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Einstieg in den Teegenuss


Joinatic

Frage

Hallo zusammen,

ich habe mich in den letzten 2 Tagen ziemlich viel über die Teezubereitung informiert und habe nun einige Fragen.

Vorab ein wenig zu mir und meinen Erfahrungen. Ich habe zuvor eigentlich immer nur einen Wasserkocher an gemacht, einen Teebeutel in die Tasse gehauen und heißes Wasser drüber gekippt. Nach einiger Zeit habe ich angefangen die Brühzeiten zu beachten und wurde immer neugieriger dem Tee einen besonderen Geschmack zu entlocken. Da ich aber immer zu Faul war mich damit richtig zu beschäftigen, habe ich mir dann das Tealounge-System von Teekanne angeschafft, welches mir das Achten auf Temperatur und Brühzeit komplett abnimmt. Dort bin ich auf den Geschmack von diversen Grüntees gekommen und bin nun interessiert die Kunst selbst zu beherrschen (unteranderem auch weil die Kapseln auf dauer echt a*sch teuer sind...).

 

Wie bereits gesagt bin ich erstmal nur an Grüntee interessiert. Dazu wollte ich mir eine Kyusu anschaffen und darin Sencha, Bencha und Darjeeling zubereiten. Für mich bleiben da allerdings einige Fragen offen:

  1. Wenn ich mehrere Tassen trinken möchte, muss ich dann jedesmal einen neuen Aufguss machen? 
  2. Welche Größe (ml) sollte ich mir anschaffen?
    1. Ich trinke hauptsächlich alleine, mein Freundin trinkt gelegentlich mit und bei Besuch können es auch mal 4 Personen werden.
  3. Wo sollte ich kaufen?
    1. Ich wohne in Wuppertal und pendel täglich nach Neuss (über Düsseldorf). Ich könnte also im „kleinen Japan“ eine kaufen, hörte aber von überteuerten Preisen.
  4. Eignet sich für mein Vorhaben eine Kyusu?
  5. Sollte ich eine Kyusu nehmen preferiere ich ein Metallsieb welches in der Kanne rundherum geht und nicht nur am Ausguss befestigt ist, hat das Vor- /Nachteile?
  6. Was muss ich bei der Reinigung beachten? (Abgesehen davon das ich kein Spüli nutzen sollte)

Ich hoffe das sind nicht zu viele doofe Fragen und auch genug Informationen. Zudem habe ich gelesen, dass Grünertee viel Koffein beinhaltet, ist er also kein Tee für den Feierabend(Abends) oder hat das auch wieder mit der Zubereitung zu tun?

 

VG

Joinatic

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Hallo! Es freut mich, dass es immer Leute gibt die gerne Tee ein bissche ausprobieren wollen. Ersten möchte ich mich für komische Ausdrucksweisen sowie Fehler entschuldigen, ich bin Franzose. Die anderen haben sich vermutlich mittlerweile daran gewöhnt. 

 

Auf die meisten deiner Fragen würde eine Antwort mit "es hängt davon ab..." beginnen. Mir ist aber bewusst, dass es höchst unbefriedigend ist. Also versuche ich es ein bisschen verdaulicher zu machen. 

 

1) Aufgüsse sind ein großes Thema für sich. Eigentlich alle gute Tees lassen sich mehrmals aufgießen. Wie lange und wie oft, ist sehr einfach: bis es nicht mehr schmeckt. Tendenziell aber grüne Tees werden je nach Vorbereitung 3 bis 5 mal wieder aufgegossen. Japanische vielleicht nur zwei, kann dazu aber kaum was sagen. Ob du jedes mal einen neuen Aufguss machen musst? Nein. Die meisten hier nutzen eine zusätzliche Glaskanne die so neben den Kyusu sitzt und aufgefüllt wird. Dann schenkt man sich wie viel man will ein und wenn die leer ist, macht man einen neuen Aufguss. 

