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Farmer-Leaf (Bannacha)


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Also, ich versuch mal, hier was zu sagen ohne zwischen die Fronten zu geraten... hoffentlich klappts :ph34r: Kleiner Vorschlag am Rande: Sollten wir im Detail über Yu diskutieren, wäre womöglich sein eigener Faden ganz praktisch, sonst wird das Farmerleaf-Thema unübersichtlich.

Zu der Workshop-Frage: Ich hab nicht ansatzweise genug Ahnung von der Sache um Williams oder Yus Kenntnisse realistisch einzuschätzen. Ich aber schon sehr stark davon ausgehen dass William, der jetzt seit einigen Jahren quasi sein komplettes Leben auf Pu-Erh ausgerichtet hat, ohne Probleme viele fundierte Informationen dazu liefern kann und somit auch einen echt guten Workshop recht locker stemmen kann, zumal er sich ja wohl auf jungen Pu konzentrieren wird und nicht wie Yu das ganze Teespektrum abdeckt.

vor 10 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Ja? Also bislang waren die Tees, was ich auf dem Forum in den vergangenen Jahren so mitgekriegt habe, scheinbar kaum wirklich besser als die der anderen Kleinhersteller im Durchschnitt.

Hmm.. das ist so nicht wirklich falsch, aber das würd ich gerne etwas 'kontextualisieren'. Meine Erfahrungen mit Williams Tees beziehen sich vor allem auf die 2014er Sammelbestellung. Diese Tees fand ich alle gut und ich kenne wenige, die mit ihnen unzufrieden waren. Es waren mit 65€ / 367g aber auch preislich recht attraktive Tees, wie @Soltrok sagte,  im Gushu-/ Highend-Spektrum war er ja bisher nicht so sehr aktiv. Insofern ist es fraglich inwiefern es möglich ist, ihn an den teuren Händlern zu messen. Man könnte es auch so formulieren dass viele Leute denken, dass seine Tees mit ähnlich teuren Produkten der Mitbewerber locker mithalten konnten.

Wobei es schon interessant wird wo die Reise hingeht, bisher war z.B. Chanwangshop für mich DER Ansprechpartner für günstige junge Alltags-Shengs (nicht weil der unbedingt besser ist als andere, sondern weil ich den halt kannte, natürlich gibts viele andere, die eben so gut sind). Jedenfalls sind die CWS-Tees von 2016 mit jeweils 65$ / 200g schon ziemlich ambitioniert preislich, es ist bisher kaum was unter 100€ dabei. Auch white2tea ist mit den meisten Shengs deutlich nach oben gegangen.

Insofern bin ich sehr gespannt wie William seine neuen Produkte plazieren wird. Ich finde es natürlich schon toll dass er so richtig vor Ort ist und seine eigenen Tees produziert. Wie du sagst, Kröt, wie gut diese dann sind muss sich unter Beweis stellen, denn prinzipiell muss man ja, um uns hier gute Tees zu liefern, keinen Tee produzieren können, sondern nur finden :) Aber dass er es echt selber macht ist doch wirklich toll und meines Wissens ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Dass er dies so zu seinem Lebensinhalt macht lässt ja doch einige optimistische Erwartungen zu.

Eigentlich ist es ja eindeutig: Wir sollten, wenn seine neuen Tees rauskommen, eine ordentliche Sammelbestellung machen. Dann hätten wir wirklich eine gute Grundlage um zu sehen was Sache ist...das soll nicht heißen dass das Spekulieren im Vorfeld nicht auch wichtig und spaßig ist.

Bearbeitet von miig
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Danke miig, für deinen inhaltlichen Beitrag. Dazu ein paar Fragen und Anmerkungen. 

In finde Bannacha hat in der Vergangenheit Tees von sehr gut trinkbarem Lowend bis zu Highend geliefert. Damit meine ich junge Tees die ich innerhalb von 1-2 Jahren gut trinken kann. Sie waren auch sehr stabil im Geschmack (YS hat einige günstige die schnell langweilig werden und den Geschmack verlieren aber am Anfang sehr gut schmecken.) YS hat für diesen Zweck evtl noch ein paar wenige Richtung highend. Wo bekomme ich denn die richtigen Highend-Tees? Die Tees von YU waren alle super rund und toll aber nicht unbedingt besser. Da fehlen mir manchmal die Kanten, aber ich hab auch noch nicht so viel von Yu getrunken. 

