Zum Inhalt springen

„Teemeister“ überragende Qualität oder Marketing?


Ekke

Empfohlene Beiträge

In vielen Bereichen des  Konsums werden Produkte romantisch aufgeladen oder verklärt durch allerlei Legenden und Geschichten, die sich um sie ranken oder die man um sie herum konstruiert.

Im Internet stolpert man über diverse Teemeister deren Tees zu sehr,sehr stolzen Preisen angeboten werden. Ich habe mal von einem Versender direkt aus Japan bestellt, der Grüntee eines angeblich (oder tatsächlich) hoch dekorierten Teemeisters angeboten hat. Ich war für das Geld eher enttäusch.

Wie ist eure Eindruck oder eure Erfahrung?

Link zu diesem Kommentar

Es ist natürlich das eine, ob etwas extrem gut und hochwertig gefertigt wird, ein anderes aber, ob das Produkt den Endkunden anspricht. Ein solches Empfinden widerspricht also nicht grundsätzlich der Qualität eines Produkts. Dennoch sind deine Zweifel natürlich berechtigt. Nicht immer muss/kann sich ein sehr gutes Produkt oder dessen Produzent auf jene Weise durchsetzen, dass schlussendlich der Preis steigt. Ebenso muss auch ein steigender Preis nicht zwingend für ein gutes Produkt stehen. Insofern keine allgemeine Aussage möglich, weder beim Tee noch sonst.

Ohnehin werden solche Begriffe fast inflationär verwendet. Da ist schnell mal jemand der bekannteste mit den besten Produkten, nur weil er den Markt damit schwemmt. Bei solchen Fällen sind die Preise eher unterdurchschnittlich, so dass man sich fragen muss, ob derjenige wirklich altruistisch vermeintlich unter Wert verkauft. ;)

 

vor 48 Minuten schrieb KlausO:

ist von unerreichter Qualität und einmalig in der weltweiten Geschichte des Teeanbaus

Dies hat mich übrigens bisher davon abgehalten, davon zu kaufen, obwohl man sonst schon gutes gehört hat.

Bearbeitet von theroots
Link zu diesem Kommentar

Naja diese Leute verstehen wohl schon viel von Tee, aber das ist schon Marketing. Gerade Händler laufen hierzulande den immergleichen "großen Teemeistern mit tiefem Wissen" und gleichzeitig "Nationalheiligtümern" hinterher. Sie schmücken sich mit dann mit ihren Meistern um den teuren Tee an den Kunden weiterzugeben. Irgendjemand verdient da richtig gut dran, aber ich weiß nicht genau wer in der Kette. Ein Forenmitglied hat mich darauf hingewiesen, wie damit im deutschsprachigen Bereich in bestimmten Kategorien fast Monopole aufgebaut werden. Der Tee hat natürlich Qualität, jeder kann sich aber selbst überlegen, was er damit bezahlt: Legenden, Geschichten, teure Reisen etc. 

Link zu diesem Kommentar
vor 24 Minuten schrieb ChaQi:

Gerade Händler laufen hierzulande den immergleichen "großen Teemeistern mit tiefem Wissen" und gleichzeitig "Nationalheiligtümern" hinterher. Sie schmücken sich mit dann mit ihren Meistern um den teuren Tee an den Kunden weiterzugeben.

Genau. Das scheint mir ein Aspekt davon zu sein.

Link zu diesem Kommentar
vor einer Stunde schrieb Ekke:

In vielen Bereichen des  Konsums werden Produkte romantisch aufgeladen oder verklärt durch allerlei Legenden und Geschichten, die sich um sie ranken oder die man um sie herum konstruiert.

Im Internet stolpert man über diverse Teemeister deren Tees zu sehr,sehr stolzen Preisen angeboten werden. Ich habe mal von einem Versender direkt aus Japan bestellt, der Grüntee eines angeblich (oder tatsächlich) hoch dekorierten Teemeisters angeboten hat. Ich war für das Geld eher enttäusch.

Wie ist eure Eindruck oder eure Erfahrung?

 

vor einer Stunde schrieb Ekke:

... den hatte ich gemeint, wollte es aber nicht direkt sagen. :lol:

Also da scheint mir der hier oft gerühmte Atong z.B. meisterlicher zu sein; in Deinem Beispiel fehlt ja nur noch „...er erntet nackt und unter blauem Mondlicht, welches nur alle 100 Jahre scheint. Dabei wird er von 27 Huri auf einer Säfte aus flüssiger Jade getragen...“ 

Meine Meinung: ein „Meister“ kann nicht schaden, ist aber kein geschützter Begriff. Und ein wahrer Meister macht auch nicht so eine Welle...  B)

Probier halt 10g und entscheide selbst.

Link zu diesem Kommentar
vor 6 Minuten schrieb Magic Jenny:

Der, der erkannt hat, dass er ein immer nur ein Lernender bleiben wird.  

Naja, ich würde mal sagen, dass man halt auf verschiedenen Niveaus ein „Lernender“ sein kann.
Ein Meister im Schreinerhandwerk kann sich natürlich immer als ein „ewig Lernender“ sehen. Ich hoffe mal, dass der trotzdem mehr wissen und Fähigkeiten hat als seine Lehrlinge.

Womit man dann auch keine Erkenntnis hat, was jetzt der Unterschied ist. 

Link zu diesem Kommentar
vor 5 Minuten schrieb Ekke:

Womit man dann auch keine Erkenntnis hat, was jetzt der Unterschied ist. 

