• Hallo,

    mag mir jemand bündig erklären, was die Vorteile von

    Tongefäßen zur Teezubereitung sind?

    Yixing, Tokoname, Banko usw.

    Ich bin eher skeptisch und halte Porzellan für eine

    tolle Erfindung, weil es unproblematisch und neutral

    ist. Da scheinen mir die diversen Tongefäße eher

    ein Rückschritt.

    Mir scheint, dass es da auch keine einheitliche Sichtweise

    gibt. Aber vielleicht geht es ja gerade darum.

    Gruß

  • Ich bin überzeugt, dass gewisse Tonarten (nicht nur Yixing im Speziellen) gewissen Teearten durchaus ein besseres Resultat entlocken können als eine Porzellankanne. Dennoch bin ich auch überzeugt, dass bei gewissen Kombinationen das Resultat ebenso auch schlechter ausfallen kann und oft auch ein guter Anteil an Wunschdenken mitspielt. Ich denke zudem, dass es mitunter auch im hohem Masse vom eigenen Geschmack abhängt, ob nun das Resultat als positiv oder negativ empfunden wird.

    Daher kann ich immer nur empfehlen, für einen ersten Aufguss jeweils ein neutrales Zubereitungsgefäss zu wählen. So wird sich schnell zeigen, welches Resultat letztlich mehr überzeugt.

  • Dem ist eigentlich wenig hinzuzufügen.


    Beim ersten Satz würde ich einzig noch unspezifischer Tees anstelle von Teearten schreiben,


    denn meiner Erfahrung zufolge können auch unterschiedliche Tees derselben Teeart in unterschiedlichen


    Zubereitungsgefässen besser schmecken ... ist ... aber ... subjektiv! /emoticons/happy@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_happy.png">

  • Ich kann nur meine Sichtweise darlegen; für die 999 anderen sind andere Forenmitglieder zuständig /emoticons/biggrin@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">

    Ich habe einige Tonkannen, die ich für spezielle Tees sehr gern nutze. Es gibt aber auch Tees, die ich nur in neutralen Kannen zubereite, z. B. meinen Yorkshire Tea (Alltagstee) oder auch aromatisierte Sorten, deren Aromatisierung man nicht unbedingt in Tonkannen haben möchte. Auch Grüntee trinke ich nicht aus Ton.

    Ich habe festgestellt, dass bestimmte Teesorten bei Zubereitung in einer Tonkanne tatsächlich gewinnen. Wenn ich einen neuen Tee probiere, tue ich das immer zuerst in einer neutralen Kanne. Einmal, um die "richtige" Kanne für den Tee zu wählen, aber auch, um den Tee kennenzulernen, wie er ohne Materialeinflüsse wirkt.

    Zu den positiven Effekten der Tonkannen gehört ein "runderes" Geschmackserlebnis, eine Art Harmonisierung. Das finde ich vor allem bei Oolongs mit multiplen Aromen positiv, aber auch bei Pu-Erhs, von denen die kratzigeren ebenfalls harmonisiert werden. Wenn dieser Effekt mir bei einzelnen Tees nicht gefällt, weiche ich auf ein neutrales Gefäß aus.

  • Bezüglich Yixing verweise ich mal ganz direkt auf http://zeroteazen.wordpress.com/yixing-crashkurs/ /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">


    Also ich bin da sowieso jemand von der Pro-Poröse-Abteilung. Ich benutze Porzellan eigentlich nur dann, wenn ich kein Lauretana oder Plose Wasser zu Hause hab und Leitungswasser nehmen muss. Ansonsten würde ich nur Ton / Stein nutzen. Vieles mag auch romantisch nostalgische Sichtweise sein, aber ich empfinde so viel mehr den direkten Zugang, die Verbundenheit zur Natur, zum Ursprung woher der Tee kommt und in Verbindung mit dem Ton aus jener Ecke eine nostalgische Gesamtfusion eingeht. Mir ist Porzellan zu steril. Es ist oftmals eher ein Ding des praktisch seins, aber wenn es für mich um wahren Teegenuss geht, denn geht nichts an Ton/Stein vorbei (für mich). So fühle ich mich dem gesamten umso näher und mein Geist fängt zum träumen an, während der Gaumen schon vor Freude tanzt. Naja, alles in allem ist die Romantik und Nostalgie ein wichtiger Faktor, vor allem wenn man sie ein Asien-philer Mensch ist wie ich es bin /emoticons/biggrin@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">

  • Spätestens wenn man einen Tee in verschiedenen Tonkannen zubereitet hat, merkt man durch den Vergleich ganz deutlich, dass Ton einen deutlichen Einfluss auf den Tee hat. Ob man selber das für erstebenswert hält (was bei mir je nach Tee unterschiedlich ist), muss man schließlich seinen eigenen Geschmack entscheiden lassen.


