Von
paxistatis
Hallo zusammen,
ich dachte ich mache hier mal eine kleine Vorstellung bzw. Erfahrungsberichts meines ersten Pu Erh Tees. Ich könnte mir vorstellen, dass das besonders für Anfänger interessant sein könnte. Vorerst noch folgender Kommentar: Der Beitrag soll keine Werbung sein, es ist Zufall, dass er das geworden ist und dieser Beitrag spiegelt nur meine persönliche Meinung wider. Über Geschmack kann man sich ja bekanntlich streiten. Für die Bildqualität entschuldige ich mich auch, leider ist meine Handykamera nicht die beste, aber ich finde, Bilder beschreiben sowas doch immer ganz gut (Ich hoffe, dass das so okay ist). Allgemein ist natürlich alles in diesem Beitrag nur meine persönliche Meinung.
Der ausgewählte Pu ist der Yiwu Lucky Bee 2017 von @teekontorkiel
Ein paar Eckdaten zum Tee, wie ich ihn getrunken habe:
5gr auf rund 140ml Wasser. Das Wasser wurde gekocht und dann kurz gewartet, also so geschätzte 95-100°C. Als Wasser habe ich Leitungswasser genutzt, dass ist bei mir vor Ort schön weich.
Bevor ich den Tee getrunken habe, habe ich ihn einmal gewaschen.
Zur Zubereitungsempfehlung zitiere ich von der Webseite von Tee Kontor Kiel: „ca. 5g /100-150ml mit 95°C heißem Wasser übergießen und ca. 5-15 Sek. ziehen lassen“ (Quelle: https://www.tee-kontor-kiel.de/tee/pu-erh/sheng/yiwu-lucky-bee-2017?c=163)
Wie man sieht, habe ich mich an die Empfehlung gehalten, besonders ohne Erfahrung denke ich, dass es eine gute Idee ist.
Zu den Blättern allgemein: Ich hatte nur eine kleine Probe, daher würde ich vermuten, dass die Blätter nicht so schön groß sind. Es war auch mein zweiter Versuch, daher hatte ich zwei größere Pu Stück schon im ersten verwendet. Es sind also nicht die besten Voraussetzungen. Allgemein muss ich aber sagen, dass die Blätter durchgehend gut riechen, erst eher süßlich, dann im Verlauf von mehreren Aufgüssen etwas herber und "dunkler".
Zu den Blättern eine Bemerkung von mir: Ich weiß, dass es nicht perfekt ist, für einige bestimmt etwas komisch, dass ich es vorstelle bzw. ein Bild davon zeige, aber ich hoffe, dass man so ein wenig zeigen kann, wie man als Anfänger einsteigen könnte. Damit vielleicht andere Anfänger sich nicht wundern, warum sie nicht die perfekten Teeblätter haben. Darüber kann man aber auch gerne diskutieren
Jetzt würde ich gerne die einzelnen Aufgüsse beschreiben:
1. Aufguss: 15sec Ziehzeit. Geschmack: sehr leichte süßliche Geschmacksnoten, auch weil sich das Blatt danach noch nicht wirklich geöffnet hat. Sorgt für Interesse auf die anderen Aufgüsse. Geruch: Süßlich, allerdings mit einer herben Note im Hintergrund
2. Aufguss: 17sec Ziehzeit. Geschmack: deutlich kräftiger als der erste Aufguss, für mich tritt jetzt definitiv der mineralische Geschmack in den Vordergrund, für mich schon fast zu viel, allerdings schiebe ich das auf meinen persönlichen Fehler, nämlich die vielleicht etwas lange Ziehzeit. Er hinterlässt auf jeden Fall ein prickelndes Gefühl auf der Zunge. Geruch: weniger süßlich, jetzt etwas herber
3. Aufguss: 10sec Ziehzeit. Geschmack: nicht mehr so kräftig, immer noch mineralisch, allerdings kann ich eine gewisse Süße herausschmecken. Besonders der Nachgeschmack ist für mich recht süßlich und hat nur eine kleine mineralische Note.
4. Aufguss: 10sec Ziehzeit. Für mich ähnelt dieser Aufguss sehr stark dem vorherigen. Allerdings ist er ein klein wenig süßer bzw. ich kann das Süße besser herausschmecken.
