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[size=18]Einleitung[/size]
Das Thema Pu Erh Lagerung wurde hier im Forum (https://www.teetalk.de/forums/topic/767-pu-erh-lagerung/) ja schon sehr kontrovers diskutiert und ich gelobe diesen Thread auch einmal komplett gelesen zu haben! /emoticons/wink@2x.png 2x" title=";)" width="20" /> Darin haben auch schon viele von euch über ihre Pu Erh Experimente berichtet und sind im Allgemeinen zu dem Entschluss gekommen, dass die feuchte Lagerung von Pu Erh Cakes mit dem Ziel der schnellen Reifung in unseren Breitengraden schwierig und nicht ohne nennenswerten Aufwand und Kosten möglich ist. Diese Experimente sind jedoch schon einige Jahre her, also ist es wieder an der Zeit, dass es jemand versucht.
Es gibt auch einen Thread zum Thema Lagerfähigkeit von weißem und gelben Tee (https://www.teetalk.de/forums/topic/2521-lagerfähigkeit-von-weißem-und-gelbem-tee/), der nicht ganz so ausführlich ist und auch keine Übereinstimmende Meinung zur Lagerung von weißem Tee getroffen wurde, außer, dass weißer Tee auch nach ein paar Jahren in einem Zip-Beutel noch gut, manchmal sogar besser schmeckt.
Mit diesem detaillierten Bericht möchte ich über mein Tee-Lager-Experiment (begonnen Anfang 2023) erzählen, was mich dazu motiviert hat und was ich mir erhoffe damit herauszufinden. Außerdem dient mir dieser Thread dann später für meine Updates. Vielleicht inspiriere ich hiermit ja noch weitere Menschen auf die ein oder andere Art.
Zu Beginn des Experiments war ich noch nicht so ein Fan von Pu Erh Tee. Daher steht hier weißer Tee erst einmal im Vordergrund. Die Erfahrung mit gereiften weißen Tee durfte ich schon mit dem 2014 Fuding Shoumei von Teewald machen, der mir sehr gefällt (Ich habe noch genug um die Zeit bis zum nächsten gereiften Weißtee zu überbrücken /emoticons/tongue@2x.png 2x" title=":P" width="20" />). Ansonsten habe ich vor diesem Experiment noch keinen weißen Tee in Deutschland gefunden, der beabsichtigt gereift / gelagert wurde. Deshalb wollte ich ein eigenes Experiment wagen um herauszufinden, ob wir hier im Westen auch weißen Tee reifen lassen können und ob wir dafür an der Temperatur oder Luftfeuchtigkeit etwas ändern müssen.
[size=18]Inspirationsquellen[/size]
Zuerst war da das Video von Don Mei (https://www.youtube.com/watch?v=ZN3DIVBOGBk), welches mich auf das Thema „Weißen Tee unterschiedlich lagern“ aufmerksam gemacht hat. Er beschreibt dort einen deutlichen Unterschied zwischen feucht und trocken gelagerten weißen Tee. Er kommt zu dem Entschluss, dass eine Lagerung bei 65% relativer Luftfeuchtigkeit (RH) zu einem runden, honigsüßen und fruchtigen Tee führt, der noch nicht zu sehr nach Fermentation schmeckt. Das hört sich doch lecker an! /emoticons/smile@2x.png 2x" title=":)" width="20" />
Dann gab es da noch das Hot Box Experiment (https://mgualt.com/tealog/2018/08…ment-w2t-bosch/ ) von mgualt, welches sich mehr mit Temperatur beschäftigt hat. Hier wurden die Tees einmal in Mylar Tüten innerhalb einer auf 32°C beheizten Styroporbox gelagert und dann mit dem Gegenstück verglichen, das bei Zimmertemperatur gelagert wurde. Auch hier ist eine Veränderung nach nur einem Jahr erkennbar gewesen:
QuoteZitat These results were quite a surprise to me; I was expecting the results to be much more subtle. Even visually, the tea has clearly aged more quickly. The harsh grassiness has been much reduced and the sweet pungency has been enhanced. At this point, I am strongly encouraged to put more teas into the hotbox. I also have another hotbox set at a higher temperature, and hope to report on that one in not too long a time.
