Wo bestellt ihr eure *unbelasteten* Oolong-Tees?

  • Hallo zusammen,


    ich bin ganz neu hier im Forum und weiß auch gar nicht, wieso ich dieses Forum bisher noch nie entdeckt habe.


    Kurz zu mir: Ich habe vor ca. zwei Jahren wegen der gesundheitlichen Vorzüge angefangen Grüntee zu trinken. Ich war das Trinken von Grüntee (oder warmen Getränken allgemein) gar nicht gewöhnt und musste mich anfangs wirklich überwinden, eine 300 ml Tasse pro Tag zu trinken. Inzwischen bin ich zum richtigen Grüntee-Liebhaber geworden und trinke ca. 2 Liter jeden Tag. Vor allem nachmittags trinke ich sehr gerne ein paar Aufgüsse Oolng-Tee.


    Nun zu meiner Frage: Wo bestellt ihr eure Oolong-Tees?


    DENN: Mir ist es ganz wichtig, dass die Tees getestet wurden und unbelastet sind. Wenn man sich da mal die verschiedenen Berichte bei Öko-Test durchliest, ist man doch geschockt, wie oft Grüntees durch Pestizide belastet sind. Weil TeeGschwendner bisher meines Wissens nach immer gut abgeschnitten hat, bestelle ich meine Tees fast ausschließlich dort. Leider haben sie aber kein sehr großes Oolong-Sortiment. Ich habe jetzt auch einmal bei Feinkost Tan bestellt, weil man mir per eMail beantworten konnte, welche Tees in Deutschland getestet wurden.


    Wo bestellt ihr also eure Tees? Und macht ihr euch auch Gedanken um Pestizide, etc.?


    Auf eure Antworten freue ich mich jetzt schon.

  • Ich würde mal nicht pauschal davon ausgehen, dass Oolong Pestizidbelastet ist! Sicherlich sollte man bei Massenware etwas


    vorsichtiger sein, gerade wenn der Preis auffällig billig ist. Wenn du Dich mehr in Richtung der Fachgeschäfte orientierst und bereit bist, ein paar Euro für Deinen Tee zu bezahlen, stehen die Chancen gut, einen sauberen Tee zu erhalten. Auch von Erfahrenen Teetrinkern hört man, dass man einen tatsächliche "Belastung" auch im Aufguss schmeckt, was mir noch nicht unter gekommen ist. Auch nach langem und ausgiebigem Teegenuss habe ich noch keine "Nebenwirkungen" durch "angebliche" Pestizidbelastung feststellen können.


    Chemisch gesehen wird eh nur ein kleiner Teil der möglichen Pestizide im Aufguss gelöst und der Rest bleibt im Blatt... das ist keine Rechtfertigung für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, aber lässt einen doch entspannter an die Sache rangehen /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">


    Jeder Spaziergang an einer stark befahrenen Straße birgt da mehr Risiko...


    Grüße


    Tobias

  • Also die Ergebnisse bei Öko-Test fand ich schon sehr erschreckend.


    Beim 2012er Test gab es beispielsweise einen Tee aus der Apotheke, der mit ungenügend abgeschnitten hat und ein Tee vom Paul Schrader Versand mit mangelhaft.


    Teebeutel wie Teekanne, Teemännchen, Meßmer, Lipton, usw. habe alle ausreichend bis ungenügend abgeschnitten.


    2008 auch ungenügend: Windsor-Castle, A. Rauf, Goldmännchen, Salus (aus dem Reformhaus sogar!), Teekanne, Meßmer


    Klar, da sind jetzt viele Billigtees bei, aber eben nicht nur. Deshalb bin ich halt recht vorsichtig und zögerlich beim Kauf.

  • Hallo Oolonger,


    auch wenn ich mich damit ein wenig auf´s Glatteis wage, will ich Dir beschreiben, was ich meine:


    In einem normalen Geschäft, damit schließe ich auch mal die Asia-/Bio-Läden mit ein, verkaufen Oolong oft in zwei bis drei Kategorien. Meistens ist dunkler und heller Oolong, teilweise auch aromatisiert, zu finden. Ohne jetzt speziell auf die Pestizid- Belastung einzugehen, handelt es sich dabei schon um trinkbare Tees, deren Herkunft aber meist beim nächsten Großhändler endet.


    Wenn man sich die Weinbaugebiete in Rhein-Hessen oder der Mosel anschaut, kann man sich in etwa vorstellen, wie auch in Taiwan/China Tee angebaut wird. Da gibt es sicherlich die großen, industriell bewirtschafteten Plantagen, aber auch, wie bei den Weinbauern, um kleine Familienbetriebe, die aus Liebe und Hingabe ihren Tee selber anbauen.


