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Diva Sencha: Erfüllung und Enttäuschung bei der Suche nach dem perfekten Aufguss


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Kennt ihr das? Ihr habt euch mal wieder einen etwas teueren Sencha beim Händler eures Vertrauens gegönnt. Schon im Geschäft wart ihr überwältigt vom Duft des selbigen und zu Hause schließlich bereitet ihr ihn nach bestem Wissen zu. Das Ergebnis ist überwältigend. Er schmeckt wie er duftet, hat genau die richtige Balance zwischen Bitterkeit und Süße. Zudem ist er herrlich vollmundig. Fast sahnig…Ihr möchtet sofort all eure Freunde einladen, die vielleicht bislang dem Teegenuss eher ablehnend gegenüber standen, und ausrufen: „Seht ihr, deswegen liebe ich dieses Zeug so. Endlich habe ich die perfekte Zubereitung gemeistert - es hat auch lang genug gedauert.“

Am nächsten Tag greift ihr voller Vorfreude zu der neuerworbenen Teepackung, die ihr natürlich gewissenhaft verstaut hattet. Wie immer achtet ihr penibel auf die Temperatur des Wassers. Natürlich. Selbstverständlich benutzt ihr auch eine Waage zur Abmessung des Tees. NICHTS KANN NUN JEMALS WIEDER SCHIEF GEHEN. Ihr habt gefunden, wonach ihr so lange gesucht habt. Es ist das schönste Hobby der Welt und für das gestrige Erlebnis seid ihr auch bereit in Zukunft tiefer in die Tasche zu greifen! Ihr riecht an dem trockenen Tee … Ein Genuss - die Vorfreude steigt ins Unermessliche.

Dann der erste Schluck. Ernüchterung, grenzenlose Enttäuschung. Der Tee schmeckt nach nichts oder einfach nur bitter. Eventuell habt ihr auch einen der oben genannten Freunde dabei: „Na ja, schmeckt halt wie grüner Tee, du weißt ja, dass ich damit nichts anfangen kann.“ „NEIN! Gestern hat der noch total nach Kirsche geschmeckt …. WIRKLICH!“

Die nächsten Tage versucht ihr das ursprüngliche Erlebnis zu wiederholen. Schraubt an den Parametern. Mit mehr oder weniger Erfolg. Nicht schlecht… aber auch nicht überwältigend. Damals wart ihr wohl zu enthusiastisch, vielleicht habt ihr euch das alles auch nur eingebildet.Wahnsinn, wie schnell dieser Tee seinen Geschmack verliert.

Eine Woche später dann die Überraschung … da ist er wieder der perfekte Geschmack! Wie habe ich das bloß hinbekommen?

Ich frage mich, ob man das einfach akzeptieren muss oder ob ich hierzu doch noch die Ursache finde. Wie einfach war da noch die Zeit, als man einfach einen günstigen Gunpowder in der Tasse hatte und nichts erwartete bzw. erwarten durfte. Ganz ähnliche Erfahrung habe ich übrigens mit dem Brot backen … Da weiß man auch nie, wie die Hefe reagiert, ob der Teig richtig aufgeht, ob man zu lange oder zu kurz geknetet hat.

Geht euch das eigentlich auch so? Ist japanischer Tee wirklich so empfindlich? Mein neuster Verdacht ist, dass es an der Kartusche des Wasserfilters liegt. Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass mir der Tee immer am besten schmeckt, wenn die so in der Mitte ihrer Haltbarkeit angelangt ist. Am Anfang schmeckt der Tee immer etwas dünn und metallisch. Am Ende… na ja, das kennt ihr ja.

Was haltet ihr denn, außer den bekannten Faktoren (Wasserhitze, Ziehzeit etc.), für unerlässlich bei der Zubereitung eines wirklich guten Senchas?

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Sencha habe ich kaum in der Schale, kenne den von Dir beschriebenen Effekt aber auch von anderen Tees nur zu gut. Auch beim Brotbacken oder Kochen passiert das immer wieder. Und weißt du was? Ich finde es großartig, dass sich Tee immer wieder unterschiedlich präsentiert. Wenn ich immer gleichen Geschmack wollte, würde ich die bekannte braune Coffeinbrause trinken oder Fastfood beim großen gelben M essen.

Welche Konsequenzen ziehe ich aus der Tatsache der Nicht-Wiederholbarkeit?

Weg mit allen Messgeräten. Weg mit technischer Herangehensweise. Stattdessen immer versuchen, sich auf den Tee und die Situation einzulassen und das beste draus zu machen. Hatte ich z. B. "zu wenig" Blätter in die Kanne gefüllt, nehme ich beim nächsten Aufguss weniger Wasser usw.

