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Am 22.5.2016 um 23:49 schrieb Charyu:

Beim Testen und Beschreiben hatte ich den Eindruck, ich trinke und beschreibe einen Oolong. Tatsächlich hat der Tee aber auch Merkmale eines grünen Tees.

Und genau diese Erfahrung hatte ich jetzt die ganze Zeit als Irritation mit mir herum getragen. Einem grünen Tee muss doch ein Grüntee Charakter zu entlocken sein, so dachte ich. Dann viel mir ein, dass ich gerade grüne jap. Tees verkonsumiere, die von der H.R. Diez GmbH in Berlin importiert wurden. 

Hier werden 5-6g auf 450ml empfohlen, eine Wassertemperatur zwischen 70-80°C, Ziehzeiten von 1. = 30-45 Sec., 2. = 5-10 Sec..

Und so hab ich 1,3g "Bergischer Hochlandtee" in eine 100ml Banko Kyusu abgewogen. 1. = 70°C, 30 Sec., 2. - 6. = 80°C, erst 5 Sec. dann Steigerung bis auf 20 Sec. 

Und siehe da, ich habe einen grünen Tee gezaubert, ähnlich dem grünen jap. Tee, der in der Pfanne verarbeitet wird. 

Leicht gemüsig, leicht zitronig, leicht herb, untermauert von einer dezenten Süße. 

:winken:

 

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Ein paar Impressionen von der Teeernte am 28.05.2016

Als wir auf Odenthal-Scheuren zufuhren, das Ortsschild schon vor Augen, war es leicht nebelig. Es erwärmte sich aber schnell. Die Ernte fand noch bei bewölktem Himmel statt, was gut war! Am Samstag zuvor hatten wir ja bei Sonnenschein geerntet. 

Erst später, während der Verarbeitung hatten wir dann strahlenden Sonnenschein. Der Schweiß tropfte vom Gesicht herunter. Zusätzlich war es auch noch recht Schwül. Und bei der Verarbeitung standen wir dann auch noch vor einem ca. 300°C heißen gusseisernen Topf. Heppy Betty! Aber weil wir mit so viel Konzentration verarbeiteten, bekamen wir dass erst so richtig mit, als wir nach Draußen gingen und uns ein kühler Lufthauch entgegen kam. 

Als ich die Bilder auf dem Monitor betrachtete und für das Forum schrumpfte, kam mir bei den drei folgenden schlagartig die Assoziation: "Der Schüler und sein Meister" in den Sinn.

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Tschanara erklärt Dao wie man den Tee röstet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Dao lausch konzentriert Tschanaras Worten.

 

 

 

 

 

 

20160528_143119 (800x482) (2).jpgTschanara erklärt Dao die Besonderheiten des Teeanbaus. Dao wird ja noch diese Jahr seine Zöglinge in eigenes bzw. des seines Vaters Boden pflanzen. 

Und natürlich die Überlegung wie man an weiteren Teesamen aus anderen Herkünften kommen könnte. 
Um auf Frostressistenz prüfen zu können braucht man viel von genetisch recht unterschiedlichem Material. 

Wer von den Forumsmitgliedern ist zur Samenreife in Teeanbauländern unterwegs und wäre bereit dort Samen zu ernten? Setzt euch einfach mal per PM mit Dao und/oder Tschanara in Verbindung. Die Beiden haben wirklich alle Unterstützung für ihr Projekt verdient!

 

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Frau Tschanara bestellt das Feld, während der Tee zum Trocknen in der Sonne ausgebreitet liegt und die Männer quatschend auf der Bank über dem Teefeld sitzen und sich die Sonne auf den Pelz brennen Lassen. Wobei sich bei ihnen das Gefühl einer schönen, heilen Welt ausbreitet. 

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Und dann muss sie auch noch ihre Multitasking Fähigkeit unter Beweis stellen!

 

 

 

 

 

 

 

Die drei Chargen die in der Sonne zum Trocknen ausgebreitet waren, wiesen eine unterschiedliche Farbe auf. Auf dem Bild nicht ganz so gut zu erkennen wie im Original. Dao hat es zuerst gesehen!

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Alles in Allem wieder mal ein schöner Tag mit Erkenntnisgewinn und großer Gastfreundlichkeit seitens Herrn und Frau Tschanara.

Danke für diesen Tag!