James von TeaDB hat zusammen mit w/Char (Oolong Owl) ein Video veröffentlicht (https://www.youtube.com/watch?v=-kO9v0RIRvM), in dem Char beschreibt, dass sie ihre weißen Tees eher trocken und luftdicht lagert und damit gute Erfahrungen gesammelt hat. Schlechte Erfahrungen hat sie mit Feuchtigkeitszufuhr und zu viel Belüftung gemacht. Nicht, weil die Tees dann verschimmelt sind, aber weil ihr Aroma verschwunden war. Ob die Zufuhr von Feuchtigkeit aber wirklich den Tee verdirbt, kann sie auch nicht mit Sicherheit sagen.
In seinem Video „Pu erh tea aging and storage“ (https://www.youtube.com/watch?v=DbNibzxWE6s) geht Whilliam von Farmer Leaf ebenfalls auf die richtige Lagerung von Pu Erh ein und erwähnt dabei eine interessante Studie „The effect of relative humidity and temperature on moisture sorption by black tea“ von Jayaratnam, S. und Kirtisinghe D. (Leider nur als Sample: http://viduketha.nsf.gov.lk:8080/pdfs/TQ-44(4)/TQ-44(4)-164.pdf) Er zeigt ein Diagramm (leider nicht in dem verlinkten PDF enthalten, aber bei 2:25 in seinem Video sichtbar: https://www.youtube.com/watch?v=DbNibzxWE6s&t=145s)
Hier im Forum wurden ja auch schon ein paar Experimente mit Pu Erh gemacht und auch dort gibt es viele inspirierende Beiträge, bei denen sich Manche auch sehr viele Gedanken um die optimalen Lagerbedingungen machten.
Für die Konstruktion meines „Pumidors“ habe ich mich dann noch durch das Pumidor 101 von TeaDB gearbeitet (https://teadb.org/pumidors-101-d…ur-own-pumidor/)
[size=18]Ziel und Versuchsaufbau[/size]
Ich möchte erfahren, unter welchen Bedingungen sich weißer Tee am besten entwickelt:
- Luftdicht bei Raumtemperatur in einem Zip-Lock Beutel. Eine für unsere westliche Region übliche Methode Tee aufzubewahren.
- Luftdicht in einem Zip-Lock Beutel, aber wärmer als Raumtemperatur. (Ich strebe dauerhaft 25°C und mehr an)
- Mit etwas Airflow bei einer höheren Temperatur (ebenfalls dauerhaft 25°C und mehr) und einer höheren Luftfeuchtigkeit als im normalen beheizten Zimmer. (Hier strebe ich eine Luftfeuchtigkeit von etwas über 60% an)
Da sich auch schon bei w/Char herauskristallisiert hat, dass zu viel Airflow schlecht ist, habe ich mir eine offene Lagerung bei Raumtemperatur gespart. Irgendwer muss den Tee ja auch noch trinken und wir sind so schon bei 300g.
Apropos Tee… Der „tea under test“ ist der 2017 Fuding Gongmei 100g Teefladen von Teewald. Dieser hat zwar schon 5 Jahre auf dem Buckel, jedoch hat er auch noch ein paar Jahre vor sich. 10 Jahre kann ein weißer Tee schon lagern. Dem 2014er Shoumei haben die 9 Jahre zumindest gut getan. Ich schließe aber auch nicht aus bei einem frischen 100g Fladen noch einmal zuzuschlagen um einen Tee von Anfang an zu begleiten.
Der Tee, welcher bei Raumtemperatur lagert, liegt im Übrigen nicht bei mir, sondern bei meinem Bruder. Ich möchte das Experiment zusammen mit ihm durchführen um so auch immer eine zweite Meinung beim Tasting zu haben. Und so kann niemand schummeln. 😇
[size=18]Von schummeln zu schimmeln...[/size]
Immer wenn es um zugeführte Feuchtigkeit geht, muss man aufpassen. Ich bin mir dessen wohl bewusst und habe mich deswegen relativ lange mit dem Thema beschäftigt. Auch in dem schon erwähnten Pu Erh Lagerung Thread wurden schon einige wichtige Dinge genannt. Auf die für mich wichtigsten Punkte möchte ich hier noch einmal eingehen.
Airflow Auch die eigene Wohnung lüften wir regelmäßig, damit Schimmelbildung verhindert wird. Die feuchte Luft wird dabei aus dem Fenster transportiert. Es soll verhindert werden, dass sich an einer Stelle zu viel Wasser in der Luft ansammelt. Luftzirkulation hilft dabei den Wassergehalt in der Luft durchzumischen und an jedem Ort etwa auf einem Level zu halten. Viele Pumidor-Experimente haben meiner Meinung nach diesen Faktor etwas vernachlässigt.
