[size=14][font='arial, helvetica, sans-serif']Banzhang Zhounian Jinian 2012 von Chenshi Chinatee[/size][/font]
Ein kleiner hübscher Bing 100 gr. 20 Euro. Ein niedliches Teil angenehme Göße nett verpackt. Recht hart gepreßt, laßt sich aber trotzdem ohne Hammer und Meißel zerlegen.
Wie ihr alle wißt, bin ich einer der wenigen shu Liebhaber im Forum - dafür werde ich mich nicht entschuldigen - will aber meine alltägliche Shu-brüherei mal aufzeigen. Ich habe ein Glaskännchen 500 ml in dem ich den zerkleinerten shu wasche. Kochendes Wasser ungefähr 1-2 min. Dann ruhen und atmen, danach der erste Aufguß zwischen 3-5 min, abgießen und nach Lust und Laune später noch zwei bis dreimal brühen. Manche shu´s haben so viel Mumm, manche nicht.
Zu diesem kleinen Burschen. Als Bing riecht er ein wenig nach Fisch, nicht aufdringlich, sondern mehr wie ein schöner Sommertag im Hafen an der dänischen Küste.
Aufguß wie oben beschrieben, man erhält einen schönen netten Shu, der nicht verschreckt, der Fülle bietet und Süße, der den Magen beruhigt und einem ein wenig Luft unter die Flügel bläst. Ganz hervorragend paßt er zu Marillenknödeln ( das n ist kein Rechtschreibefehler, sondern das muß so) und einer Folge "Der Doktor und das liebe Vieh". .
Ein niedlicher Bursche, den man auch der Schwiegermutter anbieten kann - so sie Humor hat und Marillenknödeln mag.
Douji Fenghuangyou (shu) 2010 von Chenshi Chinatee
1/4 Bing 16 Euro, fest gepreßt
alles wie gehabt, nach dem Waschen ein hübscher Marzipangeruch.
Farbe: tiefbraun, der leuchtende hellere Rand an der Tasse. Duft: mineralisch, Meer, samtweich, Kribbeln im Mund und eine anhaltende Süße. Ein schöner Shu von Douji aber nicht für die Schwiegermutter sondern eher für den Schwiegervater geeignet, zusammen mit einer fetten Brasil im Herrenzimmer in zufriedenem übereinstimmenden Schweigen.
P.S. Fairerweise muß ich zwei Dinge festhalten:
Ich bin ein Fan des Dayi 7452 ! Ein Shu dem in diesem Forum bitter Unrecht getan wurde; lies es nach teurer Leser und weine mit mir bittere Zähren. Allein in englischsprachigen Foren wurde ihm Recht´s getan und er wurde sehr gelobt.
Zum anderen habe ich bei diesen beiden Shu´s entgültig gelernt, daß das zu betrachtende Objekt immer auf das betrachtende Subjekt zurückweist!
Soll heißen: Der Tee spiegelt immer den der ihn trinkt!!!
Selbstverständlich gibt es schlechte Tees, aber viel öfter gibt es Teeverkostungen in Hetze, in schlechter Stimmung und mit einem Hirn voller Mist! Diese beiden Tees haben mir beigebracht, daß es nur fair gegenüber der Arbeit der Teebauern und der Teehändler ist wenn man dem Produkt so vieler Arbeitsstunden mit einer Haltung der Sammlung und Reinigung entgegentritt. Ich werde in Zukunft versuchen dem Tee mit mehr Würde und Demut entgegenzutreten und den Alltag abzulegen, bevor ich die Teeschale erhebe. Versprochen!