Zu Chawangshop. Wie aus einem anderen Faden zu entnehmen hab ich keine Erfahrung mit dem Shop. Sind die Tees dort jetzt eher Highend-Tees oder sind die einfach nur extrem teuer geworden? Wenn die Preisentwicklung allgemein so enorm ist, dann werde ich irgendwann aussteigen. Es gibt einfach extrem gute andere Tees für weniger als 30 EUR pro 100g.  

Zusammenfassend: Welcher Händler steht denn für euch für junge Highend-Shengs?(Gelagerte sind ja wirklich nochmal ein ganz anderes Thema)

 

 

 

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@ChaQi: Ich sehe ein dass ich mit der Vergleicherei und dem Anführen anderer Händler angefangen hab, aber womöglich ist es besser wenn wir die Fragen ein bisschen aufteilen. Ich würde vorschlagen dass wir im Chawangshop-Thread detaillierter diesen Händler eingehen. Da beantworte ich gerne die Frage (soweit ich kann :) ) Ich wollte nur ganz kurz an den PC, deine Fragen sind aber so interessant dass ich mich jetzt etwas, ähm, vertippt habe 9_9

Kurz gesagt:  Die Preise gehen aus vielen Gründen industrieweit nach oben. Ob die Tees ihr Geld wert sind oder nicht, muss man immer selber entscheiden, weil die Geschmäcker auch verschieden sind.

Was die Highend-Shengs angeht, ich glaub dass das noch gar nicht so diskutiert wurde. Ich will die Sachen nicht komplizierter machen als nötig, aber lasst uns das mal hierher packen: https://www.teetalk.de/forums/topic/6641-highend-sheng-was-ist-woher/

Bearbeitet von miig
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  • 3 Wochen später...
  • 4 Monate später...

Hab heute mal den Jingmai Herbst Gushu  2016 am Start.

längeres kill green -> mehr Aroma

Herbst -> süßer, nicht bitter

erstaunlich wie sich ein Tee nach einem Jahr warten entwickeln kann.

Noch vor einem Jahr war er nicht der Rede wert, nun ist es ein wirklich angenehmer lohnender Tee, dem zwar die Spritzigkeit und Frische und Bitterkeit des Frühlings fehlt, dafür aber mit umso mehr schönem süßlichen Aroma glänzt.

Die Wirkung geht eher ins tea drunk, ist also schon noch genug drin trotz Herbst, allerdings eben nicht so klar und fitmachend wie ein spring cake.-

Preislich zwar inzwischen auch gestiegen nach einem Jahr, aber 56 USD für nen 357g Gushu Cake (wenn auch Herbst), doch völlig in Ordnung.

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Bearbeitet von digitalray
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Am 19.10.2017 um 11:46 schrieb digitalray:

längeres kill green -> mehr Aroma

erstaunlich wie sich ein Tee nach einem Jahr warten entwickeln kann. Noch vor einem Jahr war er nicht der Rede wert, nun ist es ein wirklich angenehmer lohnender Tee

Gut wahrgenommen Digi, es könnte eben genau andersherum sein als die diesjährige Annahme von William, nämlich dass sein weniger vollumfängliches Kochen dieses Jahr dem Tee mehr, wie ich es stets behelfsmässig nenne, frische Grünteearomatik bewahrt, dies aber nicht den gedachten Effekt auf die Lagerentwicklung hat, sondern die Frischenote verfliegt, und das sich darunterbefindliche nicht richtig vollmundig ist/wird, nicht richtig in Trab kommt.

Das habe ich eben bei den Tees von Yu vor ein paar Jahren überhaupt nicht verstanden - sie duften z.B. am Anfang vergleichsweise weniger, das weil sie richtig durchgekocht ist, dafür kommt mit der Lagerung plötzlich eine andersartige, viel mehr shenggemässe Entwicklungsdynamik in Gang.

Da hats aber noch einige Teeorie meinerseits enthalten, also mit Vorsicht zu geniessen.

@TaoTeaKing Ich hoffe, dies beantwortet auch zumindest teilweise deine andernorts gestellte Frage.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@GoldenTurtle

Bin mir nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe. Nach meiner Erfahrung gibt es viele Sheng, die im ersten Jahr sehr frisch, duftend und aromatisch sind. Vor 2017 war das bei bannacha der Fall. Auch viele Eigenproduktionen von Yunnan Sourcing haben diese Charakteristik, die nach 1-2 Jahren verfliegt. Spricht das für längeres oder kürzeres "kill the green"? Ich dachte längeres. 