Isolation Warme Luft nimmt mehr Wasser auf als Kalte. Sie wirkt wie ein Schwamm. Die Temperatur bestimmt, wie sehr dieser zusammengedrückt wird. Bei Wärme ist der Druck nicht so stark und die Luft saugt sich voll. Trifft diese Luft nun auf etwas Kaltes, wird der Druck in diesem Bereich erhöht. Ist der Unterschied zu groß und damit der Druck zu stark, entweicht das Wasser aus der Luft. Es kondensiert an der kalten Stelle. Je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit liegt die Temperatur bei welcher das passiert (Dew Point) woanders. Errechnen kann man diese Temperatur mit dem Dew Point Calculator (http://www.dpcalc.org/) Ein Beispiel: Liegt die Temperatur bei 22 Grad und die Luftfeuchtigkeit bei 65%, so kondensiert das Wasser an Flächen, die 15°C warm sind. Eine Isolation soll also zu kühle Außenwände verhindern, damit kein Kondenswasser entstehen kann.
Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Schimmelbildung Schimmel bildet sich besonders schnell, wenn Luftfeuchtigkeit und Temperatur in bestimmten Bereichen liegen. Bei der von vielen angestrebten - eher feuchten - Lagerung für Pu Erh muss man einen Balanceakt hinlegen, da die angestrebten Werte für Temperatur und Luftfeuchtigkeit für eine schnelle Reifung sehr nah an kritischen Werten für Schimmelbildung liegen. Ist ja auch irgendwo logisch, denn man möchte ja ein gewisses mikrobiologisches Wachstum haben. Aber eben auch nicht zu viel. Die Meinungen darüber, wie viel Luftfeuchtigkeit noch OK sind um keinen Schimmel zu produzieren gehen stark auseinander. Da für das Schimmelrisiko beide Faktoren eine Rolle spielen, habe ich mich am Ende auf die Angaben im Dew Point Calculator verlassen. Dieser Rechner ist für die Lagerung in Archiven und Museen etc. entwickelt worden, also sollten die Werte schon eine gewisse Aussagekraft haben. Wenn man etwas mit dem Rechner herum spielt merkt man auch schnell, warum manche Pumidor Experimente mit einer angestrebten Feuchtigkeit von 75% oder gar mehr in die Hose gegangen sein könnten. „Mold Risk“ gibt bei dieser hohen Luftfeuchtigkeit ca. 38 Tage bis zur Schimmelbildung an. Wenn man dann auch noch den Dew Point betrachtet merkt man, dass beim Lüften im Winter - und nicht ausreichender Isolation - Kondenswasser entstehen könnte. Diese Annahme wird dann noch verstärkt, wenn man sich die weiter unten genannten Messungenauigkeiten bewusst macht, die viele Messgeräte für Luftfeuchtigkeit haben. Da ich keine super feuchte Lagerung anstrebe und es laut Rechner unter 66% relativer Feuchtigkeit über das gesamte Temperaturspektrum kein Schimmelrisiko besteht, möchte ich eben unter diesem Wert bleiben. Gerne knapp über 60%, um noch ein wenig Spielraum zu haben und auf der sicheren Seite zu sein. 60% bei 25°C sind ja auch immer noch besser als < 50% bei 20°C wie es im Winter in einigen Wohnzimmern der Fall ist. (In Meinem auch)
Messung der Luftfeuchtigkeit Die Überprüfung der Luftfeuchtigkeit ist zur Vermeidung von Schimmel super wichtig und wurde ja auch oft gemacht. Trotzdem ist es teilweise zur Schimmelbildung gekommen. Was bei der Überprüfung der Luftfeuchtigkeit wahrscheinlich nicht oft genug berücksichtigt wurde ist, dass das Messen der Luftfeuchtigkeit extrem ungenau ist. Die günstigen Messgeräte haben gerne einmal eine Ungenauigkeit von ±5%. Zeigt das Gerät also 65% an kann die Realität aber auch bei 70% liegen. Oftmals wird aber gar keine Genauigkeit angegeben. Man muss sich dieser Tatsache immer bewusst sein.
[size=18]Der Pumidor[/size]
Disclaimer Ich selbst habe ein Studium und eine Ausbildung im Bereich Elektrotechnik genossen. Da bei nicht fachgerechtem Zusammenbau ein Brandrisiko besteht, rate ich jeder Person ohne Fachkenntnisse in der Elektrotechnik davon ab, das hier gezeigte Gerät nachzubauen.
