Kleber zur Reparatur von Shiboridash-Deckel

  • Dummerweise hat vor kurzem der Deckel meines geliebten Shiboridashi von Petr unfreiwillige Bekanntschaft mit unserem Küchenboden gemacht. Ich hatte noch Glück im Unglück, es ist nur ein ca. 5 Cent großes Stück am Rand im Ganzen abgeplatzt. Nun bin ich am Überlegen wie das Malheur am besten zu reparieren ist.


    Kann mir jemand einen lebensmittelechten, hitzebeständigen Kleber für Steinzeug empfehlen? Oder habt ihr vielleicht eine andere zündende Idee?

    Gruß, Stefan


    While there is tea, there is hope. (Sir Arthur W. Pinero)

  • /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png"> Naja, die für mich schönste und beste Art der Reparatur ist definitiv Kintsugi!


    Ev. gibt es jemand bei dir in der Nähe, der dies beherrscht oder du hast selber Lust, dich darin zu versuchen..


  • Hat jemand von Euch so eine Reparatur schon mal durchgeführt?


    Mir ist der Deckel eines neuen Yixing-Kännchens hingefallen und in drei Teile gebrochen. Die erste Zeit habe ich dann alle drei Monate den Deckel mit Sekundenkleber neu geklebt. War einfach zu schade, die Kanne nicht zu benutzen, der Deckel war auch sauber gebrochen. Trotz der anfänglichen "Einschränkung" und der Tatsache, dass eine neue Kanne noch keinen Monat ohne Schaden durchgehalten hat, ist sie mittlerweile eines meiner Schönsten Stücke. Der (fast) tägliche Gebrauch dankt es mit einer schönen Patina /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">


    Das letzte Mal habe ich dann einen speziellen Kleber für Keramik benutzt, der auch hitzebeständig ist. Wie gesagt, die Kanne macht immer noch richtig Spaß...

  • /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png"> Danke, aber mal sehen ob es auch noch hält, wenn es fertig ist. Zumindest scheint alles gut auszuhärten. Ist vorerst nur ein Test mit einem Blumentopf, da man so am besten merkt, wo die Knacknüsse sind, was nicht schaden kann, bevor man sich an das richtige Objekt wagt.


    Ich habe mir für den Anfang ein kleines Set in einem Onlineshop gekauft, welches mehr oder weniger der traditionellen Technik folgt (im Gegensatz zum Link oben) und auch eine kleine Anleitung beinhaltet. Ist nicht wirklich günstig, aber wenn man Spass am Basteln hat und auch 2,3 andere Stücke reparieren und verschönern will, lohnt es sich meiner Meinung nach.

  • Quote

    Nein, ist derzeit noch im Versuchsstadium. Muss noch etwa 1,2 Tage aushärten, danach geht es über zu Schritt 2.



    Hochinteressant das Ganze!


    Ich bin gespannt ob es mit dem Kit klappt und wünsche es Dir sehr! Deinen kaputten Chawan wieder ganz zu sehen wäre wirklich toll! /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">


    Diesen hast Du wahrscheinlich per SAL bestellt, da Du den Bruch offensichtlich nicht reklamiert hast?

    And in the end, the love you take is equal to the love you make.

  • Der Vollständigkeit halber noch eine Reparaturmethode, die ich mal im Blog von MarshalN gesehen habe: da waren die zwei Teile eines zerbrochenen Kannendeckels mit goldenen Klammern verbunden. Dafür wurde je Klammer links und rechts der Bruchstelle ein kleines Loch gebohrt, genau in dem Durchmesser wie ein Golddraht, der als Klammer gebogen die Teile verband. Das sieht aus wie sehr elegant getackert.

  • Gibt es ein Update? Ich habe nämlich auch einen Becher, der mir leider kaputt gegangen ist. Glücklicherweise ist er mir nicht in Scherben zerbrochen, hat aber Risse, weswegen er nicht mehr dicht ist. Kintsugi würde sich sicherlich anbieten, aber mir selbst traue ich das nicht zu. Hat jemand damit Erfahrungen oder weiß, was so eine Kintsugi-Reparatur kostet? Die Porzellanwerkstatt von nebenan traut sich das nicht zu...