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@nemo  Finde das auf jeden Fall eine charmante Ansicht. Eigentlich versuche ich das auch so zu halten und mein Text oben ist natürlich bewusst etwas überzogen geschrieben. Ich hätte auch gar nichts dagegen, wenn sich der Tee immer unterschiedlich (gut 😅) präsentiert. Es sollten aber auch nicht zu viele Totalausfälle darunter sein. Das Problem ist halt, dass die Erwartungen steigen, wenn man mehr investiert. Bei einer Packung von 20 Euro aufwärts, wäre es dann schon mein Ziel, dass nicht nur ein paar Glückstreffer dabei sind. Und wenn doch, würde ich es zumindest gerne verstehen. Trotzdem sollte das Ganze natürlich nicht in neurotisches Verhalten und einen Optimierungswahn münden. Beruhigt mich aber schon mal, das andere diese Erfahrung offensichtlich auch machen.

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Früher war das bei mir auch so - mittlerweile hab ich keine Totalausfälle mehr, nur noch gewisse Fluktuationen.

Mit Brita-Filtern ist es immer etwas schwierig - deren Filterleistung ist eben nicht konstant. Anfangs nehmen sie fast zu viel aus dem Wasser, und dann sinkt die Leistung stetig hab. Hat mir jetzt nicht so viel ausgemacht, aber ich hab tatsächlich, als ich solche Benutzt hab, die ersten paar Dutzend Durchläufe mit etwas ungefiltertem Wasser ergänzt, weil es sonst zu leer war.

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Klar, einen möglichst "guten" Tee zu bekommen, bzw bei der Zubereitung "besser" zu werden, ist schon irgendwo das Ziel, wenn man ein solches annehmen möchte. Dazu gehört Übung und Lehrgeld. Gongfu halt ;)

Am spannendsten finde ich eigentlich die Parameter, die erst einmal nicht so offensichtlich sind. Mit welcher Einstellung bereite ich den Tee zu? Bin ich entspannt und lasse mich ganz natürlich auf Situation und Tee ein? Bin ich schlecht gelaunt oder möchte ich unbedingt, dass der Tee perfekt wird (z. B. um vor jemandem als großer Teeexperte dazustehen) und alles wird verkrampft? Welchen Geschmack hab ich vor dem Trinken schon im Mund? Welche Erwartungshaltung habe ich? Wie lange lasse ich das Wasser kochen, bevor ich es verwende? Gieße ich ruhig und langsam auf oder schnell und kräftig? Aus welcher Höhe gieße ich auf? Gieße ich direkt über die Blätter oder am Rand entlang? Usw...

Und dann darf man auch nicht vergessen, dass man in zwei Sessions niemals die exakt gleichen Blätter aufgießen kann. Auch wenn man z. B. Blaubeeren vom gleichen Strauch isst, ist die eine etwas saurer als die andere, die eine saftiger, die nächste größer und die fünfte hat einen leichten Sonnenbrand abbekommen. Naturprodukte halt und nicht immer ist Kirschgeschmack drin, da kann man machen was man will :)

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Sehr wahr @nemo. Ich sehe ein zu großes Streben nach Perfektion beim Teetrinken auch als problematisch an. Einerseits ist Gongfu natürlich, wenn man es etwas ernster nimmt, eine Kunst, die der Geistesschulung dienen soll - insofern ist ein wenig Mühe wohl nicht völlig übertrieben. Und gewisse Fauxpas kann man dann natürlich vermeiden.

Irgendwie aber scheint mir, dass das mit der Zeit weniger geworden sind, zumindest für mich. Gehört nicht zu einem geschulten Geist ja auch die Fähigkeit, flexibel und offen zu bleiben und nicht zu starr auf einem gewissen Resultat zu beharren? Irgendwann kommt man wohl von der Idee ab, den Tee perfekt zuzubereiten. Allein, weil die meisten guten Tees ganz verschiedene Zubereitungsarten zulassen, die unterschiedliche, aber ähnlich gute Resultate bringen. Gut genug ist meistens für alle Beteiligten besser als perfekt. Nach der Balance dazwischen muss dann wohl jeder selber suchen.

vor 20 Minuten schrieb Anima_Templi:

Was nutzt Du mittlerweile, @miig? Nur noch Flaschenwasser?