Wenn ich die Aussagen von William richtig verstanden habe, geht er 2017 in die andere Richtung, d.h. weniger "kill the green". Nach deiner Theorie würde das für "mehr frische" am Anfang und schlechtere Lagerungsfähigkeit sprechen. Was die Lagerungsfähigkeit kann ich da schlecht mitreden, weil ich entweder frisch oder jahrelang gelagert trinke, aber ich denke schon, dass der frische duftende Charakter eher bei längerem "kill the green" zum Vorschein kommt. 

 

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Das wäre dann schon seltsam. Die neuen Cakes von Farmer Leaf sind mit weniger "kill the green" produziert als die vorherigen. Sie wirken aber weniger "frisch duftig" als die vorherigen bzw. viele YS Eigenproduktionen. Sie haben sozusagen weniger Grüntee-Charakter. Vielleicht sind es dann auch ganz andere Produktionsfaktoren die darauf Einfluss haben.

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vor einer Stunde schrieb ChaQi:

Die neue Cakes ...wirken aber weniger "frisch duftig" als viele YS Eigenproduktionen

Findest du?!?

Ich fand z.B. den Duft vom 17er Gulan sensationell und Grüntee-Alike im positiven Sinn, spritziger, frischfruchtiger und wenn man so will besser, geschmacklich war ich hingegen leider nicht gleichermassen begeistert.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Das Zitat ist jetzt schon mehr als hart an der Grenze. Bist du Politiker? ;)

Hierzu erstmal Farmer Leaf:

"We tweaked the processing parameters we used in 2016 in order to get a thicker tea soup instead of the typical young Jingmai tea fragrance. The kill-green process was, like last year, started at high temperature and finished with a low fire. However, we took the leaves out of the wok earlier than last year, this allows the leaves to heat less, and potentially preserve more enzymes for further aging.

The tea fragrance will be less obvious in the first months following its production, but it will build up over time, as the tea ages."

Ich kann mit dieser Beschreibung auf jeden Fall mitgehen, was den Geschmack angeht. Weniger "kill the green", dafür auch weniger das grüne, duftig, frische als zuvor. Das kann ich nachvollziehen. Was die Alterung angeht, kann ich leider nix zu beitragen. Es gibt aber eben auch viele YS Produktionen die dieses junge duftige und frische haben, aber dann langsam verloren geht. Ich beobachte das aber auch nicht lange, weil ich den Tee wegtrinke. 

Vielleicht kann hier jemand etwas dazu beitragen, der YS und Bannacha Sheng über einen längeren Zeitraum (mehrere Jahre) beobachtet hat. 

 

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vor 3 Stunden schrieb ChaQi:

 

Wenn ich die Aussagen von William richtig verstanden habe, geht er 2017 in die andere Richtung, d.h. weniger "kill the green". Nach deiner Theorie würde das für "mehr frische" am Anfang und schlechtere Lagerungsfähigkeit sprechen

...ist es nicht generell eine sheng-typische Verarbeitung, nicht so stark/lange zu erhitzen, dass man die Inhaltsstoffe und Enzyme nicht alle inaktiviert und
   so das Potenzial für bessere Reifeeigenschaften schafft?

Bei Grüntee ist das doch eher so: frisch zu Anfang, baut aber mit der Zeit stark ab...

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vor 2 Minuten schrieb Tobias82:

...ist es nicht generell eine sheng-typische Verarbeitung, nicht so stark/lange zu erhitzen, dass man die Inhaltsstoffe und Enzyme nicht alle inaktiviert und
   so das Potenzial für bessere Reifeeigenschaften schafft?

Ja, mann kann aber sowohl die Zeit als auch die Temperatur variieren. 

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Bin kein Experte und kann nur das wiedergeben, was ich auf den entsprechenden Internetseiten gelesen habe. Kurz und aufschlussreich ist z.B. dieser Absatz von W2T:

"During this step, the slightly withered leaves are put into a wok and fired in order to “kill green”. Different villages and ethnic minority groups in Yunnan prefer different temperatures and amounts of time in the wok, which will produce a variety of different results. There is no perfect time to cook an egg, simply a difference of opinion or desired results. However, most everyone will agree on what is severely over or under cooked. During this step, some factories will use a large machine to process the tea while processing by hand offers more control."

