Zum Inhalt springen

Teejahr 2018


Empfohlene Beiträge

Moin zusammen, 

mir ging heute mein persönliches Teejahr 2018 durch den Kopf; Tees, die auf ihre Art besonders waren, weil besonders gut oder weil sie einfach etwas neues waren und Tees, die ein erstaunliches PLV hatten, solide Daily Drinker und sowas wie tolle Tee-Momente, weil Moment, Ort etc. und Tee einfach zusammen passten. 

Was waren aus Eurer Sicht die Tees, die Euer 2018 am maßgeblichsten geprägt haben? 

Link zu diesem Kommentar

Mein Teejahr 2018 bestand überwiegend aus PuErh (insbesondere jüngerem) und vor allem Dancong.

Für letztere habe ich über Instagram eine tolle neue Quelle gefunden, die dadurch dass es keine weiteren Zwischenhändler gibt, ein in unfassbares PLV hat.

Davor habe ich insgesamt wesentlich mehr japanische Grüntees und taiwanesische Oolongs getrunken. Interessant, wie sich das verschoben hat. Ich trinke diese Sorten nach wie vor gerne, aber nur noch sehr selten.

Durch meine Videos auf YouTube, habe ich mich nochmal etwas anders mit Thema Tee als solches beschäftigt und vor allem auch ein paar neue Teeleute außerhalb des Forums kennengelernt.

Und ich hatte eine große Menge Teebegegnungen im reallife, sowohl forenintern als auch forenfremd.

Unterm Strich war es ein schönes Teejahr für mich.

P.S.: Tolles Thema ;)

Link zu diesem Kommentar

1.) Ein Huangshan Mao Feng, Qing-Ming-Pflückung 2017. Der Tee hatte mich so begeistert, dass ich mich beim Einkauf mit der Menge vertan habe - alle wurde er erst im November 2018. Hinsichtlich Lagerfähigkeit tolles standing. Okay, ich hatte ihn 50g-weise vakuumverpackt und es handelt sich um einen 'gebackenen' Tee, der hinsichtlich Lagerung nach meiner Erfahrung ohnehin unempfindlicher ist als vor allem gedämpfte Tees. Und gegen Ende hatte ich die Teemenge für den Aufguss auch um 20% erhöht. D.h. 12 g / 170 ml ... War dann aber auch problemlos für 6 Aufgüsse gut. Hatte das letzte Vierteljahr deutliche Alterungsnoten (statt 'Alterung' kann man natürlich auch von 'Reife' sprechen) - aber die waren durchaus interessant, Richtung Bierhefe. Trotzdem werde ich das mit dem 2018er-Jahrgang nicht wiederholen, zumal der aromatisch ein wenig schwächer ausfällt ... 

2.) Ein Lushan Yun Wu. Ebenfalls Qing-Ming-Pflückung, jedoch 2018. Völlig untypisch: Zhen-Verarbeitung (feine 'Nadeln') trotz sehr kleinen Blattguts, dunkelgrüne Farbe. Auch, wenn sich der Händler in der Hinsicht mit Informationen bedeckt hielt, offensichtlich gedämpft und nicht in der Pfanne fixiert. Trotzdem keine chinesische Sencha-Kopie (schon gar keine billige) sondern sehr eigenständiger Charakter; insbesondere wenn man ihn bei 80°C aufgiesst. Allerdings wirklich nicht das, was man erwartet, wenn man einen Yun Wu kauft ...

3.) Für mich die Neuentdeckung des Jahres, ein Gougu Nao Cha (Hundehirn-Tee); wie der  Lushan Yun Wu aus Jiangxi stammend. Vergleichsweise geringe Produktionsmenge, von daher trotz seines Rufes nicht gerade leicht zu bekommen. Früheste Pflückung, Knospe und erstes Blatt, in der Pfanne fixiert. Sehr leichter Körper, Aufgusstemperatur 70°C empfehlenswert. Subtile, erfrischende Fruchtigkeit, leicht an Ananas erinnernd. Vor allem etwas für heisse Sommertage.

_()_

Link zu diesem Kommentar

Dann will ich mich mit meinem Teejahr 2018 mal einreihen. 

