pu´erh Tee von David Lee Hoffman

  • Hallo zusammen,


    manchmal kommt völlig unerwartet eine Überraschung ins Haus und der Tag ist ein wenig angenehmer: als mir Anima_Templi vor zwei


    Wochen ein kleines Probenpaket von David Lee Hoffman angekündigt hat, habe ich mich sehr gefreut. Noch mehr, als ich den Umschlag heute geöffnet und 3 schöne alte pu´erh zum Vorschein kamen...


    Der Name "Hoffman" im Zusammenhang mit Tee ist mir seit der Dokumentation "All in this Tea" und nach einem Hinweis von Paul ein Begriff. Als einer der ersten, die verschiedenste Tees aus China nach Amerika importierten, kann man wohl von sehr guten Qualitäten und viel Erfahrung mit der Thematik ausgehen.


    Jetzt Tees aus seinem Sortiment trinken zu dürfen, das gefällt mir sehr!


    Zu diesem Zweck wollte ich dieses Thema öffnen und meine Eindrücke im Umgang mit seinen Tees festhalten.

  • Haha, ich meine, der Hoffman kam mir von der "Teeversessenheit" her etwas ähnlich vor wie


    der Mark Nichols von Twinings in diesem Post. Deine Erwähnung hat mich bloss daran erinnert.


    Der Nichols schmeisst sich dort vielleicht 15g rein auf vielleicht etwas mehr als einen dl und lässt


    10 Minuten ziehen beim ersten Aufguss, wenn ich das korrekt in Erinnerung habe, was zu einem


    schwarz-wie-die-Nacht-Aufguss führt.


    Meine Frage geht eigentlich in die Richtung, ob man "automatisch" zum Ultrastarkaufgiesser wird,


    wenn man als Westler 10, 20 Jahre Pu'Er trinkt - ob man ähnlich wie bei Drogen die Dosis immer


    weiter und weiter erhöht / erhöhen muss, um noch richtig Spass zu haben.


    Ich hatte dazu eben ein Interview mit Hoffman im Sinn, wo er verschiedenes süffelt, aber nicht die


    Aufguss-Details. Habe das Interview nun rausgesucht, und so meine Frage gleich selbst beantwortet:


    Nein, man muss mit den Jahrzehnten nicht zwingend zum Ultrastarkaufgiesser mutieren. *erleichtert* /emoticons/biggrin@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">


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  • Einer freundlichen Spende sei Dank konnte ich diesen ungewöhnlichen Tee auch probieren; Ich bereite ihn in der 120ml Porzellankanne zu und nehme knapp 5g Blätter.

    Das Blattgut ist offensichtlich nie gepresst gewesen, die Blätter sind äußerst voluminös, tiefbraun, raschlig und matt. Sie duften zart nach Keller- und Waldbodennoten, aber nicht schwer.

    Die zwei Waschgänge zeigen schon dass diese Blätter sich sehr schnell und bereitwillig öffnen, der Aufguss zeigt ein schönes, intensives, klares Rot.

    Der Tee offenbart einen Charakter den ich so sehr interessant und ungewöhnlich finde: Er zeigt tatsächlich deutliche Noten von Alter und feuchter Lagerung, ist aber zugleich leicht und fast blumig. Das Aroma ist intensiv und komplex, aber überaus harmonisch und wird nie schwer, den Waldbodennoten stehen brotige, fast geröstete Aromen gegenüber, die mich an verschiedenste Tees erinnern: Neben den üblichen älteren Sheng und Liubao schmeckts hier auch nach leicht fermentierten Qualitäts-Shu, aber auch gute Assams kommen mir in den Sinn!

    Kennt ihr das, wenn ihr mit einer Handkreissäge älteres Holz sägt und dabei die Säge ein bisschen schräg haltet? Dann reibt die Seite des Sägeblattes am Holz und dieses erhitzt sich und wird dunkel, gibt dabei sehr intensive Duftnoten ab, ohne aber verbrannt zu sein – daran erinnert mich dieser Tee.

    Überhaupt, diese, wie Honza sagen würde, hongchaeske Note ist sicher eines seiner Markenzeichen: Auch das Mundgefühl hat nicht die Öligkeit vieler älterer Pus, sondern ist sehr unmittelbar und leicht: Der Tee hat keinen üppigen Nachgeschmack, zugleich ist das Aroma aber äußerst präsent und ausfüllend wenn man dann wieder einen Schluck nimmt.

    Auch die Ausdauer ist für einen derart ausdruckswilligen Tee nicht zu bemängeln: Er wird mit der Zeit nochmal leichter und zarter, die Aufgussfarbe wird hell-orange, der Tee bleibt aber zugleich präsent und interessant, lässt beispielsweise immer wieder zarte Gewürze erkennen, würde wohl schön zu Weihnachtsbäckerei passen.

    Doch, ich muss sagen, das hat wirklich Spaß gemacht!
    Schöner und ungewöhnlicher Tee, vielen Dank /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">


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  • Quote

    [size=12]Kennt ihr das, wenn ihr mit einer Handkreissäge älteres Holz sägt und dabei die Säge ein bisschen schräg haltet? Dann reibt die Seite des Sägeblattes am Holz und dieses erhitzt sich und wird dunkel, gibt dabei sehr intensive Duftnoten ab, ohne aber verbrannt zu sein – daran erinnert mich dieser Tee.[/size]


    Hmm, interessanter Vergleich.

  • Manchmal muss man seine Tee-Schätze weiterreichen um Beschreibungen von diesen zu bekommen, die den Tees würdig sind! /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">


    Vielen Dank für Deine Eindrücke, miig!

    And in the end, the love you take is equal to the love you make.

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