    Jedenfalls bin ich überzeugt, dass es mehr als ein Mythos ist.

  • Hallo,

    um Missverständnisse zu vermeiden, muss ich sagen, dass ich grundsätzlich nachvollziehen kann,

    wenn jemand klar sagt, dass es ihm um die Romantik geht und die Verwendung von bestimmten

    Gerätschaften bei ihm romantische Gefühle auslöst oder verstärkt.

    Dagen ist sicher nichts einzuwenden. Er redet ja nur über seine Gefühle.

    Ich finde aber auch da etwas kritisches Denken nicht sooooo schlecht. So ist die ganze Gong-Fu-Methode

    im wesentlichen eine Erfindung Taiwanesischer Teeverkäufer. Vor allem die Aromacups.

    "will argue that rather than it being wholly rooted in historical Chinese precedents, the modern Chinese tea practice is an amalgamation of Chinese, Japanese, and Taiwanese influences that did not come together until the 1970s, mostly in artificial and new arrangements that were invented during this period. Moreover, this paper will propound the hypothesis that the transformation of what was originally a regional custom into a national tradition has occurred in great part to its reception outside of China and confirmation by popular assent rather than purposeful designation by government officials and other customary architects of national symbols."

    Mein Eindruck ist, dass wir Westler offenbar völlig versessen sind auf das Klischee der Jahrtausende alten asiatischen

    Weisheit.

    http://www.chinaheritagequarterly.org/features.php?s…m.inc&issue=029

    Etwas anderes sind Tatsachenbehaupungen. Ich will mal an einem Beispiel erklären, worum es mir geht.

    Mythos Stradivari:

    http://www.zeit.de/kultur/musik/2…i-geigen-studie

    und

    http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/gesellschaft/-/journal_content/56/12054/3333214/Stradivari-endgültig-vom-Sockel-geschubst/

    Sobald man Quellen der Selbsttäuschung ausschließt bleibt nicht viel übrig von Wundergeigen und Wundergeschmaksknospen.

    http://www.staff.uni-mainz.de/oberfeld/downl…00902weinDO.pdf

    Welchen objektiven Wert haben unter diesem Horizont Aussagen wie "... ich bin mir ganz sicher, dass Yixing

    den Geschmack abrundet." Vor allem, wenn die Yixing teuer war.

    Gruß

  • Quote

    Er redet ja nur über seine Gefühle.


    Man darf nicht ausser Acht lassen, dass ebendiese auch einen Effekt haben können. Eine Verbesserung des Ergebnisses kann auch durch das Schaffen eines stimmigen Gesamtbilds erreicht werden, in dem etwa neben dem Geschmack auch optische und ggf. haptische Aspekte berücksichtigt werden. Einen solchen Einfluss würde ich als einen indirekten ansehen. Dieser darf aber nie zulasten des Geschmacks gehen.


    Ob der Geschmack durch ein Produkt (in casu Yixing) darüber hinaus auch direkt positiv beeinflusst wird, ist natürlich eine andere Frage. Und hier würde ich der oben getätigten Aussage ("Ton rundet ab") in ihrer Absolutheit nicht zustimmen. Manche Aufgüsse sind m.E. unbeeinflusst perfekt und bedürfen keiner Einflussnahme durch ein Teeutensil. Natürlich gibt es auch Tongefässe, welche den Geschmack nicht beeinflussen. Diesfalls kann aber auch von "abrunden" keine Rede mehr sein. /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">


    Quote

    Naja, alles in allem ist die Romantik und Nostalgie ein wichtiger Faktor, vor allem wenn man sie ein Asien-philer Mensch ist wie ich es bin /emoticons/biggrin@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">


    Obwohl man sagen muss, dass Porzellan in China doch auch schon "ein paar Jahrzehnte" verwendet wird. /emoticons/tongue@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_tongue.png">

  • Vorab, ich bin ein grosser Porzellanliebhaber, und das ganz unabhaengig von der Tee-Geschichte. Porzellan ist einer der vielseitigsten Werkstoffe, den ich kenne. Das und seine lange Geschichte machen es fuer mich so interessant.

