Bio oder nicht-Bio Matcha?

[TeaDrunk]

Hallo Leute,

mein Matcha ist mal wieder zur Neige gegangen und ich bin auf der Suche nach einem neuen Matcha.

Sehr gerne würde ich mal die Matchas von Marukyu Koyamaen ausprobieren.

Was mir aufgefallen ist; in Deutschland sind die meisten Matchas die man kaufen kann Bio-zertifiziert, wenn ich mir aber manche japanischen Händler anschaue ist das Angebot an Bio-Matchas aber wesentlich geringer. Warum ist das so? 

Ich habe schon öfter gerhört das man bei Matcha Tee besser Bio kaufen sollte (z.B. im Matcha Guide von Mei Leaf auf Youtube), da man ja das gesamte Blatt in sich aufnimmt - also auch alles womit das Blatt behandelt wurde.

Was haltet ihr davon? Ich hatte bis jetzt nur Bio-Matchas und ich bin mir recht unsicher mal einen Matcha zu probieren der nicht biozertifiziert ist und auch kein JAS Siegel hat.

Edited May 28, 2017 by TeaDrunk

[Anzeige]

Hallo,

schau mal hier: (Hier findest Du einiges) Da wird jeder fündig :)

[theroots]

vor 44 Minuten schrieb TeaDrunk:

Ich hatte bis jetzt nur Bio-Matchas und ich bin mir recht unsicher

Dann würde ich dies auch so beibehalten, wenn dir die Produkte geschmeckt haben. Ich trinke regelmässig Produkte von Marukyu Koyamaen und möchte diese auch nicht missen. Letztlich muss man sich aber dabei wohl fühlen, was eigentlich die einzige Empfehlung ist, welche man an dieser Stelle aussprechen kann. 

[seika]

vor 54 Minuten schrieb TeaDrunk:

Was mir aufgefallen ist; in Deutschland sind die meisten Matchas die man kaufen kann Bio-zertifiziert, wenn ich mir aber manche japanischen Händler anschaue ist das Angebot an Bio-Matchas aber wesentlich geringer. Warum ist das so? 

Von meiner Warte aus würde ich sagen, es hat was mit Ligestyle zu tun. Generell macht der Bio-Anbau nur einen geringen Teil an der japanischen Teeproduktion aus. Das Angebot, wie du es bei japanischen Händlern gesehen hast, spiegelt also mehr das Gesamtangebot in Japan in seiner ganzen Breite wieder, während in Deutschland, ich vermute aus "Bio-Vegan-Gesundheits-Lifestyle" Gründen, verstärkt Produkte aus dem Recht kleinen Bio-Bereich angeboten werden. Teilweise sind das extra für den Export gemachte Tees, die wiederum ihren Weg nicht in den japanischen Markt finden. 

[TeaDrunk]

@theroots soweit ich weiß bietet Koyamaen auch JAS Matchas an, hast Du die schonmal probiert? Ansonsten denke ich mal: probieren geht über studieren! 

@seika Ja das mit dem Gesundheits-Lifestyle könnte tatsächlich sehr gut sein. Wenn ich mich recht entsinne wurde der "Matcha-Hype" ja von diesen Attila Hildmann angefeuert, der lebt ja auch Vegan.

Finde das ganze aber etwas komisch, zum einem da ich Tee nur zum Genuß trinke, zum anderen weil ich zweifel daran hab das ein Trendprodukt langfristig einen nachhaltigen Markt haben wird. 

Oder irre ich mich da? 

[Guest Gast195]

vor 4 Stunden schrieb TeaDrunk:

@theroots soweit ich weiß bietet Koyamaen auch JAS Matchas an, hast Du die schonmal probiert? Ansonsten denke ich mal: probieren geht über studieren! 

@seika Ja das mit dem Gesundheits-Lifestyle könnte tatsächlich sehr gut sein. Wenn ich mich recht entsinne wurde der "Matcha-Hype" ja von diesen Attila Hildmann angefeuert, der lebt ja auch Vegan.

Finde das ganze aber etwas komisch, zum einem da ich Tee nur zum Genuß trinke, zum anderen weil ich zweifel daran hab das ein Trendprodukt langfristig einen nachhaltigen Markt haben wird. 

Oder irre ich mich da? 

