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alter Tetsubin erworben. (erbitte Eure Meinung)


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vor 8 Minuten schrieb theroots:

Eine hauchdünne Urushi-Schicht ist bei vielen "echten" Tetsubin-Modellen auch auf der Innenseite zu finden.

Oder eine Art oxidierte Oberfläche durch eine Technik die sich Kanakedome nennt, vor allem bei hochwertigen/traditionellen Modellen.

Falls eines von beiden vorhanden war, ist das aber definitiv weggeschliffen :(

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vor 2 Stunden schrieb theroots:

Eine hauchdünne Urushi-Schicht ist bei vielen "echten" Tetsubin-Modellen auch auf der Innenseite zu finden

Vielleicht gut gedacht vom Hersteller, aber eigentlich ist das doch ein Mist - oder findest du nicht?

@topic: lustiger Disput. :D:thumbup:

Ich denke dem Threadersteller ist es langsam mehr als genug. :lol:

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Inwiefern?

Dass ausgehärteter Urushi-Lack schädlich sein soll, habe ich zumindest noch nie gelesen. Da hätte ich bei Kunststoff zumindest mehr bedenken, auch wenn ich Urushi nicht aufs Brot schmieren würde. Für die Verwendung mit Lebensmitteln kommt dieses Naturprodukt zumindest seit Generationen zum Einsatz. ;) 

Bearbeitet von theroots
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vor 1 Stunde schrieb theroots:

Dass ausgehärteter Urushi-Lack schädlich sein soll, habe ich zumindest noch nie gelesen.

Wirklich? Ich dachte stets bei Flickarbeiten ist die dem Wasser ausgesetzte Fläche von Urushi vernachlässigbar, hätte bei einer Tetsubin mit Urushi Innenlackierung aber echt bedenken gehabt, solch eine langfristig zu nutzen, weil das sich mit der Zeit ja schon etwas löst.

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Mal sehen was noch für Feedback kommt, ich hätte zumindest nie davon gehört. Allergische Reaktionen treten zumindest nur bei Urushi in ungehärteter Form auf. Zudem wird eine solche Beschichtung, wie bereits erwähnt, bei Teller, Behältnissen wie Bento-Boxen, Besteck, Dosen usw. seit Jahrhunderten verwendet. Das muss natürlich nicht heissen, dass Urushi zum Verzehr geeignet ist, spricht aber zumindest nicht dafür, dass dieses Material schädlicher wär als vergleichbare Materialien. Zudem findet die Beschichtung ja in Form eines minimalen "Anstrichs" statt, besteht bei einer Kanne oder einem Kessel somit sozusagen aus nichts. 

Bearbeitet von theroots
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Hallo Jahwabisan

also dein Teekocher hat die Marke von Satetsu. Wäre also das Beste vom Besten. Leider ist es eine Fälschung. Gerne erkläre ich dir bei Bedarf, warum und wie man dies erkennt.

Siehe beschriftete Fotos!

Bis zur Meiji-Restauration in 1868 wurden die japanischen Wasserkessel gänzlich aus Eisensand (Satetsu, jap.: 砂鉄) gefertigt.

 

Gruss,

silvanmentil

 

IMG_2849.jpg

iwachu_ futongatahada.jpeg

satetsu1.jpg

satetsu3.jpg

signa2.jpeg

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vor 13 Minuten schrieb silvanmentil:

also dein Teekocher hat die Marke von Satetsu

Ich kenne Satetsu nur als eine Machart, nicht hingegen als Marke? 

Zudem hat @SoGen ja bereits festgestellt, dass es sich beim Hersteller um Iwachu handelt?

vor 13 Minuten schrieb silvanmentil:

Leider ist es eine Fälschung.

Das wäre es ja nur, wenn jemand behaupten würde, es handle sich um eine Satetsu, ein Umstand, der hier aber zumindest nicht zur Sprache gekommen wäre? Daher kann es nicht schaden, wenn du dein Beitrag etwas ausführen und du uns an deiner Erfahrung teilhaben lassen würdest? ;) 

 

Bearbeitet von theroots
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Hallo @silvanmentil, erst einmal ein "Herzlich Willkommen" von meiner Seite aus im Forum. Mich würde es interessieren, woran genau Du eine Fälschung zu erkennen glaubst. Ich vermute mal, ich bin auch nicht der/die einzige hier im Forum ;) Könntest Du daher Deine Überlegungen noch etwas weiter ausführen? Leider sind die Beschriftungen auf den Bildern auch schwer bis gar nicht zu lesen.