2) Ich muss sagen, das ist wahrscheinlich die schwiergste Frae von allem. Am Anfan hat man keine Ahnung über seine Teegewohnheiten und Vorlieben da man gar keine hat. Ich mache eigentlich gerne relativ kleine 60-70ml Shots von kurzen Ziehzeiten und großen Teemengen die ich dann in einen Zug so in einer halben Stunde (ungefähr 5-6 Aufüsse) trinke. Andere lassen den Tee länger ziehen, machen aber wenigere Aufgüsse und haben eine Vorliebe für 200ml Kyusus. Deswegen ist es auch wichtig eine eher günstige Kanne sich anzuschaffen. Da du auf Grüntee abgezielt hast, ist ein Kyusu schon richtig. In der Not kannst du den auch nicht komplett fühlen. Ich würde dir eher in die Richtung 180 ml raten. Scheint mir eigentlich für den beginn ganz ok. 

3) Für einen Beginner-Kyusu gibt es mehrere Optionen. Entweder findest du etwas lokal für nicht zuviel Geld, oder schaust bei unseren beliebten Online-Händlern. Insgesamt ist aber Online-Handel für Tee eigentlich ein muss meiner Meinung nach. Wenn man sich tief eingräbt bleibt einen nicht viel übrig. Aber ein Beginner-Kyusu mit ein paar standard Japan-Tees kann man vermutlich auch bei Teegschwender finden. 

4) Wie früher gesagt, eigentlich ja.

5) Meinst du einen Panoramasieb? Keine Ahnung. Also für mich gilt immer die Regel: je weniger Sieb, desto weniger Nervenverlust beim Spülen. Echt jetzt, diese ganzen Siebe, Teeeier, irgendwelche "Basket-Infuser" sind nur Täuschung. Je mehr sieb, desto mehr Möglichkeiten für feine Teeblätter irgendwo stecken zu bleiben und beim entfernen zu nerven. Eins der Gründe warum Tee mich so begeistert hat ist als ich mein erstes mal meinen Gaiwan gespült habe. ALLE Teeblätter waren weg innerhalb von einer Handbewegung. 

6) Je nach Kanne sind andere Vorsichtsmaßnahmen. Unglasierte Tonkannen nur mit Wasser spülen und nach verlorenen Teeblättern durchsuchen. So ein Porzellanstück verträgt auch Spüli. Aber eigentlich sonst nichts.

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Vielen lieben Dank für diese umfangreiche Antwort! Die meisten meiner Fragen sind damit auch eigentlich bereits geklärt! Ich werde heute nach der Arbeit mal nach Düsseldorf in das Japanviertel fahren und mir eine hübsche 180ml Kyusu und 2-3 Chawan suchen. Sollte ich dabei noch irgendwas beachten? Ich werde auf jeden Fall eine mit möglichst wenig Sieb nehmen, wie du schon empfohlen hast. Zudem werde ich nach einer glasierten Ton-Kyusu ausschau halten.

Zudem interessiert mich noch meine Frage bezüglich des Koffeingehalts:

vor 15 Stunden schrieb Joinatic:

Zudem habe ich gelesen, dass Grünertee viel Koffein beinhaltet, ist er also kein Tee für den Feierabend(Abends) oder hat das auch wieder mit der Zubereitung zu tun?

 

VG

Joinatic

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Diesbezüglich höre ich oft widersprüchliche Aussagen. Insgesamt ist es schwer den Koffeininhalt von Tees wirklich zu bestimmen da es stark variiert. Tendenziell scheint chinesischer grüner Tee mehr Koffein zu haben. Allerdings kenne ich viele Leute die Behaupten sie können besser nach Grüntee schlafen wegen der anderen Komponenten. Es hilft nur ausprobieren und schauen wie man es verträgt. 

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vor 19 Stunden schrieb Quorton:

5) Meinst du einen Panoramasieb? Keine Ahnung. Also für mich gilt immer die Regel: je weniger Sieb, desto weniger Nervenverlust beim Spülen.