    Quote

    mag mir jemand bündig erklären, was die Vorteile von
    Tongefäßen zur Teezubereitung sind?

    Yixing, Tokoname, Banko usw.

    Ich bin eher skeptisch und halte Porzellan für eine
    tolle Erfindung, weil es unproblematisch und neutral
    ist. Da scheinen mir die diversen Tongefäße eher
    ein Rückschritt.

    Kurz gesagt: die Atmosphaere. Porzellan kann viel, aber was ihm meiner Meinung nach nur schlecht gelingt ist Waerme oder Schlichtheit auszustrahlen. Kommt natuerlich auch immer aufs Dekor an, aber es gibt bestimme Situationen oder Anlaesse, da finde ich ein grobes Steingut oder Steinzeug von der Atmosphaere her einfach passender. Im besten Fall kombiniert man verschiedene Werkstoffe und Dekore zu einem stimmigen Ganzen. In meiner persoenlichen Wertschaetzung liegen daher grundsaetzlich alle Keramik-typen gleichauf.

    Quote

    Vieles mag auch romantisch nostalgische Sichtweise sein, aber ich empfinde so viel mehr den direkten Zugang, die Verbundenheit zur Natur, zum Ursprung woher der Tee kommt und in Verbindung mit dem Ton aus jener Ecke eine nostalgische Gesamtfusion eingeht. Mir ist Porzellan zu steril. Es ist oftmals eher ein Ding des praktisch seins, aber wenn es für mich um wahren Teegenuss geht, denn geht nichts an Ton/Stein vorbei (für mich). So fühle ich mich dem gesamten umso näher und mein Geist fängt zum träumen an, während der Gaumen schon vor Freude tanzt. Naja, alles in allem ist die Romantik und Nostalgie ein wichtiger Faktor, vor allem wenn man sie ein Asien-philer Mensch ist wie ich es bin /emoticons/biggrin@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">

    Ich denke, ich weiss, was du meinst. Allerdings empfinde ich sowohl Ton als auch Porzellan in gleichen Masse als "natuerlich". Ohne die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde (Stein) gaebe es weder das eine noch das andere. Bei Porzellan ist die Intention des Erschaffers vermutlich augenscheinlicher als bei anderen Keramiken und kommt dir vielleicht daher weniger natuerlich vor. Der Zufall oder die Unplanbarkeit spielen hier eine weit geringere Rolle als z.b. bei japanischen Steinzeugkeramiken a la Bizen. Aber genau dies kann dem sonst so kuehlen Porzellan eben auch Waerme geben. Ein Porzellanmaler hat mir mal gesagt, "Die Porzellanmalerei ist ein Fenster, das den Blick in das Herz des Kuenstlers erlaubt".

    Ist vielleicht ein wenig philosophisch, aber genau das interessiert mich bei Keramiken: die Intention, die Einstellung, die Gedanken und die Gefuehle des Erschaffers und wie sie sich im Werk widerspiegeln.

    Ich glaube Fersi, du hast dich einfach noch nicht intensiv genug Porzellan beschaeftigt. Und ganz nebenbei gesagt, ur-asiatisch ist es naemlich auch. /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">

  • Dem kann man nur zustimmen. Habe mich die letzten Wochen auch etwas intensiver damit auseinandergesetzt. Es gibt wirklich viele kleine Kunstwerke, welche einem "Tonprodukt" in Kreativität und Ausstrahlung in Nichts nachstehen. Insbesondere (Shoki-)Imari hat es mir angetan. /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">

  • Für mich sind Porzellan, glasierte Keramik und unglasiertes Steinzeug Materialien, die alle ihren eigenen Reiz und auch ihren Platz in meinem Teespielzeugrepertoire haben. In allen drei Bereichen gibt es tolle, sehr individuelle Stücke und auch wahrhaft Gruseliges. Für mich gehören Porzellankannen zum Nachmittagstee nach britischem Muster ebenso wie zur usbekischen Variante. Auch beim Ausprobieren neuer Sorten macht man mit Porzellan bzw. glasiertem Steingut nichts falsch. Ich würde auch einer Standard-Porzellankanne aus dem Kaufhaus jederzeit einer trashigen 10-Euro-Tonkanne vorziehen. Das Material ist für mich ein wichtiger Punkt bei der Auswahl des jeweiligen Teegeschirrs, aber nicht der einzige.

