:

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vor 29 Minuten schrieb Entchen19:

Das wären zwei Kyusus für 90€ :P

Was ich ja viel schlimmer finde ist, wenn ich mal 3-4 Monate zurück in meine Beiträge schaue, da steht bestimmt irgendwo etwas a la: "Also neee, also wie man soviel Geld für Accessoires ausgeben kann, das kann ich ja gar nicht verstehen, dafür könnte ich mir doch sooo viel guten Tee kaufen. Also das kann ich ja gar nicht nachvollziehen ..."  :ph34r:

Du hast mein vollstes Mitgefühl, Entchen! :)

Wenn man/frau erst mal dieses :love: oder gar dieses :habenwollen: Stadium erreicht hat, übernimmt schnell mal die Gier die Zügel - ganz gegen jede Vernunft.  o.O

Und seit der www-Ära ist es noch viel leichter, über die monetären Stränge zu schlagen. :$:whistling:

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