 

vor 4 Stunden schrieb Joinatic:

Ich werde auf jeden Fall eine mit möglichst wenig Sieb nehmen, wie du schon empfohlen hast.

Regeln sind oft etwas sehr persönliches. Ich benutze seit schätzungsweise 2 Jahrzehnten als Allrounder für Grüntee eine Banko-yaki mit Panoramasieb. Kommt mit allen Blattgraden zurecht und gießt dabei sehr schnell und präzise (wenig Nachlauf) ab. Der Edelstahl nimmt relativ schnell Patina an, aber nur sehr dünn - das Sieb bleibt also uneingeschränkt durchlässig. 

Gespült wird in der Gegenrichtung zum Abgießen - also durch die Tülle. Mit im Sieb hängenbleibenden Blattresten habe ich bei Kannen mit Keramiksieb deutlich mehr Probleme.

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Danke für eure Antworten. Ich war gestern in Düsseldorf und habe mir eine Kyusu (300ml), 2 Tassen, eine Matchabowl und einen Matchapinsel geholt.

Dazu habe ich noch nach einem beliebigen Tee gegriffen, da meine Bestellung erst heute ankommt und ich sehr gespannt auf das ergebniss war.

Mein erster Aufguss war ok.. Wurde aber gegen ende der Tasse immer bitterer. Ich bin mir nicht sicher ob das Wasser zu Heiß war oder die zieh Zeit zu lang war. Gibt es irgendwelche Merkmale an denen ich festmachen kann woran es liegt?

Ich habe das Wasser aus dem Wasserkocher in die Kyusu geschüttet, dann in die zwei Tassen, den Tee in die Kyusu und anschließend das Wasser aus den Tassen in die Kyusu. Ich habe gelesen, dass es dadurch ausreichend auskühlt. Die Ziehzeit betrug beim ersten 2 Minuten und beim zweiten 1 Minute. Der zweite war auch etwas besser, allerdings noch nicht wirklich gut. (Hab auch nicht erwartet das es direkt perfekt wird)

Habt ihr dazu noch den ein oder anderen Tipp oder heißt es einfach ausprobieren? Ich habe aktuell leider keine Ahnung wo ich anfangen soll. Ein Wasserkocher mit temperaturanzeige ist bereits unterwegs.

Im Anhang noch mein Einkauf.

VG

Joinatic

 

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Dass der Tee bitter wurde kann viele Ursachen haben, Wasserqualität, Wassermenge, Temperatur, Ziehzeit, Qualität und Quantität des Tees usw. Versuch erstmal nur jeweils einen Parameter zu ändern, und schau, wie es sich das aufs Ergebnis auswirkt. 

Aus der Ferne würde ich vermuten, dass der Tee überzogen war. Was am der Ziehzeit und/oder Wassertemperatur liegen kann. Letztere lässt sich ja nur schätzen. 2 Minuten im ersten und 1 Minute im zweiten Aufguss sind eher Ziehzeiten für einen Gyokuro. Probier es mal mit der Hälfte der Zeit. 

Für den Anfang ist auch eine Waage nicht verkehrt. 

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Schöner Einkauf. 

Ohne den Tee zu kennen, würde ich am ehesten versuchen die Temperatur beim Sencha mal runterzufahren. Ich brühe meine meistens nur mit 60-70 Grad, je nach Sencha. Entweder messen oder ne gewisse Zeit lang stehen lassen. 

Von der Ziehzeit bin ich bei Sencha sonst auch bei 1-2 Minuten Ziehzeit; allerdings bei niedrigerer Temperatur. 

Weiterhin guten Genuss :)

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Zitat

Zudem habe ich gelesen, dass Grünertee viel Koffein beinhaltet, ist er also kein Tee für den Feierabend(Abends) oder hat das auch wieder mit der Zubereitung zu tun?