  • Wenn man sich mal hinsetzt und wirklich den Vergleich macht, wird man feststellen, welchen Unterschied es macht.


    Ich habe hier z.B. eine Tonkanne, in der schmecken mir junge Sheng wirklich gut - bei alten Sheng ist jene Kanne aber schlechter als ein Gaiwan, wobei mir der Gaiwan bei alten Tees schlechter gefällt als eine andere Tonkanne. Dabei ist die für alte Sheng untaugliche Kanne (A) sehr schön und ( die teuerste meiner kleinen Sammlung.


    Wenn Selbsttäuschung eine überragende Rolle spielen würde, müsste doch die teure&hübsche Kanne auch für meine liebsten Tees (alte Sheng) als die geeignetste erscheinen. Weil sie es nicht tut, gehe ich davon aus, dass es sehr wohl einen objektiven Einfluss auf den Tee hat. Ob diese Veränderung nun auch das ist, was man will, muss jeder subjektiv für sich entscheiden. Daher kann ich auch völlig nachvollziehen, wenn jemand sich bewusst gegen unglaierte Tonkannen entscheidet.

  • Ich denke ich wurde etwas missverstanden. Denn mir ist schon bewusst, dass die Kunst um Porzellan eine lange Geschichte aufzuweisen hat, doch darum geht es mir nicht. Mir geht es nicht nur um die Geschichte an sich, als vielmehr um die Verbundenheit mit dem Land an sich. Denn im Ton stecken sehr viele Mineralien, man hat einen direkten, auch geschmacklichen Kontakt mit dem eigentlichen Boden des Landes ansich. Dieses Stück Stein, lag über mehrere Jahrtausende (mehr) unter der Erde. Denn Porzellan hat eine neutrale Schicht, welche eine geschmackliche Abweichung bzw. ein Hinzufügen nicht zulässt, aber bei Ton / Lehm / Stein ist das anders. Wie gesagt liegt darin sicherlich der romantische Part, aber neben diesem gibt es auch die jeweiligen Begünstigungen die tatsächlich gewisse Teesorten fördern.

  • Könnte ein Programmpunkt für eine weitere Blindverkostung bei der nächsten Teezui werden.

    Bei der ersten Teezui hatten wir das ja schon einmal gemacht /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">

    Gruß
    Joaquin

  • Quote

    Wenn Selbsttäuschung eine überragende Rolle spielen würde, müsste doch die teure&hübsche Kanne auch für meine liebsten Tees (alte Sheng) als die geeignetste erscheinen. Weil sie es nicht tut, gehe ich davon aus, dass es sehr wohl einen objektiven Einfluss auf den Tee hat. Ob diese Veränderung nun auch das ist, was man will, muss jeder subjektiv für sich entscheiden. Daher kann ich auch völlig nachvollziehen, wenn jemand sich bewusst gegen unglaierte Tonkannen entscheidet.

    Die Selbsttäuschung kann ganz verschiedene Ursachen haben. Vielleicht liegt auch keine Selbstäuschung vor. Klären kann das nur

    ein gutgemachter Blindtest.

    So glauben sehr viele Menschen, dass Silberkabel "spitz" klingen, Kupferkabel dagegen "bassbetont". in keinem g u t g e m a c h t e n

    Blindtest konnte jemals nachgewiesen werden, dass Kabel klanglich unterscheidbar waren.

    Gruß

  • Hmmm ...das mit der Pizza wurde noch nie getestet insofern schwierig hier eine Aussage zu machen. Ich sehe das in der Gesamtheit an und von diesem Standpunkt aus schmeckt eine "handgemachte Steinofenpizza mit hochwertigen Zutaten und Büffelmozarella" besser als dasselbe mit schlechteren Zutaten und Kuhmozarella. Ich behaupte zwar ungerne Sachen ohne es getestet zu haben, aber ich würde sagen ja, ich könnte es. Holzofen-Ware hat eine feinere und knackigere Kruste, sowas kann man sogar ohne Geruchssinn feststellen rein mit dem Tastsinn. Ich konnte schon problemlos Holzofen-Russenzopf von Elektrofen-Russenzopf nur an der Kruste erkennen, man bringt es mit Elektroofen leider nicht so "knusprig" und gleichzeitig zart hin... ist krass dass man sowas nur schon mit Tastsinn bemerken könnte. Es gibt nichts was gegen einen Holzofen ankommt und das ist sogar realistisch bemerkbar, also keine reine Glaubenssache.