Die Parameter in diesem Bearbeitungsschritt von Puer sind also die Temperatur des Wok sowie die Zeit der Teeblätter im Wok. Die genauen Effekte sind zumindest mir nicht ganz klar. William Osmont und Golden Turtle haben hier sehr unterschiedliche Thesen. Wäre nicht schlecht wenn wir hier noch ein paar Erfahrungen und Quellen zusammentragen könnten. Was Geschmack und Lagerungspotential angeht, muss aber selbstverständlich noch mehr als das "kill the green" mit einbezogen werden. 

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Sehr interessante Diskussion und leider kann ich auch fachlich nicht weiterhelfen, aber ich kann die Beobachtung bestätigen, dass viel YS-Cakes Ihren Duft, der teilweise schon etwas betörend war, nach 1 bis 2 Jahren verlieren. Und ich bin bisher immer nur davon ausgegangen, dass das ein Resultat der geringen deutschen Luftfeuchtigkeit sei.

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@ChaQi Der Tee soll richtig "durchgewokt" sein, sie nennen es gekocht, meiner Meinung nach ist die nicht unerheblich für die Bekömmlichkeit und es scheint letztlich auch der bessere Ausgangspunkt für die langfristige Entwicklung zu sein. Es geht ja nicht ums Shaqing im gleichen Sinn wie z.B. bei Grüntee, um den Tee abzuschliessen - Sheng gilt als der lebende Tee, allerdings, und das passt jetzt verdammt gut hier hin, haben vor wenigen Tagen die mit Spannung erwarteten wissenschaftlichen Untersuchungen von @nannuoshan gemeinsam mit der Universität begonnen, wieviel genau Sheng in der Reifung fermentiert und/oder oxidiert, weil um das Fass überlaufen zu lassen @Formosa Wulong letzten Winter an einer netten Teerunde plötzlich und unerwartet (wir hätten vorher Sitzgurte anlegen sollen), von einem ihm scheinbar bekannten Professor an der Tee-Universität in Yunnan berichtet hat, dass seiner scheinbar neueren Meinung nach Sheng nicht fermentiert sondern oxidiert. Sollte sich dies bewahrheiten (darum die lobenswerten Untersuchungen von @nannuoshan), wäre das ein gewaltiger Schlag in der Teewelt, in verschiedenen Dimensionen, tcm-mässig z.B. wäre reifer Sheng dann wesentlich weniger wertvoll.

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vor 2 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Der Tee soll richtig "durchgewokt" sein, sie nennen es gekocht, meiner Meinung nach ist die nicht unerheblich für die Bekömmlichkeit und es scheint letztlich auch der bessere Ausgangspunkt für die langfristige Entwicklung zu sein.

Genau, es gibt jedoch unterschiedliche Meinungen was richtig "durchgewokt" bedeutet ("there is no perfect time to cook an egg"). Es gibt aber wohl einen Konsens darüber, wann das Material zu stark "durchgewokt" ist. Es gibt also durchaus eine Bandbreite mit verschiedenen Stilen.

vor 2 Stunden schrieb GoldenTurtle:

haben vor wenigen Tagen die mit Spannung erwarteten wissenschaftlichen Untersuchungen von @nannuoshan gemeinsam mit der Universität begonnen, wieviel genau Sheng in der Reifung fermentiert und/oder oxidiert, weil um das Fass überlaufen zu lassen @Formosa Wulong letzten Winter an einer netten Teerunde plötzlich und unerwartet (wir hätten vorher Sitzgurte anlegen sollen), von einem ihm scheinbar bekannten Professor an der Tee-Universität in Yunnan berichtet hat, dass seiner scheinbar neueren Meinung nach Sheng nicht fermentiert sondern oxidiert. Sollte sich dies bewahrheiten (darum die lobenswerten Untersuchungen von @nannuoshan), wäre das ein gewaltiger Schlag in der Teewelt, in verschiedenen Dimensionen, tcm-mässig z.B. wäre reifer Sheng dann wesentlich weniger wertvoll.

