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Hallo,

ich bin San aus Bochum. Ich begeistere mich für Tee seit knapp einem Jahr. Einmal bin ich in Düsseldorf vor einem Bambusladen vorbeigelaufen. Der Laden hatte viele Teesachen, die mich fasziniert haben. Ich war immer auf der Suche nach alternativer Schönheit und das habe ich an den minimalistischen Teekannen gesehen. Man kann sagen, die Schönheit der Teekannen und Teezubehören hat am Anfang meine Interesse an Tee geweckt. Mir war die Teekultur allerdings damals schon nicht ganz fremd. Ich komme aus Südkorea und das Land hat auch einen eigenen Teeweg, der "Dado" heißt (sowie Chado in Japan). Obwohl das wie in Europa heutzutage genauso eine Nische ist, habe ich ein paar Erirungennen davon z.B., mit meinen Eltern Teehäuser mit dem warem traditionellen Ambient besucht zu haben, im Tempel an Dado-Seminaren teilgenommen zu haben (die ich als Kind totlangweilig fand), oder Teefelder besucht zu haben. Und jetzt nach langer Zeit in Europa habe ich die Schönheit des Tees durch der dritten Perspective erneut betrachtet und eine neue Bedeutung entdeckt. Außerdem, fast gleichzeitig habe ich auch für Buddhismus und Meditation neu interessiert. Die Interesse an Buddhismus und Meditation hat meine Interesse an Tee noch verstärkt.

Ich habe erst letztens angefangen, verschiedene Teesorte zu probieren, seitdem ich mir ein Gaiwan gekauft habe. Davor hatte ich nur eine Yixingkanne und habe ausschließlich Oolongtee und Matcha getrunken. Ich bin in der Hoffnung, jetzt mein Teewissen weiter zu verbreiten und vertiefen, und die Vielfältigkeit des Tees selber zu entdecken.

Besonders gerade wenn ich die ganze Zeit zu Hause bleiben muss, ist es meine größte Freude, jeden Tag in Ruhe neuen Tee zu verkosten.

 

Dazu möchte ich auch mein Teapet vorstellen, das mich schon seit dem Anfang meines Teeerlebnises begleitet. Das hat früher ein brummendes Geräusch gemacht, wenn das mit heißem Wasser übergossen wurde (Ich weiß nicht wie genau, aber nicht elektronisch), aber das funktioniert leider nicht mehr, seitdem ich das in kaltes Wasser eingetaucht habe. Das ist ein Pixiu (bin übrigens nicht 100% sicher), einer der 9 Söhnen des chinesischen Drachens. Pixiu schluckt gerne Silber und Gold. Der Legende nach wurde Pixiu vom Drachen zu einer großen Fest im Himmel eingeladen. Dort hat er alle Silber und Gold verschluckt. Der wütende Drachen hat ihn hinten vernäht. Seitdem häufen sich alle Silber und Gold, die er verschluckt, nur in ihm und können nicht raus. Daher glauben die Leute, dass Pixiu Reichtum nach Hause bringt und aufrechterhält.

IMG_4803.JPG

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Schöne Vorstellung und herzlich Willkommen!

 

vor 8 Stunden schrieb Schloss Ehrenfeld:

Der wütende Drachen hat ihn hinten vernäht.

Dann ist auch klar, warum das Wasser aus dem Teapet nicht mehr rauszukriegen ist.. 😋

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Mit etwas Verzögerung auch von mir ein herzliches Willkommen und mein Beileid zur Obstipation Deines Teapets. Ich trinke Tee seit meiner Teenagerzeit, aber auch bei mir hat erst der Zugang zum Dharma vor etwa 30 jahren und das Zazen da ein Tor zu einer ganz anderen Erfahrungsdimension geöffnet. Ich praktiziere keinen traditionellen Stil beim Teetrinken, lasse mich aber durchaus von Chado, Gongfu Cha und insbesondere Senchado inspirieren. Dado ist für mich noch unentdecktes Neuland - kennst Du dazu Literatur (Deutsch, Englisch, notfalls Französisch)?