Ich trinke selbst den Koyamaen Matcha grün. Der ist Jas und Bio zertifiziert. Prinzipiell denke ich das man Bio Matcha favorisieren sollte. Eben wegen dem bereits angeführten Argument, dass man das ganze Blatt konsumiert. Generell lässt sich sagen, lohnt es sich immer Bio zu kaufen, schließlich ist das als Konsument die einzige Möglichkeit auf Produktionsmethoden Einfluss zu nehmen. Und jeder Kauf ist ein persönliches Statement. Das trifft grundsätzlich auf alle Produkte zu, nicht nur auf Tee. Wobei man natürlich auch bei Bio nicht unkritisch sein sollte. Im Grunde ist es ein Armutszeugnis, dass man heute ein gesundheitlich einwandfreies Lebensmittel kennzeichnet und hervorhebt. Das sagt viel darüber aus, wie wir als Verbraucher von der Lebensmittelindustrie gesehen werden. 

Margarine war auch mal ein Trendprodukt oder aktueller, Gemüsechips, Sojajoghurt, Hafermilch...alles Trendprodukte die sich längst etabliert haben. Ebenso wie Matcha. Sicherlich probiert ein Gros nur aus, Matcha ist schließlich keine Schokolade und nicht jeder Gaumen ist dafür empfänglich. Aber gerade durch Personen wie Atilla Hildmann wurde der Bekanntheitsgrad sicherlich erhöht und damit zwangsläufig der Umsatz. Btw. , für Hildmann war vor allem der Orac Wert im Matcha interessant. Ich glaube das Buch hies “Vegan for Fit“, dort wurden viele Produkte mit sehr hohen Werten an Antioxidantien vorgestellt und in Rezepten verarbeitet. Ich habe einen Auszug aus dem Buch gelesen wo Hildmann eine Zeit lang in einem japanischen Kloster verbracht und dort die rein pflanzlich Klosterküche studiert hat. Der Abt dort kochte selbst. Fand ich sehr spannend. 

 

 

 

 

Edited May 28, 2017 by Gast195

[cml93]

vor 21 Stunden schrieb TeaDrunk:

Was mir aufgefallen ist; in Deutschland sind die meisten Matchas die man kaufen kann Bio-zertifiziert, wenn ich mir aber manche japanischen Händler anschaue ist das Angebot an Bio-Matchas aber wesentlich geringer. Warum ist das so? 

Das liegt daran, dass wie zum einen, wie Seika bereits erwähnt hat, das viel mit dem Lifestyle zu tun hat. In Deutschland ist ja auch bei Gemüse, Fleisch usw. vielen wichtig, dass es bio ist. Zum anderen liegt es daran, dass Matchas mit Biosiegel viel einfacher zu importieren sind. Da die Unterschiede von den zugelassen Pestiziden bzw. die Menge, die verwendet werden darf, in DE und JP sich unterscheiden, ist es zum großen Teil sehr schwierig, normal angebauten Matcha/Tee zu importieren. Zum Glück gibt es aber eine Menge Bauern, die sich den EU-Richtlinien angepasst haben. In Japan ist es den Kunden übrigens oftmals egal, ob es bio oder nicht-bio ist, da wird eher auf die Qualität geachtet, als auf die Anbauart, obwohl sich das auch in letzter Zeit ein wenig geändert hat.

 

vor 21 Stunden schrieb TeaDrunk:

Ich habe schon öfter gerhört das man bei Matcha Tee besser Bio kaufen sollte (z.B. im Matcha Guide von Mei Leaf auf Youtube), da man ja das gesamte Blatt in sich aufnimmt - also auch alles womit das Blatt behandelt wurde.

Was haltet ihr davon? Ich hatte bis jetzt nur Bio-Matchas und ich bin mir recht unsicher mal einen Matcha zu probieren der nicht biozertifiziert ist und auch kein JAS Siegel hat.

Hmm das kommt immer auf deinen Konsum an. Wenn du eine Tasse pro Tag trinkst oder zwei kannst du ohne Probleme auch nicht-bio-Matcha trinken, die Richtlinien in Japan sind zwar nicht so streng wie in der EU, aber dennoch streng genug, als dass man sich da nicht wirklich Sorgen machen muss. Manche Bauern z.B. bauen den Tee ohne Pestizide an, aber benutzen synthetische Dünger, wodurch sie kein Biosiegel haben oder aber die Teefarmen sind zu klein, wodurch sie sich das Biosiegel nicht leisten können, obwohl sie einen biologischen Anbau betreiben. Aber schlussendlich musst du für dich entscheiden, was dir wichtig ist.