Zum Glück bleibt mir das erspart. Bin vor ein paar Jahren umgezogen und hab hier mittelhartes Wasser, das ordentliche Ergebnisse bringt. Das nehm ich einfach so, wie es aus der Leitung kommt. Ab und zu gibts Flaschenwasser, nämlich wenn ich, wie von einem gewissen Teetalker inspiriert, zu einer der örtlichen Quellen latsche und auftanke :)

 

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Im Großen und Ganzen kann ich nachvollziehen, dass zum Teetrinken ein Gefühl für den Tee und viel Übung gehört. Allerdings kommt mir das "Messen" zu schlecht weg, weil ich mir sicher bin, dass das Gefühl für den Tee eine Ganze Menge "messen" enthält. Wenn man beispielsweise sein Aufgußgefäß nach Gefühl befüllt bis die "richtige" Menge Tee enthalten ist, dann ist dafür ein, durch mehrmaliges Teedrinken mit diesem Gefäß und zumindest dieser Sorte Tee geformtes, Wissen erforderlich. Man hat darüber evtl. keine Aufzeichnungen oder einen "Versuchsaufbau", aber durch Erfahrung machen wir schlussendlich nichts anderes als "messen" oder quantifizieren verschiedener Variablen (Wassermenge, Ziehzeit, Teemenge, Wassertemperatur, etc.).
Die Perfektion bei einem Naturprodukt mit schwankender Qualität (Selbst die Ernte aufeinanderfolgender Jahre vom selben Strauch kann Unterschiede aufweisen) liegt wohl nicht im Ergebnis sondern im Weg (dem Meistern der Teeutensilien und der eigen Fertigkeiten) zu diesem Ergebnis. Natürlich geht man den Weg um guten Tee oder möglichst guten Tee zu erhalten. Mein Argument ist, dass "messen" das Erlernen des Weges unterstützen kann. Man könnte immer mit dem selben Ausgang beginnen (bsp.: In diese Kanne kommen immer 5g Grüntee bei 70 Grad und abhängig vom Geschmack ändert man eine Variable). Oder man prüft die Teemenge mal mit der Waage. Gut möglich, dass einem mal die Hand ausrutscht und man 7g statt 5g in der Kanne hat.

@nick: Mir begegnet das Phänomen seltener als früher aber immer noch gelegentlich. Mir hat es geholfen möglichst viele Variablen konstant zu halten und möglichst nur eine zu ändern. D.h. selber Gaiwan, selbe Teemenge --> veränderte Temperatur. Das half mir, um besser zu verstehen was ich da überhaupt tue.

Denkbar sind selbstverständlich auch Umgebungsvariablen: Stress, Schlaf, Essen, andere Getränke, der Ort der Zubereitung. Macht man etwas nebenher?

Oder es ist schlicht und ergreifend der Tee. Wir bekommen ja zumeist eine Art der Teemischung. D.h. wann ist der Tee den mal wirklich von einem einzigen Baum? --> Es wären also verschiedene Geschmaksrichtungen, weil die Blätter der verschiedenen Bäume oder Sträucher verschieden schmecken.

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vor 4 Minuten schrieb Getsome:

Mein Argument ist, dass "messen" das Erlernen des Weges unterstützen kann.

Genau in dieser Formulierung mit Betonung auf Erlernen und kann stimme ich Dir zu.

Ich vergleiche es mal mit Stützrädern oder Schwimmflügeln. Anfangs kann es helfen. Später aber auch genau so einschränken und behindern. Ist beim Tee wie bei Allem: Erst lernt man aktiv eine Methode, die man aber irgendwann beiseite legen sollte, wenn man sie verinnerlicht hat. Ansonsten hängt man an ihr fest und macht keinen wirklichen Fortschritt.

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Da es in einem Parallelthread angesprochen wurde - natürlich ist Tee eine (freilich recht subtil wirkende) psychoaktive Droge. Das liegt nicht nur am Alkaloid Koffein, auch an den (in freilich geringerer Konzentration vorhandenen) Alkaloiden Theophyllin, Theobromin, Xanthin und Adenin. Eine besondere Rolle spielt jedoch die Kombination des Stimulantiums Koffein mit der Aminosäure L-Theanin, die als Monopräparat sedierend wirkt. Nun wirken Koffein und Theanin im Tee nicht als wechselseitige Antagonisten (wodurch die Wirkungen aufgehoben oder reduziert würden); durch die Kombination werden sowohl Sympathikus als auch Parasympathikus aktiviert (im Idealfall in harmonischem Gleichgewicht), was subjektiv als entspannte und ruhige, aber konzentrierte, wache Aufmerksamkeit erfahren wird. Dies hat natürlich eine entsprechende Auswirkung auf die sensorische Wahrnehmung des Tees, aber auch auf die Selbstwahrnehmung, also die Wahrnehmung der durch den Tee modifizierten physischen und psychischen Konstituenten des Teetrinkers (was sich mit dem Konzept 'Qi' beschreiben lässt).

