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Mir ist nicht bewusst was Dento Hon" in diesem Zusammenhang meint. Dento Hon sind nicht zurück gestutzte Büsche, sprich frei wachsend.

Hast Du Quellen auf denen Du Dich stützt? Ich glaube nicht das Tautropfen von der Form abgeleitet ist. Da ich aber ein blinder unter sehenden bin, rufe ich lieber @cml93 und @teekontorkiel zur Hilfe. Auch @theroots ist da viel mehr bewandert oder auch @Diz.

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Soviel ich weiss heisst Dento Hon "traditionell" und "Stroh". Ein Hinweis auf die Honzu Abdeckungen mit Stroh statt Kunststoffnetzen. Zudem werden die Büsche wachsen gelassen und nicht künstlich gedüngt.

Gemäss unserem Hersteller unterliegt die Bezeichnung "Dento Hon" der AOC und nur Gyokuro aus Hoshino darf so genannt werden.

Auf die ursprüngliche Frage des TO habe ich aber leider keine Antwort.

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Dento Hon Gyokuro bedeutet in der Übersetzung simpel, traditioneller Gyokuro.

Tatsächlich steht das Wort Hon, im Zusammenhang mit Reisstroh, bildet aber im Gesamtbild ein neues Wort, in der Übersetzung.
Deutsch ist eine recht unkompatible Sprache, was sowas betrifft.

Dies ist ein Begriff, aus Hoshino, der für in ganz Japan produzierten Gyokuro gilt, sofern gewisse Anforderungen erfüllt werden.
Dazu dürfen die Teebüsche nicht in Form geschnitten werden, sondern müssen natürlich wachsen.
Das Blatt muss per Hand gepflückt werden.
Die Beschattung muss mit Tana-Technik erfolgen, aus Reisstrohmatten.
Darüber hinaus, muss das Blatt mindestens 16 Tage Vollbeschattung erfahren.

Quellen habe ich leider nicht, sondern lediglich Erfahrung aus Gesprächen.
Ich bin mir jedenfalls sicher, dass die Ursprungsform recht kugelig war und so der Name entstand.

Mir geht es nun darum, ob es noch irgendjemanden gibt, der ihn in solcher Form produziert und verkauft.

Bearbeitet von Gyokuro
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Zum "Dento Hon Gyokuro:" Es gibt sieben Kriterien:

1. Shizen-Shitate, d.h. natürliche, nicht beschnittene Wachsform (natürlich wird die Teepflanze nach der Ernte einmal beschnitten)

2. Es muss genügend gedüngt werden (da gibt es aber keine genauen Vorgaben

3. Zum Beschatten muss Reisstroh genommen werden

4. Es muss länger als 16 Tage beschattet werden

5. Der Tee muss per Hand gepflückt werden

6. Es muss zur richtigen Zeit geerntet werden, damit die Blätter nicht hart werden (auch hier gibt es keine genauen Richtlinien)

7. Die "Pflege" des Teefeldes und Produktion muss sorgfältig durchgeführt werden (z.B. nur eine Ernte pro Jahr usw.)

Dass der Tee explizid aus Yame kommen muss, steht nirgendswo geschrieben, ich bin mir aber unsicher. Ich denke aber, das was @Diz meint, ist "Yame Dento Hon Gyokuro." Dieser muss aus Yame kommen und hat noch andere Kriterien zu erfüllen, wie z.B. einen Mindest-Einkaufs-Kilopreis von 13000 Yen, außerdem muss der Tee noch verkostet werden von einem Komitee, welches den Tee dann als qualitativ ausreichend bewerten muss... Ist aber eh alles Schnickschnack, da 17 Tage Beschattung lächerlich sind, Gyokuros aus Kyoto werden eigentlich mindestens 28 - 35 Tage beschattet.

 

Der Ursprung kommt von Yamamoto Yama, einem Teehändler, der 1835 das Produkt "Gyokuro" einführte, welches seinen Namen durch seine kugelige Form erhalten hatte (wohl eine Form ähnlich wie Tamaryokucha). Anfang der Meiji-Periode hat dann Tsujiri die Produktion perfektioniert, an der sich bis jetzt auch nicht allzu viel geändert hat.