:D @Anima_Templi und @theroots, wie sagt man so schön? Drei Dumme, ein Gedanke (natürlich ohne hier beleidigen zu wollen!)?

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vor 26 Minuten schrieb nemo:

Leider sind die Beschriftungen auf den Bildern auch schwer bis gar nicht zu lesen.

Zumindest die untere Marke in Siegelschrift auf @Jahwabisans Kessel ist gut zu identifizieren - es ist definitiv die von Iwachu und es ist eine andere Marke als die auf @silvanmentils Fotos. Iwachu stellt Tetsubin sowohl aus Satetsu wie auch aus Ganbetsu her, wobei Tetsubin aus reinem Satetsu eine ganz andere Preisklasse sind - die sind etwa um den Faktor 10 teurer. In der Regel auch schon daran zu erkennen, dass sie außen poliert sind und silbrig glänzen.

Sie werden ohnehin auch keiner 'schwärzenden' kamayaki*-Behandlung ausgesetzt, da Satetsu auch so schon relativ rostresistent ist. Laut Hojo Akira verbessert das Fehlen des kamayaki die positive geschmackliche Beeinflussung des Wassers durch das Tekki (Gusseisen). Satetsu Tekki ist allerdings auch spröder; diese Kessel sind noch bruchgefährdeter als 'normale' Nenbu Tekki Tetsubin und entsprechend sorgfältig zu behandeln.

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* eine abschließende Reduktionserhitzung in einem speziellen Brennofen, bei der am Ende Sauerstoff zugeführt wird. Die dabei entstehende feine Schicht aus 'schwarzem Rost' verhindert den Befall mit 'rotem Rost' bzw. verringert dessen Wahrscheinlichkeit. Diese hauchdünne kamayaki-Schicht ist der Grund, warum man die Tetsubin innen niemals reinigen (womöglich sogar scheuern) sollte - dann ist die Schicht nämlich hin.

Ergänzend: ich kann Akira Hojos These weder falsifizieren noch verifizieren, nur weitergeben. Wenn mir allerdings jemand freundlicherweise eine Satetsu-Tetsubin als Produkttester zur Verfügung stellt, bin ich gerne bereit dazu und würde nicht einmal ein Honorar dafür verlangen. Mir schwebt da ein Langzeitversuch über ein paar Jahre vor ... 9_9

Entsprechend Hojos Theorie würde sich die anscheinend weggeschrubbte kamayaki-Schicht bei @Jahwabisans Kessel geschmacklich sogar vorteilhaft auswirken - so lange er das dadurch entstandene Rost-Problem im Griff behält. Vielleicht den Kessel nach Gebrauch innen gründlich trockenföhnen oder so ... :lol:

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Die Kessel aus Sandeisen leben jetzt auch mehr auf Mythen und Legenden. Sandeisen (produziert aus Eisensand) ist dem Begriff Tamahagane (Juwelenstahl) gleichzusetzen. Der große Vorteil von Sandeisen ist seine Reinheit, in heutiger Zeit aber eine eher kostspielige und langwierige Spielerei für betuchte Käufer die auf der Suche nach dem Besonderen sind. Von der Zusammensetzung her gibt es Stähle die dem ziemlich gleich sind. Japaner halten aber gerne an Tradition fest.

Im Teebereich mag die Reinheit noch anders zu sehen sein, die Frage ist eher ob man das Ergebnis auch mit anderen Stählen erreichen könnte, scheint aber nicht von Interesse zu sein.

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vor 2 Stunden schrieb Cel:

Sandeisen (produziert aus Eisensand) ist dem Begriff Tamahagane (Juwelenstahl) gleichzusetzen. Der große Vorteil von Sandeisen ist seine Reinheit, in heutiger Zeit aber eine eher kostspielige und langwierige Spielerei für betuchte Käufer die auf der Suche nach dem Besonderen sind.

Ursprünglich hat man aus dem Zeug hochwertige Waffen produziert, die sich nicht einmal ein simpler Samurai leisten konnte. Da sind mir persönlich Wasserkessel schon sympathischer. Wobei sich meine Japan-Manie in Grenzen hält und ich keine Vorbehalte gegen europäisches Werkzeug habe - und bei meinem Wasserkocher das bisschen Dichtungsmaterial zwischen Boden aus Edelstahl und Korpus aus Glas in Kauf nehme - zugunsten eines günstigen Preises und des Bedienungskomforts.