 

 

Bearbeitet von Charyu
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Highlight des Jahrs :yahoo:

Wir kamen dort an und fanden Wolfgang und Haeng Ok beide schon auf dem Feld am schaffen. Erstmal wurde gemütlich Tee getrunken (ihr fabelhafter Schwarztee) und ein bisschen geplaudert. Anschließend ist Charyu, der sich ja schon auskannte, gleich zum Ernten aufs Feld losgegangen. Währenddessen hat mich Wolfgang rumgeführt. Vom Gewächshaus, wo die Stecklinge gezogen werden und der Tee verarbeitet wird bis hin zu den Pflanzen auf dem Feld.

Von Monokultur wird dort nicht viel gehalten :) Nicht nur, dass neben dem Tee auch viele Sorten an Obst und Gemüse angebaut wird, auch die Teepflanzen gibt es dort in sehr vielen Varianten. Es gab Sorten aus den verschiedensten Quellen. Indien, Nepal, China, Taiwan, Portugal, Korea, und bestimmt noch mehr, was ich gerade vergesse. Dabei auch Sorten welche rote Blätter, panaschierte, stark gezackte Blätter, mini Blätter, große Blätter, Blätter fast so breit wie eine Hand und sogar Sorten mit vereinzelten weißen Blättern. Zudem wird die Fläche auf der Teepflanzen stehen erweitert. Es gibt Pflanzen die etwa 18 Jahre als sind und einige ganz junge Pflanzen. Mehrere Reihen wurden erst kürzlich mit vielen neuen Pflanzen bestückt, sodass in ein paar Jahren nochmal deutlich mehr zu ernten ist.

Ich habe so das Gefühl, dass helfende Hände für die kommenden Ernten gefunden werden :D

Wir sind dann auch zum Ernten gekommen und haben alle etwa eine Schale gefüllt, während Haeng Ok sich fleißig um das Unkraut und die anderen (zumeist anstrengenderen Arbeiten) gekümmert hat. Anschließend wurde Tee geröstet und gerollt. Der Duft :love:

Dann war Zeit für Tee, Mittagessen und ganz viel Fachsimpeln ;) Ich habe viel über den Anbau lernen können und bin nun zuversichtlich nicht alle meine Teepflanzen zu meucheln :P  Der Tee wurde dann bei niedrigerer Temperatur in mehreren Durchgängen getrocknet und zwischen den Durchgängen zum Sonnenbaden rausgelegt.

Zeit für mehr Tee, Kuchen und Geschichten aus Korea und vom Tee.:trink_tee:
Und so ging der Tag dann langsam zu Ende. Der Tee, inzwischen trocken, wurde verpackt und mit liebevoll von der Tochter gestalteten Logos (Mit unseren beiden Profilbildern *stolz*) versehen.

Mit unseren "Signature Tees" in den Taschen haben wir uns dann beschwingten Herzens verabschiedet. Bestimmt nicht zum letzten mal :)

Danke euch beiden, dass wir euch dort besuchen durften und so viel lernen konnten. :)

 

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@Tschanara

20160529_203158 (450x800).jpgDieser hier, am 28.05. geerntete hat einen klaren Grüntee Charakter.  Wir wissen ja was anders gelaufen ist im Vergleich zum Samstag davor. Dass sollten wir uns unbedingt merken. 

 

@Teetochter Du entwirfst und gestaltest doch die Etiketten. Dein Vater erklärt mir immer mit ganzem Stolz auf die Arbeit seiner Tochter, was sie sich so dabei gedacht hat. Du weist ja, dass Dein Vater wenig Zeit hat, im Forum zu schreiben. Kannst Du den Part darüber, was beim Design der Etiketten gedanklich dahinter steckt nicht übernehmen. So zum Beispiel welche Überlegungen zum Wechsel von ehr traditioneller Gestaltung zu moderner Gestaltung geführt hat. Oder was die einzelnen Zahlen auf dem Etikett bedeuten. Abbildungen von Deinen Entwürfen hier im Forum und was Du Dir dabei so überlegt hast, fände ich auch ganz nett. :winken:

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Am 22.5.2016 um 23:57 schrieb Cha-Shifu:

Auf den Bildern sind auch sortier Vorgänge zu sehen, sieht im Yunnan [vgl. Video Puer 101] ganz ähnlich aus, was wird da aussortiert?