    Dort wird es dann interessant: Der einzelne Teebauer wird sich schon Gedanken machen, was für ein Produkt er auf den Markt bringen will. Um mit den Plantagen konkurrieren zu können, fehlen ihm die Kapazitäten. Deshalb gehen viele hin, und wollen einen Tee produzieren, der sich von der Masse absetzt. Dies geschieht durch verschiedene (traditionelle) Herstellungsverfahren, besondere Tee-Pflanzen (Kultivare), spezielle Röstungen, usw.. Den Begriff "nachhaltige Anbaumethoden" trifft es nicht richtig, aber viele Teebauern wollen einen unverfälschten und klaren Tee herstellen und verwenden mitunter viel Mühe mit der Wahl des richtigen Düngers/Erde, der sich auf den Geschmack des Tees auswirkt.


    Starke (chemische) Dünger und Pflanzenschutzmittel wären hier sicher fehl am Platz...


    Es bleibt letztlich immer auch eine Frage des Vertrauens, aber mit der zeit entwickelt man doch ein gewisses Gefühl, welcher Händler in welcher "Richtung" unterwegs ist. Um ein Beispiel zu bringen, kannst Du Dir diesen Link mal anschauen http://www.teehaus.com/


    Falls Du weitere Fragen oder Empfehlungen möchtest, kannst Du das auch gern per PM tun...


    Grüße


    Tobias

  • Hallo Oolonger,

    zunächst mal ein herzliches willkommen hier im Forum, und

    Quote

    Und macht ihr euch auch Gedanken um Pestizide, etc.?


    Nö! Wenn ich mir darum Gedanken machen würde, dürfte ich schließlich gar nichts mehr essen oder trinken!

    Tobias82 hat schon das Wesentliche gesagt, hier noch ein paar Worte von mir zu dem Thema:

    Soweit ich weiß, gab es z. B. früher mal global keine Stelle, an der DDT nicht nachgewiesen werden konnte (selbst im Eis der Antarktis!), obwohl die Produktion und der Einsatz dieses Insektizids schon lange in vielen Ländern verboten war.

    Du stellst auf die Testergebnisse von "Öko-Test" ab. Ich bin seit Jahren Abonnent von "test" (Stiftung Warentest). Komischerweise schneiden hier, egal ob bei Kosmetika oder Lebensmitteln, die sog. Bioprodukte vielfach mit der Note "mangelhaft" ab, meist wegen hoher Keimbelastung.

    Ich denke, man sollte das Thema "Pestizide im Tee" etwas gelassener angehen, denn erstens wird das Produkt von den Herstellern ja schließlich auch selbst getrunken und solange unsere Lebenserwartung ständig zunimmt...was soll's?

    Ach ja, du fragtest nach einer Bezugsquelle für guten Oolong; versuch's mal beim Onlineversand unseres Mitforisten Chris alias chenshi-chinatee.

    Beste Grüße

    Der ist kein freier Mensch, der sich nicht auch einmal dem Nichtstun hingeben kann.

    Marcus Tullius Cicero (106 – 43 v. Chr.)

  • Hallo Oolonger,


    meine Empfehlung:


    seit über fünf Jahren ist der "Oolong Ti Dung" mein Favorit.


    Ein grün ausgebauter (nur leicht anfermentiert) zu Kugeln gerollter Oolong aus Taiwan.


    Schon bei der Zubereitung ein Schauspiel - wie die Kugeln zu schönen "Two leaves and one bud" sich entwickeln


    Geringer Tanninanteil


    Nussig im Charakter.


    3 fach aufbrühbar


    12,50 EUR /100g - er ist jeder Tropfen Wert...


    Natürlich Rückstandfrei


    Bei Interesse sende ich Link

  • Also, wie ich ja schon gesagt habe, ist mir schon wichtig, ob ein Tee auch wirklich auf Pestizide u.a. geprüft wurde. Bei den von euch genannten Shops sehe ich aber leider keine Hinweise darauf, ob und welche Tees getestet wurden. Aber ich werde die Shop-Betreiber gerne mal anschreiben, ob sie für bestimmte Tees Nachweise erbringen können, dass diese getestet wurden.

  • Ich hatte ja jetzt schon mehrfach gesagt, dass es für mich schon sehr wichtig ist, dass ein Tee getestet wurde. Das war auch der Grund, weswegen ich diesen Thread überhaupt eröffnet habe.


    Anscheinend gibt es außer Tee Gschwendner dann wohl keine Shops, die ihre Tees wirklich ausreichend testen. Schade.

  • Hallo Oolonger,

    wir haben weder per Email bzw. Telefon eine Anfrage erhalten.