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Edited by SoGen
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@Teeknospe Hi danke! ja damit ist Ehrenfeld in Bochum gemeint. Freue mich auch, ich wusste nicht, dass es in Bochum auch ein Teehandler gibt, der hochwertige authentische Tee aus Asien handelt. Interessant!

@SoGen Hi danke! Praktizierst du immer noch Zazen oder generell buddhistische Meditation? Als ich letztes Jahr zuerst erfahren hat, war das der Nagel auf den Kopf. Aber ich habe nicht geschaft, mich dazu motivieren, immer regelmäßig zu meditieren.

Bzgl. Dado, hier ist z.B. ein Youtubevideo: https://youtu.be/5AmYjztNe4A

Dado ist mir auch kaum bekannt, da ich erst hier über Tee gelernt habe. Das scheint auch sehr philosophsich zu sein, und mit vielen Tugenden und Werten für jeden Schritten verbunden zu sein. Andersseits scheint das mehr Merkmale bezüglich der hirarchischen Etiquetten zu enthalten. Vielleicht finde ich bald eine nutzbare Literatur darüber

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Hallo @Schloss Ehrenfeld,

vielen Dank für das Video, das ähnelt sehr stark dem Senchadō und vermutlich gab es da auch gegenseitige Beeinflussung. Primär dürfte natürlich beides auf die Praxis der Teezubereitung im China der späten Ming / frühen Qing als gemeinsame Quelle zurückgehen. Zumindest für Senchadō ist das auch belegt; da gab es entscheidende Impulse durch die Etablierung des aus China 'importierten' Ōbaku-Zen (die Gründerfigur des Senchadō, Baisao, gehörte als Mönch zu dieser Zen-Linie) sowie durch die Kommunität der chinesischen Kaufleute in Nagasaki. Letztere auch insofern wichtig, als man zunächst aus China importierten Tee trank und auch chinesische Geräte benutzte - eine eigenständige japanische Produktion von Blattees und von Keramik für Blatttee entwickelte sich erst, als Senchadō an Popularität gewann.

Zum Zazen - das ist eine tägliche Übung und so ist es auch (generell bei Meditation) am sinnvollsten. Besser täglich nur 15 Minuten als einmal in der Woche 2 Stunden (was allerdings immer noch besser ist als gar nicht). An Anfang braucht es da natürlich ein wenig Bemühung um Selbstdisziplin, aber mit der Zeit wird das als Teil des Tagesablaufs so selbstverständlich wie Zähneputzen. Leuten, die morgens schwer in die Gänge kommen (ich gehöre auch dazu), fällt es schwer, das morgens direkt nach dem Aufstehen zu tun und dafür eine halbe oder dreiviertel Stunde früher aufzustehen. Da ist es dann vielleicht einfacher, sich am Abend eine bestimmte Zeit dafür zu reservieren. Ansonsten ist gerade Teezubereitung und -trinken für mich eine Achtsamkeitsübung im Sinn des 7. Aspekts (正念, shōnen bzw. 정념, jeongnyeom) des achtfachen Pfades.

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@SoGen Ich finde auch die japanische und koreanische Teezeremonien generell ähnlich, aber ob die philosophisch gleiche Würzel teilen, das weiß ich nicht. In Korea und Japan sind unterschiedliche Buddhismus vebreitet. In China geht's mittlerweile ja eher um praktischen Aufgießtechnik als Zeremonie. Allerdings nur koreanische Grüntee wird normalerweise geröstet wie in China und anders wie in Japan. Vor allem, anders wie in Japan, Tee war in Korea zwar verbreitet aber nicht so hochgeschätzt und hatte kaum kulturelle Bedeutung in der Gesellschaft, seitdem die letzte Dynastie Konfuzianismus befördert hatte während die Buddhismus herabgesetzt hatte. Also Teeweg in Korea wurde von wenigen bestimmten Menschen wiederbelebt und weitergetragen. Der zurzeit geschulte Teeweg scheint, in letzten 70 Jahren von zwei Teemeistern konkret aufgestellt zu sein. Dazu enthält der Link von @Teeknospe viele nüzliche Informationen.   