Wer seinen Timothy Leary gelesen und noch im Hinterkopf hat, der weiss, dass bei psychoaktiven Drogen die Wirkung wesentlich durch zwei Faktoren bestimmt wird: 'set' und 'setting'. Nun ist das 'setting' entweder durch Übung und Erfahrung oder durch Messungen der für die Aufbereitung der Droge maßgeblichen Parameter (im wesentlichen Aufgusstemperatur, Aufgussdauer und Mengenverhältnis Trockenmaterial / Wasser) kontrollierbar bzw. reproduzierbar. Wie hier schon erwähnt, bringen da (Tisch-)Wasserfilter aufgrund ihrer inkonsistenten Leistung eine  unkontrollierbare Variable ein, doch dies nur nebenbei. Variabel ist vor allem das 'set' ('mindset') des Teetrinkers. Das betrifft nicht nur die Sensibilität des Geschmacks- und Geruchssinnes (die u.a. durch die genossene Nahrung, die Qualität des nächtlichen Schlafs, die Reinheit der Luft, evt. Reizungen der oberen Atemwege  usw. usf. beeinflusst wird), es betrifft nicht zuletzt auch die mentale Verarbeitung der gustatorischen Sinnesreize.

Für meine Praxis des Teetrinkens habe ich daraus die Konsequenz gezogen, eine konstante Erfahrungsqualität trotz gleichen Teematerials und gleichen Zubereitungsparametern (also gleichem 'setting') gar nicht erst zu erwarten - obwohl ich mich da durchaus um Konstanz (also die Reproduktion als optimal empfundener Erfahrungswerte) bemühe. Das 'set' ist hingegen schon deutlich schwieriger zu regulieren - aber bis zu einem gewissen Grad geht das schon, was dann mit etwas Übung auch die Abweichungen vom Erwartungswert verringert. Wobei eben diese Abweichungen durchaus ihren Sinn haben - sie geben dem Teetrinker Aufschluss über seine momentane Konstitution; er lernt dadurch etwas über sich und seinen Zustand.

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vor 10 Stunden schrieb SoGen:

Variabel ist vor allem das 'set' ('mindset') des Teetrinkers. Das betrifft nicht nur die Sensibilität des Geschmacks- und Geruchssinnes (die u.a. durch die genossene Nahrung, die Qualität des nächtlichen Schlafs, die Reinheit der Luft, evt. Reizungen der oberen Atemwege  usw. usf. beeinflusst wird), es betrifft nicht zuletzt auch die mentale Verarbeitung der gustatorischen Sinnesreize.

...

Das 'set' ist hingegen schon deutlich schwieriger zu regulieren - aber bis zu einem gewissen Grad geht das schon, was dann mit etwas Übung auch die Abweichungen vom Erwartungswert verringert. Wobei eben diese Abweichungen durchaus ihren Sinn haben - sie geben dem Teetrinker Aufschluss über seine momentane Konstitution; er lernt dadurch etwas über sich und seinen Zustand.

Das Konzept des 'sets' gefällt mir und ich würde dabei indirekt auch noch die Variablen des 'settings' einbeziehen. So kann ich mir vorstellen, dass die innere Haltung zu den kontrollierbaren Variablen wiederum variabel ist, also dass die Menge Trockenmaterial zu verwendetem Wasser zwar relativ genau - je nach Qualität der Messgeräte - reproduziert werden kann, ich selbst jedoch dies einmal gewählte 'setting' an zwei unterschiedlichen Zubereitungstagen unterschiedlich relevant finde. Etwas was vermutlich eher unbewusst stattfindet. Was bei dem genannten Beispiel vielleicht noch nicht so überzeugend klingt, ändert sich unter Umständen beim Gedanken an verwendete Utensilien. So habe ich bemerkt, dass sich nach Verwendung eines anderen Teetischs die Wahrnehmung getrunkener Tees noch einmal verändert hat. Das finde ich jetzt auch noch nicht so überraschend, weil das, was ich sehe - andere ästhetische Reize - auch sofort einen Einfluss auf mein 'mindset' hat. Und gleichzeitig besteht für mich keine Sicherheit, dass die Wahrnehmung des anderen Teetischs an zwei unterschiedlichen Tagen gleich bleibt. Wenn das möglich ist, dann meine ich, dass die Haltung in Bezug auf alle Dinge, die ich bei der Zubereitung mache, variabel ist.