Doch doch. Beim Judo z.B. wird das symbolisiert durch den höchsten weissen Gürtel. Den erhält der absolute Anfänger. Als Meister trägt man dann den schwarzen Gurt bis zum 5. Dan. Der 10. und höchste Dan ist wieder weiss. Sehr Zen-esk...

Bearbeitet von Magic Jenny
Link zu diesem Kommentar
vor 4 Minuten schrieb Ekke:

Er muss halt aber zuerst den schwarzen haben, d.h. er muss eine Mindestbefähigung nachgewiesen haben. Darauf zielte meine Frage ab.

Exakt. Beim Judo. Aber nicht beim Marketing.  🤓

Du sagst es ja selbst so schön: “Konsum+romantisch aufgeladen“. Wenn mir aber die Profis hier im Forum einen Meister empfehlen, dann bin ich schon mal eher interessiert. Dafür haben wir ja den Teetalk so gern, oder?  :love:

 

 

Link zu diesem Kommentar

Ok, damit ich hier verstanden werde, muss ich das anders formulieren.

Shogen und der wahre Meister

Shogen fragte: "Warum steht der aufgeklärte Meister nicht auf und erklärt sich?" Und er sagte auch: "Es ist nicht notwendig, dass die Meisterschaft von der Zunge kommt."

 

Mumons Kommentar: Shogen sprach deutlich genug, aber wie viele werden es verstehen? Wenn es jemand versteht, sollte er nicht schweigen und so tun, als ob er nicht verständig wäre. Schau her, um echte Meister zu testen, musst du es durch Feuer sehen.

Einverstanden?

Link zu diesem Kommentar
vor 4 Minuten schrieb Ekke:

Ok, damit ich hier verstanden werde, muss ich das anders formulieren.

Shogen und der wahre Meister

Shogen fragte: "Warum steht der aufgeklärte Meister nicht auf und erklärt sich?" Und er sagte auch: "Es ist nicht notwendig, dass die Meisterschaft von der Zunge kommt."

 

Mumons Kommentar: Shogen sprach deutlich genug, aber wie viele werden es verstehen? Wenn es jemand versteht, sollte er nicht schweigen und so tun, als ob er nicht verständig wäre. Schau her, um echte Meister zu testen, musst du es durch Feuer sehen.

Einverstanden?

Absolut. Das meinte ich mit „Probier halt 10g und entscheide selbst.“ Sollte mitnichten ein Dummspruch sein. Durchs Feuer sehen oder durch die Zunge schmecken...

Link zu diesem Kommentar

Ein Meister ist grundlegend vorerst nur jemand der einen bestimmten Grad an Wissen erlangt hat und jemanden lehrt. Ob das jetzt richtig oder falsch ist, ist dabei nicht von Belang, was das Wissen sowie auch das Lehren einschließt. Ein Schüler kann nur besser werden indem er lehrt, nur so werden auch dem "Meister" die Dinge offensichtlicher und werden teils erst erkannt. Man verliert sich gerne in Begrifflichkeiten und manche derer haben sich stark verklärt. Wenn man ihn einen Könner seines Fachs bezeichnen würde, würde man vieles anders sehen, Meister hat sich halt über die Jahre etabliert und kann auch aus der Übersetzungsproblematik stammen. Man kann auch einfach sagen "Boah, der hats drauf."

Ein Richtig oder Falsch hängt meist vom eigenen Standpunkt ab und um jemanden als Meister zu titulieren muss man ihn anerkennen.

Um das Marketing anzugehen. Es ist nicht das Marketing an sich. Bei einem teuren Tee verzeihen wir weniger und erwarten mehr als bei einem günstigen. Es ist unsere eigene Erwartungshaltung die uns einschränkt um den Tee als das zu erkennen was er ist. Nicht das anpreisen oder der Meister ist das Problem, das Problem steckt in uns. Die Ausnahme bestätigt auch hier die Regel und auch hier gibt es immer unlautere Wettbewerber und Anbieter.

Am 9.11.2017 um 18:08 schrieb Ekke:

Ich war für das Geld eher enttäusch.

Du erwähnst es ja selbst, Du wiegst ihn auch in der Beurteilung mit dem Preis auf. Man sollte Tee nicht alleine Ttrinken, das wird ihm nicht gerecht. Ein Tee will genossen sein, das geht meist nur in angenehmer Gesellschaft.

Bearbeitet von Cel
Link zu diesem Kommentar
Am 9.11.2017 um 20:19 schrieb Magic Jenny:

Doch doch. Beim Judo z.B. wird das symbolisiert durch den höchsten weissen Gürtel. Den erhält der absolute Anfänger. Als Meister trägt man dann den schwarzen Gurt bis zum 5. Dan. Der 10. und höchste Dan ist wieder weiss. Sehr Zen-esk...

Der 10. Dan Gürtel ist weiß. weil ihn der Meister zehn Gürtel lang im Dojo getragen hat und er dadurch seine Farbe verlor. Sich einfach einen weißen Gürtel umzubinden ist genauso wie als Anfänger sich einen schwarzen umzubinden. In der ersten Bewegung ist alles offen erkennbar...

Link zu diesem Kommentar
vor 3 Stunden schrieb Krabbenhueter:

Der 10. Dan Gürtel ist weiß. weil ihn der Meister zehn Gürtel lang im Dojo getragen hat und er dadurch seine Farbe verlor. Sich einfach einen weißen Gürtel umzubinden ist genauso wie als Anfänger sich einen schwarzen umzubinden. In der ersten Bewegung ist alles offen erkennbar...

Das ist nicht nur im Dojo so.

Link zu diesem Kommentar

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...