@Teeknospe Ja! Ich habe selber viel gelernt vom Betrag. Und die Beschreibung, wie man sich während der Zeremonie verhält, und welche Aspekte des Tees beachtet werden, entspricht meiner Erinnerung am Dado Seminar (Koreanische Teekenner scheinen allerdings, das Wort "Chado" zu bevorzugen). Panyaro ist ein spezifischer Grüntee, der von der derzeitigen Teemesterin, Chae Won Hwa, persönlich produziert werden. Sie und ihr damaliger Lehrer haben den koreanischen Teeweg in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts etabliert zu haben. Ich glaube, deshalb gibt es nicht so viele Information oder standardisierte Regel gibt, weil alles ziemlich neu ist.

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Es freut mich, dass der Link interessant für dich war, und für mich ist jetzt klarer, womit "Chado" zu tun hat, weil du die Verbindung bestätigt hast. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann faszinieren dich die spirituellen Aspekte, die in diesem Teeweg zum Ausdruck kommen und du möchstest dich gerne mehr damit beschäftigen. Kommt das hin?

Für mich war es spannend, während meiner Mediationsausbildung den Zen-Meister Christoph Hatlapa (Rinzai-Zen) kennenzulernen und da einen Austausch über Spritualität zu haben. Achtsamkeit auf einer tiefen Ebene und Tee zu verbinden interessiert mich gerade auch und öffnet noch mal neue Tee-Erfahrungen.

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vor 1 Stunde schrieb Teeknospe:

während meiner Mediationsausbildung den Zen-Meister Christoph Hatlapa (Rinzai-Zen) kennenzulernen und da einen Austausch über Spritualität zu haben.

Wie klein doch die Welt ist :) - Rei Ho Sama bin ich während eines Aufenthaltes in Steyerberg begegnet, wenn auch nur kurz. Ich habe mit seiner Dharmanachfolgerin Katharina Ho Sei Weber ein paar Jahre eng im Rat und im Vorstand der DBU (Deutsche Buddhistische Union) zusammengearbeitet. Gehöre selbst allerdings einer anderen Traditionslinie an (Sōtō-Zen). Wobei auch in meiner Gemeinschaft Sarei praktiziert wird.

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@Teeknospe Auf jeden Fall möchte ich mich mit spirituellen Aspekte beschäftigen und weiter erkunden. Am Anfang hat Chanoyu meine Interesse an Tee noch verstärkt. Mich interessieren die Regel und Schritte zwar auch, aber ich möchte eher auf wesentliche Grundhaltungen und Perspektiven konzentrieren. Z.B. wie Ichigo Ichie, dass diesen Moment nur einmal im Leben gibt, und Vergänglichkeit von dieser Welt, und daher alles Aufmerksamkeit schenken und wertschätzen. Diese buddhistische Haltungen bei Teezeremonie haben mein Denken und Fühlen hisichtloch anderer Perspektiven geprägt.   

Ich wollte immer gerne Zen-Buddhismus kennenlernen, ich war bei Diamantweg Zentrum, ich fand das zwar schön aber ein bisschen zu rituell. Ich habe gesehen, dass in Gerthe ein Zen-Buddhismus Zentrum gibt. Wie und wo praktizierst du Meditation oder erkundest du die Spiritualität des Tees weiter? Vllt wenn sich irgendwann eine Gelegenheit ergibt, würde ich mich freuen, wenn du mir was beibringen könntest:)

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@SoGen Ja genau, Steyerberg. Da habe ich meine Mediationsausbildung gemacht und Christoph war einer meiner Lehrer. Demenstsprechend hatten wir da einen etwas engeren Kontakt, den ich sehr geschätzt habe. Ich bin kein praktizierender Buddhist, interessiere mich allerdings für sprituelle Aspekte und daher schätze ich Ideen und Impulse, die der Buddhismus oder auch der Taoismus anzubieten hat. Spannend, jemanden hier zu treffen, der auch schon in Steyerberg war.