Daraus ergibt sich für mich, dass die Information, die ich über mich bekomme - so wie SoGen das am Ende geschrieben hat - ein ganz wichtiger Wert des Teetrinkens ist und gleichzeitig besteht auch für mich der Wunsch, gemachte Erfahrungen hohen Genusses zu wiederholen.

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vor 17 Stunden schrieb nick:

Geht euch das eigentlich auch so? Ist japanischer Tee wirklich so empfindlich?

Auch bei mir geht immer wieder mal ein Aufguss daneben. Meistens wenn ich nicht fokussiert bin und hauptsächlich bei Sencha oder es stört mich nur bei diesem. Das mit dem Wasser sehe ich nicht so eng.

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Danke für eure zahlreichen Beiträge, aus denen ich einiges mitnehmen kann. Was die total daneben gegangenen Aufgüsse angeht, freue ich mich, mitteilen zu können, dass ich die Lösung gefunden habe. Es scheint tatsächlich an der Kartusche des Wasserfilters zu liegen, die ich frisch ausgetauscht hatte. Heute morgen habe ich das Wasser mit normalem Leitungswasser gestreckt und plötzlich hat es wieder super geschmeckt. Eben nochmal probiert: Das selbe Ergebnis. Dann wollte ich es noch mal genauer wissen und habe Wasser komplett ohne Filterung (Berliner Leitungswasser) benutzt. Das ist wieder total danebengegangen. Die Beschreibung von @GoldenTurtle kam dem schon sehr nah - deutliche Fischnote 😊. Zu stark gefiltert schmeckt der Tee einfach dünn bzw. nach nichts. Vor einem Jahr, war ich mal in einem Ort im Bayerischen Wald, wo der Härtegrad des Wassers bei 0 lag. Auch hier hatte der Tee plötzlich nach nichts mehr geschmeckt und ich habe dann immer Gerolsteiner zum strecken gekauft. Daran habe ich mich nun wieder erinnert.

Wasser scheint also bei mir der entscheidende Faktor zu sein. Aber keine Sorge, ich mache keinen neuen Wasserthread im Forum auf 😀. Das ist vielleicht auch eine Erklärung dafür, warum so viele Menschen nichts mit Grünem Tee anfangen können. Denn wo gibt es hier schon das richtige Wasser? Und dann versucht man es halt mit einem Filter und es passt wieder nicht. Schon tragisch, was einem entgeht, wenn man nicht die goldene Mitte trifft...

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Gerade habe ich mal einen Kaltaufguss versucht. Das war eine absolute Geschmacksexplosion. So etwas kannte ich bislang nur von einem Gyokuru. Ist das normal, dass das so viel intensiver ist? Falls ja, mal etwas provokant gefragt... Was für einen Grund gibt es dann eigentlich noch den Tee warm zu trinken? 

Zur Zubereitung. Ich habe meine normale Menge (4,5 Gramm auf 150 ml) in die Kanne gegeben und das ganze im Kühlschrank 15 min ziehen lassen. 

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  • 4 Monate später...
Am 3.5.2020 um 22:28 schrieb SoGen:

Wer seinen Timothy Leary gelesen und noch im Hinterkopf hat, der weiss, dass bei psychoaktiven Drogen die Wirkung wesentlich durch zwei Faktoren bestimmt wird: 'set' und 'setting'.

Hmm, ich habe meinen Leary nicht nur gelesen, sondern auch gelebt (ist allerdings schon mehr als 30 Jahre her), mit allem was dazugehört: Lucy in the sky all with diamonds wie das so schön von den magic mushrooms-heads musikalisch umschrieben wurde, Psilocybin und Amanita muscaria, castanedeskes Mescalin, Samadhi-Tanks usw. Ich fand die Theorien des guten alten Acid-HEAD (im Sinne von Hedonistic engineering and development) auch immer sehr inspirierend. Allerdings musste ich Laufe meiner Sessions mit psychoaktiven Substanzen dann doch feststellen, dass es gerade bei "set" und "setting" so viele Variabeln gibt, dass es in Mega-Stress und womöglich einen Horror-Trip ausartet dies alles zu beachten und perfektionieren zu wollen.

Und da ich inzwischen altersweise geworden bin und die alten Drogen durch japanischen Tee ersetzt habe, bin ich bei der Zubereitung da ganz entspannt und gehe das eher spielerisch an. Ich hätte einfach keinen Spass am Teetrinken wenn ich mir da ständig um alle möglichen Parameter und Einflußfaktoren Gedanken machen müsste - was aber auch nicht heißt das ich völlig unreflektiert einfach nur Wasser über den Tee kippe.

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