Es gibt japanische Grünteesorten die weniger Koffein beinhalten. Z.Bsp. Kukicha und Bancha oder Hojicha sind idR koffeinarm und sind sehr bekömmlich. Erste-Ernte-Tees und auch beschattete Sorten sind deutlich potenter, haben also von allem mehr, auch Koffein. ;o) 

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vor 16 Stunden schrieb teekontorkiel:

Es gibt japanische Grünteesorten die weniger Koffein beinhalten. Z.Bsp. Kukicha und Bancha oder Hojicha sind idR koffeinarm und sind sehr bekömmlich. Erste-Ernte-Tees und auch beschattete Sorten sind deutlich potenter, haben also von allem mehr, auch Koffein. ;o) 

Sehr gut, Bancha habe ich bestellt 😁

Aber der Sencha hat mich trotzdem schlafen lassen, also bisher alles gut 😊 

Ich habe gestern zwei erfolgreiche Aufgüsse geschafft. 

4g Sencha, 30Sekunden bei unbekannter Temperatur

Verstehe ich das richtig, dass ich bei weniger Tee längere Ziehzeiten benötige und andersrum?

Gibt es auch solche „Regeln“ im Bezug auf die Temperatur?

VG

Joinatic

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Wenn man mehr Tee nimmt, braucht man theoretisch weniger Ziehzeit und gießt öfters auf, das stimmt.

Aber auch das ist subjektiv.

Eine Tasse kann für einen schon zu lange gezogen haben, für den anderen nicht.

Manche mögen, wenn Bitterkeit hervorkommt, andere finden eher smoothen Tee gut.

 

Das ist auch hier wie überall dann sehr subjektiv und das muss man für sich herausfinden.

Die erste Regel für dich bei Tee ist bestimmt hilfreich: Es gibt keine Regel ;-)

 

Ja, wenn das Wasser heißer ist, kann man tendenziell kürzer ziehen lassen, aber auch hier, s. oben, subjektiv.

Und im Grunde gibt es auch Aussagen, dass ein guter Tee nicht durch Temperatur oder Ziehzeit "verhunzt" werden kann.

 

Bancha habe ich am Anfang auch gerne getrunken, ein netter Einstiegstee ohne Besonderheit (oder ich hatte immer nur den falschen).

Inzwischen ist es egal, wann ich welchen Tee trinke, ich bin eh immer müde und Koffein bewirkt bei mir mal so gar nichts :ph34r:

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Super danke! Dann heißt es nun experimentieren :D

Ich habe viel gelesen, dass Tee von hoher Qualität sich oft mehrfach aufgießen lässt. Woran erkenne ich denn von welcher Qualität der Tee ist? Der Preis ist ja auch nicht zwingend ausschlaggebend. Ich habe mir bisher diese Tees bestellt:

https://www.paul-schrader.de/tee/bio-tee/gruener-tee-bio/japan-bio/japan-bancha-gruentee-bio

https://www.paul-schrader.de/tee/gruener-tee/gruener-tee-aus-japan/japan-genmaicha-bio

https://www.paul-schrader.de/tee/bio-tee/gruener-tee-bio/japan-bio/japan-sencha-bio

https://www.paul-schrader.de/tee/bio-tee/gruener-tee-bio/darjeeling-bio/gruener-tee-darjeeling-happy-valley-gftgfop1-bio

https://www.paul-schrader.de/tee/gruener-tee/gruener-tee-mit-aroma/aromatisierter-gruener-tee-lotusbluete-aprikose

Kann ich schon vor der Bestellung erkennen von welcher Qualität die Tees sind?

 

VG

Joinatic

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vor 1 Stunde schrieb Joinatic:

Ich habe viel gelesen, dass Tee von hoher Qualität sich oft mehrfach aufgießen lässt. Woran erkenne ich denn von welcher Qualität der Tee ist?

