Oolong Lagerung

  • Da ich keinen Faden zu diesem Thema gefunden habe, mache ich einen neuen auf. Falls es bereits einen gibt, wuerde ich mich auf einen Verweis darauf freuen. /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">


    Wie der der Titel schon sagt, geht es um die Lagerung von Oolong Tee. Kuehl, trocken, dunkel, und luftdicht verpackt sind soweit mir bekannt, die besten Voraussetzungen fuer eine Qualitaet erhaltene Lagerung. Um Punkt 1 (kuehl) und 2 (trocken) mache ich mir so langsam Sorgen. Mittags sind es in der Wohnung bereits ueber 25℃ und die Regenzeit steht auch vor der Tuer.


    Also was machen mit den Oolongs. Konkret habe ich vier Tees offen und einen noch vakuum verpackt, den werde ich in den Kuehl- oder Tiefkuehlschrank legen. Spricht da irgendetwas gegen? Wenn es nicht unbedingt notwendig ist, wuerde ich auch gerne darauf verzichten, denn das Teekontingent ist dort mit ca. 1kg Gruentee bereits ausgeschoepft. /emoticons/tongue@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_tongue.png">


    Mehr Sorgen mache ich mir um die bereits geoeffneten, darunter ein Dan Cong, ein Jin Xuan und ein Dong Ding. Um die waere es wirklich Schade. Seit knapp einem Monat werden die Bestaende auch nicht weniger, da ich im Moment wenig Lust auf Oolongs verspuere. (Das kommt wieder im Herbst/Winter). Die einfachereren Qualitaeten werde ich wohl fuer Eistees verballern. Den Dan Cong kann ich mir aber als Eistee nicht vorstellen bzw. da wuerde mein Herz bluten ob der Verschwendung. /emoticons/sad@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_sad.png">


    Wie macht ihr das mit eueren Oolongs? Spricht etwas dagegen, die bereits offenen Tees einzufrieren? Oder koennen die das feucht-heisse Klima besser ab, als Gruentees?


    Bin fuer jeden Ratschlag dankbar. /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">

  • Ich weiß zwar nicht wo du wohnst, aber es ist definitiv nicht in unserer Nähe.


    Ratschlag ... habe ich jetzt nichts erprobtes parat, nur eine Idee. Wie wäre es mit einer handelsüblichen Kühlbox (so ein Teil, was man auch beim Picknick mitnimmt) und Granulat zum Entfeuchten.


    Kühlbox ohne Eis-/Kühlpackage (die isoliert ja grundsätzlich schon mal) in den 'kühlsten' vorhandenen Raum stellen.

    [color=#2f4f4f]Möchtest du gleich ein Abenteuer erleben oder lieber erst Tee trinken?", fragte Peter. "Zuerst den Tee!", sagte Wendy schnell. | J.M. Barrie (1860-1937), Peter Pan[/color]

  • Traditionell wird in schwülen Gegenden wie z.B. Taiwan der Oolong bei jahrelanger Lagerung gelegentlich nachgeröstet, um die überschüssige Feuchtigkeit loszuwerden. Diese Instandhaltungsröstungen können ziemlich problemlos im elektrischen Reiskocher durchgeführt werden: bis maximal zweifingerhoch den Tee in den Reiskochertopf geben, statt eines Deckels ein Blatt Küchenpapier auflegen und das Gerät auf der Warmhaltestufe in Betrieb nehmen. 30 - 60 Minuten laufen lassen, dabei gelegentlich umrühren. Fertig!


    In Deutschland ist die Lagerung von geöffneten Oolongpackungen überhaupt kein Problem: selbst im tendenziell schwüleren Bonn habe ich mal 10 Jahre lang eine Packung mit Baozhong vergessen. Der Tee war mir früher zu grün und landete daher ganz weit hinten (auch in meiner Erinnerung). Nach 10 Jahren fand ich ihn wieder und er schmeckte nicht mehr grünlich sondern nach richtig guter Schokolade ... das hiesige Klima bekommt der Oolongreifung also. Bei ohnehin schon dunkleren Oolongs (Wuyi Yancha, Phönix Dancong) merke ich auch nach 3-4 Jahren so gut wie keine Veränderung.


    Bei Dir auf Kyushu ist es ja deutlich schwüler als bei uns ... aber selbst auf Taiwan hat Stéphane (Tea Masters Blog) gute Erfahrungen mit Oolongs gemacht, die in dicht schließende Behälter umgefüllt auch nach ein paar Jahren noch schmecken (wenn ich mich nicht völlig falsch erinnere).