@Schloss Ehrenfeld Wie gerade erwähnt gehöre ich keiner buddhistischen Gemeinschaft an, interessiere mich allerdings für Spritualität. Meditation gehört für mich zur täglichen Praxis und gerade auch Achtsamkeit gegenüber dem, was passiert, verbunden mit einer Wertschätzung des Augenblicks (solche Beschreibungen sind aus meiner Sicht immer nur Annäherungen an das, was tatsächlich gemeint ist) sind für mich wichtig. Das gilt dann natürlich auch für das Trinken von Tee, das stets eine neue, faszinierende Erfahrung ist. Insofern findet meine Erkundung in meinem Alltag statt. Zuhause und auch in der Begegnung außerhalb.

Meine Ausbildung zum Mediator, also zu einem Konfliktvermittler, wurde auf Grundlage der "Gewaltfreien Kommunikation" nach Marshall Rosenberg durchgeführt. Rosenberg hat für seine Idee einer mitfühlenden Haltung Vieles, wie er selbst anmerkte, dem Buddhismus entnommen. Durch das Einüben dieser Haltung, und das Üben hält dauerhaft an, habe ich auch meine Spiritiualität gestärkt und viel Wertvolles im Austausch mit Christoph und meiner zweiten Lehrerin Katharina Sai Sander erfahren dürfen. Diese und auch andere Erfahrungen gebe ich natürlich gerne weiter und ich würde mich freuen, wenn wir die Möglichkeit finden, einen Austausch zu pflegen. Sobald sich die gegenwärtige Situation geändert hat, gerne auch indem wie uns treffen.

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vor 52 Minuten schrieb Teeknospe:

Meine Ausbildung zum Mediator, also zu einem Konfliktvermittler, wurde auf Grundlage der "Gewaltfreien Kommunikation" nach Marshall Rosenberg durchgeführt. Rosenberg hat für seine Idee einer mitfühlenden Haltung Vieles, wie er selbst anmerkte, dem Buddhismus entnommen. Durch das Einüben dieser Haltung, und das Üben hält dauerhaft an, habe ich auch meine Spiritiualität gestärkt und viel Wertvolles im Austausch mit Christoph und meiner zweiten Lehrerin Katharina Sai Sander erfahren dürfen. Diese und auch andere Erfahrungen gebe ich natürlich gerne weiter und ich würde mich freuen, wenn wir die Möglichkeit finden, einen Austausch zu pflegen. Sobald sich die gegenwärtige Situation geändert hat, gerne auch indem wie uns treffen.

@Teeknospe früher, als es im Forum noch lustig war hätte man manchmal einen "Konfliktvermittler" gebraucht:yahoo:

aber heute - rausgeschmissenes Geld!

ein Scherz, nur ein Scherz - nicht persönlich gemeint und somit nicht strafwürdig, oder?

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vor 18 Stunden schrieb Paul:

@Teeknospe früher, als es im Forum noch lustig war hätte man manchmal einen "Konfliktvermittler" gebraucht:yahoo:

@Paul Das klingt ein bisschen so, als wenn Du die damalige Lebendigkeit sehr geschätzt hättest und es bedauerst, dass die jetzt hier für dich nicht mehr so vorhanden ist. Kommt das hin? Ansonsten baue ich dann mal mein Geschäftsmodell um, wenn hier nichts mehr mit Konfliktvermittlung zu verdienen ist 😉

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