Langzeiterfahrung von euren Wasserkochern
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Von Toko
Servus,
bis gestern habe ich nur sporadisch Themen mitgelesen. War zunächst mehr auf Seiten aus Japan. Bin Österreicher. Trinke derzeit 6-8 Dobins (土瓶) Sencha & Kabusecha (Halbschattentee) am Tag. Koche leidenschaftlich gerne. Tee trinke ich seit meiner Kindheit, vor allem schwarzen Tee, DJ first flush. Sehr gerne auch guten Kaffee, zubereitet mit einer Karlsbader Kanne (Kaffee in 3 Körnungen gemahlen und geschichtet) - zunächst in der Jugend und dann wieder seit 2006. Grünen Tee trinke ich auch schon sehr lange, doch bis vor einem Monat in einer Qualität (2-3 Ernte), die ich mir heute nicht mehr zumuten würde, seitdem ich weiß, wie toll ein guter Sencha oder Top-Kabusecha schmecken kann. Ging einher mit einer Yakode Kyusu, einer Seitenstiel Teekanne aus Tokoname, einer Yuzamashi (Abkühlkanne) aus Tokoname und von japan ceramic, den TK dobin (TK土瓶) Tonbechern, die ich persönlich angenehmer finde als Teeschalen.
Derzeit setze ich mich intensiv mit der Zubereitung auseinander. Ich dachte mir, naiv wie ich war im Dezember über die Weihnachtsfeiertage: "gehe einfach auf ein paar Seiten über die Zubereitung von Sencha und spätestens nach einem Dutzend Seiten kennst dich halbwegs aus." Falsch gedacht! Zunächst Seiten bei uns, doch die waren mir zunächst zu widersprüchlich, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Dann ging ich auf japanische Seiten, die auch eine englische oder französische Version anbieten: besser, aber noch immer variierten die Zubereitungszeiten und -Temperaturen sowie die Dosiermengen enorm. Schließlich versuchte ich mich mithilfe von translate.google.com auf nahezu rein japanischen Seiten. Bester Sencha werde bei 60°C zubereitet, bei 70°C, bei 75-85°C - alles der erste Aufguss oder auch kalt. Sehr witzig dachte ich mir! Die Zeit zum Ziehen: 50 Sekunden, 60 Sekunden, 90 Sekunden oder auch 120 Sekunden. SOS: auf was habe ich mich da eingelassen? Auch die Mengen variierten gar nicht wenig.
Dann habe ich bei einem Teemeister gelesen - den ich leider nicht mehr finde, dass ich selbst probieren müsse, sofern ich einen guten Gaumen hätte. Kleinere Mengen Sencha wären zunächst ein guter Anfang. Ziehzeit variieren sowie Temperatur und selbst entscheiden. (...) Mich auf die verschiedenen Geschmäcker konzentrieren, die bei den jeweiligen Temperaturen und Ziehzeiten herauszuschmecken sein sollten, usw. Also begann ich für mich herumzuprobieren (immer erster Aufguss): mit Kyusu und in der alten Porzellankanne --> Kyusu schmeckt wesentlich besser, geschmeidiger, viel weniger bitter. Teemenge radikal reduzieren --> besser. Nicht ganz so radikal weniger Teeblätter --> noch besser! Aufbrühen mit 80°C --> schmeckt nicht. Aufbrühen mit 70°C --> schmeckt besser. 70°C und eine Minute --> schmeckt ok. Ziehzeit verlängern auf 120 Sekunden --> leicht bitter im Nachgeschmack. Schlussendlich bin ich derzeit (sic!) für mich persönlich mit Sencha und Kabusecha bei knapp unter 70°C und 90-105 Sekunden gelandet; die Zeit variiere ich noch immer gerne. Seitdem ich die letzten Tropfen auch richtiggehend aus der Kyusu ausschüttle, hat sich das Unami auch noch verbessert, v.a. beim Kabusecha - bilde ich mir zumindest ein 😉 55°C und kalten Sencha muss ich noch versuchen. So geht es dahin. Spannend! Ein völlig neuer Zugang zu einem der tollsten Lebensmittel der Welt. Eine Reise, die gerade erst begonnen hat ...
... und deshalb freue mich so sehr über das grandiose Forum hier und den Austausch.
Und inzwischen beginne ich auch die Widersprüche als Teil des GANZEN zu sehen. Die Welt ist eben nicht SCHWARZ ODER WEISS, sondern in GRAUTÖNEN gehalten, und die Welt von Sencha, Matcha & Co vielleicht in wohlschmeckenden "GRÜNTEETÖNEN".
LG aus Klosterneuburg,
Toko
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Von miig
Wollte aus aktuellem Anlass mal einen Faden eröffnen, um Meinungen und Eindrücke zu diesem Thema zu sammeln.
Ich persönlich besitze keine Tetsubin, denn als ich vor einer Weile vor der Wahl stand, mir eine etwas hochwertigere Möglichkeit der Wassererhitzung zuzulegen hats mich eher zu den Tonkannen hingezogen.
