.. zwischen Ton, Glas, Porzellan und Eisen, mit oder ohne Glasur.
...zwischen 'eintrinken' und austrinken.
Ich würde da gerne Eure Gedanken wissen als auch vorhandene Threads etwas zusammenzutragen.
zum Einstieg:
hier tauchte in einem Video ein Tonkännchen mit deutlicher Patina auf wozu dann folgende Aussage gemacht wurde:
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So einfach die Kannen auch zu verwenden sind - die Pflege scheint ihn echt zu überfordern. Patina und Gebrauchsspuren sind ja schön, aber diese fleckig-speckigen Kannen versprechen mir keinen hohen Genuss.
Einerseits wird der 'Patina' bei Yixing Kännchen eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet oder sogar ein Kult betrieben, so dass z.B. die Frage aufkam ob nicht auch andere unglasierte Tonkannen ähnliches 'eintrinken' als Vorbereitung benötigen, oder ebenso nur für spezifische Tee benutzt werden sollten, wie das den Yixing Kännchen nachgesagt wird.
Da möchte besonders das Postting von seika zur Patina hervorheben.
QuoteDisplay MoreDie Frage welchen Einfluss die Patina hat, ist umstritten. Wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema sind leider rar und je mehr man in der Richtung liest, desto mehr Fragen tauchen auf als geklaert werden. Was man weiss, ist, dass die Patina, die durch japanischen Gruenteegebrauch entstanden ist, aus Calciumoxolat besteht. Bei der dazu vorausgehenden Untersuchung stand die Frage im Raum, ob nicht die Patina vielmehr die Funktion einer Teekanne behindert, indem sie die grobporige Oberflaeche der Kanneninnenseite "verstopft" und somit einer Adsorption, also der Anlagerung von Teilchen an der Oberflaeche, der Catechine im Wege steht. Dem scheint nicht so zu sein, ein positiver Effekt konnte aber auch nicht nachgewiesen werden. Ausser dem optischen Effekt, dass es durch Lichtbrechung schimmert wie ein Regenbogen. Wie gesagt, bezog sich diese Untersuchung aber nur von der Zunge wahrnehmbare Geschmacksstoffe.
Was bisher meines Wissens noch ueberhaupt nicht untersucht wurde, ist die Frage wie es sich mit "Aromastoffen" verhaelt. Die sind in der Regel fluechtig, was man daran merkt dass der Duft von Gruentee, der ein paar Stunden an der frischen Luft gelassen wurde, deutlich nachlaesst. Wenn man dem Gedankengang folgen mag, dann verfluechtigen sich auch die Aromen, die in der Kanne zurueckbleiben im Laufe der Zeit.
Dem im Internet haeufig zu lesendem Argument, dass die Kanne die Aromen "in sich aufnimmt" steht entgegen, dass die Wasserabsorptionrate bei Tokoname und Banko-yaki durchschnittlich etwa 0,1 bis 0,2% betraegt. Das ist erstens nicht besonders viel und zweitens werden geschmacksbildende Stoffe, wie Catechine, Aminosaeuren und andere organische Saeuren eben nicht absorbiert. Bliebe die Frage, ob "Aromen" in der Lage sind, in den festen Koerper einzudringen und dort laenger zu verweilen. Etwas, was ihnen an der Luft nicht gelingt.
Fragen ueber Fragen und keine Antworten.
Zum anderen werden die verschiedensten Reinigungen diskutiert:
für Porzellan,
für Matchaschale/ Kyusu und Co.
für Thermoskannen
mit Gebissreiniger, Zitronensäure, Natron, Backpulver ...
oder eben nur mit heißem wasser evtl Tee und sonst nichts.
Ich vermute ja mal, dass die ganze 'Patina' Geschichte von den unglasierten Tonkannen kommt und sich evtl. als 'Kult' auch auf Teegeschirr im allgemeinen übertragen hat. Aber wie sehr ihr das?
und ab wann ist es noch Patina oder schon dreckig (bzw umgekehrt)?