Meine persönliche Meinung: Die Bio-Matchas kommen an die hochklassigen Matcha wie von Marukyu und co. noch nicht ran, leider. Wenn du also keinen unglaublich hohen Matcha-Konsum hast, kannst du auch ohne Bedenken zu den normalen Matchas greifen.

[TeaDrunk]

vor 19 Stunden schrieb Mocha:

Und jeder Kauf ist ein persönliches Statement. Das trifft grundsätzlich auf alle Produkte zu, nicht nur auf Tee. Wobei man natürlich auch bei Bio nicht unkritisch sein sollte. Im Grunde ist es ein Armutszeugnis, dass man heute ein gesundheitlich einwandfreies Lebensmittel kennzeichnet und hervorhebt. Das sagt viel darüber aus, wie wir als Verbraucher von der Lebensmittelindustrie gesehen werden. 

Dieser Aussage kann ich nur zustimmen! Auch die Geschichte von Attila Hillmann scheint mir ganz nett. Denke zwar nicht das ich jemals vorhaben werde Vegan zu leben, aber ich finde es aufjedenfall gut sich Gedanken darüber zu machen was man kauft und konsumiert, auch mal ganz abgesehen von Bioprodukten und Lebensmitteln generell.

 

 

vor 4 Stunden schrieb cml93:

Hmm das kommt immer auf deinen Konsum an. Wenn du eine Tasse pro Tag trinkst oder zwei kannst du ohne Probleme auch nicht-bio-Matcha trinken, die Richtlinien in Japan sind zwar nicht so streng wie in der EU, aber dennoch streng genug, als dass man sich da nicht wirklich Sorgen machen muss. Manche Bauern z.B. bauen den Tee ohne Pestizide an, aber benutzen synthetische Dünger, wodurch sie kein Biosiegel haben oder aber die Teefarmen sind zu klein, wodurch sie sich das Biosiegel nicht leisten können, obwohl sie einen biologischen Anbau betreiben. Aber schlussendlich musst du für dich entscheiden, was dir wichtig ist.

Meine persönliche Meinung: Die Bio-Matchas kommen an die hochklassigen Matcha wie von Marukyu und co. noch nicht ran, leider. Wenn du also keinen unglaublich hohen Matcha-Konsum hast, kannst du auch ohne Bedenken zu den normalen Matchas greifen.

Dann muss die "Nachhaltigkeit" des Anbaus doch sicherlich auch eine Rolle spielen, oder? Pestizide (und synthetische Dünger) zu verwenden hat doch auf kurz oder lang bestimmt eine negative Auswirkung auf das Feld des Bauern. Selbst wenn sich ein kleiner Bauer nicht das Bio-Siegel leisten kann, kann es ja nur vorteilhaft für den Anbauer sein auf sein Feld Acht zu geben.

 

Ich war heute bei meinem japanischen Teehändler des Vertrauens in Düsseldorf, tatsächlich hatte er Matcha von Koyamaen da, allerdings keinen JAS zertifizierten. Nichtsdestotrotz habe ich den Mascha Yugen im 40g Döschen mitgenommen. Farbe und Geruch gefallen mir sehr gut, probiert habe ich ihn noch nicht, trinke Matcha aufgrund des Koffeingehalts nur Morgens.

Wie cml93 schon sagte, eine Tasse (btw. Schale) am Tag wird mir wohl kaum schaden. Ich werd's überleben

Edited May 29, 2017 by TeaDrunk

[cml93]

vor 7 Minuten schrieb TeaDrunk:

Dann muss die "Nachhaltigkeit" des Anbaus doch sicherlich auch eine Rolle spielen, oder? Pestizide (und synthetische Dünger) zu verwenden hat doch auf kurz oder lang bestimmt eine negative Auswirkung auf das Feld des Bauern. Selbst wenn sich ein kleiner Bauer nicht das Bio-Siegel leisten kann, kann es ja nur vorteilhaft für den Anbauer sein auf sein Feld Acht zu geben.

Das ist sone Sache. Bio bedeutet nicht gleich Nachhaltigkeit. Gerade wenn man sieht wie viel Biodünger manche Bauern benutzen...  Das habe ich im April erst gesehen, als ich auf einer Biofarm in Ujitawara war. Synthetischer Dünger ist effektiver (liefert mehr Stickstoff an die Pflanze, was zur Aminosäurenbildung benötigt wird) und man muss weniger Dünger benutzen, um den gleichen Effekt zu erzielen, das ist dann echt die Frage, was nachhaltiger ist. Gerade auch weil z.B. Fischmehl usw. nicht unter Biodünger fällt, aber sehr oft für die Düngung von Tencha/Gyokuro benutzt wird. Aber natürlich machen das nicht alle Biobauern so, ich wollte jetzt nicht verallgemeinern.