Das mag knickrig klingen, aber ich beherzige die Devise, sich stets den besten Tee zu kaufen, den man sich leisten kann. Werkzeug hat da eine nachrangige Priorität. So lange die Qualität stimmt (was als Mindestanforderung vor allem Geschmacksneutralität bedeutet), sind ästhetische Gesichtspunkte nachrangig. Was Hojo Akira (und andere Gurus) angeht, so frage ich mich manchmal schon, wo eigentlich die Grenze zwischen sensorisch noch wahrnehmbaren Effekten, Autosuggestion und Bluff liegt. Aber das ist nicht mein Problem ... -_-

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vor 18 Stunden schrieb SoGen:

wobei Tetsubin aus reinem Satetsu eine ganz andere Preisklasse sind - die sind etwa um den Faktor 10 teurer. In der Regel auch schon daran zu erkennen, dass sie außen poliert sind und silbrig glänzen.

Werden denn zusätzlich zu dem Punkt auch ausschliesslich jene in diese jeweils nur einmal verwendbaren Gussform gegossen?

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 5 Stunden schrieb doumer:

Nein.

Wie schon vor Jahren gesagt, die japanische Teewelt ist und wird wohl nie mein Fachgebiet - ich habe viel zu lernen und dies geschieht wenn, dann nur zufällig. Und ich gebe zu, ich habe früher überhaupt nicht darauf geachtet. Das hier habe ich jedoch gemeint, es scheint betreffend der Gussform doch einen Unterschied zu geben, dass man diese mit Satetsu eben nicht mehrfach verwenden könne, zumindest gemäss TDJ:

Zitat

Im Vergleich zu den verwendeten Eisen für die üblichen Gusse ist der Satetsu härter und bietet wenig Gelegenheit, im Falle von Problemen zum Formen zurückzukomme. So können wir nur eine neue Form, verwenden und nur einmal für jeden Kessel aus Satetsu.

Zitatquelle

Allerdings können selbstverständlich auch bei nicht-Satetsu Wasserkochern nur einmal verwendbare Gussformen aus Ton und Sand angewandt werden, aber das ist nicht der exakt gleiche Sachverhalt, oder?!

@theroots Können wir bei dir mal eine Tetsubin-Runde machen, du hast doch bestimmt ein ansehnliches Stück wie ich dich kenne! :)
Zudem könnten wir von dir sicher auch noch viel lernen. Vielleicht wenn sich die Jungs im Norden treffen, machen wir das kleine Gegentreffen im Süden! :D

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Satetsu wird in der Tatara erschmolzen. Das Material an sich ist sehr inhomogen, weshalb es für Klingen sehr oft gefaltet wurde/wird. Beim Guss eines Tetsubin gehe ich von aus, das diese inhomogene Masse erhalten bleibt, was aber hier nicht unbedingt die Rolle spielt. Es muss keine Klingen bilden oder dünn ausgeschliffen werden. Eine extreme Härte ist hier teils erwünscht, jedoch sollte man bedenken das eine sehr hohe Spannung im Material besteht. Klingen haben ja nicht nur eine Wärmebehandlung um die Spannung und die Härte anzupassen. Ob beim Tetsubin das Material entspannt wird kann ich nicht sagen.

@miig Satetsu bildet durch die Verhüttung und die Reinheit sehr kleine Körner (Karbide), bei einer guten Politur nimmt man einen Großteil der Angriffsfläche und bei guter Behandlung (z.B. Kamelienöl) wird man selten Rost finden. Wootz ist ein sehr ähnliches Material, der Rennofen an sich ist aber mehr ein Spiel für exotisches Metall und eine Materialverschwendung. Weißer und blauer Papierstahl sind auch hoch rein, günstiger aber nun einmal nicht so pompös. 

vor 9 Stunden schrieb miig:

Simd nicht irgendwie Tama-Tetsus die Ginbins des kleinen Mannes? 

Ich gehe fast von aus, Das ein Ginbin da nicht mithält. Silber ist vom Material günstiger, ein Ginbin lebt von der Verzierung, Satetsu vom Material.

Bearbeitet von Cel
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