Japanische Aufgussgefäße

Teezui am Freitag den 13.06.2025 und Samstag den 14.06.2025


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  • Einfach einmal ein paar Bilder von japanischen Aufgussgefäßen.

    Shiboridashi - hier mit leichten Rillen, gibt es auch ohne und mit mehr/längere Rillen - für besondere Tees - beides Hagi Keramik

    Houhin - mein persönlicher Favorit - für bessere/besondere Tees - hinten rechts Banko (mein Liebling), vorne beide Bizen, hinten links keine Ahnung

    Yokode Kyusu - Seitengriffkanne (gibt es auch für Linkshänder, hier alle für Rechthänder) - an sich das Arbeitstier - links Bizen, rechts unten Tokoname, rechts oben Banko, die beiden in der Mitte habe ich keine Ahnung

    Ushirode Kyusu - Teekanne mit Griff hinten - hier Hagi

    Uwade Kyusu - Teekanne mit Griff oben - Herkunft keine Ahnung

    Chaho - der Neuling - an sich ein Shiboridashi mit Löchern im Deckel, einzige nicht japanische bei den Bildern, mEn von Andrzej Bero.

  • Im Grunde wollte ich nur einmal auf die Begrifflichkeiten eingehen. Es stehen halt ein paar Kannen herum, um bei manchen Namen einfach die Möglichkeiten zu zeigen.

    Was mich betrifft besteht mein Teegeschirr, auch wenn es derzeit anders aussieht, meist aus zwei verschiedenen Gefäßen.

    Einmal dieser Houhin, er zeigt die Möglichkeiten der Freiheit einer Form, wie sie im japanischen so oft zu sehen ist. Wenn man die Grundregeln kennt, weiß man irgendwann wie sie zu brechen sind. Die Regelstrenge ist nicht so gegeben und man merkt es bei der Nutzung. Ein Manko muss man nennen, die Öffnung ist etwas klein, dafür fügt sich der Deckel um so besser ein. Die Formengebung ist perfekt und bietet einen herausragenden Halt. Die Frosch ist nahezu naturgetreu gearbeitet. Es wird zum Anfassen, Betrachten und zum Nutzen eingeladen. Diese Freude bindet mich regelrecht an diese Kanne. Angegeben war sie mit ca 1920, ob es stimmt war mir egal, ich kaufte kein Alter, sondern eine Kanne.

    Es ist etwas was mich an japanischen Keramiken so erfreut, auch wenn viele eine strenge aufweisen, findet man viele Stücke, die einfach anders sind und man erst beim Berühren und Nutzen merkt, warum etwas so ist.

    Nehmen wir diese Kanne

    Eine enorm strenge Form aber so unüblich, dass mein Auge sich daran gestossen hat und der habenwollen Trieb ausgelöst wurde. Die wahre Schöhnheit offenbart sich aber nicht bei der Optik, nur durch benutzen und berühren kann man oftmals den Töpfer verstehen und geht auch dadurch zu seiner Idee eine Bindung ein. Sie gießt Perfekt und ähnelt eher Kannen für Sake.

    Gerade bei Matchawan, Yunomi und Guinomi gibt es Stellen, an denen sich das Auge bricht. Wenn man die Objekte in der Hand hat, merkt man warum hier keine Glasur ist, warum da nicht nachgearbeitet wurde. Was für uns klobig erscheint, regt zum Benutzen an. Hier glatt, da grob, ein Riss, eine Delle, evtl ein kleines Löchchen, all das vollendet etwas, lädt zum Spielen ein und befriedigt die Sinne. Diese Schönheiten sind mir aber leider zu kostspielig, gerne hätte ich eine Guinomi Sammlung, dafür bräuchte es aber einen sehr hohen Lottogewinn. Da wundert sich der Europäer über die Preise...

    Dagegen diese Kanne, Herkunft kann ich nicht sagen, auch wenn diese damals als Yixing angeboten wurde, möchte ich das nicht bejaen. Eine vollendete Strenge, bei jener der sonst übliche Ausguss nur als Gegengewicht dargestellt ist um den leeren Raum zu füllen, in weicher Wolkenform, fast schon filigran. Hier wird nicht mit der Leere gespielt, sondern mit Ausgeglichenheit, nichts wird dem Zufall überlassen. Der große Ohrenhenkel ist verspielt, aber nicht so sehr, dass er aus dem Konzept fallen könnte. Ein Ständer zum Trocknen der Kanne, ein "Aufgussständer". Trotz allem, löst sie sich dadurch ab, dass sie den Ausguss unten hat. Hier mag man wieder an Exzentrik denken, aber auch hier muss sich der Töpfer was gedacht haben. Die Nutzung ist sehr natürlich, keine unnötige Bewegung für eine Tasse Tee. Die Höhe des Griffs passt perfekt zur Höhe des Atemlochs, um die Nutzung erst problemlos zu ermöglichen. Hier hat jemand gezeigt was er kann ohne Regeln zu beugen.

    So viel Text und ich habe sogar fast vergesen, was ich damit sagen wollte🙄

    Bei Teekeramik empfinde ich es so, dass sie zum Benutzen einlädt. Ich habe ein gutes Ergebnis, wenn der Tee schmeckt. Ein besseres Ergebnis habe ich, wenn der Tee schmeckt und die Kanne gut liegt. Habe ich aber ein gutes Ergebnis in der Tasse, die Kanne gut liegt und ich die Kanne gerne benutze, ja sie ebenso liebe wie den Tee, ist mein Ergebnis vollendet. Die Kanne dafür zu finden ist schwer, ich liebe den Bruch mit Normen, wobei der Bruch erst durch die Normen ermöglicht werden darf.

    Die ganzen Kannen die ich gezeigt habe könnten hier und da jemanden erfreuen, weil sie doch einfach toll sind. Viele heben sich das Besondere für den besonderen Moment auf. Ich nutze meine besonderen Kannen lieber oft, sie bleiben noch immer besonders, dafür wird aber auch jede Nutzung zu etwas besonderem.

    tl;tr Ich mag Keramik😉

  • Quote

    vor 2 Stunden schrieb teewelt: Vielleicht kannst Du bei Gelegenheit mal ein Bild von der Kanne im Gebrauch machen.

    Ganz einfach,

    1. Richtigen Ständer wählen, wie erwähnt der andere ist zum Trocknen und daher für die Belüftung offen

    2. Teeblätter und Wasser einfüllen, hier nur kaltes Wasser, wichtig das der Rand auch feucht ist, für den Luftabschluss des Deckels

    3. Finger auf Luftloch drücken und über Pitcher/Teeschale halten

    4. Finger vom Loch und fließen lassen

    Hier noch ein Bericht

    https://tebitea.com/pages/introduction-of-gu-yi-teapots

    ob meine Kanne auch von Deng Ding Sou kommt, keine Ahnung. Leider bisher noch nicht seine Stempel gesehen.

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