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"Monocle Boss Puerh Cake" von Mei Leaf teilen


Jeezy

Empfohlene Beiträge

Am 6.3.2018 um 17:52 schrieb Getsome:

schwarze Schafe

Die sind definitiv fermentiert wenn ihr mich fragt.

Oder ganz gewitzte, die nur mit den Tees dealen, die ihnen selbst nicht schmecken. Ach ich hab schon manches Pröbchen abgezwackt, das hat beizeiten fast weh getan, eigentlich nie Mist, obwohl ich schon auch welchen auf Lager hätte, aber das finde ich nicht nett.

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Los gehts :)

8g auf glasierte Kyusu, 200ml.


Das trockene Blatt hat einen milden, fruchtigen Duft, wie er typisch ist für jungen Sheng. Nach dem Waschgang ist der Eindruck immernoch der eines eher zarten, zurückhaltenden Aromas, auch wenn deutliche Minze- /Mentholnoten auffallen.
Die ersten 2-3 Aufgüsse werden mit 85-90°C durchgeführt. Sie sind noch relativ mild. Die Aromen sind komplex und subtil, der Tee ist stark spürbar und füllt den ganzen Mund- / Rachenraum aus. Die Textur ist nicht allzu ölig, insgesamt eher leicht.
Die Kraft des Tees ist deutlich spürbar, nach dem 3. Aufguss macht sich ein präsentes, euphorisierendes Qi bemerkbar. Definitiv ein Tee, mit dem man sich betrinken kann.


Ab dem 4. Aufguss wird mit ganz heißem Wasser aufgegossen:  die Textur wird öliger und die Aromen legen etwas zu: Zu den bisherigen Noten von frischem Wiesengrün und Frühlingsblüten gesellen sich exotischere Aromen, die mich besonders an verschiedene Dan Congs (eher die grünlicheren) erinnern.
Der Aufguss bleibt die ganze Zeit über klar und leuchtend gelb, und ein deutlich kühlender, adstringierender Effekt begleitet den Tee und hält nach dem Trinken recht lange vor. Die Qualität ist durchaus gut: Mit dieser doch recht großen Kanne hab ich 10 Aufgüsse gemacht, die bis zum Schluss reizvoll und intensiv waren, vor allem das Mundgefühl war edel und sehr präsent, die ganze Zeit über. Der Tee ist auch nicht „zusammengebrochen“ – weder, indem er gekochte Aromen entwickelt hat, als ich ihn doch recht tough aufgegossen hab, noch, indem er nichtssagend geworden ist. Das Blatt ist auch sehr schön und gleichmäßig.


Insgesamt würde ich sagen: Ein Tee, der besonders am Anfang ziemlich mild ist, dafür, dass er doch schon ein wenig reifen konnte, und der auch insgesamt auf der zurückhaltenden Seite ist, was Aromen angeht. Aber auch ein wertiger und komplexer Tee, der mit großer Ausdauer Fans des Genres viel interessante Eindrücke bietet und seine Altbaum-Herkunft mit einem sehr präsenten und interessanten Mundgefühl, Qi und Huigan untermauert, und der sich keine Schwächen leistet.


Und zum Schluss die Gretchenfrage: Ist er 140€ wert? Das ist schon ein ziemlich hoher Preis. Ich glaube, dass es sich um Tee von alten Bäumen handelt, auch wenn mir die Mei-typische Marketinglastigkeit ein bisschen sauer aufstößt. Auch die etwas zu präzisen und fantasievollen Aroma-Beschreibungen erinnern mich an Vahdam:

Zitat

NOSE - DRY LEAF
Salt water, dark toffee and leather.

NOSE - EMPTY CUP
Sweet pancakes, heavy cologne and sea mist air.

MOUTH - TASTE
Sweet grapefruit zest, leather bound library books and brown butter. The tiniest hint of bitterness transforms to a lily flower sweetness.

... dick aufgetragen, aber sei's drum.

Fazit: Ich würde sagen, der Tee ist schon etwas teuer, aber nicht völlig unrealistisch bepreist. Der Gushu-Markst ist ein verrückter, und man sollte in Betracht ziehen, dass der Tee bereits in die EU importiert wurde und man sich das Versandrisiko und eventuelle Zoll-Scherereien (und -gebühren!) erspart. Unterm Strich ein ordentlicher Deal, und ein interessanter und wertiger Gushu-Sheng.