Daran, dass er sich mehrfach aufgießen lässt. Spass beiseite - Geruch und Aussehen des Blattgutes geben da vorab schon Hinweise. Geruch ist bei Online-Kauf natürlich nicht zu prüfen, aber die meisten Online-Händler zeigen zumindest Abbildungen ihres Tees.

Japan-Sencha-BiobRFH6cduFlQwy_216x216.jpSNC_16_003_100_3.jpg

Hier Schraders Bio-Sencha neben einem Standard-Sencha, den ich gestern in der Tasse hatte (war eine Probe). Der war für drei Aufgüsse gut (mit deutlichen Abstrichen beim dritten). Kostet aber auch gut das doppelte ... Letzlich erweist sich die Qualität natürlich erst in der Tasse.

vor 1 Stunde schrieb Joinatic:

Der Preis ist ja auch nicht zwingend ausschlaggebend.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: die Qualität ist (neben Anbaugebiet) ausschlaggebend für den Preis. Liegt vermutlich daran, dass Tees von guter oder hoher Qualität stärker nachgefragt werden als solche minderer Qualität ;). Hinzu kommt, dass es einen Zusammenhang zwischen (teurem) manuellem Aufwand und Qualität gibt. Weitgehende Mechanisierung von Ernte und Verarbeitung senkt zwar den Deckungsbeitrag und ermöglicht damit günstigere Preise, geht aber auf Kosten der Qualität.

vor 1 Stunde schrieb Joinatic:

Kann ich schon vor der Bestellung erkennen von welcher Qualität die Tees sind?

Ja - wenn auch nur begrenzt. Die Bilder vom Blattgut sagen halt nicht alles und ein hoher Preis bedeutet nicht notwendig entsprechende Qualität. Deswegen ist es wichtig, bei Teehändlern mit Teeverstand einzukaufen - d.h. Händlern, die einen Sinn für ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis bei Tee haben (und dann auch nicht jede Mode mitmachen). Das lernt man mit der Zeit. Ansonsten sollte man schon wissen, was man einkauft. Bancha z.b. wird aus den Massenpflückungen des Sommers (und frühen Herbstes) gefertigt - eine geschmackliche Qualität wie bei den Frühlingspflückungen kann man da schlicht nicht erwarten. Es ist ein einfaches Alltagsgetränk, das man wegen seines niedrigen Koffeingehalts auch Kindern als Durstlöscher zu trinken gibt. Bei Genmaicha oder auch den meisten anderen aromatiserten Tees ist das Teematerial ebenfalls von bescheidener Qualität. Was auch sinnvoll ist - die Aromatisierung würde feinere Aromen, so sie denn vorhanden wären, ohnehin überdecken. Anders als bei Genmaicha kann man bei besseren Bancha auch noch einen zweiten Aufguss machen (kochendes Wasser, 10 - 15 Sek. Ziehzeit) - das ist dann aber eher etwas für die sparsame Hausfrau ... Trotzdem einfach mal versuchen.

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vor 3 Stunden schrieb SoGen:

 aber die meisten Online-Händler zeigen zumindest Abbildungen ihres Tees.

und der Tee, den man bekommt ist immer der abgebildete?;)

 

vor 3 Stunden schrieb SoGen:

 Deswegen ist es wichtig, bei Teehändlern mit Teeverstand einzukaufen - d.h. Händlern, die einen Sinn für ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis bei Tee haben (und dann auch nicht jede Mode mitmachen). Das lernt man mit der Zeit_()_

Goldene Worte @SoGen, Goldene Worte!

Für Anfänger ist es deswegen das sicherste bei Händlern die Mitglieder im Forum sind einzukaufen. Die sind erprobt und belastbar.

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vor 6 Stunden schrieb Joinatic:

Ich habe viel gelesen, dass Tee von hoher Qualität sich oft mehrfach aufgießen lässt.
 