Für preislich nicht außerordentlich herausstechende Tees habe ich vorerst eingestellt Samples zu bestellen. Das hat zwar zu einer Inflation der Cakes geführt, aber es scheint mir interessanter einen Pu über viele Sessions und über die Zeit zu trinken und kennenzulernen. Ich weiß nicht ob sich das halten lässt, denn bereits jetzt ist deutlich mehr Tee-Zuwachs als Verbrauch da. Vorerst bleibt der Cake mein Sample - mal sehen. 

Mittlerweile kann ich einordnen, dass ich einfach gerne noch recht frische Pus trinke. Deutliche Bitterkeit sowie Noten von Heu und junger Süße kann mir einfach durchaus sehr gefallen. Einige ältere Pus, die ich probiert habe, waren mir zu weich, auch wenn einiges dabei war, das zu begeistern wusste. Und auch unter Huang Pians habe ich mehr finden können, das gefällt, als ich gedacht habe. 

Tees im Detail, die mir in Erinnerung sind der Zheng Si Long - 2016 Man Lin, weil er schrecklich stimmig ist, der Yunnan Sourcing Big Snow Mountain 2016, weil er ein wunderbares PLV für einen wirklich tollen Daily Drinker hat und ein Lao Man E Huang Pian von 2018 von Crimson Lotus Tee (Stone Lion), weil er eine so durchdringende und facettenreich umschmückte Bitterkeit hat. 

Link zu diesem Kommentar

Hm, es gab durchaus einige sehr schöne Tees 2018 (nicht alle des selben Jahrgangs, aber Tees, die ich 2018 kennen gelernt habe).
Als besonders herausragend sind für mich daher nicht nur Tees die besonders gut sind sondern die einen besonderen Eindruck hinterlassen haben und zu denen es mich immer wieder zieht. So wie z.B. der berüchtigte 2012 Baotang von EoT ;) 

Platz 1:
2013 Man Zhuan (prSK) - obwohl ich eigentlich bereits Mitte 2017 ein Sample davon probiert habe, hat sich der Tee erst dieses Jahr nachdem ich mir einen Bing zugelegt habe und einige Sessions hatte so richtig offenbart. Er ist (wenn auch mit einem anderen Geschmacksprofil) für mich wie der angesprochene Baotang: Die erste Session haut einen zwar nicht unbedingt um wie z.B. der 2004er Tejipin von YQH aber man entdeckt bei den folgenden immer neue Facetten und man möchte den Tee schon bald nicht mehr missen.

Platz 2:
1998 Yiwu Shan Spring Brick (@chensi-chinatee) - sehr schön weich und schwer und für das Alter ein super fairer Preis! In der Altersklasse definitiv der von mir am meisten getrunkene Tee (seit ich ihn kenne).

Platz 3:
2018 Bakanan (prSK) - im Gegensatz zu den ersten beiden zwar kein Tee, der so häufig im Kännchen landet, aber es war einer der ersten wenn nicht sogar der erste 2018er Sheng den ich getrunken habe und fasst für mich das Tee-Jahr 2018 (zumindest was Pu betrifft) super zusammen: intensiv, energiegeladen und kräftig

Link zu diesem Kommentar

@SoGen Ach solche filigranen, chinesischen Grüntees ... Das wär wiedermal was! :thumbup:

Danke für den Hinweis, ich koste sie gleich mal in Erinnerung vor.

@topic: Hmmmm. Mehrere 18er Yibang Shengs habe ich von vergangenem Jahr sehr positiv und mit eigenständigem Charakter in Erinnerung. Dann auch ein besonders gelungener Alishan Wulong vom Wildschwein (ein derzeit noch inhaftierter Teebauer).

vor 16 Stunden schrieb doumer:

sehr schön weich und schwer

Kenne den Tee zwar (noch) nicht, aber schöne Beschreibung. :thumbup:

Weich und schwer, das hat schon was.

Eigentlich könnte man ja auch sagen ... fett! 😂

Bearbeitet von GoldenTurtle
Link zu diesem Kommentar

Ich habe 2018 wirklich tolle Grüntees in meinem Kännchen gehabt.

 

Angefangen bei einem ganz tollen Long Jing von Felix aus dem Bamboo Tea Room, der im Mai bei ihm eintrudelte, also ganz frisch.

Über diverse andere aus 2018 vom Hamburger Teespeicher, einen Meng Ding Gan Lu von Teewald, ein Sanxia Biluochun von DKdT ...

Daneben habe ich wieder DanCongs von Yunnan Sourcing und DKdT verköstigt ...