Gehäuse Als Grundlage dient mir ein gebrauchter mini Kühlschrank mit Glastür von Klarstein. Diesen habe ich gebraucht über ebay erstanden, auseinander genommen und innen gründlich mit Spülmittel ohne Duftstoffen und Natron gereinigt. Nach 2 Wochen auslüften hat man im Inneren keinen deutlichen Geruch wahrgenommen. Vielleicht auch schon vorher nicht, aber ich wollte sicher und gründlich sein. Immerhin geht es hier um Lebensmittel. Ich habe überlegt den Innenraum aus Plastik mit einer selbstgebauten Kiste aus Holz zu ersetzen. Da dies jedoch erheblichen Mehraufwand und mir unbekannte Auswirkungen auf den Geruch im Inneren bedeutet hätte, habe ich es gelassen. Das Gute und in manchen Fällen auch Schlechte an Plastik ist ja, dass es keine Feuchtigkeit durchlässt oder aufnimmt. Da ich jedoch etwas Feuchtigkeitspuffer im Innenraum haben wollte, habe ich die Rückwand, welche vorher aus Metall und mit dem Kühlelement verbunden war, mit einer dünnen Sperrholzplatte ersetzt. Das von mir verwendete Exemplar roch nur sehr leicht nach Holz und keineswegs nach Leim oder anderen Chemikalien. Sie ist unbehandelt. Zusätzlich hatte ich mir vorgenommen die Einschübe auch aus Holz herzustellen um noch etwas zusätzliches Holz mit in den Innenraum zu bringen. Inwieweit das jedoch hilft, weiß ich nicht. Doch es sieht zumindest besser aus als Plastik.
Beheizung Die größte Herausforderung war es eine geeignete Heizmethode zu finden. Zuerst habe ich an Heizmatten für Terrarien gedacht. Nachdem ich mir ein Heizkabel zugelegt hatte musste ich leider feststellen, dass das Ding viel zu sehr nach Plastik gestunken hat. Die armen Reptilien, die solche Dinger aushalten müssen! Also musste etwas Anderes her. Beim Zeitvertreib am PC ist mir dann irgendwann eingefallen, dass es im PC ja auch schön warm ist. So habe ich mich der finalen Lösung angenähert: Als Heizelement dient mir eine 40W Heizpatrone, die man auch in 3D Drucker finden kann. Diese kann bis zu 180°C heiß werden, hat also schon ordentlich Potenzial zum Heizen! Um die Heizleistung der Heizpatrone in dem Innenraum des zukünftigen Pumidors zu verteilen und so eine gleichmäßige Lufttemperatur zu erreichen, benutze ich einen CPU-Kühler. Das Modell
Durch die Doppelglas-Tür hat man den Tee immer im Blick! /emoticons/smile@2x.png 2x" title=":)" width="20" />
Hier zu sehen der Kühler die Heizung. Das Heizelement ist einfach nur ein runder, 6 mm dicker Stift, der im Metall unten steckt. Die Leitung verläuft hinten zur Elektronik.
Beim Öffnen leuchtet sogar das eingebaute Licht! /emoticons/smile@2x.png 2x" title=":)" width="20" /> (Nicht die kleine grüne Funzel, die zeigt nur an, dass der Sensor Strom bekommt.)
Hier einmal die gesamte Elektronik auf der Rückseite. Sie wird mit einem 12V 60W Schaltnetzteil versorgt. Links unten der Mikrokontroller. Weiterhin verbaut eine Lüftersteuerung, ein Speicher für die Konfiguration, um Stromausfälle zu überleben und rechts auf dem Holz montiert ein Mosfet zur Steuerung der Heizpatrone.
Die gemessenen Daten werden an eine InfluxDB Datenbank auf meinem Heimserver (NAS) gesendet. Über eine App kann ich alles auslesen und einstellen.