@Gyokuro Ich kenne keinen Produzenten in Kyoto, der noch so einen Gyokuro produziert, da diese Art von Produktion ja schon knapp 150 Jahre überholt ist. Wenn du aber einen Gyokuro trinken willst, der so schmeckt wie vor 50 - 100 Jahren, würde ich dir einen Zairai Gyokuro empfehlen, der kommt da denke ich noch am nächsten ran.

Bearbeitet von cml93
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Als Ergänzung für Interessierte vielleicht zu dem, was @cml93 geschrieben hat, hier der Auszug aus der GI (Geographical Indication) Registrierung für Yame Dentō Hon Gyokuro mit GI Nr. 5 auf Seiten des japanischen Landwirtschaftsministeriums:

Yame Dento Hongyokuro (japanisch)

Unter Kriterium (2), in dem die Vorgaben für den Herstellungsprozess von Aracha beschrieben sind,  steht bei 5), dass die Blätter in Nadelform gerollt werden. Denke somit erübrigt sich das mit der Kugelform hier. :)

Eine englische Seite gibt es auch, ist aber weniger ausführlich: Yame Dento Hongyokuro (englisch)

P.S. sollte eigentlich klar sein, aber um Missverständnisse zu vermeiden, obige Bestimmungen gelten nur für Produkte mit GI Zertifikat. Gibt nämlich auch Yame Dento Hongyokuro ohne GI Zertifikat. 

P.S.II  das "hon" (本)in Hon Gyokuro (本玉露)bedeutet "echt", ergo "traditioneller echter Gyokuro". Hat nichts mit Stroh zu tun, auch wenn es phonetische Ähnlichkeiten gibt. ;) 

Bearbeitet von seika
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@Gyokuro Willkommen im Forum erstmal. :) Von der Form her würde das, was du suchst heute wohl einem Mushi-sei Tamaryoku-cha entsprechen. Kabuse Tamaryoku-cha, also mit Netzen beschattet, gibt es, theoretisch wäre also auch ein "Gyokuro Tamaryoku-cha" denkbar. Wenn es dir nur um die Form der Blätter und weniger um historisch korrekte Anbaumethoden und Herstellungsverfahren geht, wirst du da vielleicht fündig. 

Wobei ich mich schon frage, ob es sich bei der von dir beschriebenen kugeligen Form vor 100 Jahren nicht eher um einen "trocken erhitzten", also pfannengebraten oder in ähnlicher Weise hergestellten Tee, gehandelt haben könnte. 

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Vielen Dank, für die Antworten.

@cml93

Tatsächlich habe ich schon Gyokuro, von nativen Cultivaren probiert.

@seika

Es geht mir wirklich um die Form, da die Form beim Aufguss ja sehr viel ausmachen kann.
Je mehr oder weniger Druck, je schneller oder je leichter das Blatt sich öffnet, desto unterschiedlicher die Ausgabe der Stoffe.


@Cel

Wenn ich richtig verstanden habe, kennst Du Gyokuro noch nicht so?
Falls du neugierig bist, empfehle ich dir Gyokuro von Toshikazu Yamashita.
Als Vorwarnung, trifft man auf hohe Preise und Tee von Yamashita ist keineswegs etwas für Anfänger.
Für günstigeren Gyokuro, empfiehlt sich eine Farm in Wazuka, dessen Namen ich leider vergessen habe.
Ich weiß nur, dass die Farm schon seit über 300 Jahren existiert, also noch vor der Erfindung von Gyokuro Tee angebaut hat.
Gyokuro von Yamashita ist allerdings sehr einfach im Umgang.
Jeder Aufguss kann bei 50°C geschehen und nur der erste, braucht seine ein, bis zwei Minuten, sofern man 5g pro 100ml nimmt.
Alle folgenden Aufgüsse brauchen nur fünf, bis zehn Sekunden.
Mein Rekord lag bei 16 Aufgüssen.

@Paul

Interessanter Link, danke.

@Diz

Daniel Mack sagte mir persönlich, dass all diese Bezeichnungen nur für den Kunden sind und in Deutschland keine Richtlinien existieren.
Händler und Hersteller neigen zu falschen Angaben, was man ihnen aber nicht verübeln darf.
Wissen um Tee ist gewaltiger, als ein Mensch in einem Leben erfassen könnte.

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