Das kann man nicht pauschalisieren und kommt auf die Teesorte und auf die Art der Zubereitung an. Bei Grüntee gilt grob: westlich zubereitet eher nicht und asiatisch zubereitet eher ja. Japanische Grüntees gießt man nicht so häufig auf wie chinesische. Die japanischen Grüntees wurden in der Regel gedämpft und geben daher das Aroma viel scheller/intensiver ab. Die japanischen Sorten sind häufig empfindlicher, bzw. heikler in der Zubereitung und tendieren eher zum bittern, während chinesische Grüntees meistens unkomplizierter aber auch milder sind. Aromatisierte Grüntees sind häufig der Einstieg in die Welt der Grüntees, werden aber naturgemäß mit einfachen Sorten gemischt.

Zitat

Woran erkenne ich denn von welcher Qualität der Tee ist? Der Preis ist ja auch nicht zwingend ausschlaggebend.

Bei Tee gilt schon meistens "you get what you pay for" - zumindest bei seriösen Händlern.

Dein Sencha ist kein Erste-Ernte-Tee und von eher schlichter Qualität und wird vermutlich nicht besonders viel Power haben. Das erkennt man an der Farbe und Struktur des Blattguts (und am Preis). Aber das heißt nicht, dass er schlecht ist und es gibt durchaus Teetrinker die solche schlichteren Senchas mögen. Es ist eine Frage des Budgets und was man gewohnt ist. Für einen anspruchsvollen Genießer wäre das eher nichts.  ;o)

Gut finde ich, dass Du Bio ausgewählt hast. Bio finde ich bei Japantee extrem wichtig, allerdings sagt das nichts über die Geschmacksqualität des Tees. Aber Du weißt dann immerhin, dass die Arbeiter und die Umwelt im Ursprung geschont worden sind. 

Eine starke Nachfrage ist bei japanischem Tee nicht der ausschlaggebende Punkt für höhere Preise, sondern der Erntezeitpunkt, der Aufwand für den Anbau und die Produktion in Kombination mit dem Ertrag und dem aktuellen Marktpreis. Dazu kommen, bei deutschen Händlern, die evtl. Rückstandskontrollen und Biozertifikationen.

Zitat

Kann ich schon vor der Bestellung erkennen von welcher Qualität die Tees sind?

Neben den bereits erwähnten Punkten wie Preis und Blattbeschaffenheit empfehle ich mit dem Händler Deiner Wahl zu kommunizieren. Das Forum ist natürlich auch eine super Hilfe und es gibt viele, gut gemeinte Tipps. Trotzdem gibt es auch hier zuweilen Halbwissen und man darf nicht immer zu 100% jedes Wort glauben. Die Kombination macht's.  ;o)

Am besten lässt Du Dich auch online oder persönlich beraten. Auch bei einem Webshop kannst Du anrufen oder Dich zurückrufen lassen und so die Kompetenz des Händlers prüfen. Auch eine Beratung per Email ist besser als keine und bevor Du blind bestellst, kannst Du immer Deine Fragenliste schicken. 

Wenn Du in der Nähe einen Fachhändler hast, dann erkundige Dich im Laden oder frage nach Verkostungsterminen. Bei Verkostungen kannst Du den Fachleuten nach Herzenslust Löcher in den Bauch fragen und lernst nebenbei die Zubereitung.

Und letztendlich brauchst Du Geduld und gehst weiterhin Deinen Teeweg auf dem Du Dich selbstständig durch Probieren weiterentwickelst.  
 

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Wow ich bin überwältigt von euren tollen Antworten! Ich glaube hier werde ich mich sehr wohl fühlen :D

Um das nochmal kurz zu fassen, desdo saftiger der tee aussieht desdo höher die Qualität? Ich freue mich schon auf meinen Weg in die Welt des Tees 😊

Ich kann aber schon sagen, der Sencha aus Düsseldorf (den ich mit der Kyusu gekauft habe) ist schonmal extrem geschmacksarm. Da erhoffe ich mir mehr von dem Bestellten, stehe dem aber nun schon skeptisch entgegen :D

Meine Kyusu hat ja ein kleines Metallsieb, wo sich aber andauernd dennoch große Teeblätter vorbeimogeln. Ich denke mal auch da muss ich mich nochmal umsehen.