Die Luftfeuchtigkeit wird weitestgehend konstant gehalten. Hier zu sehen ein Abfall von 1% RH über 7 Tage hinweg. (Einer der besseren Ergebnisse)
Man kann hier (oberer Graph) sehr gut sehen, dass die Temperatur sehr genau gehalten werden kann. Auch die Luftfeuchtigkeit ist im Vergleich zu den Werten in meiner Wohnung (unterer Graph) etwas konstanter und liegt viel höher. Die Spikes der Luftfeuchtigkeit nach unten hin sind die Momente, in denen ich den Pumidor geöffnet habe. Vor dem Schließen des Pumidors träufle ich noch etwa 1 ml Wasser auf den Teller am Boden, dadurch nimmt die Luft sehr schnell wieder die gewünschte Luftfeuchtigkeit an, übertrifft diese sogar zeitweise. (Zu sehen rechts im oberen Graphen. Hier steigt die Luftfeuchtigkeit anschließend jedoch wieder, was daran liegt, dass ich noch mit den Boveda Packs herum experimentiere indem ich sie wiederauflade. Ein Bericht dazu folgt auch noch. 🙂)
In den Einstellungen kann man die Temperatur, maximale Heiztemperatur und die Lüftergeschwindigkeit einstellen. Außerdem werden dort noch detailliertere Infos zum aktuellen Zustand angezeigt. Und bei konfiguriertem Strompreis pro kWh wird dort sogar der geschätzte Strompreis pro Jahr angezeigt. (Hier ohne Währung, da diese theoretisch unterschiedlich sein kann.)
[size=18]Und was kostet das ganze???[/size]
Da ich bereit war etwas mehr zu investieren um ein vernünftiges Ergebnis zu bekommen, hat das Ganze schon etwas mehr gekostet. Grob überschlagen ca. 220€. (Einen Großteil davon der Kühlschrank selbst. Es ist also noch Einsparpotenzial da!) Dazu kommen dann noch die Betriebskosten, die zu meinem Erstaunen sehr gering ausfallen, natürlich je nach eingestellter Temperatur und Strompreis.
Auch hier grob überschlagen: Dauerhafter Stromverbrauch ohne Heizelement pro Jahr: 5kWh Der Stromverbrauch für das 40W Heizelement für eine eingestellte Temperatur von 26°C bei einer Umgebungstemperatur von ca. 20°C: 53kWh Bei einem aktuellen durchschnittlichen Strompreis von 33,9 Cent (Hat das Internet so gesagt…) ergibt sich ein Jahresverbrauch von ca. 19,66€.
Ermittelt wird der Verbrauch des Heizelements indem die Sekunden gezählt werden in denen das Heizelement angeschaltet und in welchen es ausgeschaltet ist. Das dadurch ermittelte Verhältnis wird auf ein Jahr hochgerechnet. Da die Umgebungstemperatur im Sommer aber auch noch steigen wird und das Heizelement dann nicht mehr so oft angeschaltet werden muss, gehe ich davon aus, dass der Stromverbrauch am Ende des Jahres auch noch unter diesem Wert liegen wird.
[size=18]Schlusswort[/size]
Alleine schon für das, was ich in der Zeit für den Bau des Pumidors gelernt habe, hat sich die Investition gelohnt! Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und freue mich natürlich über konstruktive Kritik sowie weitere interessante Ideen! Sollte das ganze Projekt scheitern habe ich immerhin noch einen schönen Schrank für meinen Tee. Theoretisch kann ich den Schrank auch wieder zu einem Kühlschrank zurück bauen. Die Elektronik habe ich aufbewahrt. 😝
Der Pumidor ist schon seit Anfang 2023 in Betrieb und der darin enthaltene Tee wird von mir ca. 1 mal die Woche belüftet und alle 2-4 Wochen auf Schimmel überprüft. (Diese Angaben ändern sich vielleicht noch. Jetzt am Anfang des Projektes bin ich noch relativ vorsichtig) Da ich inzwischen auch Pu Erh nicht mehr so abstoßend finde, hat auch ein junger Sheng (der 2021 Hekai von Teewald) einen Platz in dem Pumidor gefunden. Ich hoffe nicht, dass er den weißen Tee zu sehr beeinflusst, aber da er auch ein etwas blumiges Aroma hat denke ich nicht, dass es allzu viel schadet. Gereifter Pu Erh kommt dort natürlich nicht hinein! Der Plan ist die initial für das Experiment gekauften Gongmei Teefladen in größeren Abständen regelmäßig zu probieren. Auch die restlichen weißen Tees die darin lagern werde ich immer mal wieder probieren, jedoch in kürzeren Abständen. Ich bin schon sehr gespannt, was mein Experiment mich noch lehren wird. Irgendwann hoffe ich dann ein Ergebnisse zu erhalten, die ich hier teilen kann.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
PS: Seitdem die Bilder aufgenommen wurden, hat sich herausgestellt, dass es besser ist die Boveda Packs flach hinzulegen. Dadurch wird denke ich die Fläche in Kontakt mit dem darin enthaltenen Wasser vergrößert, was zu einem besseren Ergebnis führt.