Da ich bei Tonsachen der Philosophie folge, entweder ordentliche Qualität oder lieber gleich bei Porzellan/Glas bleiben, hab ich den sehr interessant aussehenden Kannen von Chawangshop widerstanden und bei Camellia Sinensis in Kanada einen Tonkessel des renommierten Lin's Ceramics Studio aus Taiwan gekauft. Mit ca. 100€ kein billiger Spaß, aber wesentlich erschwinglicher als gute Tetsubins.
Und da man nicht nur von Meerschweinchen, sondern auch von Tonkesseln immer mindestens zwei haben soll, hab ich eine Weile später nochmal eins draufgelegt und von Essence of Tea einen der immer schnell ausverkauften Yixing-Kesseln dazubestellt.
Meine Überlegungen zur Wärmequelle hab ich in diesem Thread festgehalten, es wurde dann eine leistungsgesteuerte Guss-Kochplatte.
Was sind jetzt meine Erfahrungen bzw. Einschätzungen zu diesen Kannen? Prinzipiell kauft man sich sowas ja weil man sich davon besseres Wasser und eine ästhetischere Teezubereitung wünscht. Beides sind sehr subjektive Kategorien, und ich hab nicht den Versuch unternommen, da eine maximale Objektivität reinzubringen.
Warum Ton und nicht Metall? Ich hab nix gegen Tetsubin, aber ich konnte nicht alles kaufen, sonst hätt ich schon lange eine Ginbin angeschafft *g*. Es musste also eines von beiden sein (erstmal). Will hier nicht Tonkanne gegen Tetsubin antreten lassen, denn das ist wie Apfel vs. Birne. A
ber was mich am Ton angezogen hat ist dass ich ihn als „wärmer“ und „weicher“ empfinde als das in unserer Alltagswelt allgegenwärtige Metall. Auch haben die Artikel von MattCha, die natürlich starker Tobak sind, mich womöglich ein bisschen geprägt.
(http://mattchasblog.blogspot.de/2011/04/harmonizing-water-and-tea-part-6-look.html)
Auch wurde an anderer Stelle gesagt dass Tonkannen dem Wasser eine leichtere Konsistenz verleihen als Tetsubin und somit für zartere Tees wie Oolongs und Grüntees besonders geeignet sind, wohingegen Metallkannen dem Wasser „schwerere“ Konsistenz verleihen und somit für Pu-Erh besser geeignet sind. Dies zu verifizieren liegt jenseits meiner Urteilskraft, aber da ich doch die Oolongs besonders lieb hab, hat auch das den Tonkannen nochmal einen Punkt eingebracht.
Was die ästhetische Komponente angeht, so ist es eine klare Sache dass beide Kannen hochwertig gefertigt sind und es eine Freude ist, sie zu benutzen. Die Tonkannen sind natürlich sehr empfindlich und vertragen weder Tischkanten noch Temperaturschocks. Diese Fragilität nötigt einen zu höherer Achtsamkeit in der Zubereitung und diese springt m.E. auch auf die ganze Teezubereitung über.
Ausserdem dauert es natürlich ca. 20 Minuten bis das Wasser erhitzt ist – das legt nahe, in dieser Zeit nichts anderes zu tun, sondern es zu einer Achtsamkeitsübung zu nutzen.
Die Frage der Fragen aber ist natürlich – wie ist das Wasser aus diesen Kannen? Und grade das ist die Frage, vor der ich mich hier noch drücken will. Zum einen weil da so viele subtile Noten vorhanden sind in der Teezubereitung, so viele Parameter die Einflüsse ausüben, und ich mich da nicht für erfahren genug halte, wirklich abschätzen zu können wieviel besser das Wasser ist.
Ebenfalls hab ich bisher nicht systematisch verglichen, weil das für mich immer zu sehr in Arbeit ausartet und ich zufrieden war damit, den Tee zu genießen.
Zuletzt ist mir dann auch klar, wie groß der Einfluss der Einstellung auf die empfundenen Resultate ist.
Was mich zu diesem Beitrag bewogen hat ist dass ich heute, nach längerem, mal wieder vom Wasserkocher auf die Tonkanne umgeschwenkt bin und schwören hätte können dass in der ganzen Teesitzung eine Energie drinwar, die ich so noch fast nie hatte.
Der Dampf hat temperamentvollere Bögen vollzogen, der Tee hatte eine feinere Textur und selbst die leeren Tassen haben noch den Raum aromatisiert in einer Art und Weise, wie ich sie sonst nicht kenne. Selbst das pure Wasser hat nicht wie sonst, ok geschmeckt sondern war richtig fantastisch.
Was ich sagen kann ist dass nach einigen Monaten der Gewöhnung an den Wasserkocher, es eine phänomenale Abwechslung war, wieder mit der Tonkanne zu hantieren und dass diese eine Teezeremonie wirklich auf ein anderes Level hebt. Ich war zwei Stunden am Stück mit dem Tee beschäftigt ohne dass eine Sekunde davon redundant gewesen wäre.