  • Werde nach dem Mittagessen mal ein Bild von meinem ersten Versuch liefern /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">

    Hier nun ein kleines Zwischenfazit nach dem ersten Versuch: Wie man auf dem Bild weiter oben erkennen kann, verläuft der ursprüngliche Riss in der Schale ziemlich durch die Mitte von der einen auf die andere Seite. Die Reparatur ist definitiv machbar und hält äusserst gut. Habe im Internet für ca. 3 Euro eine relativ ausführliche Anleitung mit Bildern gefunden, die ziemlich hilfreich ist. 1,2 Versuche bevor man sich an das richtige Objekt wagt, schaden allerdings nicht. Werde heute auch noch einen zweiten Versuch starten, ehe ich mich an die Chawan wage.

    Nachfolgend noch ein Bild zum Gold-Finish, dem letzten Schritt der Kintsugi-Reparatur. Habe dabei nur einen kurzen Abschnitt "veredelt" und, da es sich nur um ein Versuchsobjekt handelt, die Schale zuvor nicht von dem überschüssigen Urushi befreit. Aber ich denke, man kann es sich in etwa vorstellen.

  • Meinst du dieses "westliche-Kintsugi-Kit"?


    Grundsätzlich kannst du mit Kintsugi alles reparieren, soweit ich weiss. Habe auch eine Kyusu, die einen Haarriss hat. Muss mal schauen, wie sich dies am Besten reparieren lässt. Grundsätzlich kann man sich wohl in diesem Fall den Kleber schenken und nur eine Schicht Lack auftragen und diese mit Goldfinish verfeinern. Hängt aber von der Rissdicke ab. Hast du ein Foto dazu?


    Zum Versuchsobjekt: hier tut es auch ein alter Teller/Tasse (oder was günstiges bei IKEA und Co.) oder wie in meinem Fall ein Blumentopf. Es reicht schon, wenn man eine Idee bekommt, wo die Schwierigkeiten liegen und wie lange man z.B. den Lack trocknen lassen muss, damit er genügen trocken jedoch nicht zu trocken ist.

  • Dann wird der Fall wirklich ähnlich sein wie bei meiner Kyusu. Falls sich der Lack nicht zu sehr in den Spalt verzieht, sollte es eigentlich kein Problem sein. Zur Abdichtung sollte dies auf jeden Fall reichen.


    Das Gold, Silver od. ähnliches wird lediglich zu Dekorationszwecken aufgetragen. Der Lack selbst ist i.d.R. Rot oder Schwarz. Du kannst es daher auch so belassen, falls es dir besser gefällt. Ich vermute, dass es sich beim Gemisch oben auf meinem Foto um Messing handelt, das sehr günstig zu haben ist.


    Zu dem von dir genannten Kit: Es handelt sich dabei nicht wirklich um ein Kintsugi-Kit, da kein Urushi-Lack verwendet wird. Optisch ist es daher nur an echtem Kintsugi angelehnt. Ich bin mir nicht sicher, ob das Ganze auch funktioniert, wenn nur ein kleiner Riss vorhanden ist. Dies ist durchaus möglich, hierfür kenne ich das Produkt aber zu wenig. Hatte mir auch zuerst überlegt, dieses zu kaufen, mich letztlich aber für das "echte" Kit entschieden. Preislich kommst du etwa gleich hin, wenn du nur einen Urushi-Lack kaufen würdest.

  • Ich habe mein Set von hier: http://www.mejiro-japan.com/product/kintsugi-repair-kit

    Ich glaube, dass dort Urushi-Lack einzeln verkauft wird. Falls du nur den Lack möchtest, kann ich dir auch noch eine andere Quelle nennen. Der Urushi-Lack wird mittels eines Pinsels aufgebracht. Beim Goldpulver habe ich es mit einem Wattestäbchen versucht, dem Set liegt aber eine Art Baumwollwatte bei, mit der es besser funktioniert.

  • Ich danke Dir! In Berlin gibt es eine Japanerin, die Kintsugi für Kunden anbietet. Bei meinem Becher würde das pro Quadratcentimeter 10 Euro kosten und das ist dann doch etwas zu viel, weil die Risse sehr lang sind. Das bedeutet, dass die Reparatur teurer werden würde als der Becher gekostet hat. Dann tendiere ich ja doch lieber dazu, mich selbst daran zu versuchen. Ich warte aber erst dein Ergebnis ab /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">

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