5. Aufguss: 10sec Ziehzeit. Für mich wird er nun wieder etwas süßlicher, die mineralische Geschmacksnote ist weiter präsent, keine der beiden Geschmacksnoten rückt in den Hintergrund, sind auf einem Level, sehr interessant.
6. Aufguss: 10sec Ziehzeit, Geschmack: Langsam kommt das süßliche in den Vordergrund. Die mineralischen Noten waren vorher etwas schwerer und stärker, rücken jetzt aber weiter in den Hintergrund und sorgen für ein prickelndes Gefühl. Wird süffiger und man will ihn schnell trinken, einfach weil die süßlichen Noten sehr lecker sind.
7. Aufguss: 12sec Ziehzeit, Geschmack: sehr ähnlich wie der vorherige, etwas mineralischer, vielleicht durch die etwas längere Ziehzeit? Schmeckt auf jeden Fall gut, etwas stärkeres „kribbeln“ auf der Zunge
8. Aufguss: 10sec Ziehzeit, Geschmack: es geht mehr ins mineralische, das süße geht etwas zurück, ich kann den Geschmack aber schlecht genauer beschreiben
9. Aufguss: 10sec Ziehzeit, Geschmack: weiterhin sehr mineralisch, allerdings schmecke ich auch eine leichte Süße heraus, die mich an dunklen Honig erinnert, nicht so viel Zucker im Honig, eher Naturhonig der richtig klebt.
10. Aufguss: 10sec Ziehzeit, Geschmack: ähnelt dem vorherigen Aufguss, allerdings nicht mehr ganz so stark, schmeckt trotzdem gut, jetzt rückt definitiv wieder das mineralische in den Vordergrund
Fazit: Ich hoffe, dass dieser Erfahrungsbericht hier für einige interessant ist. Grundsätzlich kann ich sagen, dass ich weiter in die Pu Erh Tees einsteigen möchte, dieser hat mir doch sehr gut geschmeckt. Besonders die vielen Aufgüsse machen etwas her. In meinen Augen sehr gut für einen entspannten Tag am Wochenende geeignet. Klar, mit mehr Erfahrung könnte man aus dem Tee bestimmt noch mehr rausholen und schmecken, aber ich denke eine Anfängersicht ist bestimmt auch mal interessant. Als Fazit kann ich daher nicht viel sagen, außer das es ein Tee ist, der für mich sehr interessant war zu probieren, mir grundsätzlich schmeckt und als Einstieg in die Pu Erh Welt bestimmt nicht der schlechteste ist. Kleinere Fehler bei der Ziehzeit wirken sich jetzt nicht so aus, dass man bei 3sec länger direkt den Tee wegschütten muss, sondern einfach nur eine andere Gewichtung der Geschmacksnuancen hat. Das einzige was mich ärgert ist, dass ich nicht schon beim ersten Trinken von Pu Erh diesen Bericht verfasst habe. Und was ich auch gemerkt habe: Bei 10gr hat man doch recht viel lose Sachen, ich weiß nicht woran das liegt und ob das immer so ist, aber so war es zumindest bei mir. Grundsätzlich ist das kein Problem, schmeckt ja trotzdem, sieht nur auf den Bildern nicht so schön aus, wenn ich die hier mit einigen anderen Bildern vergleiche.
Allgemein muss man natürlich Interesse an etwas herberen, mineralischeren Tees haben, da ich aber mit Oolongtee eingestiegen bin, passte es bei mir.
Abschließend: Ich hoffe, dass euch der Bericht gefallen hat und euch vielleicht an eure Anfangstage erinnern konnte Vielleicht ermutigt es auch den ein oder anderen sich mal in die Richtung umzuschauen, ich muss sagen, dass ich ohne das Forum nicht nochmal in die Richtung Pu gegangen wäre, ich hatte vor 1.5 Jahren mal einen, aber der war gar nichts für mich. Warum weiß ich leider nicht, aber der passte mir nicht. Klar, an den Bildern erkennt man, dass ich Anfänger bin (Krümel im Tee), aber mir hat es trotzdem Spaß gemacht und hoffe das passt hier so ins Forum. Allein durch solch einen Bericht setzt man sich doch intensiver mit dem Tee auseinander.
Viele Grüße, habt schöne Ostern mit einem oder mehreren guten Tees, gern dürft ihr auch Kritik/Feedback zum Beitrag hier noch einbringen, würde mich freuen