Da machst du noch ein ganz neues Fass auf. In der deutschen Terminologie gibt es den Begriff Oxidation sowie Fermentation. Oft wird in Bezug auf Tee von Fermentation gesprochen, insbesondere bei Schwarztee, das ist jedoch wissenschaftlich falsch. Es handelt sich jedoch um eine Oxidation. Puer oxidiert zweifelsohne auch, daran gibt es keinen Zweifel in der Teewelt. Oxidation und Fermentation werden oft durcheinandergeworfen. Mich würde interessieren, ob und wie das in der chinesische Sprache unterschieden wird. Ob zusätzlich zur Oxidation von Puer auch eine Fermentation stattfindet ist eine andere Frage, aber die meisten gehen wohl davon aus. Was das mit dem Wert zu tun hat ist mir nicht klar?

vor 5 Stunden schrieb Soltrok:

Sehr interessante Diskussion und leider kann ich auch fachlich nicht weiterhelfen, aber ich kann die Beobachtung bestätigen, dass viel YS-Cakes Ihren Duft, der teilweise schon etwas betörend war, nach 1 bis 2 Jahren verlieren. Und ich bin bisher immer nur davon ausgegangen, dass das ein Resultat der geringen deutschen Luftfeuchtigkeit sei.

Die Frage ist jetzt, ob das für kürzeres oder längeres "kill the green" spricht und wie die Langzeitentwicklung ist. Da gibt es unterschiedliche Meinungen. GoldenTurtle geht davon aus, dass kürzere Zeit für eine schlechtere Entwicklung spricht und länger für eine bessere Langzeitentwicklung. William Osmont produziert jetzt gerade mit weniger Zeit im Wok was nach ihm zu weniger anfänglicher "fragrance" aber besserer Lagerungsfähigkeit führt. Widerspricht aber der These von GoldenTurtle.

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@GoldenTurtle - Kröti Kröti - du und dein Yu :D - mehr sag ich mal nicht dazu, du kleiner Fanboy :lol:

Aber zum Thema Oxidation und Fermentation: Es ist schlicht Unfug zu behaupten Pu-erh wäre nur Oxidiert, das macht auch Null Sinn! Sicherlich findet ein gewisser Grad an Oxidation statt, aber dies eher und hauptsächlich im Anfangsprozess der ersten Schritte. Wie man (auch in Williams Videos) oft sehen kann, wird nach der Ernte der Tee auf Matten entweder außen oder in Hallen innen für ein paar Stunden oder mehr ausgelegt oder auf solchen kreisrunden Reis/Bambus Tellern. Auf jeden Fall beginnt in der Zeit was Welken und somit der erste Verlust an Wasser im Blattwerk = Oxidation. Lässt man diese zu lange zu dann wird das Endprodukt zu stark bzw. dunkel in seiner Farbe - manchmal wird das extra so gemacht um einen gewissen Stil zu erreichen.

Später im Wok werden die Enzyme (großteils) gekillt "Kill Green" - dieser Vorgang stoppt die weitere Oxidation des Pu-erhs - bzw. beinahe. Der beim Pu-erh dieser Vorgang nicht komplett geschlossen wird. Wäre dies der Fall, könnte der Tee sich nicht weiter entwickeln, so wie es Pu-erh eben tut. Somit bleibt ein geringer Prozentanteil an Wasser im Blattwerk enthalten, welcher nach dem gesamten Vorgang und der Vollendung des Cakes, Bricks etc. dafür sorgt das sich die restlichen wenigen Enzyme entwickeln, aber vor allem Mikroorganismen und Bakterien sich entfalten können und somit die Fermentation einleiten und vorranbringen.

Da zB Wuyi Oolongs durch ihre Röstung komplett der Feuchte entzogen wurden, kann ich auch kein Prozess wie beim Pu-erh stattfinden. In diesem Fall wurde nur die Oxidation angewendet und danach der Röstvorgang. Zwar spielt beim fertigen Brick ein minimaler Anteil an Oxidation immer noch eine Rolle ( so habe ich es zu mindestens verstanden) aber der Hauptprozess liegt in der Fermentierung in weiterer Folge. Würde keine Fermentierung einsetzen würde der Pu-erh auch nicht altern, vor allem nicht so wie er es bei guter Lagerung eben tut. Durch den geringen noch bestehenden Anteil an Feuchte können kleinste Organismen weiterhin wirken und somit beginnt die Fermentierung!

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