Tamaryokucha Shincha von Yosuke Nakao

  • Heute moechte ich einen Tee vorstellen, der fuer mich in mehrerer Hinsicht besonders ist. Einmal, weil ich das Anbaugebiet (Kyokushi in Kumamoto) kenne, bin erst letzte Woche da gewesen. Und weil es mein erster Tee ist, der von Teestraeuchern kommt, die nicht beschnitten wurden, sondern ganz "natuerlich" gewachsen sind. shizen shitate (自然仕立て) nennt sich das. Eine Handpflueckung ist da obligatorisch. Angebaut und hergestellt wurde er von Yosuke Nakao ohne Einsatz kuenstlicher Duenger oder Pflanzenschutzmittel. Ist bereits mein dritter Tee von ihm.

    Nach dem oeffnen gleich die erste Ueberraschung, die Blaetter machen auf mich keinen sehr guten Eindruck, sondern sehen relativ hell und uneinheitlich aus. Kann aber natuerlich auch an der Anbauform oder dem Kultivar liegen. Da es mein erster shizen shitate Tee ist, kann ich das nicht beurteilen und auch im Internet findet sich nicht viel dazu. Vielleicht weiss ja jemand von euch mehr dazu. Der Duft, den die Blaetter verstroemen steht ist fast fruchtig suess, und erinnert ein wenig an weissen Pfirsich.

    Der erste Aufguss bei 5g auf 100ml 70℃ bei 1min offenbart, was die Blaetter angedeutet haben: eine stumpfe Aufgussfarbe, die ins gelbliche geht.

    Im Gegensatz dazu verstroemt der Tee einen frischen leicht fruchtigen Duft. Im Mund zeigt sich ein fuer mich wohldosiertes Umami mit einer fruchtigen Citrusnote. Sehr lecker.Bin leicht ueberrascht, denn Aussehen und Geschmack passen hier nicht zusammen.

    Zweiten Aufguss bei 75℃ und 10 Sekunden:

    Aufgussfarbe stumpfes gelbgruenoliv! /emoticons/ohmy@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_ohmy.png"> Kein schoener Anblick, aber lecker ist er. Zu der Citrusnote aus dem ersten Aufguss gesellt sich eine feine Herbe und die Suesse des weissen Pfirsich.

    Dritter Aufguss bei 85℃ und 20 Sekunden:

    Gleiches Bild, von der Aufgussfarbe wuerde ich ihn stehen lassen, wenn ich es nicht besser wuesste. Am Gaumen weiss er aber zu ueberzeugen. Etwas mehr Herbe als im zweiten aber immer noch gepaart mit einer fruchtigen Note.

    Die nassen Blaetter sehr auch ziemich hell aus.

    Hmm... ich weiss nicht so recht, was ich von diesem Tee halten soll. Fuer den Tee spricht sein Duft und sein Geschmack. Das Umami im ersten Aufguss ist von der Menge her vergleichbar mit dem des Kabusechas von Herrn Nakao, was eigentlich auf Qualitaet hinweisen sollte. Allerdings waren die Blaetter des Kabusechas sehr viel dunkler. Gegen den Tee spricht, er ist absolut nichts fuer das Auge.

    Habt ihr schon mal aehnliche Erfahrungen gemacht?


    Was noch anzumerken waere: Der Tee erfordert Konzentration bei der Zubereitung, minimales Ueberziehen oder Ueberdosieren wird nicht verzeiehn, sondern mit Bitterkeit abgestraft. Ganz aehnlich wie bei den anderen beiden Tees von Yosuke Nakao.

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