Übers Wochenende war ich ein paar Tage in Köln und Umgebung. Das nahm ich mir zum Anlass endlich einmal beim Teehaus Cöln vorbei zu schauen.
Eine wirklich feine Auswahl an Utensilien und Keramik ist vorhanden. Ich konnte auch Charyus neue Chawan betrachten und sie schaut wirklich sehr schick aus!
Der Chef war höchstpersönlich anwesend und empfahl mir, nach sehr ungeschickter Nachfrage von meiner Seite, einen gealterten Shu. Für einen Shu, ist die Beschreibung auf dem Etikett schon etwas untypisch: Pflaume, Veilchen, Rosinen, Karamell.
Ich habe nicht nach Alternativen gefragt und kurzerhand den besagten Shu mitgenommen.
Heute war er dann in meinem Gaiwan.
Hier sieht man das grosszügige Stück vom Brick, welches Herr Volkmann mir überlassen hat.
Beim Zerteilen des Bricks, machte ich dann noch die amüsante Entdeckung, eines doch recht gross geratenen Astes. /emoticons/happy@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_happy.png">
Mich stört dass ja überhaupt nicht, im Gegenteil! /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png"> In den Gaiwan wanderte dieser jedoch nicht...
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Verwendet habe ich 4 Gramm auf 80ml.
Der trockene Duft ist sehr dezent und man merkt das Alter. Trockenes Herbstlaub, Kartoffelsack, ruhig, gelassen und einladend.
Gespült dann gesunder Humus, dezente Dörrfrucht. Etwas schwer zu fassen, aber sehr vielversprechend!
1ster: Noch sehr brav. Blind verkostet würde ich auf einen gealterten Sheng und nicht auf Shu tippen. Wunderbares, einnehmendes Aroma. Campher (sehr dezent) und Wald. Laub im Herbst. Sehr lecker.
2ter: Mehr Süsse. Unkompliziert und doch sehr komplex. Nicht ein Hauch von "Zombiefaust" oder Fischtümpel. Herzensgut und anheimelnd. Erinnert mich unterschwellig an meinen "Big Leafs from Old Trees" von Herrn Hoffman.
3ter: Es kommt Frucht auf. Rosine ist da. Zu meinem Erstaunen, geistert mir gerade wirklich Vanille im Schädel herum....
Mürbeteigboden von Oma, nicht zu süss.....
4ter: Jetzt ein ganz anderes Mundgefühl... Spritzig, mein Zahnfleisch pulsiert. Das Grundgerüst der Aromen bleibt bestehen, wirkt aber durch dieses "Hallo wach"- Gefühl im Mund ganz anders. Der Tee beginnt auf mich einzuwirken und ich genieße es...
5ter: Spitzigkeit etwas weniger. Gleichbleibend komplex und gut.
Die Aromen verlagern sich in nachfolgenden Aufgüssen mal ein wenig hier- und dorthin. Der achte Aufguss zeigt zum ersten Mal etwas weniger Aroma auf. Mittlerweile bin ich bei Nummer 12, und er ist immer noch alles andere als langweilig.
Mit dieser Empfehlung bin ich sehr zufrieden! Ein Klasse Tee, der viele Shu-Verächter sprachlos stimmen würde...
Mit 25 Euronen pro 50 Gramm wie ich finde auch noch mehr als ordentlich bepreist, für einen Tee dieses Alters.
Sehr lecker und sehr zu empfehlen.