Liebste Gegend in Yunnan und pers. Eindrücke zu unterschiedlichen Gegenden

  • Liebe Sheng-Schlürfer


    Über einem sehr schönen Ban Pen (Nachbarort von Lao Ban Zhang),


    und irgendwie wegen dem im Link des nachfolgenden Zitats von Gero enthaltenen Inhalts ...


    Quote


    Falls es etwas spezialisierter sein soll ... hier noch eine Sammlung mit Spezialkarten aus Yunnan: click.

    ... kam ich auf die Idee, es wäre schön, wenn wir hier ein paar favorisierte und sonstige


    übersichtliche geschmackliche Eindrücke (und Unterschiede) zu unterschiedlichen Gegenden


    miteinander festhalten und vergleichen würden.


    Um mal noch etwas Übersicht zu haben, wo eigentlich was liegt, und nicht immer klicken zu müssen,


    hier ein paar wenige, ausgewählte Karten aus dem obigen Link, die ich persönlich für besonders wichtig halte,


    da mMn hier etliches vom Besten liegt (klar gibt es noch weitere gute Gegenden,


    die hier noch nicht abgedeckt sind, trotzdem mal für den Anfang ...):





  • Schöne Idee, aber meine Lieblingsecke fehlt noch: in Lincang der Bereich von Yongde über Daxueshan nach Mengku ... daher kommen viele meiner Lieblinge.


    Auf der Simao-Karte vermisse ich den Wuliangshan und den Ailaoshan - sind doch beides wichtige und produktive Gebiete.


    Um nach Xishuangbanna zu kommen: hatte jemals schon einer von Euch einen überzeugenden Tee vom Youleshan? Meine Youle-Erfahrungen waren bisher höchstens befriedigend.

  • Lieber Gero,

    Auf der untersten Karte ist die Praefektur Pu'er abgebildet und es sind sehr wohl die wichtigsten Berge des Ailaoshan und Wuliangshan Gebirgszug eingetragen...

    Der Ailaoshan Zug liegt von Nord nach Sued rechts von Jingdong und Zhenyuan county mit Qianjiazhai und Madeng.

    Der Wuliangzug liegt links bzw. westl. von Jingdong & Zhenyuan mit Laocangfude und Zhangdeshan.

    Frag einfach deine Quellen, wenn beim naechsten Kauf nur Ailaoshan bzw. Wuliangshan drauf steht, schliesslich erstrecken sich beide Gebirgszuege ueber jeweils eine Nord-Suedlinie von rund 500km.

    Der Daxueshan in Mengku County mit z.b. Da/Xiao Husai liegt direkt westl. von Jinggu County mit den beiden Gebieten Yangta und Kuzhushan, allerdings in der Nachbar Praefektur Lincang und ist somit nicht mehr Gegenstand der Pu'er Praefektur.

    Aus Youle kommen ein paaf wunderbare (typ. Tiefland Suesse) Diskus, der beruehmteste ist vermutlich der mit dem netten Hani Minoritaeten Bild auf der Mitte des Warpers.

    Welchen kannst du empfehlen und was differenziert?

  • Ich bin noch weit nicht alles durch, aber was ich schon für mich bemerkt habe ist, dass mir die frischen grünen Shengs besser schmecken, als sehr gealterte oder Shu's. Vor allem die Yiwu Region bzw. Bezeichnung der Sorte hat es mir sehr angetan /emoticons/smile@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_smile.png">

  • Na bravo Fersi, das dir nur junge gruene schmecken!

    Da ersparst du dir einen Haufen Geld und Fakes, wenn du nur Junges hohlst…

    Und richtig Yiwu klingt schon besonders toll, besonders lieb sind mir auch jene Diskus aus Yiwu die nicht nur als solche bezeicnet werden sondern auch von Yiwu Material gepresst wurden -> Tiefland Suesse...