  • Danke dir gero. Dann werde ich die Tees einfach da lassen wo sie sind und darauf vertrauen, dass sie das Klima abkoennen. Im Herbst/Winter, wenn ich wieder Lust auf Oolongs bekomme, werde ich mal ein update posten.

  • Hallo zusammen,


    wenn es um das Aufbewahren von Oolong für den täglichen Bedarf geht, also eventuell um einen Zeitraum von 1-2 Jahren, halte ich


    es für wichtig, darauf zu achten, den Tee möglichst wenig Sauerstoff auszusetzen. Also auf jeden Fall luftdicht. Im Gegensatz zum pu´er,


    der für die Reifung Luft benötigt, wegen der Fermentation/Bakterien, würde Oolong das ursprüngliche Geschmacksbild verlieren.


    Die besondere Oolong-Note wird durch Oxidation der äußeren Blattränder mit dem Luftsauerstoff erreicht, also eine chemische Reaktion


    mit Sauerstoff. Ist der gewünschte Grad an Oxidation erreicht, stoppt man diesen Prozess. Würde Oolong zu einem späteren Zeitpunkt


    oft mit Sauerstoff in Berührung kommen, können diese Tees dann nachoxidieren und deutlich an Geschmack einbüßen.


    Wenn es um die Lagerung im Sinne von Reifung geht, gelten ähnliche Prinzipien, doch dann ist es noch wichtiger, den Tee wirklich luftdicht zu


    versiegeln und über lange Zeiträume stehen zu lassen. Man ließt öfter, dass man alles halbe Jahr nachschauen will, wie sich der Tee verändert,


    wobei ich diese Zeiträume als zu kurz einschätze, besser sind dann 2-Jahres Abstände.


    Oft werden stark geröstete Tees für ein paar Jahre liegen lassen (3-5 Jahre), da sich dann die Röstnote etwas legt und vermehrt fruchtige Aromen zur Geltung kommen.


    Ist auf jeden Fall ein spannendes Thema!


    Viele Grüße


    Tobias

  • Ich möchte diesen Thread nochmals aufwärmen. Ich möchte es gerne mal versuchen gerösteten Oolong zu lagern, um ihn reifen zu lassen.


    Hat jemand bereits Erfahrungen damit? Das größte Problem, dem ich gleich am Anfang gegenüber sehe, ist die Wahl des richtigen Gefäßes. Stéphane (teamasters) empfiehlt traditionelles Porzellan. Kann mit jemand konkrete Empfehlungen geben?

    Gruß, Stefan


    While there is tea, there is hope. (Sir Arthur W. Pinero)

  • was hier viele wieder vergessen:


    die einen werden geröstet (sprich oxidation)


    die anderen reifen an der luft (sprich fermentation)


    oder beides zusammen


    alle diese verhalten sich bei bestimmten lagerungsbedingungen anders.


    stefan: wenn, wenn dir bei deinem gerösteten oolong der röstgeschmack zu heftig ist, dann an der offenen luft lagern, wird er schwächer. je nach dem wie stark er oxidiert ist kommt dann auch noch die fermentation dazu.


    pozellan ist eigentlich nie schlecht weil neutral. denke damit fährst du sicher und gut. in china gibts innen glasierte tontöpfe für genau so etwas. bei und muss halt was ungähr gleiches herhalten. ich kann noch mal später schauen ob ich was finde - wenn nicht schon jemand hier was vorher postet

  • Es geht mir gar nicht darum, den Röstgeschmack eines Tees abzuschwächen. Ich hab nur mittlerweile schon so oft davon gelesen, dass geröstete Oolongs ein großes Potenzial zum Altern haben, dass ich es selbst mal versuchen will. Ich hab mich auch noch nicht für einen konkreten Tee entschieden.


    Technisch gesehen bin ich mir gar nicht sicher, ob es sich dabei auch um einen Fermentationsprozess handelt oder einfach nur um chemische Umwandlungen (wie z.B. bei Rotwein).

    Gruß, Stefan


    While there is tea, there is hope. (Sir Arthur W. Pinero)

  • Ist zwar eh off-topic, aber meines Wissens geschieht die Alterung beim Wein nur durch Lauftsauerstoff (der durch den Korken diffundiert) und die damit verbundene chemische Veränderung der Tannine/Polyphenole. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

    Gruß, Stefan


    While there is tea, there is hope. (Sir Arthur W. Pinero)

  • Hallo zusammen,


    wenn die verschiedenen Quellen in einem Grundsatz für die Lagerung/Reifung von Oolong übereinstimmen, dann darin, dass Luft/Sauerstoff absolut tabu ist. Oolong wird durch Oxidation, sprich durch eine Reaktion der Inhaltsstoffe der Blätter mit dem Luftsauerstoff erzeugt. Wird Oolong weiterhin dem normalen Luftsauerstoff ausgesetzt, verliert er schnell an Aroma und Qualität, da die Oxidation (leicht/weiterhin) voranschreitet. Von Teeleuten aus Taiwan ließt man, dass dichte, mit Aluminium beschichtete Folien/Tüten ausreichen, um Oolong über einen längeren Zeitraum adäquat zu lagern.