 

Alles in allem ein Grünteelastiges Jahr, was mir gefallen hat :-)

Link zu diesem Kommentar
Am 13.1.2019 um 10:10 schrieb GoldenTurtle:

 

Gewinnen hier etwa die Grünteetrinker wieder an Boden?!? o.O

 

Ich hatte ihn nie verloren, den Boden. Ich mag meine Tees eben unkompliziert ;-)

Sie sollen nicht zickig sein, das kann ich selbst ^_^

Und so ein Grüntee ist genau richtig nach nem stressigen Tag einfach, viele andere sind mir da zu tiefsinnig. Nichts, während man "ins Feuer starrt" ;-)

Link zu diesem Kommentar

***räusper*** "unkompliziert" ... da denke ich an Grandpa-style. Oder gleich Teebeutel 'Finest Sencha Ingwer-Zitrone' und dergleichen Scheußlichkeiten. Es gibt eine Menge Grüntees, die ein deutliches mehr an Sorgfalt bei der Zubereitung erfordern, damit sie ihr Potential entfalten können. Die sind dann weder hinsichtlich Zubereitung noch hinsichtlich aromatisches Profil "unkompliziert". Eher subtil oder auch (um @GoldenTurtle zu zitieren) "filigran". Ansonsten - für mich ist Grüntee genau richtig am Morgen / frühen Vormittag. Damit der Tag gar nicht erst stressig wird ... ;)

_()_

Link zu diesem Kommentar
Am 15.1.2019 um 20:13 schrieb SoGen:

***räusper*** "unkompliziert" ... da denke ich an Grandpa-style. Oder gleich Teebeutel 'Finest Sencha Ingwer-Zitrone' und dergleichen Scheußlichkeiten. Es gibt eine Menge Grüntees, die ein deutliches mehr an Sorgfalt bei der Zubereitung erfordern, damit sie ihr Potential entfalten können. Die sind dann weder hinsichtlich Zubereitung noch hinsichtlich aromatisches Profil "unkompliziert". Eher subtil oder auch (um @GoldenTurtle zu zitieren) "filigran". Ansonsten - für mich ist Grüntee genau richtig am Morgen / frühen Vormittag. Damit der Tag gar nicht erst stressig wird ... ;)

_()_

Ich bezog mich rein auf das "aromatische Profil" bei meiner Aussage, denn ich gebe dir recht, bei der Zubereitung sind einige komplizierter.

Für mich ist es so, dass ich den ersten Schluck nehme und quasi eine sofortige Entspannung eintritt, weil es einfach nach ... Entspannung schmeckt ^_^

Natürlich kommen mit jedem Aufguss verschiedene Nuancen heraus, Geschmacksnoten und so, aber generell sind sie einfach recht ehrlich, ich muss da nicht irgendwo unter dem ersten Eindruck nach dem eigentlichen Erlebnis graben und den Tee zu Tode interpretieren.

Also bei mir ist das wenigstens so ;-)

Link zu diesem Kommentar
vor 2 Stunden schrieb Entchen19:

ich muss da nicht irgendwo unter dem ersten Eindruck nach dem eigentlichen Erlebnis graben und den Tee zu Tode interpretieren.

Das kann ich gut nachvollziehen. Ich halte auch nicht viel von allzu "blumigen" Beschreibungen - auch nicht in Form eines inneren Monologs beim Teetrinken. D.h. ich versuche es zu vermeiden, den Geruch und Geschmack zu analysieren und die einzelnen Komponenten zu vergleichen (schmeckt wie ... , erinnert an ...). Wenn man hier in diesem 'trockenen' Forum einen Tee vorstellt, lässt sich das nicht ganz vermeiden, wenn man eine ungefähre Vorstellung vermitteln will. Aber beim Trinken verzichte ich in der Regel auf das Analysieren der Wahrnehmung. Dann schmeckt und riecht ein Bi Luo Chun nicht nach gerösteten Wasserkastanien und Frühlingswiese mit Obertönen von Obstblüte sondern eben nach Bi Luo Chun, ein Huangshan Maofeng nicht nach Anis und Süßholz sondern eben nach Huangshan Maofeng. Genau das schätze ich an den chinesischen 'Klassikern', dass sie jeweils ein charakteristisches Geschmacksprofil haben. Da lässt sich dann auch das Geschick des Produzenten, mit dem er dieses Geschmacksprofil herausgearbeitet hat, erspüren und der Einfluss des Klimas im Erntejahr ... Erspüren, nachempfinden - nicht analytisch identifizieren. So gesehen, kann man das meinetwegen durchaus auch "unkompliziert" nennen ... :)

_()_

Am 15.1.2019 um 20:45 schrieb GoldenTurtle:

Was geht dann in dir vor?

