Fragt sich nur für wenn... wenn man ein faked LBZ Cake oder faked YIWU Cake zu einem riesen Preis kauft dann ist der Trade nicht mehr fair, egal mit wievielen Iphone 5 diese Bauern rumlaufen.
Habe das mal bei nem Blog gelesen dass sich jemand darüber Gedanken macht, und da kam mir in den Sinn dass es sogar "negatives Fairtrade" geben kann, also ein Trade welches unfair für den Käufer ist und nicht unfair für den Bauern. Das ist irgendwie ein Gedankengang welcher in unseren Breitengraden absolut unverständlich ist da wir sogenannte "Gutemenschen" sind und uns als "Gutemenschen" fühlen wenn man sich gemäss dem Kodex mit etwas "gutartigem" identifiziert. Aber das ganze ist vielschichtiger als das, solange keine absolute Transparenz vorhanden ist, kann man Fair Trade eigentlich nur auf dem Papier als vollkommen seriös abstempeln. Macht sich irgend jemand überhaupt Gedanken über die klare Beweisführung? Nein eher nicht, man vertraut den Firmen einfach blind.
Also wie weit ist es mittlerweile gekommen? Gute Frage. Man muss die Situation also sehr individuell beurteilen, es gibt hier kein Standartszenario. Aber dass es unfair für ein Kunden sein könnte mit solchen Gedankengängen bin ich erst konfrontiert seit ich hochwertige Tees einkaufen möchte. Man muss ja auch all diese Spekulationen berücksichtigen, manche Tees sind so teuer dass viele sagen "das ist es ihnen nicht wert" aber es ist ganz einfach der Preis weil es von jemandem bezahlt wird, egal wer dieser jemand ist. Spekulation ist kein Fairtrade sondern ein Risikogeschäft, aber für ein Nicht-Spekulant ist es ein Unfair-Trade, so läuft es mittlerweile bei vielen Tees.
Hat es absolute Transparenz? Kann man nachweisen dass es wirklich sowas gibt mit lückenloser Rückverfolgung und mit genauen Zahlen anstatt nur immer zu sagen "man habe dies und jenes spendiert"? Es ist eigentlich mit gesundem Menschenverstand völlig normal dass eine Firma ihre Produktionskette unterstützt (da es Teil der Firma ist), dennoch wird es als "Innovation" vermarktet für sogennante "Gutemenschen". Ich kaufe z.B. Fairtrade-Reis weil ich es eine gute Qualität davon hat aber der Fairtrade Aspekt finde ich eher eine Modeerscheinung. Es existiert mir zuwenig Transparenz und solange nicht genau klar ist wer was bekommt vom Kauf-Anteil sind das alles eigentlich nur "schöne Worte".
Dennoch, das mit dem "umgekehrten Fairtrade" ist eine spezielle Thematik, wenn Betrug möglich ist dann ist man plötzlich nicht mehr der Arzt sondern man wird zum Patienten. Insofern, ja, z.B. den LBZ Bauern geht es gut aber war das Fairtrade? Manchmal Ja, manchmal Nein... es ist jedenfalls kein reines Fairtrade-Produkt und insofern sind wir immer noch auf der Suche nach der Vollendung dieses Begriffs.
Ich glaube was man erstmal wissen muss wenn es um Pu Erh geht: Fairtrade hat mit Geld nichts zu tun sondern mit Wissen, Wissen ist offenbar Macht! Aber wie soll man wissen ob etwas echt oder unecht ist wenn einem dieses Wissen mit absicht vorenthalten wird? Genau deswegen bin ich auf der harten Suche nach authentischen Samples, damit "Wissen auch Macht ist, und Macht ist hier Fairtrade". Diese Macht des Wissens geht aber viel weiter als das, Fairtrade kann nur auf Wissen gedeihen, Wissen verleiht Transparenz und sofern man nicht wirklich weiss ob es Fairtrade ist wird es auch nie Fairtrade sein, ganz egal was man bezieht oder wieviel man bezahlt.