Und nochmal, ich freue mich schon sehr auf meinen Weg und hoffe auch weiterhin auf eure Unterstützung!

Wo finde ich denn die im Forum aktiven Shops?

 

VG

Joinatic

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@Joinatic

Willkommen in der Teewelt!

Ich würde Dir an dieser Stelle einfach mal meinen Leitfaden-Entwurf empfehlen. Eine sehr vereinfachte erfahrungs-basierte Übersicht über alle wichtigsten Teesorten, Wassertemperatur, Aufgusszeit, usw., die dazu dient dass man als Anfänger kosteneffektiv herumexperimentieren und wenig bis gar nichts falsch machen kann. Denn...

Am 3.9.2018 um 14:57 schrieb SoGen:

Regeln sind oft etwas sehr persönliches.

Grüße!

 

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Nach einiger Zeit melde ich mich nun mal zurück und will ein wenig berichten und weitere Fragen stellen.

Ich habe bereits den Sencha von YamaMotoYama und Strader, den Bancha von Strader, den Darjeeling von Strader und den aromatisierten von Strader getrunken. Wirklich pberzeugt haben mich davon aber nur die beiden Senchas und der Bancha. Wenn ich einen Favoriten nennen müsste würde ich den Sencha von YamaMotoYama nehmen. 

Meine nächsten Schritte wären nun der Kauf eines hochwertigen Senchas, kauf eines anderen Tees (Oolong o.ä.) und der Kauf einer Kyusu mit einem besseren Sieb. Ich habe aktuell das Problem, dass beim Aufguss sehr viele Blätter mit in die Tasse wandern und ich ein extra Sieb über der Tasse nutzen muss für einen angenehmen Aufguss.

 

Daher ergeben sich bei mir wieder einige Fragen. Ich bin kein Fan von Schwarztees und habe noch nicht viel probiert. Mich interessieren zb Oolong oder weiße Tees, was könnt ihr empfehlen (gerne auch was anderes)? Was für eine Kanne benötige ich für den Aufguss? 

Ich freu mich auf eure Empfehlungen!

 

VG

Joinatic

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vor einer Stunde schrieb Joinatic:

Daher ergeben sich bei mir wieder einige Fragen. Ich bin kein Fan von Schwarztees und habe noch nicht viel probiert. Mich interessieren zb Oolong oder weiße Tees, was könnt ihr empfehlen (gerne auch was anderes)? Was für eine Kanne benötige ich für den Aufguss? 

Der absolute Klassiker bei den weißen Tees ist Bai Mudan, aromatisch, unkompliziert beim Aufgießen und sehr flexibel was Teemenge angeht.

Bei Oolong bietet sich, aus denselben Gründen, der Dongfang Meiren, besser bekannt als Oriental/Eastern Beauty.

Was die Kanne angeht, würde ich (immer wieder) davon abraten die Sache komplizierter zu machen als sie ist. Für die beiden o.g. Tees wird im Prinzip jede Kanne passen welche die Hitze gut halten kann und innendrin glasiert ist, sprich keinen Einfluss auf den Teegeschmack hat. Wenn du deinen Tee etwas kräftiger magst, ist Teekanne allemal gut, wenn Du aber kein Starktee-Freund bist, dann wären Gaiwan & Konsorten die praktische Wahl.

Grüße, OstHesse

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Super danke! Die beiden werde ich mir mal bestellen. Für die Teekanne hatte ich an eine Glaskanne mit einhäng sieb gedacht. In etwas so:41514_zoom.jpg

Empfiehlt sich das, oder sollte ich eher zu einer glasierten Porzelankanne (o.ä.) greifen? 

Was zählt denn als Starktee? Sind das zB Schwarztees? 