@Cha-Shifu: Tschanaras Zeit ist begrenzt. Neben einem Beruf, der ihn fordert, der üblichen Arbeit, die im Haushalt so anfällt, Mithilfe in der Bonsai Schule, Pflege sozialer Kontakte, Zeit- und Pflege- intensives Hobby Teegarten, vorrangig im Anbau (Aussaat, Anzucht, Pflanzung, Unkraut jäten, Mulchen, Begutachten und einschätzen der Pflanzen etc. pp.) bleibt oft wenig Zeit für Ernte und Verarbeitung, die dann vorerst nachrangig oft auch ausfällt. Weswegen ja auch nach freiwilligen Erntehelfern gesucht wird. Von einer betriebswirtschaftlichen Rentabilität ist man noch weit entfernt. Hobby eben, man steckt weit aus mehr rein, als man raus holt. Idealismus ist hier ehr die Triebfeder. Und so ist es nicht verwunderlich, das die Präsenz im Forum an letzter Stelle kommt. Zudem hat er auch noch einen Blog, wie ich entdeckt habe: http://germanys-teagarden.blogspot.de/

Da ich ja nun das zweite Mal mit geerntet und verarbeitet habe, will ich mal versuchen auf Deine Frage einzugehen. Im Übrigen, setzt doch bitte mal einen Link zu dem von Dir genannten Video. Ich hab es nicht gefunden. Zum Einen weht der Wind so einiges an Getier und sonstigen vertrocknetem organischen Material aufs Erntetablett bzw. in den Erntekorb, was beim Rösten in der Pfanne nichts zu suchen hat. Dann kann ich mir gut vorstellen, das es in einem gewerblichen Betrieb bei der Ernte zuerst einmal auf Quantität und nicht so sehr wie bei unseren Erntedurchgängen, Qualität ankommt. Das Zeitfenster für die Ernte ist doch eng begrenzt, damit die Oxidation nicht schon auf dem Erntetablett, im Erntekorb einsetzt. Die Zeit für den Transport des frischen Erntegutes muss man ja auch mit einrechnen. Was im kleineren Rahmen noch relativ gut zu handeln ist, wird im größeren Rahmen schon zum Problem. Und dann die Sache mit den "two leaves and a bud". Rein Optisch scheint es recht einfach, das richtige, zu erntende Blattgut zu identifizieren. Da kommt man doch auf die Idee, jeder frische Austrieb sei geeignet. Aber so ist es bei Weitem nicht! Um in die Pfanne zum Rösten zu dürfen, sollte sich das 3. Blatt noch nach Gemüse anfühlen und darf noch keine Spur von Ledrigkeit aufweisen. Das kannst Du schwerlich mit dem Auge erkennen und musst oft nachfühlen. Da wo es auf Quantität ankommt, denke ich, wird während der Ernte nach Optik entschieden und die schon ledrigen Blätter im Anschluss aussortiert. Zudem wird wohl auch Material aussortiert bei dem ersichtlich bereits die Oxidation eingesetzt hat. Dass hätten wir bei der Ernte am vorletzten Samstag wohl besser auch getan. Aber man lernt eben ständig dazu. ;)

Aber guck Dir dass Aussortierte mal genauer an, wenn Du die Gelegenheit dazu hast. Und vor Allem befühle es mal. Es ist gut möglich, denke ich, dass es da auch noch andere Aussortierungs-Kriterien gibt. Abhängig u.U. auch von der Ernte-Charge. 

:winken:

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@RobertC: Dank Dir!

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Aussortierung ab Minute 6:24.

Das Ausgangsmaterial ist ein anderes, das Ziel der Produktion ist ein anderes! Hier wird das bereits getrocknete Material begutachtet und Material entfernt, das eine unerwünschte Wirkung im Tee zeitigt. Also Alles in Allem nicht direkt vergleichbar. Aber ich lag mit meiner Erklärung im Allgemeinen nicht ganz daneben.;)

Bei dem Tee, den wir produziert haben, siehst Du nicht mehr was bei unserer Produktion vor dem Rösten an unerwünschtem Material aussortieren werden muss. Und wie gesagt, das wurde erst gar nicht gepflückt. 

Beim ganzen Vergleich sieht man aber auch die Unbrauchbarkeit von Bildern und Videos. Um sich da ein Bild machen zu können muss man bei Ernte und Verarbeitung dabei sein und mit allen Sinnen "begreifen"!