    Wie ich oben bereits angeboten habe, bei direkter Kontaktaufnahme senden ich Dir den Link auf unserer Homepage über die Testierung.

    Wenn gewünscht liegt jeder Bestellung von einen unabhängigen Labor ein Zerifikat über das Testergebis zu den jeweiligen Tee bei.

    Alle 400 Tees im Shop bzw. im Ladengeschäft sind Rückstandsfrei inkl. unsrere 13 Oolongs.

    Meine Oolong-Empfelung steht im Text vom 16.07

    Schönes Wochenende

  • Diese Woche hatte ich wieder eine Begegnung der anderen Art. Ich hatte verschiedene Teehäuser angeschrieben und gefragt, ob deren Teesorten auf Pestizide und Rückstande getestet werden.


    Unter anderem bekam ich eine Antwort von Ronnefeldt-Privat, in der mir sehr ausführlich erklärt wurde, dass alle Tees unbedenklich seien und ständig kontrolliert werden. Ich hatte mich also schon gefreut und war drauf und dran zu bestellen (weil sie auch viele Oolong-Tees im Sortiment haben), bis ich dann doch noch einmal gegoogelt habe.


    Und siehe da: Im Heft 07/2006 von STIFTUNG WARENTEST schneidet ein Grüntee von Ronnefeldt unheimlich schlecht ab. STIFTUNG WARENTEST sagt, der Tee sei deutlich belastet, d.h. der Wert für ein oder mehrere Pestizide lag 50% (!) über der zulässigen Höchstmenge. Ich denke, da kann man nun wirklich nicht mehr von "unbedenklich" sprechen, zumal viele Grüntees im selben Test gut abgeschnitten haben (u.a.wieder zwei Tees von Tee Geschwendner).


    Aber es geht noch weiter: Ein Früchtetee von Ronnefeldt schnitt im Heft 12/2001 ebenfalls schlecht ab, weil dieser auch deutlich belastet war. Immerhin lag der Pestizidgehalt noch unterhalb der Höchstmenge für teeähnliche Erzeugnisse, was bei dem Grüntee im Jahr 2006 allerdings nicht der Fall war.


    Die Tatsache, dass beide Tees so schlecht abschneiden finde ich schon traurig genug, aber dreist finde ich vor diesem Hintergrund die Mail, die ich bekommen habe.


    Für mich Grund genug, dort nicht zu bestellen.


    Viele kleine Teehäuser waren wenigstens so ehrlich zu sagen, dass sie selbst keine Tests durchführen und dass für die Teeanbauer die europäioschen Bio-Bestimmungen zu aufwändig sind. So etwas finde ich wenigstens ehrlich.

  • Ja, ich habe hier auch noch eine Ausgabe von 1996 liegen, in der ein Darjeeling eines grossen deutschen Packers schlecht weg kommt (viel zu viel Tetradifon drin!), seit dem kaufe ich von dem auch keine Tees mehr, ich bin ja nicht lebensmüde.


    Was mir aber noch mehr Sorgen macht ist die Tatsache, dass gerade Tees aus China bis ins 19. Jahrhundert hinein in Bleibehältnissen verpackt wurden - jeder weiss doch, dass Blei sich in den Knochen einlagert und auch schon die ständige Aufnahme kleiner Mengen zu einer chronischen Vergiftung führt. Daher habe ich beschlossen, auch von diesen Abstand zu nehmen, um meine Gesundheit zu schützen.


    Nur: Ich bin jetzt ein wenig ratlos, was ich trinken soll. Auch Bio-Tees sollen teilweise Belastungen aufweisen, zudem ist das Trinkwasser für die Zubereitung u.a. mit Nitraten und Medikamentenrückständen belastet, und beim Trinken von kohlensäurehaltigem Mineralwasser setzt man ja beim Öffnen der Flasche ständig den Klimakiller CO2 frei. Auch Bier outet sich als Klimakiller, Weine sind oft auch belastet, Cola zu süss, Regen sauer - damn. Wird langsam eng für mich, gerade bei dem aktuellen Wetter. Hat jemand einen Tip für mich?

  • Quote

    oolonger


    du musst auch wissen, wie du selbst gesagt hast, diese tests sind schon etliche jahre alt. EVENTUELL (damit meine ich höchst wahrscheinlich) siehts jetzt wieder anders aus.


    Wenn sie im Jahr 2001 schlecht abgeschnitten haben und fünf Jahre später wieder, wieso sollte es jetzt anders aussehen?


    Ich trinke Tee, wie gesagt, aus gesundheitlichen Gründen. Da brühe ich mir ungern eine Tasse Pestizide auf, die inzwischen nachgewiesenermaßen krebserregend sein können.

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