[teekontorkiel]

Am 29.5.2017 um 01:25 schrieb Mocha:

 ... und Bio zertifiziert.

Nö ist er leider eben nicht. Daher kamen die drei, obwohl sie wirklich gut schmecken, nicht in unser Sortiment. Schade. 

[Guest Gast195]

vor 3 Stunden schrieb teekontorkiel:

Nö ist er leider eben nicht. Daher kamen die drei, obwohl sie wirklich gut schmecken, nicht in unser Sortiment. Schade. 

Tatsache, da hab ich mich glatt verlesen. Aber immerhin JAS.

[TeaDrunk]

vor 21 Stunden schrieb teekontorkiel:

Nö ist er leider eben nicht. Daher kamen die drei, obwohl sie wirklich gut schmecken, nicht in unser Sortiment. Schade. 

Warum kamen die Tees deshalb nicht ins Sortiment? Ist es so wichtig das ein Bio-Siegel drauf ist? JAS ist ja schonmal was...

[teekontorkiel]

vor einer Stunde schrieb TeaDrunk:

Warum kamen die Tees deshalb nicht ins Sortiment? Ist es so wichtig das ein Bio-Siegel drauf ist? JAS ist ja schonmal was...

Bei Matchatee nimmt man die Inhaltsstoffe in hochkonzentrierter Form auf und in Japan werden konventionelle Teefelder vielfach jährlich intensiv behandelt. Daher kaufen wir bei Matchatee ausschließlich 100% EU zertifizierte Bioware ein. In diesem speziellen Fall existieren nichtmal EU Rückstandskontrollen und JAS ist ziemlich lax. "Schonmal was" ist möglicherweise ok für einen persönlichen Konsum, aber wenn es um die Verantwortung und das Vertrauen von Kunden geht, dann reicht das nicht aus. Das Risiko, daß die Tees dieses Herstellers in der EU nicht verkehrsfähig sein könnten ist mir einfach zu groß. 

[Kri]

Mir kommt es so vor, als ob es bei Bio immer nur um die Pestizide geht. Ich kaufe nur noch bio-zertifizierten japanischen Grüntee besonders wegen der enormen Mengen an mineralischen Stickstoffdüngern.

http://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/00380768.1995.10417026?needAccess=true

Ist zwar von 1995 aber immer noch sehr aktuell.

[Matcha-Love]

Ich persönlich bevorzuge Bio Matcha. Habe bereits konventionellen und Bio Matcha Tee probiert und mich für das Bio Grünteepulver entschieden. Kostet zwar meist ein wenig mehr, aber man gönnt sich ja sonst nix im Leben ^^

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten ?

[Damefa]

Ich ziehe auch den Bio-Matcha vor, trotz des höheren Preises. Der Kagoshima Matcha schmeckt mir besonders gut und das ist das, was für mich zählt. Ich trinke ihn ja nicht täglich und nie in großen Mengen. Da spielt der Preis eine nebensächliche Rolle. Für mich ist der Genuss wichtig.

Wenn ich Lust auf ein gutes Steak habe, schau ich auch auf die Fleischqualität und nicht auf den Preis. Schmecken solls!

[teafox]

ich habe meist den Matcha Tee in asiatischen Cafes getrunken und kann gar nicht sagen was für eine Qualität das war....
Die haben auf jeden Fall super geschmeckt  

Selbst kaufe ich immer die Bio-Marke von Amazon, und ab und zu von einem asiatischen Laden (nicht-bio) wenn ich mal "Abwechslung" brauche.

[lara_binu]

Ich lege auch nicht explizit Wert auf ein Bio-Siegel. Wenn ich mich in ein Café reinsitze, möchte ich bestellen, ohne Einschränkungen.

Wenn ich mir selbst Teesorten kaufe, achte ich dennoch auf den Bio-Siegel. Einfach weil ich dann mit guten Gewissen mein Tee morgens trinken kann. Der Preisunterschied ist auch nicht so enorm groß, sodass es mein Geldbeutel wehtut.

Edited January 20, 2020 by Joaquin
Vollzitat entfernt