Nach meinen Erfahrungen bei Ernte und Verarbeitung, schlug mich auch schon die Erkenntnis nieder, dass alle theoretischen Erkenntnisse von Tee-Nerds doch ehr in virtuellen Realitäten wie z.B. "Warcraft" existieren. Das war mir vorher in dieser Deutlichkeit auch nicht so klar. :o

Und, - jeder Teebauer macht es ein bisschen anders. Ganz nach seinem Gusto eben!

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Wow, freut mich, dass ihr schon da wart und mitgeholfen habt Tee zu ernten. Wer das schonmal mitgemacht hat bei brütender Sonne weiß, dass da jede Hilfe sehr willkommen ist. Mein Vater ist ein großartiger Geschichtenerzähler und Erklärer. Schön, dass das andere nun auch mitbekommen :)

@Charyu Die Idee zu den Etiketten hatte eigentlich mein Vater, ihm war halt sehr wichtig, dass die Herkunft des Tees betont wird, schließlich ist das ein tolles Merkmal des Tees. Das erste Etikett ist schon ein paar Jährchen älter und ich hatte jetzt mal ne etwas schlichtere Variante versucht, man lernt ja auch dazu. Ich hatte diese Variante dann eigentlich aus eigenen Stücken gemacht und meinem Vater einfach als Alternative angeboten.

tschanara_neu_grüntee_sample.png

Die äußere dünne Linie wäre dabei die Schneidelinie. Ich wollte den koreanischen Tschanara Schriftzug in einer etwas fetzigeren Schriftart machen, ein bißchen moderner bzw. auch handschriftlicher. Bergischer Hochlandtee dann da drunter, damit auch diejenigen, die jetzt nicht des koreanischen mächtig sind, verstehen, worum es geht. Die Zahlen links und rechts sind die Längen- und Breitengrade von dem Grundstück wo der Tee angebaut wird. Der Symmetrie wegen und quasi dass die Teepflanze davon eingerahmt ist, habe ich die Zahlen links und rechts hingetan. Der Rahmen und die Linien bewusst etwas rau, weil ich dachte, das passt zum Teegarten so wie er jetzt ist und betont, dass es sich um eine Familien- bzw. Handarbeit handelt. Die erdigen, grünen Farben natürlich des Tees wegen, wobei es auch Varianten gibt in ocker für Oolong und in schwarz für Schwarztee, da wäre dann das Blatt und die koreanischen Schriftzeichen in diesen Farben.

Ich hatte noch mehr Zahlen, die ich hätte einbauen können, wie die Höhenmeter des Grundstückes und die Flurnummer, habe ich hier aber weggelassen, da ich zu viele Zahlen etwas zu verwirrend fand. Unten drunter kann dann der spezielle Name des Tees stehen wie "Highland Green" (bzw. Highland Black usw.) und ein Pflückdatum, wobei hier dann wie bei deinem eigenen Etikett mein Vater selbst eigene zusätzliche Infos eintragen kann.

Naja, das waren so meine groben Gedanken dazu. Hoffe, euch schmeckt der Tee, das ist ja die Hauptsache. Ich bin immer wieder erstaunt wie sehr sich der Tee entwickelt hat, da ich mich noch an die früheren, ersten Ernten erinnere, wo der Tee noch ganz anders schmeckte.

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Am 3.6.2016 um 20:16 schrieb Teetochter:

Schön, dass das andere nun auch mitbekommen :)

ihr habt schon interessenten in den usa. kein witz. wenn ihr ein paar gramm überhabt von eurer ernte, würde der teefreund gerne in seinem englischsprachigen blog euren tee vorstellen...

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  • 2 Monate später...
Am 7.6.2016 um 10:48 schrieb Key:

ihr habt schon interessenten in den usa. kein witz. wenn ihr ein paar gramm überhabt von eurer ernte, würde der teefreund gerne in seinem englischsprachigen blog euren tee vorstellen...

die tees sind mittlerweile in den usa angekommen, und der geschätzte geoffrey wird darüber in seinem blog berichten.

wolfgang war so nett, und hat mir auch einige tees zugeschickt. ich werde davon immer mal wieder ein foto hier im forum posten.

los geht`s mit einem tschanara green second flush:

medium.tschanara-green-SF.png.570b40b873

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  • 2 Wochen später...
  • 4 Wochen später...
  • 3 Wochen später...

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