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na dann werd ich doch auch mal nachlegen..

hab ihn heute zum zweiten mal probiert.

ums kurz zu machen:

ledrig herb, floral, leicht fruchtig, zum Ende hin säuerlich (ist im Grund normal wenn man irgendwann eher die reinen Blätter schmeckt),

aromatisch sehr geprägt von den Buds (wie beim 7542 in den ersten Jahren), was für mich das ledrig herbe, leicht anbitternde ausmacht, aber auch viel florales mitbringt.

Material geht in Ordnung. die Blattstengel sind schon relativ dick. Wenn man Gushu als >300 Jahre definiert kann das evtl. hinkommen (bin da kein Experte), jedenfalls über 100 Jahre denke ich.

Punktzahl für mich 3,5 / 5, da ich eher auf nicht so ledrige Shengs stehe. Ansonsten keine Fehler zu finden, aber auch kein WOW Erlebnis für mich. mir fehlen da eindeutig die Details und mehr Mineralität.

Vllt. auch deswegen als "Hipster" Sheng angepriesen mit nem (500 Jahre alten) Dinosaurier in einer (intellektuellen) Bibliothek mit ledrigen Büchern und Sesseln.

Marketing Regeln: stehe zu deinem Produkt auch wenns nicht so geil is, preise alle Eigenschaften positiv an.

Das ist hier auch passiert.

Es ist kein schlechter Sheng, er ist verglichen mit anderen die ich so erleben durfte auf jeden Fall in Ordnung, für mich persönlich ist er auch auch nur das und nicht mehr.

Experten und Profis mögen in den Buds einen Mehrwert sehen, der evtl. auch den höheren Preis rechtfertigt (der für 500 Jahre alte Bäume meiner Meinung nach aber noch zu günstig wäre).

Das Chaqi kommt bei mir erst mit ca. 8g zum Vorschein und bleibt eher angenehm, unauffällig, leider kein spürbares High.

Von brauner Butter wie Don im Video meint, schmecke ich persönlich nichts.

Mit Grapefruitschale hat er schon recht, aber das hat man eigtl. bei jedem Sheng der etwas bitter und sauer daher kommt, besonders wenn man den Aufguss etwas kalt werden lässt. Ob man das nun als positive Eigenheit bewerten mag sei dahingestellt.

Allerdings ist er lange aufgießbar und bleibt farblich kräftig, auch wenn das Aroma nach dem 7ten Aufguss auf einmal eher dünner und klarer wird.

Kann man gut trinken, muss man aber nicht. Der Tee geht in Ordnung und aufgrund der Buds wohl auch preislich. 

Mir wäre er das Geld persönlich aber nicht wert aufgrund der ledrigen Buds-Noten, auch wenn so dicke Blattstengel allg. nicht so oft vorkommen und schon was besonderes sind.

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Bearbeitet von digitalray
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Da ihr so nett vorangelaufen seid, mache ich es kurz.

Die ersten Aufgüsse sind stark und herb mit nur leichter Bitterkeit. Das Herbe gewinnt später eine leichte Würze hinzu die von einer Zitrusnote ergänzt wird. Mehr kann ich an Frucht nicht benennen, obwohl Aufgüsse (ab ca. 8 ter) mit 40 Sekunden oder mehr die Fruchtnote stärken.
Den Buchgeschmack kann ich nicht kommentieren, mir ist bis heute unklar was damit gemeint ist.
Die ersten 5-6  Aufgüsse waren nicht länger als 10 Sekunden +Ausgießen im Gaiwan, mehr hat mir nicht geschmeckt. Das ist dann häufig nur ein undefinierbarer Schlag ins Gesicht und davon gibt's im Studium schon genug :D.

Alles in allem ein guter und solider Tee der keine großen Aha-Momente bereithält. 
Kaufen oder nicht kaufen ist echt schwierig. Vergleiche ich ihn mit anderen Shengs die mir gut oder besser schmecken, dann geht der Preis noch in Ordnung, aber ob man einen ganzen Cake davon brauch wage ich zu bezweifeln. Das klingt jetzt etwas negativer als es gemeint ist, einfach weil ich zur Zeit lieber auf einen Cake spare der mich umhaut und dafür weniger Tee insgesamt kaufe. Wer in der Top-Kategorie bereits bedient ist, kann ihm eine Chance für den Zwischendurchsheng geben.


Als Randbemerkung: Einen Gaiwan stand über Nacht und die Blätter wurden am nächsten Morgen wüst mit heißem Wasser aufgeweckt. Ich habe dann zwei ca 5 Minuten und zwei ca 1 Minute Aufgüsse in einem Glas gemischt. Das Ergebnis war eine Note von Vanille und Keksen aber ansonsten heißes Wasser.

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