Welcher der vielen Faktoren in welchem Ausmaß dazu beigetragen hat, kann ich nicht sagen. Bin auch froh dass ich dies nicht tun muss, denn das ist Teil der Magie.
Was haltet ihr von diesen Kannen? Meinungen, Erfahrungen? Dies ist als Sammelthread gedacht *g*
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Von Kallchi
Hallo, ich versuche hier jetzt einfach mal mein Glück bei der Suche nach einer Teekanne. Zuallererst muss ich hier allerdings eine kleine Sünde beichten. Momentan trinke ich meinen grünen Tee aus einem 0,5 Liter Krug in das ich ein Metallsieb Hänge. Allerdings versaut mir das selbstverständlich meinen Tee Genuss doch ziemlich. Ich habe allerdings blöderweise bis jetzt keine anderen Utensilien (im erst, ich besitze keine Tasse, das ist leider das Problem an kleinen Studentenwohnungen mit einem unmotivierten Studenten darin) So viel zu meinem Grundproblem. Nun möchte ich an dieser Stelle etwas dagegen unternehmen, da meine gemütliche Tasse (Krug) Tee nach einem langen Labortag doch zu einem meiner Highlights wurde. Ich trinke ausschließlich grünen Tee. Dabei primär Bancha (oder manchmal auch Genmaicha), Kukicha, Sencha und gerade morgens Special Gunpowder. Nun bin ich als Allererstes auf der Suche nach einer guten Teekanne. Dabei bin ich (welch Überraschung) auf die Kyusu gestoßen. Hierbei ergeben sich jedoch 2 Probleme. 1. Kann ich alle genannten Teesorten in der gleichen Kanne zubereiten oder gibt das geschmackliche Probleme?
2. Ich bin Linkshänder. Klingt banal, aber es ist etwas was mir Sorgen bereitet, da diese Kannen ja meist für Rechtshänder ausgelegt sind. Daher die frage wie es vom Gewicht und der Handhabung ist diese Kanne entweder mit der "falschen" oder aber sie mit der "schwachen" Hand zu bedienen. Ich habe mich mal bei Amazon umgeschaut und diese Kanne gefunden, ob sie geeignet ist Weiß ich leider nicht, aber optisch gefällt sie mir sehr gut:
https://www.amazon.de/Japanische-Teekanne-Integriertes-Asiatische-Einhandteekanne/dp/B079J6NSW2/ref=sr_1_4?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&keywords=Kyusu&qid=1581418348&s=kitchen&sr=1-4
Der damit verbundene zweite Punkt wäre dann das Trinkgefäß, (besitze momentan nur den 0,5 l Krug) was würdet ihr mir hier empfehlen? Vermutlich gibt es auch hier geeignetere und ungeeigneter Gefäße. Da ich sie mir sowieso kaufen muss, kann ich ja auch gleich das Richtige nehmen
Zu guter Letzt der Wasserkocher. Momentan vermische ich kochendes Wasser mit Kaltem wasser. Das ist allein schon aus energetischer Sicht Blödsinn und zudem auch noch lässig. Daher suche ich auch noch einen Wasserkocher mit einstellbarer Temperatur. Hierfür fand ich online dieses Modell:
https://www.amazon.de/Arendo-Wasserkocher-Temperatureinstellung-Doppelwand-Temperaturanzeige/dp/B07SH6FKZJ/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=22Q4HI5DO65HS&keywords=wasserkocher+mit+temperatureinstellung&qid=1581418770&refinements=p_72%3A419117031&rnid=419116031&s=kitchen&sprefix=Wasserkocher+%2Ckitchen%2C175&sr=1-5
Ist so ein Modell geeignet oder würdet ihr mir etwas anderes empfehlen? Ich habe für die gesamte Ausrüstung etwa 150-200€ beiseitegelegt und möchte diese natürlich nicht in den Sand setzen. Daher bitte ich hier um Hilfe. Ich bedanke mich im Voraus für Rückmeldung. mfg Kallchi -
Von Harry Caterpillar
Hi,
Weiss jemand welche Wasserhärte bzw Leitfähigkeit man in Japan für Senchas verwendet?
Gibt es da sowas wie einen Optimalbereich?
Viele Grüße
Harry
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Von Helmi
Ärzte Zeitung online, 23.03.2019
Heißer Tee – ein Risiko für Speiseröhrenkrebs?
Teeliebhaber sollten beim Genuss des Getränks darauf achten, dass die Temperatur unter 60 Grad liegt. Zu heiß getrunken, besteht offenbar nicht nur die Gefahr, sich zu verbrühen, sondern auch das Krebsrisiko zu erhöhen.......
weiter:
https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/oesophagus-karzinom/article/983650/studie-heisser-tee-risiko-speiseroehrenkrebs.html
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