Gemeinsame Verkostung 1: 19er Mansa (Yiwu) Gushu Huang Pian vom Panda

[Getsome]

Da Hong Pao Qi Dan 2018 Probe: Da Hong Paos kommen bei mir in Form der gelegentlichen Tasse vor.

Dieser hier ist gut mit blumigem Anhauch und cremigem Mundgefühl. Wie andere Da Hong paos die ich kenne sind dunkle Früchte und etwas Nuss mit von der Partie. Im Geruch ist zu Anfang ein Hauch dunkle Schokolade, welche nicht zu erschmecken ist. Zum Einfluss des Alters vermag ich mangels Erfahrung nichts zu sagen.

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[Willemzwo]

Mansa, Huang Pian, die dritte.

In der Handfläche, zwischen Handteller und Daumenwurzel hat jeder Mensch eine unempfindliche Zone. Da kann man bedenkenlos draufhauen, ohne Schaden zu nehmen. Heute habe ich diese Zone bemüht, um mit dem Dorn vom Ziegel was abzutrennen. Alternative wäre ein Hämmerchen gewesen, aber das ist ja viel weniger elegant, als ein paar Male mit der Handfläche aufs Werkzeug zu hauen. 

Dann irdete es heute sehr auf dem Blech, der neue Becher und ein Shibo, Ton in Ton. Ich habe ordentlich was reingetan und, oh Wunder: Zwetschgen!!! Dominant, vordergründig, klar, gut. Auch wirkte das nicht irgendwie überdosiert, obwohl es so aussieht und auch war, aber vielleicht hat es einen Grund, daß das Blattgut nicht im Kännchen gepresst war, sondern noch Freiheit hatte? Keine Ahnung. Schön. Zwar noch immer kein Tee, dem man dauernd hinterherschmeckt, aber sehr trinkbar und auch: Energie. Oder simples Thein, manchmal weiß ich nicht so genau. 

[Getsome]

Heute habe ich gedanklich mit dem Tee abgeschlossen, obwohl noch gute 100g da sind. Vom Brick ist nur noch unter großer Krafteinwirkung Tee abzubrechen. Gelegentlich kann man danach nochmal mit dem Pick ansetzen, aber halbwegs ganze Blätter sind eine Seltenheit geworden. Das tut dem Tee leider nicht gut, denn die deutliche und angenehme Aprikose mochte ich. Durch den starken Bruch ist davon nur wenig übrig. Mein Eindruck ist, dass aus dem Tee herausgeholt ist was herauszuholen war und werde ihn jetzt als "Tee neben der Arbeit" trinken. 
Die gemeinsame Verkostung war ein schönes Experiment, es hat Spaß gemacht eure Eindrücke zu lesen und vergleichen zu können. Danke fürs Mitmachen und danke @GoldenTurtlefürs Anstoßen der Verkostung.

Als weiterer "Tee neben der Arbeit" gesellt sich der Bai Mu Dan 2008 ins Regal. Davon hatte ich einen Kuchen mitbestellt und ihr eine Probe erhalten, deshalb führe ich Ihn hier mit auf. Im Großen und Ganzen ein Tee der seiner Preisklasse entspricht. Sein größtes Manko ist eine stets präsente und häufiger überlagernde Holznote. Davon abgesehen ein solider alter Weißtee. Das trockene Blatt duftet schwächer als ich es von alten Bai Mu Dans gewohnt bin, das ändert sich aber beim feuchten Blatt. Geschmacklich hat der Tee eine leichte Honigsüße und etwas Frucht zu bieten. Abgesehen von der Holznote durchaus angenehm, aber er haut einen auch nicht um. Bei den Blättern ist auffällig, dass neben dunklen, zerbrochenen oder löchrigen auch ganze braun-grüne dabei sind. Das ist mir neu, denn bisher kenne ich die Farbübergänge fließender in einem Cake und ich frage mich, ob es sich um einen Blend oder unterschiedliche Lagerung handelt. Fürs Büro und zwischendurch taugt mir der Tee, für die Sitzung hatte ich bessere alte Weißtees.

Zum Abschluss ein Foto wie der Mansa 19 Brick aussieht: 


 

[cordyceps]

@Getsomes Abschluss beschreibt äußerst passend wie es mir mit dem 2019er Brick geht. Ich hatte einige schöne Session mit dem Huang Pian aber auch einige enttäuschende. Der Brick war bei mir sehr ungleichmäßig gepresst und so hatte ich ein paar Session mit schönem Blattmaterial aber an manchen Stellen lässt sich im Grunde nur brechen und man produziert Bruch und Staub.

Der 2016er ist in der Hinsicht noch herausfordernder - hier habe ich noch nicht so viele Sessions hinter mir aber hier musste ich bereits von Anfang sehr aufwendig Material vom Brick abtragen damit ich nicht nur kleine Blattreste in der Kanne habe.

Für mich sind es ja die ersten Bricks gewesen aber ich muss sagen, dass der Mansa Huang Pian auf jeden Fall als Cake besser aufgehoben wäre...

[Paul]

"1:25:15 “Opinions on hunagpian?  Why waste your time?  What if you want to save your budget or is it not even worth it from that perspective? If you want to save your budget spent it on some regular cheap Dayi or something.  Why buy huangpain?  It’s basically someone’s trash and it’s not going to age that well, it’s going to be kind of bland… I wouldn’t recommend going out of your way to buy it.”  Olderschoolers feel that hunagpian is not worth the money.  (See my post here)  Old schoolers also love cheap Dayi… we can’t resist cheap Dayi (see I his post here and mine here)."

http://mattchasblog.blogspot.com/2021/02/lawrence-zhang-grandfather-of-puerh-in.html

Sehr lesenswert!! noch besser das Video.

[teewelt]

vor 39 Minuten schrieb Paul:

hunagpian?  huangpain? 

Weder noch: 黄片 Huang Pian.

[cordyceps]

vor 2 Minuten schrieb teewelt:

hunagpian?  huangpain? 

Ist vielleicht der Old School Begriff?

[Getsome]

Das Gespräch zwischen MarshalN und Crimson Lotus Tea hatte ich auch gesehen. MarshalN kommt einer Koryphäe in der Teewelt schon ziemlich nahe und ich kann die Sichtweise nachvollziehen, obwohl beispielsweise der hier besprochene Huang Pian besser ist als so mancher günstige Sheng. Allerdings ist mein Stand, dass in Teerezepten Huang Pian mitverarbeitet wird und daher noch sehr viele Tees mit Pressung in den 2000er, also das was wir als aged erwerben können, auch Huang Pian enthalten. Zu den "Single Mountain one Bud and one to tow leaves" fehlen die Erfahrungswerte wie sie altern. Deshalb steht noch aus, ob Huang Pian alleine zwar "nichts taugt", aber in Kombination mit den feineren Blattgraden einen Beitrag zu gutem Aged Tea leistet.