Habe einen Termin und jetzt keine Zeit - komme aber darauf zurück.

_()_

Link zu diesem Kommentar

Mein 2018

Dieses Jahr wurde ganz klar von sehr jungen Shengs wie Jingmai 2017 und taiwanesischen Oolongs wie Alishan dominiert. Das Besondere ist, ich dürfte diese Tees quasi zweimal kennen lernen, zuerst beim Normal-Aufgießen, und dann nochmal, bei meinen Hochtemperatur-Experimenten! :trink_tee:Besonders die Shengs offenbarten oft ganz neue Facetten wenn man sie mit 90°C anstatt 80°C begrüßte.

Der Tee-Höhepunkt des Jahres war ganz klar der Anji Bai Cha von @nannuoshan

Und die lieben @teekontorkiel haben es trotz allem geschafft drei Darjeeling FF anzubieten mit denen ich super zufrieden war, denn alle meine üblichen Darjeeling-Quellen haben 2018 leider versagt.

vor 8 Stunden schrieb SoGen:

Ich halte auch nicht viel von allzu "blumigen" Beschreibungen - auch nicht in Form eines inneren Monologs beim Teetrinken.

Als ich vor Kurzem einen richtig guten Dian Hong zu mir nahm, schickte mich dieser auf einen "Trip" - er erinnerte mich an irgendeine Süßigkeit aus meiner sozialistischen Kindheit, aber ich konnte nicht sagen welche genau... Kindergarten, zweite Hälfte 1980er Jahre, ich war für etwa 5 Minuten so richtig wieder dort! :schlafen:Hat bisher so kein Tee geschafft. :lol:

Bearbeitet von OstHesse
Link zu diesem Kommentar
vor 13 Stunden schrieb OstHesse:

Besonders die Shengs offenbarten oft ganz neue Facetten wenn man sie mit 90°C anstatt 80°C begrüßte.

Du machst noch 80°?!? Ach wie Irrlehren sich doch in allen Bereichen des Lebens durchzumogeln verstehen.

Ich bin ganz klar zum Punkt gelangt, alle Shengs bei 96° zu machen - wenn einer damit nicht gut kommt, dann ist sein Pflückgut nicht geeignet jung getrunken zu werden. Und dann gehört er noch für Jahre in die Lagerkammer.

vor 22 Stunden schrieb SoGen:

Habe einen Termin und jetzt keine Zeit - komme aber darauf zurück.

Keine Eile, ich habe Geduld.

Link zu diesem Kommentar
Am 18.1.2019 um 10:40 schrieb GoldenTurtle:

Es wird ja teilweise effektiv so gelehrt (Douji Methode).

Gibt es auch einen guten Grund dafür?

Ich höre seit mittlerweile Jahrzehnten dass grüner Tee unbedingt kühler aufgegossen werden muss da er dann zu bitter wird, in der Praxis habe ich aber schon eine Menge der bekannten Grünen (Anji Bai Cha, Huang Shan Mao Feng, Shincha, Bi Luo Chun, Gyokuro, etc.) in meiner Triptis gehabt, diese mit 90°C heißem Wasser traktiert und bei 80-85°C Kerntemperatur 1-2 Minuten ziehen lassen, und hatte noch nie irgendwelche Probleme! Auf der anderen Seite hatte ich schon einen Weißtee der selbst bei 50°C wie verrückt bitterte. Und gleichzeitig hat man die Dancong, kräftig und robust auf den ersten Blick aber mitunter sehr temperaturempfindlich...

Es wird in der Teewelt halt so Vieles so richtig kategorisch behauptet o.O

 

Link zu diesem Kommentar

Hey ihrs,

hab grad gesehen, dass die Methode noch keinen richtigen, eigenen Faden hat. Ich finds interessant genug, um ihm einen eigenen Thread zu geben - wir können also Dinge, die diese Methode betreffen, hier drüben besprechen:

https://www.teetalk.de/forums/topic/7534-die-douji-methode-von-mr-chen-zur-zubereitung-von-pu-erh/

Bearbeitet von miig
Link zu diesem Kommentar

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...