Vorgestern habe ich den letzten, noch ausstehenden Tee, von der Hoffmanschen Pu-Höhle probiert.
Es handelt sich hierbei um eine Probe, ein "klassischer" Sheng, looseleaf.
Wirklich hübsche Blätter.
Der Duft nach dem Spülen ist sehr prägnant! Rauch pur schlägt mir entgegen. Nur ein kleiner Hint Fruchtsüsse im Hintergrund. Sehr intensiv!
Geschmacklich ist der erste Aufguss noch sehr weich. leichter Rauch, etwas Zitrusfrucht, ein mittelschwerer Körper.
Den Zweiten schließlich, kann man schon fast als Rauchbombe betiteln! Sehr intensiver Rauchgeschmack. Das komische/angenehme ist nur, weil null Bitterkeit oder Adstringenz mit in der Tasse ist, empfinde ich dies absolut nicht unangenehm! Ein schwer zu fassendes, fruchtiges Aroma, kommt spät nach den Schlucken noch mit raus. Der Tee ist sehr "süffig".
Die Blätter nach dem zweiten Aufgießen.
Zweiter Aufguss.
Der dritte Aufguss bringt wieder die hochintensive Rauchnote, mit der leichten Süsse im Abgang.
Hier musste ich eine Pause einlegen. Auf diese Intensität der Aromen und der Wirkung des Tees, war ich nicht wirklich eingestellt gewesen... /emoticons/happy@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_happy.png"> Eine Runde um den Block mit dem Hund brachte wieder klare Gedanken und erfrischte meinen Kreislauf.
Der vierte Aufguss war ein wenig sanfter (trotzdem noch ganz schön intensiv!).
Der fünfte Aufguss bringt Veränderung! Zunächst mal ist die Rauchnote deutlich weniger intensiv. Viel interessanter ist aber die Veränderung des Mundgefühls! Plötzlich pulsiert mein Zahnfleisch und wird leicht taub. Ich liebe diesen Effekt bei Pu!
Auch der Sechste ist deutlich ausgeglichener, der Rauch immens viel weniger. Jetzt viel mehr "greifbare" Süsse. Steinobst.
Die weiteren Aufgüsse, dreizehn insgesamt, waren alle sehr geschmackvoll und "geschmeidig", will sagen toll zu trinken.
Ein Schuft wäre jeder, welcher diesen Tee sofort nach dem ersten Aufguss als Rüpel bezeichnen täte.
Sein wahres Ich, offenbart sich einem erst mit der Zeit, wie es doch mit vielen Menschen auch der Fall ist! Er hat sich so stilvoll und sanft mit den letzten Aufgüssen verabschiedet, dass ich ihm sein überschäumendes Wesen zu Anfang niemals übel nehmen könnte!
Hier zeigt sich mir wieder ganz klar, warum Tee so faszinierend ist! "Nur" ein paar Blätter in heissem Wasser, aber dann so eine breite Vielfalt an Aromen; einfach Wahnsinn! /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">
Für meinen Gusto habe ich schon gefälligere Shengs getrunken, aber nur die wenigsten bleiben so im Gedächtnis wie dieser hier! Ein hochinteressanter Tee, der zuerst schlägt und dann streichelt.