  • Ich muss sagen, ich hab nun vieles getestet sowohl einige großartige Shu's wie den Dragon Pole, als auch wunderbar alte Yiwu's von 1992, als auch einen Sheng Menghai aus 1950 (Thamm), ich schätze schon diesen alten erdigen, leicht nach Rotebeete schmeckenden Flair, aber mir persönlich setzt es jedes Mal ein Lächeln auf und löst in mir ein Glücksgefühl aus, wenn ich so einen richtig saftigen, fruchtig regenwaldischen grünen Gushu Sheng genieße oder muss nicht unbedingt Gushu sein, aber dieser Vergleich kommt deshalb weil ich gestern einen trank /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">. Als könne man die gesamte Natur in dieser Gegend schmecken, vereint solch ein Pu für mich die geschmackliche Verkörperung von Handwerk, Kultur und dem Herzen des Landes. Wunderbar. Ich liebe diesen Geschmack. Er kann auch ruhig einige Jahre auf dem Buckel haben, solange dieser grüne Charakter noch vorhanden ist, ist alles jut /emoticons/biggrin@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_biggrin.png">


    Was ist den ein Beispiel für diese "Tiefland Süße"?

  • Die meisten X'banna Tees wachsen auf unter 800m in einem schwuehlen subtropischen Setting und sind wesentlich weniger herb als beispielsweise Ailao/Wuliang/Jinggu Tees die groesstenteils gut ueber 1000m wachsen in einem dementsprechend trockneren Gebiebt, gerade wilde Tees (Yesheng) findet man nur noch in Kamm nahen Lagen auf 1.500m bis 3.000m.

    Diese Tees werden mit der Lagerzeit auch suesser, aber nicht schon so frueh/jung mit satt suess wie ein guter Menghai Qiaomu/Dashu oder gar Gushu.

    Das sind natuerlich nur ganz grobe Richtungen, denn in der chin. Fachliteratur wird quasi von Berg zu Berg und Erntezeitpunkt differenziert.

    Aus welcher Gegend in Menghai kommt der "1950" Tee und hast du die Tiefland Suesse nicht schmecken koennen?

  • Hm, also ich muss sagen das ich bisher eher das Problem hatte, dass die gealterten Sorten egal ob 1950, 1972 oder 1992 alle samt eher wie alter feuchter Waldboden und Keller-Felsensteingewölbe geschmeckt haben, was ich nicht schlecht finde, aber süße war da weniger angesagt. Doch bezweifle langsam das dies ein Problem der Alterung ansich ist, sondern eher einer wohl "feuchten" Lagerung oder schlechten Lagerung.


    Hm..also denkst du das für mich Gushu, Menghai etc die Wahl wäre oder was kann man in meine Kategorie noch einfügen?

  • Alte Tees zeichnen sich durch zwei klar voneinander trennbare Geschmacksentfaltungen aus, die eine ist der Tee selbst (z.b. Ein Fruehlings Gushu aus Yangta in Jinggu) und die andere Sensorik Komponemte ergibt sich aus der Lagerung (trocken vs feucht und wie lang?)

    Yangta liegt auf rund 1.800m in Nord Pu'er siehe Kroets Karte und wurde der Tee vor Juni bzw. vor der Regensaison verarbeitet, dann hat ein Gushu Tee in seinen jungen Jahren einen frisch (Fruehjahr) herben (Hochlage) und etwas oeligen, mineralisch (Gushu) Geschmack.

    Laesst man das gute Stueck nun 20 Jahre oder gar laenger bei beispielsweise durchschnittlich 70% relativer Luftfeuchte und guter Luftzirkulation liegen stellt sich die zweite klar wahrnehmbare (natuerlich trockene Lagerung) Geschmackslinie als dicke Textur (20+ Jahre) mit Kampfer/Waldboden (70% rel. Lf) Noten ein.

    Was du noch probieren koenntest kann ich dir nicht sagen, generell fahre ich gut mit einer systematischen Herrangehensweise von Plantage bis Gushu, jung bis alt (verg. Sonntag: aus Ende 19. Jhd.!), nach Regionen Tiefland vs Hochland und no-name vs Brand...

    Und vielleicht am wichtigsten Parallelverkostungen, gerne auch blind von meiner Frau zubereitet!

  • @Chashifu: Ja, auf der untersten (Simao / Puer)Karte hätte ich Eintragungen wie Ailaoshan oder Wuliangshan erwartet - aber es sind wohl so langgezogene Gebirgszüge, dass man dann eher die Einzelgipfel eingetragen hat. Dass Qianjiazhai z.B. dazugehört, war für mich schon zu sehr ins Eingemachte gehend - meine Orientierung findet meist noch auf größeren Ebenen statt.