    Beim Tee kann es schwieriger werden da zuviele neue Variablen dazukommen welche ganz einfach noch nie getestet wurden. Sowas kann man nicht pauschal beantworten da wir die Kannen meistens falsch verwenden. Eine richtig gute Kanne muss zuerst korrekt eingefahren sein mit nur einem einzigen Tee oder so begrenzt wie möglich (z.B. Nur süsse Yiwu Tees). Danach muss sie über Jahre hinweg eine starke Patina bilden können und ab dem Punkt an würde ich es sicherlich bemerken aber so eine neue kaum gebrauchte Kanne wo man noch allerlei Kraut reingeschossen hatte, die hat kaum eine geschmackgebende Kraft und dort sage ich klar "Nein" mit der Aussage ob ich es bemerken würde. In so einem Fall wäre die allgemeine Teequalität wichtiger. Wie gesagt gibt es aber schon die Kannen wo es bemerkbar ist, nur ist das eine Kunst für sich und bedarf einer starken und alten Patina, die kann man nicht einfach so aus dem Ärmel zaubern oder nach einem Reset (etwas was ich nie tue) sofort erschaffen. Daher werden diese Kannen von den meisten Usern hier sowieso falsch angewendet auch wenn sie mir dann oft mitteilen dass ich den Tee falsch zubereiten würde oder dass es soviel ausmacht wenn man es richtig zubereitet. Ich habe meine eigene Philosophie und die ist halt bischen Abseits vom Schein... durchaus viel Sein. Aber ich respektiere alle die es anders sehen und schlussendlich ist alles gut und nichts falsch solange man denn Tee gerne damit geniesst.

    Wenn eine Kanne über Jahre hinweg genug Patina bilden konnte, dann kann man nur reines Wasser reintun und das Wasser würde den Geschmack des Tees annehmen, das ist dann eine richtig gute Kanne welche auch klar einen Unterschied macht aber die meisten Kannen fallen nicht in diese Kategorie sondern sind reines Spielzeug zum Freude haben, wenn ich es mal grob und herzlos ausdrücken darf. Eine gute Kanne ist nicht etwas was man je nach Lust und Laune "reseten" kann und danach für alles mögliche brauchen undso, da ist meine Philosophie klar anders, denn so funktioniert es nicht.

    Somit, diesen Test würde ich nicht als aussagekräftig einstufen, sorry, aber darum geht es gar nicht sondern darum dass man daran Freude hat.

  • Quote

    Die Selbsttäuschung kann ganz verschiedene Ursachen haben. Vielleicht liegt auch keine Selbstäuschung vor. Klären kann das nur

    ein gutgemachter Blindtest.

    So glauben sehr viele Menschen, dass Silberkabel "spitz" klingen, Kupferkabel dagegen "bassbetont". in keinem g u t g e m a c h t e n

    Blindtest konnte jemals nachgewiesen werden, dass Kabel klanglich unterscheidbar waren.

    Gruß

    Ich brauch da keinen Blindtest, da ich nicht vorhabe, meinen Teegenuss wissenschaftlich zu verwursten. Es ist mir auch völlig egal, ob mir Tee in schönem Geschirr besser schmeckt als aus einem Senfglas, weil die Optik bei mir eben eine größere Rolle spielt als bei anderen.

    Tee ist für mich (wie auch für andere hier) mehr als ein Getränk, das man gegen Durst trinkt. Wenn man die Posts der Leute liest, merkt man, dass es Teil eines individuellen Lebensstils ist (der, wenn man so will, sicher auch einen Gegenpol zur "Coffee-to-go-Kultur darstellt). Selbst wenn in einem wissenschaftlichen Blindtest herauskommt, dass Yixing-Kannen gar nichts tun, so ändert das nichts am Vergnügen, das einige darin finden, die richtige Kanne auszuwählen, den Teetisch zu arrangieren und dann den Tee zu genießen. Das hat rituellen Charakter, und der tut manchen Leuten gut, egal, was die Wissenschaft sagt. /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!