Vielen Dank!

 

VG

Joinatic

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@Joinatic

"Starktee" bedeutet ein hohes Blatt-Wasser-Verhältnis in Gramm pro 100ml Wasser. Wenn du ein Gefäß hast wo 100ml Wasser rein passen und brühst dort 7-8 Gramm Oolong oder Pu Erh, dann hast du eine sehr konzentrierten Tee, eben wegen dem viel Blatt, gewöhnlich nimmt man so um 5 Gramm pro 100ml (oder 7,5 gramm pro 150ml Aufgussgefäß). Eine höhere Temeratur kann dabei den Tee etwas kräftiger machen, die Teemenge ist aber immer das Entscheidende.

Wenn du deinen Tee konzentriert und intensiv magst, ist Porzellankanne vielleicht besser da sie die Hitze besser speichert, wenn der Tee etwas "leichter" sein soll ist Glas perfekt. Deswegen wird z.B. Grüntee so gern in Gläsern aufgegossen und Wuyi-Olong sund Pu Erh in Teekannen. Aber rein technisch geht alles in Glas oder Porzellan allein, wenn du die oben gezeigte Glaskanne nimmst es aber kräftig magst, wärme die Kanne gut mit heißem Wasser auf, nimm mehr Tee und um ~10° heißeres Wasser als üblich. Falls du Fragen zu Teemengen und Wassertemperatur hast, folge dem Link in meiner Signatur, da steht alles drin.

Hier ist ein sehr gutes Video wie man das Volumen seiner Aufgussgefäße ziemlich genau messen kann (einfach nachmachen!): https://www.youtube.com/watch?v=4QR0T6rFDRQ

Grüße, OstHesse

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Super! Verstehe ich das richtig, wenn ich eine Kanne machen will kann ich also auch darin einen guten Aufguss machen wenn ich das Wasser-Teeblatt-Verhältniss beachte? Oder sollten die Aufgüsse dennoch besser in der kleinen Kyusu/Gaiwan machen? Ich trinke auch gerne mal 1-2 L Tee an guten Tagen. Zur Zeit mache ich das immer über die Kyusu mit ca 3-4 Aufgüssen.

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@Joinatic

Genauso ist es, Wasser-Teeblatt-Verhältnis ist die Hauptsache!

Wenn du zu Zeit immer mit deiner 300ml Kyusu den Tee machst, dann bleib doch einfach bei dem was du schon kennst, du musst jetzt nicht neues Geschirr anschaffen extra für Bai Mudan oder Oolong, die 300ml ist komplett ausreichend. Anhand deines von Dir beschriebenen Teekonsums nehme ich an dass dein Tee nicht besonders "stark" ist; 4 Gramm Bai Mudan, 5 Gramm Oriental Beauty, rein in den Kyusu, Deckel zu, mit Wasser begießen (vorwärmen), deckel auf und dann zur Hälfte auffüllen ~150ml Wasser. Halbe Minute warten, abgießen und genießen. Zumindest 7 Aufgüsse kriegst du da raus. Da Kyusu nur halbvoll ist, ist Vorwärmen empfehlenswert. Wasser zum Kochen bringen und 5 Minuten lang im Kocher abkühlen lassen, das werden ungefähr 88-90°C, perfekt für die beiden Tees.

Was ich aber recht gern empfehlen würde, ist der Kauf einer Mikrowaage! Tee kann in seiner Dichte, Form und Aussehen sehr unterschiedlich sein, mitunter regelrecht "trügerisch", die Waage hilft da ungemein. Man wird mit der Zeit instinktiv die richtige Menge bestimmen können - bis dahin macht die Waage vieles leichter.

Und wenn Dir was nicht passt (zu schwach, zu stark, der Tee spricht dich nicht an, etc.), zögere nicht mit Änderungen! Der Tee soll DIR schmecken, nicht mir, oder der Fr. Merkel ;)

Grüße, OstHesse

 

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