    Was mir bisher noch nicht so klar war, bevor Du es hier angeschnitten hast, ist die geografische Nähe von mengku zu Jinggu. Während ich ja von Mengku überwiegend begeistert bin, habe ich in meinen 3-4 Proben Jinggu bisher einen gemeinsamen Nenner gefunden, der mir garnicht zusagt. Aber zu Jinggu gehört ja wohl auch der Kuzhushan, von dem Du ja auch schon berichtet hast. Auch andere Quellen (meine mal bei Yunnan Sourcing etwas gefunden zu haben) schwärmen von Tee vom Kuzhushan ... also sollte ich diesem Nachbarn meines geschätzten Mengku wohl noch eine (oder mehrere) Chancen geben.


    Youle-Tee hatte ich bisher von Chris, von Peter (pu-erh.sk) und vom Münchner Tea House. Die Tees waren für mich so ein typisches "Weder noch", dass sie mich einfach nicht begeistern konnten: nicht die Süße von Yiwu oder Manzhuan, nicht die Menghai-Note von Tabak und Pilzen, nicht die erfrischende Bitterkeit der berühmteren Bulangtees (Lao Man'E, Banzhang). Vielleicht mag das für viele Teetrinker ein Kaufargument sein, wenn ein Tee in keine der extremen Schublade passt - aber ich fand für meinen Geschmack (zumindest bisher) noch kein Merkmal an Youle-Tees, die mich nach der Probe zu einem kauf veranlassten.


    Tiefland-Süße ist ein guter Begriff. Vielleicht beschreibt das ja, warum ein simpler Plantagentee wie der 8582 so zugänglich ist - denn dafür wird Dayi sicher kein Gushumaterial aus Gipfelregionen verwenden, sondern sicher die einfach zu bewirtschaftenden Plantagen in tiefer gelegenen Menghaigebieten.

  • @Diskussion.


    @topic: Nach meinen bisherigen Erfahrungen


    stammt das Material für die geschmacklich genialsten und balanciertesten Shengs


    aus den Regionen Bulang, Yiwu und Mengku.


    Die genauen Dörfer/Gegenden nenne ich aber aus preistechnischen Gründen nicht! /emoticons/happy@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_happy.png">


    Zu Mengku noch eine Karte, hatte ich oben noch nicht detailliert aufgeführt:



    [size=18]Um zu beginnen, eine Gegend etwas genauer auszuleuchten, [/size]


    [size=18]möchte ich Bangwei auswählen (ersichtlich im 1. Post [/size]auf der 4. Karte, links vom Lancang):


    Von dieser Gegend sind die Sheng häufig:


    - besonders wenig herb


    - gerne mit etwas Gan (Süsse) versehen


    - leicht, luftig


    - sehr bekömmlich


    - und auch kaum kräutrig


    Vielleicht eine ideale Sheng-Einsteiger Gegend.


    Oder ein Ferien-Sheng für von der Herbe Geschlagene. /emoticons/wink@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_wink.png">

  • Also, zum Vergleich der einzelnen Gegenden denke ich ist generell nur Wild Arbor Material


    wirklich interessant. Und relativ jung sollte er mMn auch sein,


    eine längere Lagerung fällt doch sehr ins Gewicht.


    Konkret aus Bangwei kenne ich denke ich verschiedenes Gushu Material.


    [size=8]Keuch, sollte das kaum laut schreiben, aber wenn du danach fragst, besitzen tue ich aus Bangwei[/size]


    [size=8]einen Happen junges Loose Leaf von einem einzigen, weit über tausend Jahre alten Baum.[/size]

  • ... ich habe mal bei einem Händler ein set von single-estate Kuchen aus dem Jahr 2001 gesehen. Das ganze wurde kommentiert mit der


    Aussage, es hätte vor dieser Zeit keine/nicht viele pu´erh gegeben, die nur aus Material von einem Berg bestehen. Inwiefern das den Tatsachen


    entspricht, kann ich nicht sagen, eventuell auch nur das, was auf dem offenen Markt zu finden ist...?


    Wenn man von älteren Tees spricht, wird schnell in trockene und feuchte Lagerung unterteilt, aber was ist mit der spezifischen Reife von "Ein-Berg-Kuchen" wie Yiwu, Bangwei, etc.?

  • Quote

    Konkret aus Bangwei kenne ich denke ich verschiedenes Gushu Material.