    Die Erfahrung habe ich selbst schon gemacht: vor etwa 4 Jahren habe ich mal einen stark gerösteten "DaHongPao" mittlerer Qualität gekauft, der anfangs einfach zu starke Röstnote hatte. Das Lagern geschah dann eher unfreiwillig, da der in einer dicken Aluminiumtüte die letzten Jahre weit hinten im Schrank verbracht hat. Der Geschmack hat sich aber deutlich verändert: statt heftiger Röstung angenehme Fruchtnoten mit schön Körper/Volumen.


    Eine solide Röstung ist schon nötig für Lagerung von Oolong, da zuviel Feuchtigkeit dem Aroma schadet und der Tee dann schnell eine säuerliche Note bekommt, bzw. verderben kann. Deswegen werden entweder Tees verwendet, die diese Röstung bereits haben, oder im Abstand mehrerer Jahre nachgeröstet. Das kann man auch zu Hause selbst machen, indem man einen Reiskocher auf der Stufe "Warmhalten" verwendet, hab´s aber nie selbst ausprobiert...


    p.s.: sorry, hab gerade gesehen, dass ich eine ähnliche Antwort schon mal oben in diesem Thread gegeben habe...

  • Also ich packe nur meine Japaner in den Kühlschrank. Alles andere nicht. Teilweise lagern sich Oolongs recht gut und lange, gerade die gerösteten. Von den eher


    grüneren kaufe ich nicht allzu viel, so dass ich sie in frischem Zustand konsumieren kann und sammle diese nicht so ausgiebig wie andere Sorten.


    Aber gekühlt werden müssen sie, so denke ich, nicht.

  • Quote

    Lagerung Oolong.


    packe ich meine Oolong tüten von Taiwanteacrafts in den Kühlschrank wie auch Shincha aus Japan ?


    der Oolong ist in Tüten Vakumiert und ich hab noch ne blech Teedose. Also in Kühlschrank oder nicht?


    Nee, nicht in den Kühlschrank! Lagere ihn in den vakuumierten Tüten an einem schattigen kühlen Ort in Deiner Wohnung.

    Gassho [size=14][/size], Charyu


    [color=#a52a2a][font='times new roman, times, serif']PS: Du sollst mir nicht glauben! - Ich will Dich damit nur anregen eigene Erfahrungen zu machen.[/color][/font]

  • Für mein Langzeit Lager Experiment bin ich immer noch auf der Suche nach geeigneten Gefäßen. Zeithorizont mind 3-5 Jahre, dh also absolut luftdicht. Solange möchte ich den Tee eigentlich nicht in der vakuumierten Tüten lassen. Optisch finde ich traditionelle Porzellan Gefäße toll, aber die sind wohl nicht wirklich dicht. Moderne Gefäße haben Gummidichtungen...

    Wurde der gealterte Oolong, der jetzt verkauft wird, in manuell versiegelten Gefäßen gelagert? Wie sind Eure Erfahrungen?

  • Hi Robert, dazu hat Menglin schon mehrjährige Parallelexperimente gemacht.


    Ich habe von einer Verkostung davon irgendwo berichtet.


    Aber hier für dich rasch zusammengefasst,


    und dabei die grosse Überraschung vorweg:


    Oolong kommt überraschend gut in diesen goldenen Aluplastik-Tüten.


    Porzellan (mit luftdichtem Deckel) ist auch gut, aber halt teurer.


    Metalldosen für Oolong gar nicht gut!


    Schluckt verhältnismässig viel Aroma.


    Kirschholzdosen schlucken auch etwas Aroma,


    beeinflussen auf der anderen Seite aber auch interessant,


    kann man machen.


    Unglasierte Yixing Tontöpfe würde ich für langjührige Lagerung (5, 10J.+)


    empfehlen, und wenn man eine möglichst starke und dennoch positive


    Veränderungwünscht, ja, mit den Jahrzehnten gar eine fermentative Veränderung.

  • Ja, danke Turtle. Deinen Bericht hatte ich damals gelesen und mir gemerkt, dass Metall nicht geeignet ist.


    In Aluplastik will ich aber wirklich nicht Lagern - sagt mir zumindest optisch überhaupt nicht zu. Kann jemand Yixing Tontöpfe und/der luftdichte Porzellan-Gefäße empfehlen, möglichst mit Bezugsquellen?

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