    [size=8]Keuch, sollte das kaum laut schreiben, aber wenn du danach fragst, besitzen tue ich aus Bangwei[/size]


    [size=8]einen Happen junges Loose Leaf von einem einzigen, weit über tausend Jahre alten Baum.[/size]


    Das war schon zu laut geschrieben /emoticons/tongue@2x.png 2x" width="20" height="20" data-src="/emoticons/default_tongue.png">


    Glückwunsch zu diesem Auktionstee, jährlich hat es 8-10kg Maocha von diesem Baum, die kosten min. 10.000€!


    Dank einem Buch der Yunnan Agricultural Uni, in dem systematisch die Alten und wilden Teepflanzen dokumentiert werden, ist mir schon der Bursche vor die Linse gehuscht, denn in Bangwei hat es genau einen der die 1000 Jahre Grenze knackt, LC2206-23:



    Ja nettes Abendessen hatte es auch als ich da beim Maocha einkaufen war, habe ich leider keine Blätter von diesem Baum erstehen können, dafür habe ich eine zuverlässige Quelle für traditionell verarbeiteten Bangwei Qiaomu Tee aufgebaut, hier die Details:



    Sollten meine Frau und ich dazu kommen hiervon am Wochenende was zu verkosten, ein paar Kilo von zwei verschiedenen Qualitätsgraden liegen noch in meinem Lager, dann poste ich die Eindrücke hier...

  • [size=18]Nächste Gegend für erste, genauere Betrachtungen: Wuliangshan[/size]


    Auf der übersichtlichen (aber leider nicht so detaillierten) 4. Karte im 1. Post befindet sich Wuliangshan:


    Quote

    links bzw. westl. von Jingdong & Zhenyuan mit Laocangfude und Zhangdeshan.

    Hier die genauere aber unübersichtlichere Karte:



    Besonderheiten:


    - Mind. teilweise Naturschutzgebiet, wo nur "Eingeborene" pflücken dürfen


    - MMn gutes Preis-/Leistungsverhältnis für Wild Arbor Tee


    Geschmackliches Grundmuster der Gegend:


    - Herbe: 3/5


    - Gan: 2/5


    - Kräutrigkeit: 4/5


    Ein eher rustikaler Sheng mit einer ordentlichen Portion Kräuter, Kampfer etc.


    Wie ich in Erfahrung gebracht habe, stehen Chinesen eher auf die weniger


    kräutrigen Sheng, darauf ist wohl das relativ gute Preis-/Leistungsverhältnis


    zurückzuführen.


    @all: Bitte teilt auch eure Wild Arbor Erfahrungen mit der und anderen Gegenden mit.

  • Wuliang (und annähernd so zuverlässig Ailao) sind für mich die "soliden verlässlichen" Tees. Habe glaube ich noch nie enttäuschende Tees von dort gehabt, aber auch noch keinen Tee, der mich begeistert hat 'wow!' schreien lassen. Wobei meine Wuliang und Ailao Erfahrungen auf mich weniger herb und eher etwas süßer erscheinen, als GT grade geschrieben hat. Meine etwas schräge Assoziation bei Wuliang (Duft, besonders der Blätter nach dem ersten Spülen): gegrillte und dann eingelegte Paprikaschoten = süß-sauer-fruchtig mit Röst- und ganz zarten Rauchnoten.


    Vielleicht liegt meine bisher fehlende Verliebtheit in Wuliangtees darin begründet, dass ich mich nicht an Gushu-Erlebnisse von dort erinnern kann.


    Auf die Gefahr hin, mich lächerlich zu machen: bin ich der einzige, der Wuliang- und Ailao-Tees als recht ähnlich ansieht?

  • Ach, ich finde überhaupt niemand sollte hier sich fürchten, sich lächerlich zu machen!


    Genau der subjektive Austausch ist doch interessant!!


    Und nicht das [size=14]Nachgeplapper, was irgendeiner auf einem Blog oder [/size]


    [size=14]in einem Buch schreibt.[/size]


    [size=14]Du empfandest ihn süsser als 2/5 bei jungem Sheng?[/size]


    Also, um mal überhaupt die Messlatte etwas genauer zu definieren,


    [size=14]was wäre denn für dich eine 5/5 Gan bei jungem Sheng? [/size]

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